Möchten Sie Ihren Garten schön gestalten, aber haben nicht viel Zeit für die Pflege, sind immergrüne Bodendecker geeignet. Sie breiten sich schnell aus und unterdrücken das Unkraut. Bei der Auswahl müssen Sie die Ansprüche an den Standort beachten.
Bodendecker: Schutz für den Boden und gegen Unkraut
Es gibt in der Natur kaum unbewachsene Böden. Pflanzen schützen den Boden vor Erosion sowie Temperaturschwankungen und verbessern gleichzeitig die Bodenqualität. Mit ihren Wurzeln lockern diese Pflanzen das Erdreich auf und fördern das Leben im Boden. Gleichzeitig unterdrücken sie das Wachstum von Unkraut. Möchten Sie sich die Arbeit im Garten erleichtern, nicht so häufig Unkraut jäten und Ihre Pflanzen nicht ständig pflegen, eignen sich immergrüne Bodendecker mit all diesen Vorteilen.
Das gesamte Jahr über bilden diese Pflanzen eine geschlossene grüne Decke und erfreuen oft schon im zeitigen Frühjahr mit ihrer Blütenpracht. Allerdings sollten Sie auf den richtigen Standort achten. Viele Bodendecker mögen keine starken Fröste und auch keine starke Sonneneinstrahlung im Winter, da sie dann ihre Blätter abwerfen und schlimmstenfalls absterben. Es kommt auf die Wahl der Pflanzen an, die zur Lage in Ihrem Ziergarten passen.
Alle Bodendecker haben gemeinsam, dass sie kaum in die Höhe, aber stark in die Breite wachsen. Einige dieser Pflanzen sind so robust, dass sie Ihnen sogar verzeihen, wenn Sie den Pflanzenteppich betreten.
Bodendecker pflanzen: Zeitpunkt und Pflanzdichte
Die richtige Zeit zum Pflanzen immergrüner Bodendecker ist der Spätsommer, da das Unkrautwachstum dann nachlässt und die Pflanzen vor dem Winterbeginn noch gut einwurzeln können. Befreien Sie die Pflanzfläche von Wurzelunkräutern wie Giersch oder Quecke, die sich schnell ausbreiten und gegen die auch junge Bodendecker kaum eine Chance haben. Verbessern Sie den Boden mit Kompost, um den Bodendeckern eine gute Starthilfe zu geben.
Wie dicht Sie pflanzen, hängt von der Art ab, da sie sich unterschiedlich stark ausbreiten. Haselwurz oder Ysander wachsen eher schwach, sodass Sie pro Quadratmeter ungefähr 24 Pflanzen benötigen, wenn sich schon im ersten Jahr ein dichter Teppich bilden soll. Bei stark wachsenden Arten wie Efeu brauchen Sie pro Quadratmeter nur vier Pflanzen. Damit sich die Pflanzen gut verzweigen, kürzen Sie die Triebe gleich beim Einpflanzen um etwa die Hälfte.
Tipp: Die Bodendecker müssen nicht gleich im ersten Jahr einen dichten Teppich bilden. Verwenden Sie bei weniger stark wachsenden Pflanzen daher nur die Hälfte pro Quadratmeter, da die Pflanzen sonst stärker in die Höhe wachsen. Das wirkt schnell ungepflegt.
Pflege der Bodendecker: auf keinen Fall hacken
Zwischen den Bodendeckern dürfen Sie nicht hacken, da die scharfe Metallklinge das dichte Wurzelwerk beschädigt und das Zusammenwachsen der Pflanzen beeinträchtigt. Bringen Sie nach dem Pflanzen eine Schicht Rindenmulch auf, die in den ersten Jahren das Wachstum von Unkraut verhindert. Um eine gute Stickstoffversorgung zu gewährleisten, arbeiten Sie zuvor reichlich Hornspäne in den Boden ein. Sollten sich Unkräuter zeigen, entfernen Sie sie möglichst sofort durch Jäten.
Immergrüne Bodendecker für jeden Standort: Lichtbedürfnisse beachten
Sie finden für jeden Standort die richtigen Bodendecker, ob schattige Plätze, Halbschatten oder sonnige Lagen. Bevor Sie die Pflanzen kaufen, sollten Sie sich informieren, was am besten für die verschiedenen Standorte passt. Da die Pflanzen häufig zu unterschiedlichen Zeiten blühen, sorgen Sie immer für eine schöne Blütenpracht, wenn Sie die entsprechenden Sorten miteinander kombinieren.
Bodendecker für den Schatten: Beleben Sie den nackten Boden
Der nackte Boden an schattigen Standorten und unter Bäumen ist oft wenig attraktiv. Verschiedene immergrüne Bodendecker lieben den Schatten, kommen mit wenigen Nährstoffen aus und begeistern mit schönen Blüten, die sie auch an einem schattigen Standort entfalten.
Blaues Immergrün: Blaues Immergrün gilt als der Bodendecker schlechthin und eignet sich sowohl für schattige als auch für sonnige Standorte. Die pflegeleichte Pflanze erreicht eine Höhe von ungefähr 15 Zentimetern. Die hübschen blauen Einzelblüten erscheinen von Mai bis September.
Teppichspiere: Die Teppichspiere liebt schattige Standorte und gedeiht gut unter Bäumen. Der Teppich erreicht eine Höhe von ungefähr 20 Zentimetern. Die lilafarbenen Blüten erscheinen in den Sommermonaten.
Kaukasus-Vergissmeinnicht: Das Kaukasus-Vergissmeinnicht wird bis zu 40 Zentimeter hoch, mag Schatten und zeigt seine silbrigen Blätter auch im Winter. Die kleinen blauen Blütendolden erscheinen im April und Mai.
Zwerg-Geißbart: Im Gegensatz zu anderen Geißbart-Arten wird der Zwerg-Geißbart nur ungefähr 25 Zentimeter hoch. Er gedeiht gut unter Bäumen oder Sträuchern und erfreut im Herbst mit orangefarbenen Blättern. Die weißen Blütenrispen erscheinen im Juni und Juli.
Elfenblume: Die Elfenblume ist perfekt für schattige Lagen geeignet. Sie mag keine Staunässe und begeistert mit schön gefärbtem Laub sowie hübschen Blüten. Die Elfenblume ist äußerst robust und breitet sich schnell aus.
Kanadischer Hartriegel: Im Gegensatz zum Hartriegel als Ziergehölz wird der Kanadische Hartriegel nur wenige Zentimeter hoch und eignet sich für schattige Standorte. Er wächst staudig und zeigt seine weißen oder rosafarbenen Blüten von Juli bis August. Im Herbst begeistert er mit dekorativen roten Beeren.
Bodendecker für den Halbschatten: gut geeignet für West- oder Ostlagen
Viele immergrüne Bodendecker eignen sich für halbschattige Lagen und können an Ost- oder Westseiten platziert werden. Flächen, an denen über mehrere Stunden am Tag Sonne, aber auch über mehrere Stunden Schatten herrscht, sind perfekt. Die Pflanzen können auch vor einer Mauer, einer Hecke oder unter einem sehr hohen Baum angeordnet werden.
Andenpolster: Das Andenpolster erreicht nur eine Höhe von ungefähr fünf Zentimetern. Die aus Südamerika stammende Pflanze ist robust und bildet im Frühsommer kleine gelbe Blüten. Die immergrünen Blätter sind rosettenförmig angeordnet. Andenpolster ist auch eine hervorragende Steingartenpflanze.
Immergrüne Alba: Die Immergrüne Alba wird ungefähr 15 Zentimeter hoch und ist in vielen Sorten mit verschiedenen Blütenfarben erhältlich. Die Blüten erscheinen von Mai bis September. Die verschiedenen Sorten lassen sich im Beet miteinander kombinieren und bilden einen dichten Teppich.
Frauenmantel: Der Frauenmantel hat dichtes Laub und zeigt seine gelben Blüten ab Juni. Die Pflanze ist robust und liebt Nässe, weshalb sie auch gut an Teichen und Bachläufen gedeiht. Frauenmantel wird bis zu 40 Zentimeter hoch.
Bodendecker für sonnige Standorte: vertragen problemlos pralle Mittagssonne
Bodendecker, die sonnige Lagen bevorzugen, kommen problemlos mit praller Mittagssonne aus. Sie eignen sich häufig für einen Steingarten, machen sich aber auch gut im Vorgarten, wenn Sie flach wachsende Pflanzen bevorzugen.
Kelch-Steinkraut: Kelch-Steinkraut ist gut für den Steingarten geeignet und wird 8 bis 25 Zentimeter hoch. Oder Sie setzen die Pflanze für Beetumrandungen ein. Sie bringt ihre traubenartig wachsenden Blüten von April bis September hervor.
Gemeines Seifenkraut: Gemeines Seifenkraut liebt sonnige Standorte und ist in zahlreichen Sorten mit Blüten in verschiedenen Farben erhältlich. In den Abendstunden locken die Blüten mit ihrem blumig-süßlichen Duft viele Insekten an. Seifenkraut ist robust und übersteht den Winter problemlos. Es breitet sich rasant aus und kann auch dorthin wachsen, wo es nicht erwünscht ist. Um das zu vermeiden, legen Sie eine Wurzelsperre an.
Polsterphlox: Polsterphlox bevorzugt einen vollsonnigen Standort und eignet sich für den Steingarten. Er blüht von April bis Juli. Je nach Sorte sind die Blüten weiß bis karminrot. Die Pflanze wird 7 bis 15 Zentimeter hoch und wächst eher langsam. Dennoch ist ein jährlicher Rückschnitt empfehlenswert.
Buchsblättrige Kreuzblume: Die Buchsblättrige Kreuzblume mag Sonne und erfreut das gesamte Jahr über mit ihren violett-gelben Blüten. Die Pflanze wird bis zu 20 Zentimeter hoch und verträgt keine Staunässe.
Wollziest: Wollziest hat immergrüne, weiche, wollig behaarte Blätter und benötigt einen sonnigen Standort. Die Pflanze reagiert empfindlich auf Stau- und Winternässe. Die silbrig-weißen bis rosafarbenen Blüten sind eher unscheinbar.
Filziges Hornkraut: Das Filzige Hornkraut mag Sonne, hat graufilzige Blätter und eignet sich gut für den Steingarten. Die weißen, sternförmigen Blüten erscheinen im Mai.