Wollen Ihre Pflanzen in Ihrem Garten nicht gedeihen, obwohl sie genug Licht bekommen und Sie sie gut bewässern, kann das am Boden liegen. Sie sollten eine Bodenprobe nehmen und eine professionelle Bodenanalyse vornehmen lassen, um Informationen über die Bodenqualität zu erhalten. Sie erfahren auch, wie sich Ihr Boden verbessern lässt.
Bodenqualität mit der Bodenprobe bestimmen: Nutzungsweise des Bodens wichtig
Gedeihen Ihre Pflanzen in Ihrem Garten nicht richtig, obwohl Sie glauben, den richtigen Standort gefunden zu haben, sollten Sie mit einer Bodenanalyse die Bodenqualität bestimmen lassen. Mit einer einfachen Probe, für die Sie Erde entnehmen, mit etwas Wasser vermischen und zu einer Kugel formen, erfahren Sie, ob es sich um Sandboden, Lehmboden oder eine Mischform handelt. Bei Sandboden zerfällt die Kugel, während sie bei Lehmboden nicht so schnell zerbröselt. Sie erfahren aber nicht, welche Nährstoffe in Ihrem Boden vorhanden sind und was der Boden noch braucht. Es reicht nicht aus, den Boden zu düngen, da Sie nicht wissen, ob der Dünger tatsächlich richtig für Ihren Boden ist.
Steigern Sie Ihre Erträge mit der Bodenanalyse und den Informationen darüber, was der Boden benötigt. Das Pflanzenwachstum und die Ernte können durch Schadstoffbelastung oder einen nährstoffarmen Boden maßgeblich beeinträchtigt werden. Lassen Sie eine Bodenanalyse vornehmen, geben Sie an, wofür Sie den Boden nutzen möchten. Boden, auf dem Sie Gemüse anbauen wollen, braucht andere Nährstoffe als Boden für Rasen.
Bodenanalyse: wichtig für Ermittlung der Nährstoffe und des Düngerbedarfs
Wachsen Ihre Pflanzen schlecht, bilden sie keine üppige Blattmasse aus oder sind sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten, muss das nicht immer daran liegen, dass Ihr Boden zu wenig Nährstoffe enthält. Düngergaben können oft das Gegenteil von dem bewirken, was Sie erzielen möchten. Sind bereits genug Nährstoffe im Boden, kann es zu einer Überdüngung kommen, die für Ihre Pflanzen ebenso schädlich ist wie ein Nährstoffmangel. Phosphat und Kalium sind zwar als Nährstoffe für die Pflanzen wichtig, doch bei häufigen und zu hohen Düngergaben reichern sich diese Nährstoffe über Jahre im Boden an und überschreiten die kritische Grenze. Andere Nährstoffe werden ausgewaschen und können das Grundwasser belasten. Eine Bodenanalyse zeigt genau, was Ihr Boden braucht. Sie vermeiden hohe Kosten für Dünger und schonen die Umwelt, indem Sie weniger Dünger verwenden.
Die Pflanzen brauchen die Nährelemente Kalium, Magnesium und Phosphor in größeren Mengen, doch eine zu hohe Konzentration schadet den Pflanzen. Die Spurenelemente
- Eisen,
- Natrium,
- Zink,
- Kupfer,
- Mangan,
- Molybdän,
- Bor und
- Schwefel
werden von den Pflanzen zwar benötigt, doch müssen sie nur in einer geringen Menge aufgenommen werden. Zumeist werden sie dem Boden durch Kompostgaben in ausreichender Menge zugeführt. Die Pflanzen benötigen Stickstoff, doch der Stickstoffgehalt des Bodens schwankt je nach Jahreszeit. Stickstoff ist zumeist in Nitrat gebunden, das vom Regen ausgewaschen wird.
Ob Sie eine einfache oder eine aufwendige Analyse vornehmen lassen, hängt davon ab, was Sie anbauen möchten. Für optimale Erträge im Obst- und Gemüseanbau empfiehlt sich eine umfangreiche Analyse, bei der auch der Stickstoffgehalt geprüft wird.
Bodenanalyse vornehmen lassen: Institute und Kosten
Eine Bodenanalyse wird von verschiedenen Laboren angeboten. Was sie kostet, hängt vom Umfang und vom jeweiligen Labor ab. Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalten (LUFA), aber auch andere Institutionen bieten Bodenanalysen für Hobbygärtner an. Für eine Standardempfehlung zur richtigen Düngung müssen Sie mit Kosten von ca. 20 Euro rechnen. Im Rahmen einer solchen Analyse werden diese Werte ermittelt:
- Bodenart
- pH-Wert
- Humusgehalt
- Gehalt an Kalium, Magnesium und Phosphor
Möchten Sie auch untersuchen lassen, ob Ihr Boden mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen kontaminiert ist, welche Spurenelemente vorhanden sind und wie hoch der Stickstoffgehalt ist, liegen die Kosten ungefähr bei 50 Euro.
Bodenprobe nehmen: Einzel- oder Mischprobe
Um eine Bodenanalyse vornehmen zu lassen, können Sie eine Einzel- oder eine Mischprobe nehmen. Eine Einzelprobe ist sinnvoll, wenn Sie den Boden nur an einer bestimmten Stelle untersuchen lassen möchten, da Sie häufig Unterschiede im Pflanzenwachstum feststellen oder glauben, dass der Boden an dieser Stelle mit Schadstoffen belastet ist. Eine Mischprobe nehmen Sie, um den gesamten Boden in Ihrem Garten auf seine Qualität untersuchen zu lassen. Sie nehmen Proben von verschiedenen Stellen im Garten, die Sie vermischen.
Richtige Tiefe für Bodenprobe: abhängig davon, was Sie anbauen möchten
Bei einer Bodenprobe kommt es auf die Entnahme des Bodens in der richtigen Tiefe an, die davon abhängt, was Sie anbauen möchten. Eine oberflächliche Bodenentnahme ist nicht aussagekräftig, da die meisten Pflanzen ihre Nährstoffe aus den unteren Schichten beziehen. Je nach Nutzung des Bodens orientieren Sie sich an folgenden Tiefen:
- Rasen: ca. 10 Zentimeter
- Gemüse und Stauden: ca. 30 Zentimeter
- tief wurzelnde Obstgehölze: ungefähr 60 Zentimeter
Einen Bohrstock brauchen Sie für die Bodenentnahme nur, wenn Sie Obstgehölze anbauen möchten und dafür Boden aus der entsprechenden Tiefe entnehmen möchten. Ansonsten reicht ein Spaten aus.
Bodengewinnung mit der Einzelprobe: für einheitlich genutzte Fläche
Nur dann, wenn Sie am Standort für eine bestimmte Pflanze, beispielsweise eine Rose, die Bodenqualität analysieren lassen möchten, ist eine Einzelprobe ausreichend. Für den Anbau von Gemüse, Obst oder Rasen ist die Einzelprobe nicht aussagekräftig genug. Mit der Einzelprobe erhalten Sie keine Information über die Bodenqualität eines größeren Beets oder des gesamten Gartens. Bei einer Einzelprobe gehen Sie folgendermaßen vor:
- Schritt: Boden an der entsprechenden Stelle mit dem Spaten in der erforderlichen Tiefe ausheben.
- Schritt: An der Einstichstelle des Spatens mit einem Messer einen Streifen abstechen, um einen repräsentativen Querschnitt des Spatens zu erhalten.
- Schritt: Probe in einen Beutel füllen und an das Labor schicken.
Sie benötigen für eine aussagekräftige Analyse mindestens 300 Gramm des Bodens von der entsprechenden Stelle.
Mischprobe nehmen: gleichmäßig über eine Fläche verteilt
Eine Mischprobe ist umso zuverlässiger, je mehr Proben Sie von einem Beet oder einem größeren Bereich Ihres Gartens nehmen. Sie gehen genauso vor wie bei einer Einzelprobe, indem Sie mehrere Einzelproben entnehmen und zusammen in einen Eimer geben. Mischen Sie zum Schluss die Erde im Eimer gut durch und geben Sie ungefähr 500 Gramm davon in einen Beutel, um sie ins Labor zu schicken.
Möchten Sie mehrere Bereiche in Ihrem Garten auf ihre Bodenqualität untersuchen lassen, nehmen Sie von verschiedenen Stellen Mischproben. Mischen Sie die Proben für den entsprechenden Bereich und beschriften Sie die Probe mit der Entnahmestelle. So erfahren Sie, ob der Boden an den verschiedenen Stellen in Ihrem Garten unterschiedliche Qualitäten aufweist. Das ist bei größeren Gärten sinnvoll, in denen sich mitunter verschiedene Bodenqualitäten befinden.
Bodenprobe entnehmen mit dem Bohrstock: sinnvoll für den Obstanbau
Ein Bohrstock hat seinen Preis und lohnt sich daher oft nur für den professionellen Gartenbau. Mit dem Bohrstock können Proben bis zu einer Tiefe von 90 Zentimeter entnommen werden, was für den Wein- oder Obstanbau sowie für Dauerkulturen sinnvoll ist. Mit einem Kunststoffhammer treiben Sie den Bohrstock bis zu 90 Zentimeter tief in den Boden. Drehen Sie den Bohrstock und ziehen Sie ihn wieder aus dem Boden. Der Bohrkern muss unversehrt bleiben. Um ein einwandfreies Ergebnis über die Bodenqualität in den verschiedenen Schichten zu erhalten, teilen Sie den 90 Zentimeter langen Bohrkern in drei Teile, die jeweils 30 Zentimeter lang sind. Jedes Stück des Bohrkerns geben Sie in einen separaten Beutel. Diese Beutel beschriften Sie mit
- 0 bis 30 Zentimeter
- 30 bis 60 Zentimeter
- 60 bis 90 Zentimeter
Beschriften Sie die Beutel, wenn Sie die Bodenproben von mehreren Stellen nehmen möchten, auch jeweils mit der Entnahmestelle.
Ergebnis der Bodenanalyse: Düngeempfehlung für Ihren Boden
Abhängig davon, ob Sie nur die Standardanalyse oder eine umfangreichere Analyse vornehmen lassen, wird die Bodenprobe im Labor auf die verschiedenen Parameter untersucht. Sie erhalten Angaben über pH-Wert, Nährstoffgehalt und eine Düngeempfehlung für den Boden. Ist der pH-Wert zu sauer, benötigt Ihr Boden Kalk für die Neutralisation. Die Bodenanalyse zeigt, wie der Boden aktuell mit den verschiedenen Nährstoffen versorgt ist. Je nach Nährstoffkonzentration erhalten Sie eine Empfehlung, welche Nährstoffe Ihr Boden benötigt.
Bodenanalyse: Wann und wie oft?
Die beste Zeit für eine Bodenanalyse ist das zeitige Frühjahr, vor dem Start in die Gartensaison. Alternativ dazu kann die Analyse auch im Herbst nach der Ernte erfolgen. Die Bodenanalyse sollten Sie alle drei bis fünf Jahre wiederholen, da sich der Nährstoffgehalt im Laufe der Zeit verändern kann. Sind im Vergleich zur ersten Bodenanalyse keine gravierenden Veränderungen zu verzeichnen, können Sie auch länger warten, bis Sie erneut eine Analyse vornehmen lassen.