Es gibt mehrere Möglichkeiten, Blumen, Kräuter oder Gemüse anzupflanzen. Mit vorgezogenen Exemplaren aus dem Fachhandel geht es wohl am einfachsten. Sie können aber auch ganz am Anfang beginnen und Samen selbst aussäen. Hierbei hat man nicht nur im Beet, sondern auch im Pflanzkasten auf dem Balkon nicht selten das Problem, dass das Ausbringen von Samen meist ungleichmäßig vonstattengeht – vor allem dann, wenn es sich um sehr kleine und feine Samen handelt, die nur gestreut werden können. Während sich in der einen Ecke zu viele Samen befinden, sind es in der anderen zu wenig. An den Stellen, an denen zu viele Samen gestreut wurden, müssten die Pflanzen ab einer gewissen Größe zudem vereinzelt werden, damit sie sich den Platz nicht streitig machen und kümmern.
So werden Saatbänder richtig verwendet
Saatbänder gibt es in verschiedenen Längen, sie können aber auch auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden. Die Bänder bestehen zu 100 % aus biologisch abbaubaren Materialien und können somit bedenkenlos genutzt werden. Der Vorteil: Die Samen sind in gleichen Abständen in das Band eingearbeitet, sodass ein regelmäßiger Wuchs garantiert ist. Damit auch alles klappt, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
- Geben Sie lockere Erde in den Blumenkasten, spezielle Anzuchterde muss nicht unbedingt sein. Es ist auch Pflanzerde, Blumenerde, Gemüse– oder Kräutererde möglich.
- Nun wird in die Erde eine etwa ein bis zwei Zentimeter tiefe Furche gezogen, die die Breite des Saatbandes haben sollte.
- Legen Sie das Band in die Rille und gießen Sie es etwas an.
- Füllen Sie die Furche mit Erde auf, drücken Sie diese etwas an und gießen Sie noch einmal. Tun Sie dies besonders vorsichtig, damit die Erde nicht weggeschwemmt wird.
Zusatztipp: Wenn Sie die Möglichkeit haben, geben Sie noch rund einen Zentimeter reifen Kompost auf die Erde, alternativ können Sie auch Hornspäne verwenden. Dadurch erreichen Sie, dass die Samen gleichmäßiger keimen.
Saatbänder ideal für den Balkon
Ja, Saatbänder kommen zumeist im Gemüsegarten zum Einsatz, dennoch sind sie auch für den Balkon geradezu ideal. Wer ausreichend Platz hat und Gemüse und Kräuter auf dem Balkon anpflanzen möchte, kann so spielend für beste Resultate sorgen. Wichtig bei Saatbändern ist, dass diese regelmäßig gegossen werden. Zu wenig Wasser kann die Wurzelbildung verhindern und die Keimlinge kümmern lassen, zu viel ist allerdings auch nicht gut. Sorgen Sie zudem dafür, dass keine Staunässe entsteht, am besten mit einer Drainage.
Saatbänder können Sie in einem Blumenkasten ebenso nutzen, wie in großen Pflanzkästen oder Trögen. Achten Sie beim Ausbringen von mehreren Bändern immer auf den empfohlenen Mindestabstand zueinander. Da sich Saatbänder sehr einfach zuschneiden lassen, können Sie selbst entscheiden, wie die Pflanzen in die Erde kommen. Ob als Streifen, als Kreis oder in einer ganz eigenen Form. Für runde Blumentöpfe bieten sich außerdem Pflanzscheiben an. Diese können mit Schnittsalaten bestückt sein, mit Kräutern, aber auch mit Sommerblumen. Wenn diese mit Blumensamen bestückt sind, die nacheinander blühen, können Sie so in einem Topf die gesamte Saison über einen tollen Blütenflor genießen und tun auch noch etwas für Insekten.
Saatbänder selber machen
Nun gibt es nicht für alle Samen auch Saatbänder. Das sollte aber kein Problem darstellen, denn Saatbänder können Sie auch ganz einfach selber machen. Holen Sie sich einfach die Samen Ihrer Wahl und los geht es! Zwei Möglichkeiten möchten wir Ihnen zeigen:
Saatband mit Mehlkleister
Sie brauchen
- Zeitungspapier, Toilettenpapier oder Küchenkrepp
- Wasser
- Mehl
- Samen
Und so geht´s:
- Schneiden Sie aus der Zeitung, dem Toilettenpapier oder dem Küchenkrepp rund zwei Zentimeter breite Streifen aus. Die Länge bestimmen Sie durch die Größe des Pflanzkastens selbst.
- Aus Wasser und Mehl wird nun eine dickflüssige Paste zusammengemischt.
- Geben Sie nun kleinen Tropfen des klebrigen Gemischs auf die Unterlage und zwar immer in dem vorgegebenen Abstand. Dies ist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich.
- Auf diese Klebepunkte legen Sie nun jeweils einen Samen gelegt und lassen das Ganze trocknen.
- Danach ist das Saatband fertig und kann – wie oben beschrieben – in die Erde gelegt werden.
Saatband ohne Kleister
Sie brauchen
- Toilettenpapier oder Küchenkrepp
- Wasser
- Samen
Und so geht´s:
- Schneiden Sie aus dem Toilettenpapier oder dem Küchenkrepp rund vier Zentimeter breite Streifen aus. Auch hier bestimmten Sie wieder die Länge selbst.
- Feuchten Sie das Papier an.
- Geben Sie nun die Samen im entsprechenden Abstand zueinander mittig auf das Papier.
- Falten Sie das Papier in der Mitte um, sodass die Samen „eingeschlossen“ sind.
- Jetzt noch einmal anfeuchten und trocknen lassen.
- Das Saatband ist fertig und kann in die Erde gelegt werden.
Mit dieser Methode lassen sich übrigens nicht nur Saatbänder, sondern auch Saatscheiben herstellen, die Sie perfekt an den jeweiligen Blumenkübel anpassen können.
Besonders geeignet sind Saatbänder für Gemüsearten, die nach dem Keimen vereinzelt werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel Karotten, Feldsalat, Petersilie und auch Radieschen.