Die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist längst kein Trend mehr – immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack, Gemüse, Obst und Getreide selbst anzubauen und zu ernten. Empfohlen wird dabei, dass pro Person die Gartengröße mindestens 100 Quadratmeter beträgt, wobei hier der Platz für Obstbäume und Sträucher nicht mitgerechnet wird. Möchten Sie sich also komplett selbst versorgen, benötigen Sie einen entsprechend großen Garten. Doch selbst unter der empfohlenen Größe können Sie vieles anbauen, was Sie sonst im Supermarkt kaufen würden. Neben dem Gemüsebeet und den Obstbäumen finden immer mehr Gärtner Gefallen am Anbau von Getreide.
Getreide – vielseitig einsetzbar
Ob Weizen, Roggen, Hirse oder Hafer – Getreide gehört zu unserem täglichen Leben mit dazu. Es findet sich unter anderem in Brot und Brötchen, in Nudeln, im Pizzateig, im Kuchenteig, in Süßigkeiten und nicht zu vergessen, im Frühstücksmüsli. Gerade letzteres ist für viele der Grundstock einer gesunden Ernährung und der Einstieg in einen neuen Tag.
Getreide kann nicht nur als ganzes Korn verwendet werden, es kann zu Mehl ebenso verarbeitet werden, wie zu Flocken. Der Vorteil beim ganzen Korn und bei Flocken: Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Eiweiß, Stärke und wertvolle Öle bleiben so erhalten. Ob ganzes Korn oder Flocken ist Geschmackssache, wobei Flocken durch das sanfte Aufschließen des Korns bekömmlicher sind. Verarbeitet werden können sie zu zahlreichen Gerichten, finden in Backwaren Verwendung und natürlich im Müsli.
Flockenquetsche – wie aus Korn Getreideflocken werden
Wer gerne Getreideflocken isst oder beim Kochen verwendet, diese bisher aber im Geschäft gekauft hat, hatte den Nachteil, dass sich die Inhaltsstoffe mit der Zeit verflüchtigten. Je länger die gequetschten Flocken liegen, umso weniger wertvoll sind sie. Und auch beim Geschmack werden Sie den Unterschied bemerken. Sofern Sie weiterhin Getreide im Laden kaufen, achten Sie darauf, dass es sich dabei noch um das ganze Korn handelt. Wenn Sie selbst im Garten ernten, dann haben Sie diese Probleme nicht.
Bei der Arbeit mit einer Flockenquetsche wird das Getreide sanft aufgeschlossen. Das Korn kommt oben in einen Trichter und wird mit Hilfe von zwei Walzen zerquetscht. Mit einer Schraubzwinge lässt sich die Flockenquetsche am Tisch fixieren, sodass Sie immer einen festen Stand haben. Somit ist es kinderleicht, jederzeit frische Getreideflocken für Ihr Frühstücksmüsli, den Brotteig oder für andere Gerichte herzustellen.
Gesund und lecker – Müsli im Garten anbauen
Ja, schön wär´s wenn es einen Müslistrauch geben würde. Bis dieser erfunden wird, müssen wir unsere Zutaten fürs Frühstücksmüsli eben weiterhin getrennt anbauen. Aber es macht ja auch Spaß, nicht wahr? Welche Zutaten für ein gesundes Müsli können denn selbst im Garten angebaut werden? Wir schauen uns das mal an!
- Getreide
Die wichtigste Zutat für ein Müsli ist wohl der Hafer, die benötigten Haferflocken können Sie mit einer Flockenquetsche ab sofort ja selbst herstellen. Daneben passen aber auch viele weitere Getreidesorten in ein Müsli. Etwa Weizen, Roggen, Gerste oder auch Dinkel. Hohe Erträge bringen übrigens Wintergetreide, die im Herbst gesät und dann ab Mai geerntet werden können. Möchten Sie lieber im Frühling säen und im Herbst ernten, bietet sich Frühlingsgetreide an und wenn Sie bereits im März mit der Aussaat beginnen, können Sie Ihr Sommergetreide ab Juli ernten.
- Nüsse
Ja, warum eigentlich nicht mal einen Nussbaum pflanzen? Nüsse sind fester Bestandteil im Müsli. Gerne genommen werden Haselnüsse, Walnüsse und auch Mandeln. Viele exotische Nüsse, wie beispielsweise die Macadamia, sind in den Tropen zu finden und brauchen entsprechende Temperaturen, die wir hier in Deutschland kaum bieten können. Doch viele wachsen auch in gemäßigten Klimazonen und sind in unseren Gärten problemlos kultivierbar. Probieren Sie es doch einfach mal aus!
- Früchte
Einfacher geht es kaum: Ob Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, ja sogar Pfirsiche und Aprikosen können Sie in der Regel problemlos in Ihrem Garten anbauen. Sehr lecker sind die Früchte, wenn Sie sie frisch mit ins Müsli geben. Aber auch getrocknet ein Highlight. Dazu genügt ein einfacher Backofen, schneller geht es mit einem Dörrautomaten.
- Beeren
Natürlich! Beeren gehören ebenfalls in ein Müsli! Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren, selbst die aus Nordamerika stammende Cranberry können Sie selbst im Garten anbauen. Mit dem passenden Standort und der richtigen Pflege können Sie jährlich zahlreiche Beeren ernten. Haltbar machen Sie diese übrigens, indem Sie sie einfrieren. So haben Sie auch im Winter frische Beeren für Ihr Müsli. Bei Erdbeeren und Himbeeren müssen Sie allerdings wissen, dass diese nach dem Auftauen sehr weich werden und oftmals ihre Struktur verlieren. Geschmacklich macht es aber keinen Unterschied.
- Blumen
Blumen im Müsli? Wer es noch nicht probiert hat, kann nicht darüber urteilen. Es gibt zahlreiche Blüten, die essbar sind. Dazu gehören zum Beispiel: Schlüsselblumen, Phlox, Kornblumen, Vergissmeinnicht, Ringelblumen, Apfelblüten, Lavendel, Sonnenblumen, Rosen, Veilchen – das war nur ein kleiner Auszug. Welche Blüten am besten in Ihr Müsli passen – probieren Sie es aus! Apropos Blumen: Wenn Sie Sonnenblumen im Garten haben, dann können Sie im Herbst leckere Sonnenblumenkerne ernten, die ebenfalls perfekt ins Müsli passen.
Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Dann wünschen wir viel Spaß beim Anbauen und Ernten und natürlich einen guten Appetit!