Mit Kräutern aus dem eigenen Anbau können Sie Gerichte verfeinern. Kräuter sind im Gartenbeet und als Topfpflanzen kultivierbar. Durch die unterschiedlichen Kräuter mit verschiedenen Aromen haben Sie die Möglichkeit, für süße und herzhafte Speisen die passenden Kräuter zu säen. Wir stellen Ihnen beliebte ein- und zweijährige Kräuter vor.
Was sind ein- oder zweijährige Kräuter?
Einjährige Kräuter sind Pflanzen, die sich entweder während einer Vegetationsperiode einmal fortpflanzen und danach absterben oder sie werden in unseren Breitengraden einjährig gezogen. Letztere stammen oftmals aus warmen Ländern und sind nicht winterhart. Sie können versuchen, einjährige Kräuter während der kalten Jahreszeit ins Haus oder Gewächshaus zu holen. Manchmal gelingt es, auf diese Weise aus einjährigen zwei- oder mehrjährige Kräuter werden zu lassen. Bei zweijährigen Kräutern ist eine Unterbrechung der Vegetationsperiode durch Kälte oder Trockenheit notwendig, damit sich Blüten bilden können. Ohne Blüten gäbe es keine Samen und somit könnte sich die Pflanze nicht vermehren.
Beliebte einjährige Kräuter
Zu den beliebten einjährigen Küchenkräutern gehören Dill, Koriander und Bohnenkraut. Folgend führen wir die wichtigsten Merkmale der Kräuter auf und beschreiben den Anbau im Beet. Sie können die Kräuter aber auch im Topf kultivieren.
Dill (Anethum graveolens) wird bis 150 Zentimeter hoch und wächst aus einer Pfahlwurzel. Von Juni bis August öffnen sich gelbe Blütendolden. Die länglichen, gerippten Samen zerfallen in zwei Teile. Sie können Dill ab April in Reihen oder breitwürfig im Beet aussäen. Für ein gutes Wachstum benötigt das Kraut einen lockeren, feuchten Humusboden und einen warmen, sonnigen Standort. Falls Sie Gurken anbauen, können Sie Dill zwischen die Ranken säen.
Pflücken Sie die frischen Blätter bei Bedarf vom Frühjahr bis zum Herbst oder frieren Sie sie auf Vorrat ein. Aus den Dolden lässt sich ein Tee zubereiten. Sie eigenen sich zudem als Einmachgewürz. Das frische Kraut hat einen würzigen Geschmack und passt zu Fisch, Saucen, Gurken und Salaten. Auch der Samen eignet sich für einen Tee, der krampfartige Bauchschmerzen und Blähungen lindert.
Koriander (Coriandrum sativum) wächst aus einer spindelförmigen Wurzel und wird 30 bis 70 Zentimeter hoch. Im Juni und Juli erscheinen weiß-rosa Blütendolden. Sie können das Kraut ab April aussäen. Drücken Sie die Samenkörner etwa einen Zentimeter tief in die lockere Erde. Koriander benötigt einen sonnigen Standort. Später sollten Sie die Sämlinge auslichten, sodass zwischen den Pflanzen etwa zehn Zentimeter Platz ist. Schneiden Sie die Dolden ab, wenn die Samen fast reif sind. Hängen Sie das Kraut zum Trocknen im Haus auf. Die Samen fallen heraus und sind in verschlossenen Gläsern lange haltbar. Koriandersamen werden für Liköre, Braten, Marinaden, Saucen und Lebkuchen genutzt.
Bohnenkraut (Satureja hortensis) erreicht eine Höhe bis 40 Zentimeter. Die Aussaat ist ab Mai möglich, wenn sich der Boden erwärmt hat. Säen Sie das Kraut in Reihen oder breitwürfig aus. Bohnenkraut benötigt viel Sonne und einen lockeren Humus. Die Pflanze ist ein Lichtkeimer, sodass Sie die Samen nur dünn mit Sand oder Erde bedecken dürfen. Sie können die Zweige und Blätter bis in den Herbst hinein pflücken. Während und kurz vor der Blüte ist das Kraut besonders würzig. Bohnenkraut lässt sich trocknen und passt zu Kartoffelgerichten, Eintöpfen und Bohnen.
Zweijährige Kräuter für Ihr Beet
Die meisten zweijährigen Kräuter blühen nach der Aussaat im Frühling und der Samen reift im Sommer heran. Petersilie, Kümmel und Fenchel gehören zu den Kräutern, die häufig verwendet werden.
Petersilie (Petroselinum crispum) treibt im ersten Jahr dicht über dem Boden Blätter aus. Im zweiten Jahr entwickelt sich ein verzweigter Stängel. In der Küche werden die Blätter für Kartoffeln, Suppen, Saucen und Salate verwendet. Sie können die frischen Blätter ganzjährig bei Bedarf pflücken oder auf Vorrat einfrieren. Petersilie benötigt einen halbschattigen Standort und einen feuchten, nährstoffreichen Boden. Da Petersilie mit sich selbst unverträglich ist, sollten Sie jedes Jahr den Platz wechseln. Die Aussaat findet entweder im März oder April statt oder Sie säen im August oder September aus. Der Reihenabstand sollte 10 bis 15 Zentimeter betragen.
Kümmel (Carum carvi) wächst in ganz Europa wild und wird 120 Zentimeter hoch. Im ersten Jahr treibt die Pflanze aus einer Pfahlwurzel eine niedrige Rosette aus und im zweiten Jahr bilden sich gerillte, mehrfach verzweigte Stängel. Verwendet werden die Samen, die im Spätsommer und Herbst reifen. Sie fallen in zwei sichelförmige Teile auseinander. Sie können Kümmel von April bis Mai oder von Juli bis August aussäen. Er gedeiht in etwas kalkhaltigem, feuchtem Humusboden am besten. Als Lichtkeimer dürfen die Samen nur dünn mit Erde bedeckt werden. Sie können die Samen ernten, wenn sie sich braun färben. Sie lassen sich im verschlossenen Gefäß lange aufbewahren. Kümmel passt du Fleisch, Käse und Kohl. Ein Kümmel-Tee hilft gegen Blähungen.
Sie können Gewürzfenchel (Foeniculum vulgare) ab Mitte April aussäen. Die Standfestigkeit der bis zu zwei Meter hohen Pflanze ist allerdings höher, wenn Sie Fenchel im März im Topf bei Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad Celsius vorziehen. Im Beet benötigt das Kraut einen sandigen, kalkhaltigen, tiefgründigen Lehmboden. Der Gewürzfenchel bildet im Gegensatz zum Knollenfenchel keine Knolle aus. Im zweiten Jahr erscheinen ab Juli doppeldoldige Blütenstände am Stängelende, die aus zahlreichen, gelben, kleinen Einzelblüten bestehen. Sie können den ganzen Sommer über die frischen Blätter ernten und die Blüten frisch verwenden, sobald sie sich öffnen. Blätter und Blüten schmecken süßlich und nach Anis. Sie eignen sich zum Würzen von Saucen, Kräuterbutter, Quarkspeisen, Salaten und Fischgerichten.