Grüner Spargel ist noch aromatischer und auch vitaminreicher als weißer Spargel. Er lässt sich leichter anbauen, da er nicht so hohe Ansprüche an den Boden stellt und keine Dämme benötigt. Er kann über viele Jahre hinweg im Beet bleiben.
Grüner Spargel als zweihäusige Pflanze: männliche Pflanzen bevorzugt
Der kräftige Wurzelstock von grünem Spargel besteht aus fleischigen Speicherwurzeln und feineren Saugwurzeln. An den Wurzeln befinden sich Knospen, aus denen sich die Spargelsprossen entwickeln. Unter der Erde sind diese Sprossen weiß. Durchdringen sie die Erde, sind sie blauviolett. Schließlich werden sie grün, da sie Chlorophyll bilden, wenn sie über der Erde wachsen. Werden die Sprossen nicht geschnitten, erreichen sie eine Höhe bis zu 150 Zentimetern und verzweigen sich.
Spargel ist eine zweihäusige Pflanze, von der es männliche und weibliche Pflanzen gibt. An den weiblichen Pflanzen erscheinen nach der Blüte kleine roten Beeren mit den Samen. Allerdings sind diese Beeren nicht für die Samengewinnung geeignet, da die Samen meist unfruchtbar sind. Weibliche Pflanzen haben eine kürzere Lebensdauer und bringen weniger Sprossen hervor. Beliebter sind die männlichen Pflanzen, da sie bis zu 15 Jahre lang im Beet bleiben können und höhere Erträge bringen.
Geeignete Sorten: abhängig von Geschmack und Erntezeit
Für den Anbau im Garten eignen sich verschiedene Sorten von grünem Spargel, die unterschiedlich früh geerntet werden können und sich in ihren Geschmacksnuancen unterscheiden:
- Martha Washington ist Standard in den USA, gedeiht aber auch in deutschen Gärten
- Schneewittchen gehört zu den bekanntesten deutschen Sorten, ist zart, aromatisch, mit reingrüner Farbe
- Primaverde ist eine sehr frühe, ertragreiche und anthocyanfreie Sorte.
Standort und Boden: sonnig, mit nicht zu schwerem Boden
Grüner Spargel liebt einen sonnigen, geschützten Standort. Der Boden sollte nicht zu schwer sein, doch kommt grüner Spargel mit einem schweren Boden besser als weißer Spargel zurecht. Der Boden sollte möglichst etwas kalkhaltig sein. Da Spargel ein Starkzehrer ist, benötigt er Kompost, den Sie mit Gesteinsmehl vermischen können. Um den Boden gut vorzubereiten und mit Nährstoffen anzureichern, säen Sie im Vorjahr eine Gründüngung. In den ersten beiden Jahren, wenn der Spargel noch nicht geerntet werden kann, ist eine Mischkultur möglich. Zwischen den Spargelreihen pflanzen Sie Zwiebeln, Ringelblumen, Bohnen oder Möhren.
Tipp: Als Vorfrucht für Spargel eignen sich Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen, da sie den Boden mit Stickstoff anreichern und den Boden gut durchlüften. Schwarzwurzeln sind ebenfalls gut als Vorfrucht geeignet.
Aussaat von grünem Spargel: ab März in Anzuchterde
Grünen Spargel können Sie selbst aussäen, doch müssen Sie dann länger warten, bis Sie ernten können. Im März oder April erfolgt die Aussaat in Kisten mit Anzuchterde, die Sie im Gewächshaus aufbewahren. Alternativ dazu ist die Aussaat auch im Frühbeet möglich. Die Saatrillen sollten ungefähr einen Zentimeter tief sein und einen Abstand von ca. 20 Zentimetern zueinander haben. Der Abstand der Samen zueinander beträgt 8 bis 10 Zentimeter. Im März oder April des Folgejahres bringen Sie die Jungpflanzen an ihren endgültigen Standort.
Jungpflanzen ins Beet bringen: gute Vorbereitung mit Kompost
Jungpflanzen sind zwar deutlich teurer als Samen, doch die Wartezeit, bis Sie zum ersten Mal ernten, verkürzt sich um ein ganzes Jahr. Im März oder April bringen Sie die Jungpflanzen ins Beet. Heben Sie in Längsrichtung des Spargelbeetes Gräben aus, am besten mit Nord-Süd-Ausrichtung, damit die Pflanzen gut mit Sonnenlicht versorgt werden. Gehen Sie bei der Pflanzung von grünem Spargel folgendermaßen vor:
- Gräben mit einer Breite von 30 Zentimetern und einer Tiefe von 25 Zentimetern ausheben
- Abstand zwischen den Gräben ungefähr 40 Zentimeter
- reifen Kompost in die Grabensohle bringen
- Spargelpflanzen im Abstand von 40 Zentimetern zueinander in die Gräben setzen
- Wurzelgeflechte ungefähr 5 Zentimeter hoch mit Erde bedecken
- Gräben verschließen
- Pflanzen gut angießen
Breiten Sie das spinnenartige Wurzelgeflecht gut in den Gräben aus. Die Knospenanlagen müssen alle in eine Richtung zeigen.
Tipp: Legen Sie in den Gräben kleine Erdhügel an, auf die Sie die Spargelpflanzen setzen. Die Wurzeln breiten sich dann besser aus.
Pflege von Spargel: regelmäßig düngen
Damit sich der grüne Spargel optimal entwickeln kann, ist die Ernte erst ab dem dritten Jahr möglich. Jäten Sie regelmäßig Unkraut, damit sich die Wurzeln ungehindert ausbreiten können. Vergessen Sie nicht das regelmäßige Wässern, was vor allem bei längeren Trockenperioden im Sommer wichtig ist. Düngen Sie in der Wachstumsperiode mehrmals mit reifem Kompost oder mit verdünnter Brennnesseljauche. Nur während der Erntezeit verzichten Sie auf die Düngung. Bei grünem Spargel müssen Sie, anders als bei weißem Spargel, keine Dämme anlegen.
Tipp: Eine Mulchschicht aus vollständig verrottetem, mindestens ein Jahr altem Reifkompost oder Herbstlaub verhindert das Austrocknen der Beete und unterdrückt das Unkraut.
Grünen Spargel ernten: direkt über der Erde abschneiden
Grünen Spargel können Sie abhängig vom Standort und den Witterungsbedingungen ab Mitte April ernten. Sind die Stangen etwa 20 bis 30 Zentimeter lang, schneiden Sie sie mit dem Messer dicht über der Erde ab. Die beste Tageszeit für die Ernte ist der frühe Morgen, da dann der Anteil an Zucker- und Aromastoffen am höchsten ist. Am 24. Juni wird zum letzten Mal geerntet, damit sich die Pflanzen erholen und Kraft tanken für die neue Saison.
Spargel nach der Ernte: düngen und mulchen
Direkt nach der Ernte düngen Sie Ihren Spargel mit Hornmehl. Um das Austrocknen des Bodens im Sommer zu verhindern, bringen Sie eine Mulchschicht auf. Im Spätherbst kappen Sie die Triebe ungefähr eine Handbreit über dem Boden. Nach rund zehn Jahren lassen die Erträge nach.