Kräuter dürfen in keiner guten Küche fehlen. Wer gesund und frisch kocht, greift daher immer wieder gerne auf Kräuter aus dem Garten zurück. Da die Pflanzen aber unterschiedliche Bedürfnisse haben, ist nicht jedes Beet für jedes Küchenkraut geeignet. In diesem Fall hilft uns eine Kräuterschnecke oder auch Kräuterspirale weiter. Diese lässt sich ohne großen Aufwand selbst bauen, sieht im Garten toll aus und bietet unzähligen Kräutern Platz. Kräuterschnecke do it yourself – wir zeigen Ihnen, wie es geht.
Der Aufbau einer Kräuterschnecke
Eine Kräuterschnecke – der Name verrät es schon – hat einen schneckenförmigen Aufbau, der in der Höhe anwächst. Das heißt, dass in der Mitte die Spirale am höchsten ist und zum Ende hin immer flacher wird. So lassen sich unterschiedliche Zonen bilden, in die dann die verschiedenen Kräuter gepflanzt werden können. Die Erde innerhalb der Kräuterschnecke wird von Steinen umgeben und hat somit andere Eigenschaften, als die Bodenerde. Das zeigt sich besonders bei der Feuchtigkeit. Oben sind daher die sonnenverwöhnten Kräuter, die auch mit weniger Wasser auskommen, zu finden, während sich weiter unten die wasserliebenden Kräuter befinden. Regenwasser sickert nach unten, während die Steine die Wärme der Sonnen speichern. Daher lässt sich die Kräuterspirale in vier Zonen unterteilen:
- Nasszone oder Wasserzone
- Feuchtzone
- Normalzone
- Trockenzone oder Mediterrane Zone
Innerhalb dieser Zonen können Sie die Kräuter so verteilen, dass diese genau die benötigten Ansprüche vorfinden. Folgende Kräuter eigenen sich für die entsprechenden Zonen:
Nasszone | Feuchtzone | Normalzone | Trockenzone |
Brunnenkresse | Schnittlauch | Basilikum | Rosmarin |
Wasserminze | Petersilie | Kamille | Bohnenkraut |
Kalmus | Pfefferminze | Kümmel | Currykraut |
Blutampfer | Bärlauch | Majoran | Thymian |
Bergminze | Dill | Fenchel | Salbei |
Melisse | Oregano | Lorbeer | |
Borretsch | Estragon | Lavendel | |
Kerbel | Koriander | ||
Sauerampfer | Liebstöckel | ||
Schnittsellerie | Pimpinelle |
DIY – auf dem Weg zur Kräuterschnecke
Bevor wir mit dem Bau der Kräuterschnecke beginnen, ist auf ein paar Dinge zu achten:
- Der ideale Standort ist in der vollen Sonne.
- Das Ende der Kräuterspirale sollte nach Süden zeigen, so sind die Bedingungen optimal.
- Sie sollten eine freie Fläche von mindestens 2,5 Quadratmetern für die Kräuterschnecke einplanen.
- Die ideale Höhe beträgt 80 Zentimeter, dabei sollte der Durchmesser mindestens 2 Meter betragen, damit das Gefälle nicht zu groß wird.
- Am Ende der Kräuterspirale können Sie einen kleinen Teich für die Nasszone installieren, das ist aber nicht zwingend notwendig. Wenn Sie darauf verzichten, fällt die Nasszone einfach weg.
- Tipp: Machen Sie sich vorher am besten eine Maßstabskizze, so können Sie gleich festlegen welche und wie viele Kräuter Sie pflanzen möchten.
Schritt 1: die Vorbereitung
Um die richtige Größe zu erreichen, sollten Sie die Grundfläche von mindestens 2,5 Quadratmetern abstecken. Auf dieser Fläche markieren Sie nun die Grundform der Spirale, die aus ein oder zwei Windungen bestehen kann (je nach Größe). Achten Sie aber darauf, dass Sie später auch problemlos alle Bereiche der Spirale erreichen können. Der besseren Übersicht wegen können Sie den Verlauf der Mauer mit Kalk oder Sand am Boden markieren.
Schritt 2: der Aushub
Jetzt ist Muskelkraft gefragt, denn nun wird die Grasnarbe abgestochen bzw. die oberste Erdschicht entfernt. Alles was sich innerhalb Ihrer Markierung befindet, muss etwa 10 Zentimeter tief ausgeboben werden. In diesen Bereich füllen Sie anschließend Kies, Schotter oder Sand, so wird Staunässe verhindert.
Schritt 3: die Mauer
Nun legen Sie die erste Reihe Steine entlang des Aushubs. Da es sich hierbei um eine Trockenmauer handelt, benötigen Sie keinen Mörtel, sondern können die Steine einfach lose aufeinanderlegen. Dazu eignen sich zum Beispiel Granitsteine, Schiefer, Sandsteine, Kalksteine, Basaltsteine oder Quarzgestein. Achten Sie beim Bauen der Mauer darauf, dass die Fugen versetzt verlaufen, so ist eine größere Stabilität gegeben. Füllen Sie nach ein bis zwei Steinlagen das Innere direkt auf, sodass die Steine nicht mehr umfallen können. Arbeiten Sie sich so weiter vor, bis Sie die gewünschte Höhe erreicht haben. Um einen noch besseren Halt zu erreichen, können Sie die einzelnen Steinschichten leicht nach innen versetzt auflegen.
Schritt 4: die Füllung
Als unterste Schicht wird Schotter eingefügt. Bei einer Höhe von 80 Zentimetern sollten Sie in der Schneckenmitte rund 50 Zentimeter Schotter einfüllen. Nach unten hin wird dieser dann entsprechend weniger. Es sollten am Ende immer rund 30 Zentimeter Erde vorhanden sein, um die Kräuter einpflanzen zu können. Bei der Mischung der Erde gehen Sie wie folgt vor:
- Trockenzone: 50 % Garten-, Kräutererde, 50 % Sand
- Normalzone: 50 % Garten-, Kräutererde, 30 % Sand, 20 % Kompost
- Feuchtzone: 50 % Garten-, Kräutererde, 20 % Sand, 30 % Kompost
- Nasszone: 50 % Garten-, Kräutererde, 50 % Kompost
Die Höhe der Erde wird natürlich an die Höhe der Mauer angepasst.
Schritt 5: der Teich
Möchten Sie einen kleinen Teich installieren, dann heben Sie am Ende der Kräuterschnecke ein Loch von 40 Zentimetern Tiefe aus. Dort hinein können Sie nun einen Bottich setzen, alternativ den Bereich mit Teichfolie auslegen (vorher eine Schicht Sand einfüllen, um die Folie nicht zu beschädigen). Am Rand kann die Folie mit Steinen kaschiert werden. Zusätzlich können Sie den Miniteich natürlich auch bepflanzen.
Schritt 6: die Bepflanzung
Nun geht es ans Bepflanzen Ihrer Kräuterschnecke. Welche Kräuter wo am besten aufgehoben sind, haben wir Ihnen ja oben in der Tabelle bereits erläutert. Fugen und größere Zwischenräume in der Mauer können Sie mit Erde befüllen bzw. ebenfalls mit kleinen Kräutern bestücken. Vergessen Sie nicht, die frisch gepflanzten Kräuter gut anzugießen und auch in der Folge öfter zur Gießkanne zu greifen. Im Sommer muss natürlich regelmäßig gegossen werden, wobei die Feucht- und Nasszonen weniger Wasser benötigen. Tipp: Setzen Sie kleine Kräuter nicht zu nah zusammen, da diese noch wachsen und sich sonst den Platz streitig machen könnten.
Wenn im Frühling der Boden nicht mehr gefroren ist, können Sie mit dem Bau der Kräuterschnecke beginnen. Der beste Zeitpunkt, um die Pflanzen zu setzen, ist dann, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Möchten Sie selbst vorziehen, beginnen Sie bereits im Februar mit der Vorkultur.