Geht es um den Anbau von Mais, ist meistens Zuckermais gemeint, der als Gemüse beliebt ist. Mais vermehrt sich ausschließlich durch Windbestäubung. Er liebt Wärme und einen sonnigen Standort.
Verwendungsmöglichkeiten von Mais: Nutzpflanze aus Mittel- und Südamerika
Mais gehört zu den Süßgräsern und hat seinen Ursprung in Mittel- und Südamerika. Bereits die indigenen Völker wussten Mais als Nutzpflanze zu schätzen. Neben dem bekannten Mais mit gelben Körnern gibt es auch Sorten mit bunten Körnern, beispielsweise rot oder schwarz. In Deutschland ist Zuckermais aufgrund seines süßen Geschmacks als Gemüse beliebt. Anders als beim Futtermais wandelt sich der Zucker beim Reifungsprozess nur langsam in Stärke um, was diesen charakteristischen Geschmack ausmacht.
Möchten Sie aus Zuckermais Popcorn herstellen, wird das nicht gelingen. Für die Popcornherstellung benötigen Sie Puffmais, der ebenfalls in heimischen Gärten angebaut werden kann. Er hat einen höheren Wassergehalt als Zuckermais. Beim Erhitzen dehnt sich das Wasser aus und sprengt die Schale des Maiskorns. Die Stärke kühlt zum typischen Popcorn ab. Darüber hinaus können Sie auch Futtermais anbauen, wenn Sie Tiere wie Hühner oder Kaninchen füttern möchten und nach Kraftfutter suchen. Hartmais oder Stärkemais ist für den Anbau im Garten nicht geeignet, da er für die Herstellung von Biokraftstoffen verwendet wird.
Zuckermais und charakteristische Merkmale: kräftig mit aufrechtem Wuchs
Zuckermais ist eine einjährige Pflanze, die durch kräftigen, aufrechten Wuchs gekennzeichnet ist. Abhängig von der Sorte kann Mais eine Höhe von 60 Zentimetern bis drei Metern erreichen. Die Blätter sind grasähnlich und saftig grün. Mais blüht getrenntgeschlechtlich zweihäusig, sodass sich an einer Pflanze männliche und weibliche Blüten befinden. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die Kolben, die aus den Blattachseln wachsen und von Hüllblättern umgeben sind. An den Kolben befinden sich lange Narbenfäden, die den Pollen durch Windbestäubung aufnehmen. Die männlichen Blüten erscheinen als Blütenrispen.
Zuckermais Sorten: Unterscheidung nach Größe und Erntezeit
Zuckermais gibt es in unterschiedlichen Sorten, die Sie zu unterschiedlichen Zeiten ernten können und die sich in ihrer Wuchshöhe unterscheiden. Einige kleinwüchsige Sorten eignen sich sogar für Balkon oder Terrasse. Diese Sorten sind für den Anbau im Garten geeignet:
- Golden Bantam ist normal süß und bildet große Kolben aus. Die Ernte kann von Anfang August bis Mitte Oktober erfolgen. Da sich der Zucker nach der Ernte schnell in Stärke umwandelt, sollte der Mais möglichst frisch verzehrt werden.
- Hookers Sweet Indian ist eine frühe Sorte mit bunten Körnern.
- Ashworth eignet sich auch für kühlere Regionen und kann bereits zwei Wochen früher als Golden Bantam geerntet werden. Die Pflanze wird bis zu 1,50 Meter hoch.
- Mezdi ist eine süße und mittelreife Sorte, die eine Höhe von 180 Zentimetern erreicht. Der Zucker wird nach der Ernte nur langsam in Stärke umgewandelt. Die Ernte ist ab Anfang August möglich.
- Damaun ist eine sehr frühe und sehr süße Sorte. Säen Sie den Mais Anfang Mai aus, können Sie Ende Juni schon die ersten Kolben ernten. Die Pflanze wird nur mittelhoch und eignet sich für den Balkon.
- Yucon Chief ist für den Balkon perfekt, da die Sorte nur etwa 50 Zentimeter hoch wird. Die süßen Kolben werden nur sechs bis acht Zentimenter lang, können aber schon nach einer Kulturdauer von 55 Tagen geerntet werden.
- Für den Anbau in Kübeln auf dem Balkon eignet sich auch Jade Blue mit blauen Kolben.
- Luther Hill hat weiße Kolben und ist ebenfalls für den Balkon geeignet.
- Black Aztec ist eine späte Sorte, deren Körner fast schwarz sind.
Standort von Mais: sonniger Platz mit nährstoffreichem Boden
Da Mais seinen Ursprung im warmen Lateinamerika hat, braucht er einen warmen, sonnigen Standort. Damit er sich gut entwickeln kann, sollten die Temperaturen bei 24 bis 29 Grad Celsius liegen. Damit andere Pflanzen in Ihrem Gemüsegarten nicht von den hohen Maispflanzen beschattet werden, pflanzen Sie ihn im Idealfall am Nordrand des Gemüsebeets. Mais verträgt keine Staunässe und ist Starkzehrer. Er braucht einen tiefgründigen, lockeren und humosen Boden, den Sie gut mit reifem Kompost vorbereiten. Rechnen Sie pro Quadratmeter drei Liter Kompost und 70 Gramm Hornmehl. Gute Nachbarn im Beet sind Bohnen, Kürbis, Zucchini, Kartoffeln, Salat und Spinat. Rote Bete und Sellerie sind als Nachbarn im Beet nicht geeignet.
Tipp: Von den Maya stammt die Milpa-Kultur, die Sie auch in Ihrem Garten beim Maisanbau umsetzen können. Die drei Schwestern im Beet ergänzen sich gegenseitig und sind gleichzeitig gut für eine gesunde Ernährung. Zuerst kommt der Mais ins Beet, den Sie bereits im April vorziehen sollten. Pflanzen Sie ihn in Blöcken mit einem Abstand der Pflanzen von 50 Zentimetern zueinander. Stangenbohnen wachsen schnell und werden um den Mais herum ausgesät. Sie benutzen den Mais als Stütze. Verwenden Sie aber keine zu stark wachsende Sorte, damit der Mais nicht erdrückt wird. Zwischen die Maispflanzen legen Sie Kürbissamen im Abstand von einem Meter. Kürbis beschattet den Boden und schützt vor Erosion.
Aussaat von Mais: Anfang Mai
Mais säen Sie nicht vor Anfang Mai aus, da er frostempfindlich ist und zum Keimen eine Temperatur von mindestens 14 Grad benötigt. Die Aussaat sollte in etwa drei Zentimeter tiefe Rillen mit einem Abstand der Körner zueinander von 10 bis 15 Zentimetern erfolgen. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 50 bis 60 Zentimeter betragen. Noch besser als die Aussaat oder Pflanzung in Reihen ist die Aussaat in Gruppen, da dann die Windbestäubung effektiver erfolgen kann. Verschließen Sie die Rillen oder Löcher und gießen Sie die Saat gut an. Halten Sie den Boden feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
Tipp: Ziehen Sie Mais bereits ab Mitte April in Ansaaterde in der Wohnung oder im Gewächshaus vor, da Sie dann früher ernten können.
Pflanzen von Mais: nach den Eisheiligen
Haben Sie Mais vorgezogen oder Jungpflanzen gekauft, bringen Sie die Pflanzen mit Topfballen Mitte Mai, nach den Eisheiligen, in das vorbereitete Beet. Der Pflanzabstand sollte bei 15 Zentimetern liegen. Um eine bessere Windbestäubung zu ermöglichen, kann die Pflanzung auch in Gruppen erfolgen. Häufeln Sie nach einigen Tagen die Jungpflanzen rund um den Stängel an, damit sie einen besseren Halt im Beet bekommen. Das ist auch zu empfehlen, wenn der Mais direkt ins Beet gesät wurde. Decken Sie die jungen Pflanzen in den ersten Wochen noch mit einem Vlies ab. Das ist vor allem bei Jungpflanzen wichtig, die vor dem Auspflanzen nicht richtig im Freien abgehärtet wurden.
Pflege von Mais: regelmäßig Unkraut jäten
Halten Sie das Beet immer unkrautfrei, damit sich der Mais gut entwickeln kann. Das Beet bleibt länger unkrautfrei, wenn Sie es mit einer Mischung aus altem Herbstlaub und Rasenschnitt oder nur mit angetrocknetem Rasenschnitt mulchen. Ist der Mais kniehoch, bekommt er eine Düngung mit ungefähr 70 Gramm Hornspänen pro Quadratmeter. Streuen Sie den Dünger im Wurzelbereich der Pflanzen aus. Mais ist zwar ziemlich trockenheitstolerant, doch verringern sich bei Trockenheit die Erträge. Wässern Sie Mais regelmäßig, aber sparsam, damit sich keine Staunässe bildet.
Ernte von Mais: wenn die Körner noch weich sind
Zuckermais ernten Sie, im Gegensatz zu anderen Sorten, wenn die Körner im Inneren noch weich sind, aber schon ihre gewünschte Farbe haben. Da sich die Körner zwischen den Fingern zerdrücken lassen und einen milchigen Inhalt haben, wird dieses Stadium als Milchreife bezeichnet. Um zu testen, ob die Körner bereits die Milchreife haben, schieben Sie die Hüllblätter leicht zur Seite und kratzen einige Körner mit dem Fingernagel auf. Ist die Milchreife noch nicht erreicht, können die Kolben noch weiter reifen. Brechen Sie die Kolben aus den Blattachseln oder schneiden Sie sie ab.
Tipp: Lassen Sie die Pflanzen nach der Ernte im Beet stehen und abtrocknen. Sie können dann kompostiert oder gehäckselt und als Mulchmaterial verwendet werden.
Guten Tag,
Ich suche eine Maissorte für den Gartenanbau um später Maismehl herzustellen. Welche Sorten könnten Sie mir da empfehlen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Gerold