Wenn der Frühling vor der Türe steht, werden die Liebhaber von frischem, selbst gezogenem und knackigem Gemüse für gewöhnlich unruhig. Da ist zu planen, was angebaut werden soll, wie die Erde vorzubereiten ist und welche Sorten man für die kommende Saison auswählt. Empfehlenswert ist die Führung eines Pflanzbuches, in dem man vermerkt, wie man mit den jeweiligen Sorten zufrieden war. Denn es kann sein, dass man im Rückblick die vor zwei Jahren gesäten Erbsen besonders gut fand. Dann ist es hilfreich, wenn sich die Sorte noch nachvollziehen lässt. Damit der Anbau der eigenen Erbsen erfolgreich ist, gibt es einiges zu beachten und ein bisschen Gartenwissen ist ebenfalls nötig.
Wann sind die Erbsen auszusäen?
Einjährige, nicht winterharte Erbsen (Pisum sativum) sind Schmetterlingsblütler und gehören zur großen Familie der Hülsenfrüchte. Der Zeitpunkt für die Aussaat ist für die einzelnen Sorten unterschiedlich:
Erbsensorte | Idealer Zeitpunkt für die Aussaat |
Schalerbsen (Palerbsen) | Anfang März bis Anfang April |
Markerbsen (Gartenerbsen) | Anfang April bis Ende Juni |
Zuckererbsen (Kaiserschoten) | Ende April bis Anfang Juli |
Auch die Bodentemperatur kann als Maß gelten. Behalten Sie als Faustregel im Hinterkopf: Für Schal- und Markerbsen sollte sie 10°C betragen. Wann diese Bodentemperatur erreicht wird, ist in den einzelnen Landesregionen unterschiedlich.
Das letzte Wort in Bezug auf die Aussaat hat aber der Verkäufer. Befolgen Sie deshalb am besten immer die Herstellerangaben auf der Samentüte.
Welche Bodenansprüche haben Erbsen?
Erbsen sind vom Nährstoffbedarf her Schwachzehrer. Schwachzehrer können im Folgejahr nach Mittelzehrern wie Möhren, Mangold und Fenchel gepflanzt werden. Als solche mögen sie keine frisch mit Stalldung versorgten Böden. In Sachen Boden ist die Erbse recht anspruchslos. Allerdings sollte dieser locker, humös und tiefgründig sein und in halbschattiger bis sonniger Lage liegen. Gegen Kälte ist diese Hülsenfrucht jedoch relativ widerstandsfähig, weshalb sie auch schon deutlich vor den Eisheiligen direkt ins Freiland gesät werden können.
Der richtige Dünger für Erbsenpflanzen
Das Wachstum und der Geschmack der Erbsen werden gefördert, wenn Sie bis zur Erbsenernte in einem 14-tägigen Abstand Gartenkompost mit Urgesteinsmehl verabreichen. Urgesteinsmehl ist ein Bodenhilfsstoff aus zermahlenem Gestein zur Begünstigung der Mikroorganismen im Erdreich. Das stärkt außerdem die Widerstandsfähigkeit Ihrer Pflanzen. Auch Gaben von Holzasche (Kalidünger) und Kalk sind empfehlenswert.
Stickstoffbetonte, organische Dünger wie Brennnesseljauche oder Hornspäne sind nicht für die Düngung von Erbsen geeignet. Denn der Stickstoff fördert das Blattwachstum, was aber zu Lasten der Schotengröße geht.
Durch Vorziehen geben Sie Ihren Erbsen einen Wachstumsvorsprung
Wenn Sie Ihre Erbsen vorziehen, werden Sie mit einer früheren Ernte belohnt. So gehen Sie dazu vor:
- Ende Februar lassen Sie Ihre Erbsen in frischem, abgekühltem Kamillentee über Nacht quellen.
- Bereiten Sie dann eine Pflanzschale vor. Diese muss im Boden Löcher haben, damit das überschüssige Wasser abfließen kann. Ganz unten in die Schale kommt eine Drainageschicht, die beispielsweise aus Kies oder Blähton bestehen kann.
- Verteilen Sie darüber eine Schicht Anzuchterde. Alternativ verwenden Sie ein Zimmergewächshaus.
- Setzen Sie nun gleichmäßig die vorgequollenen Erbsen ein und bedecken diese mit etwas Erde. Danach wird die Erde gründlich angefeuchtet und mit einer Frischhaltefolie bedeckt oder der Deckel des Zimmergewächshauses aufgesetzt.
- Wenn nach einigen Tagen die ersten Keimlinge sprießen, ist die Schalenabdeckung abzunehmen, damit es zu keiner Schimmelbildung kommt.
- Sobald die Keimlinge die ersten Blätter ausgebildet haben, können sie ins Freie gesetzt werden, was gewöhnlich nach ein bis zwei Wochen der Fall ist. Die Erbsenkeimlinge können sogar leichten Frost wegstecken.
- Pflanzen Sie nun die Erbsen in zwei Reihen mit einem Abstand von 40 Zentimetern. Innerhalb der Reihe sollte der Abstand zwischen den Pflanzen 5 bis 10 Zentimeter betragen. Wenn Sie jetzt noch regelmäßig gießen, haben Sie alles richtig gemacht und dürfen sich auf eine reiche, frühe Ernte freuen.
Wie Sie beim Aussäen der Erbsen vorgehen sollten
Das Aussäen der Erbsen ins Freiland ist recht unkompliziert. Achten Sie auf diese Rahmenbedingungen:
- Aussaattiefe: 5 Zentimeter
- Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen: 5 bis 10 Zentimeter
- Reihenabstand: 40 Zentimeter
Nach dem Einlegen der Erbsen die Furchen wieder aufschütten und die Erde andrücken.
Tipp: Nur bei sehr niedrigen Sorten wie der „kleinen Rheinländerin“ können auch 4 Reihen auf einem Beet gezogen werden. Bei diesen genügt ein Abstand von 2 bis 3 Zentimetern zwischen den Körnern.
Erbsen brauchen eine Rankhilfe
Nur die ganz niedrigen Sorten können ohne Reiser stehen. Mittelhohe bis hohe Sorten benötigen jedoch einen Halt, damit die Ranken nicht umkippen. Diese Rankhilfe können Sie sich leicht selbst bauen.
In einem naturnahen Garten verwenden Sie etwa Haselnussstecken, die Sie schräg in die Erde stecken. Die Zweige sollten sich untereinander kreuzen, sodass eine Art Gitter entsteht. Fixieren Sie es mit einer Schnur. Natürlich können Sie dafür auch Bambuszweige verwenden oder einfach ein Stück Maschendraht mit zwei Stecken in der Erde fixieren. Für die Rankhilfe müssen Sie meist nichts einkaufen – verwenden Sie einfach, was vorhanden ist. Sogar auf die richtige Größe zugeschnittener Baustahl erfüllt seinen Zweck.
Was sind gute Nachbarn für Erbsen?
Kombinieren Sie Erbsen mit Pflanzen, die die gleichen Anforderungen an Standort und Boden haben und sich gegenseitig beim Wachstum unterstützen. So nutzen Sie den vorhandenen Platz im Beet bestmöglich aus. Dabei spielt der jeweilige Erntezeitpunkt keine Rolle. Die folgende Tabelle zeigt, welche Kombinationen sich empfehlen – und welche nicht:
Gute Nachbarn | Schlechte Nachbarn |
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Erbsen zur richtigen Zeit ernten
So treffen sie die ideale Erntezeit punktgenau:
- Palerbsen (Schalerbsen) pflücken Sie dann, wenn die Schote prall und fest erscheint.
- Markerbsen (Gartenerbsen) ernten Sie grün, wenn die Körner schon durch die Haut fühlbar sind. Bei Markerbsen sollten die Körner kugelrund und apfelgrün sein.
- Zuckererbsen (Zucker- oder Kaiserschoten) sind reif, wenn die angesetzten Erbsen bereits durch die Hülse erkennbar, aber noch nicht zu groß sind.
- Lässt man die Erbsen zu lange an der Pflanze hängen, werden sie zwar größer, bekommen aber eine mehlige Konsistenz.
- Je nach Wetter und Sorte brauchen Erbsen nach der Aussaat etwa drei Monate zum Reifen. Die besonders ertragreichen Hauptsorten brauchen durchschnittlich 14 Wochen bis zur Ernte.
Tipp: Während der Wachstumsphase sollten die Erbsen wenig gegossen werden, damit sie nicht zu viel Laub bilden. Allgemein genügt es, die Erbsen einmal wöchentlich intensiv zu gießen. Jäten Sie aber regelmäßig Unkraut.
Wenn Pilze, Viren und Insekten die Erbsen befallen: Was ist zu tun?
Typische Probleme bei Erbsen und wie Sie sie bekämpfen:
- Mehltau (Pilzbefall): Ein weißer Belag auf dem Blattwerk, verfärbte braune Hülsen und ein verkrüppeltes Wachstum. Täglich mit einer Milchlösung aus je einem Teil Wasser und Milch spritzen.
- Erbsenwickler: 8 Millimeter großer Falter, Larven fressen die Schote. Da die Eier im Mai und Juni abgelegt werden, hilft oft schon das Pflanzen früher Sorten. Einen Befall bekämpfen Sie mit Lauf- und Marienkäfern. Vorbeugen können Sie mit Klebefallen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihren Erbsen und eine reiche Ernte!