Am Gehölzrand sind Pflanzen wechselnden Lichtverhältnissen ausgesetzt. Ähnliche Bedingungen finden die Pflanzen an der Nordseite von Hecken und im Wanderschatten von Bäumen vor. Stauden für den Gehölzrand werden von den Wurzelsystemen der Sträucher oder Bäume bestimmt. In der Regel ist der Boden humos und die sogenannten Gehölzrand-Stauden bilden einen dichten Blattteppich, sodass sie nach dem Einwachsen pflegeleicht sind. Folgend stellen wir Ihnen 12 beliebte Stauden für den Gehölzrand vor.
Blauer Eisenhut – Aconitum napellus
Der Blaue Eisenhut erreicht eine Höhe zwischen 80 und 100 Zentimetern. Die Staude wächst straff aufrecht und horstig. Von Juni bis August erscheinen helmartige, tiefblaue Blüten in dichten Rispen. Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter sind fiederartig geschlitzt und tief handförmig geteilt. Der Blaue Eisenhut benötigt einen humos-lehmigen, frischen bis feuchten und nährstoffreichen Boden im Halbschatten. Ist der Boden ausreichend feucht, kann die Staude auch einen sonnigen Platz erhalten. Die Staude eignet sich für den Gehölzrand, für Rabatten und als Schnittblume. Die Sorte „Bergfürst“ hat leuchtend blaue Blüten und die Sorte „Gletschereis“ entwickelt weiße Blüten. Alle Pflanzenteile sind stark giftig!
Herbst-Anemone – Anemona-Japonica-Hybriden
Diese Staude blüht im September und Oktober mit großen, schalenförmigen Blüten in Karminrosa, Silberrosa, Rosa oder Weiß. Die Blüten sind einfach bis gefüllt. Die Herbst-Anemone bildet breite Horste aus und erreicht eine Höhe zwischen 80 und 120 Zentimetern. Ihre stumpfgrünen Blätter sind dreifach geteilt und sitzen an langen Blattstielen. Die Staude benötigt einen halbschattigen Standort und einen frischen, humos-lehmigen, nährstoffreichen Boden. Die Sorte „Honorine Jobert“ hat einfache weiße Blüten und wird 120 Zentimeter hoch. Die Sorte „Prinz Heinrich“ erreicht eine Höhe von 80 Zentimetern und sie blüht mit halb gefüllten, karminrosa Blüten. Die Sorte „Rosenschale“ hat dunkelrosafarbene, einfache Blüten und wird 70 Zentimeter hoch.
Wald-Aster – Aster divaricatus
Die auch als Gebüsch-Aster bezeichnete Staude wächst halbkugelförmig und horstartig. Sie wird zwischen 50 und 70 Zentimeter hoch. Ihre frischgrünen Blätter sind herzförmig bis schmal eiförmig. Die grundständigen Blätter sind bodendeckend. Im September und Oktober blüht die Staude mit weißen, zierlichen Körbchenblüten. Sie haben eine gelbbraune Mitte und bilden lockere Blütenwolken. Die Wald-Aster benötigt einen halbschattigen Platz mit einem mäßig trockenen bis frischen, sandig-lehmigen Boden. Sie ist für den Gehölzrand und als Unterpflanzung von Gehölzen geeignet.
Riesen-Glockenblume – Campanula lactiflora
Die Riesen-Glockenblume wird 80 bis 100 Zentimeter hoch und sie wächst aufrecht und horstig. Ihre frischgrünen Blätter sind gesägt und oval-lanzettlich. Im Juni und Juli zeigt sie ihre breitglockigen Blüten in den Farben Hellblau, Zartviolett oder Rosa. Die Staude benötigt einen humosen, nährstoffreichen, frischen Boden in halbschattiger Lage. Ist der Boden ausreichend feucht, kann sie auch an einem sonnigen Standort wachsen. Die Sorte „Alba“ hat weiße Blüten und wird 100 Zentimeter hoch. Die Sorte „Loddon Anna“ erreicht eine Höhe von 90 Zentimetern und blüht in Lila-Rosa. Die Sorte „Prichard’s Variety“ hat amethystviolette Blüten und wird 80 Zentimeter hoch.
Nieswurz – Helleborus-Hybriden
Nieswurz oder Lenzrose wächst horstbildend und wird zwischen 30 und 40 Zentimetern hoch. Die ledrigen, glänzenden, dunkelgrünen Blätter sind wintergrün und fächerartig gefiedert. Von Februar bis April blüht die Staude mit weißen, rötlichen, purpurfarbenen oder grünlich weißen nickenden Schalenblüten. Teilweise sind die Blüten gefleckt. Nieswurz benötigt einen halbschattigen bis schattigen Standort und einen kalkhaltigen, humos-lehmigen, durchlässigen Boden. Die Staude wird für Gehölzränder, Waldgärten und Schattenrabatten verwendet.
Wachsglocke – Kirengeshoma palmata
Die Wachsglocke wächst vieltriebig und bildet dichte Horste. Sie wird 60 bis 80 Zentimeter hoch und blüht im August und September mit nickenden, wachsartigen, gelben Glockenblüten in Trugdolden. Die frischgrünen, gelappten Blätter sind rundlich bis herzförmig. Die Staude benötigt eine halbschattige bis schattige Lage und einen humosen, frischen bis feuchten, nährstoffreichen Boden.
Florentiner Goldnessel – Lamiastrum argentatum (Lamiastrum galeobdolon)
Diese Staude wächst teppichartig und bildet rankige, lange Ausläufer aus. Sie ist stark wuchernd und wird 20 Zentimeter hoch. Sie eignet sich als großflächige Unterpflanzung von sommergrünen Gehölzen. Die Florentiner Goldnessel blüht von April bis Juni mit gelben Lippenblüten in Quirlen. Ihre frischgrünen Blätter sind silbrig weiß gefleckt. Die Blätter sind wintergrün. Die Staude ist sehr anpassungsfähig und gedeiht in jedem Gartenboden von trocken bis feucht. Sie benötigt einen halbschattigen bis schattigen Standort.
Kugel-Primel – Primula denticulata
Die Kugel-Primel wächst mit dichten Blattrosetten, die auf aufrechten Blütenstielen sitzen. Sie wird 25 bis 30 Zentimeter hoch und hat oval-lanzettliche, frischgrüne Blätter. Ihre kugeligen Blütendolden erscheinen von Februar bis April. Die Dolden sitzen einzeln auf Blütenschäften. Die Staude benötigt eine halbschattige Lage und einen humos-lehmigen, frischen Boden. Sie eignet sich für die Bepflanzung vor oder zwischen Gehölzen, als Vorbote auf Rabatten und für Frühlingsbeete. Die Blüten der Sorte „Alba“ sind weiß und die Sorte „Rubin“ entwickelt karminrote Blüten.
Gewöhnliches Lungenkraut – Pulmonaria officinalis
Gewöhnliches Lungenkraut wird 20 bis 30 Zentimeter hoch und wächst breit horstig. Die weißen, rosafarbenen oder blauen Blüten erscheinen im April und Mai. Die Staude ist oftmals zweifarbig, weil sich die Blütenfarbe während der Blütezeit verändert. Die trichterförmigen Blüten sitzen in endständigen Blütenköpfen. Die stumpfgrünen Blätter sind rau behaart, silbrig gefleckt und breit oval. Die Staude eignet sich für den Gehölzrand. Sie kann vor und zwischen Gehölzen gepflanzt werden. Gewöhnliches Lungenkraut benötigt einen locker humos-lehmigen, frischen Boden und eine warme, halbschattige Lage. Die Blüten der Sorte „Alba“ sind weiß und die Sorte „Nürnberg“ hat auffällig gefleckte Blätter und mittelblaue Blüten. Auch die Blätter der Sorte „Dora Bielefeld“ sind auffällig gefleckt. Diese Sorte weist rosafarbene Blüten auf.
Salomonssiegel – Polygonatum-Hybride „Weihenstephan“
Die Staude bildet breite Horste durch kriechende Rhizome aus. Sie wird 80 bis 100 Zentimeter hoch und die komplette Pflanze ist giftig. Sie kann vor und zwischen Gehölzen und am Gehölzrand gepflanzt werden. Salomonssiegel hat frischgrüne, breit lanzettliche Blätter, die sich im Herbst gelb färben. Im Mai und Juni zeigt die Staude ihre röhrenförmigen, weißen Blüten, die in den Blattachseln an überhängenden Trieben sitzen. Im Spätherbst erscheinen schwarze Beeren. Die Staude benötigt einen halbschattigen Platz und einen humosen, frischen, tiefgründigen Boden.
Bronze-Schaublatt – Rodgersia podophylla
Das Bronze-Schaublatt entwickelt stattliche Horste bei einer Höhe zwischen 80 und 120 Zentimetern. Im Juni und Juli erscheinen cremeweiße, kleine Blüten in reich verzweigten Rispen. Ihre dunkelgrünen Blätter sind handförmig geteilt und im Austrieb bronzefarben. Die Staude eignet sich vor und zwischen licht stehenden Gehölzen und als Schattenpflanzung. Sie benötigt einen halbschattigen Standort mit einem frischen bis feuchten, humos-lehmigen, durchlässigen Boden.
Ungarwurz – Waldsteinia geoides
Ungarwurz wird auch als Golderdbeere bezeichnet. Die Staude zeigt im April und Mai goldgelbe, schalenförmige, lockere Blütenstände, die kurz über dem Laub stehen. Die frischgrünen, dreilappigen Blätter sind sommergrün. Ungarwurz wächst buschig und horstartig und wird 25 Zentimeter hoch. Sie eignet sich als Bodendecker vor oder zwischen Gehölzen. Die Staude benötigt einen halbschattigen bis schattigen Platz und einen humosen, frischen bis mäßig trockenen Boden. Sie wächst auch auf einem durchwurzelten Boden.