Sanddorn sieht mit seinen kräftig orangefarbenen Früchten äußerst dekorativ aus und stellt keine hohen Ansprüche an Pflege und Boden. Da die Pflanzen zweihäusig sind, benötigen Sie weibliche und mindestens eine männliche Pflanze. Die Früchte haben einen sauren Geschmack und sind reich an Vitaminen.
Charakteristik von Sanddorn: zweihäusige Pflanzen mit ausladendem Wuchs
Sanddorn ist eine heimische Pflanze, die vermutlich während der Eiszeit aus Zentralasien nach Mitteleuropa kam. Er ist lichtbedürftig und verträgt keine Beschattung. Daher wurde er mit der Ausbreitung der Wälder von vielen Standorten verdrängt und wächst vorrangig in Küstennähe und an Flussufern, wo er viel Sonne bekommt. Die sommergrünen Sträucher bilden ausladende Kronen und können eine Höhe von bis zu fünf Metern erreichen. Sie wachsen ungefähr vier Meter in die Breite. Wie der Name bereits sagt, sind die Zweige bedornt.
Die kleinen orangefarbenen Beeren wachsen dicht und haben nur kurze Stiele. Sanddorn ist zweihäusig. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Die Beeren erscheinen nur an den weiblichen Pflanzen. Möchten Sie sich an den Beeren erfreuen und sie auch ernten, um sie roh zu verzehren oder zu Saft und Marmelade zu verarbeiten, benötigen Sie mindestens eine männliche und zwei weibliche Pflanzen. Sanddorn können Sie nicht nur freistehend als Sträucher, sondern auch als Hecken pflanzen.
Auswahl der Sorten: weibliche Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften
Es gibt verschiedene weibliche Sanddorn-Sorten, die sich in ihrem Wuchs und den Eigenschaften der Früchte unterscheiden. Das sind die wichtigsten weiblichen Sorten für den Garten:
- Askola mit starkem Wuchs, mäßiger Bedornung und dicht wachsenden Früchten, die ungefähr Ende August reifen
- Dorana als schwach wachsende Sorte mit mittelstarker Bedornung sowie mittelgroßen Früchten mit hohem Gehalt an Vitamin C
- Frugana mit starkem Wuchs, aber geringer Verzweigung und Bedornung, mit mild schmeckenden Früchten, die schon ab Mitte August reifen, aber bereits 14 Tage nach Vollreife verderben
- Hergo mit mittelstarkem, regelmäßigem Wuchs, schwacher Bedornung und hellorangefarbenen Früchten, die innerhalb von 14 Tagen nach der Vollreife geerntet werden müssen, da sie sonst ranzig schmecken, sehr ertragreiche Sorte
- Leikora mit starkem Wuchs und dunkelorangefarbenen Früchten, die bis Ende Oktober geerntet werden können und das Vitamin C nach der Ernte nur langsam abbauen
- Orange Energy mit starkem Wuchs und auffallend großen Früchten, die dicht am Zweig sitzen.
Die männlichen Sorten werden zumeist unter dem Namen Pollmix gehandelt und wurden mit dem Ziel einer starken Pollenproduktion gezüchtet. Es gibt vier Varianten, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Welche Variante Sie kaufen, hängt davon ab, wann Ihre weiblichen Pflanzen blühen, damit für die Pollenspende gesorgt ist.
Standort und Boden: viel Licht und tiefgründiger Boden
Sanddorn benötigt unbedingt einen sonnigen Standort. Er mag keinen Halbschatten und verträgt keinen Schatten. Da er zu den Tiefwurzlern gehört, benötigt er einen sandigen, tiefgründigen Boden, der nicht zu sauer und möglichst leicht kalkhaltig sein sollte. Der Boden muss gut durchlüftet sein. Schweren Boden vermischen Sie mit Sand oder Kies, um ihn durchlässiger zu machen. Ist der Boden zu sandig, mischen Sie etwas reifen Kompost unter. Da sich Sanddorn ziemlich rasant vermehren kann und viele Ausläufer bildet, sollte der Abstand zum Nachbargrundstück ungefähr zwei Meter betragen.
Sanddorn pflanzen: eine Wurzelsperre einrichten
Sanddorn pflanzen Sie am besten im Oktober oder November, doch ist auch die Pflanzung im Februar bei frostfreiem Wetter oder im März möglich. Achten Sie auf einen Abstand von mindestens fünf Metern zu den einzelnen Pflanzen, da sie stark in die Breite wachsen. Da Sanddorn nicht durch Insekten, sondern durch Wind bestäubt wird, platzieren Sie die männliche Pflanze westlich von den weiblichen Pflanzen, also unter Berücksichtigung der Hauptwindrichtung.
Legen Sie um die einzelnen Pflanzen eine Wurzelsperre mit einem Durchmesser von mindestens 1,5 Metern und einer Tiefe von 60 bis 70 Zentimetern an, die möglichst aus Kunststoff bestehen sollte. So verhindern Sie die starke Ausbreitung und Ausläuferbildung. Gießen Sie die Pflanzen an.
Pflege von Sanddorn: keine Bewässerung nötig
Sanddorn ist trockenheitsresistent und benötigt auch bei längeren Hitze- und Trockenheitsperioden im Sommer keine Bewässerung. Eine Düngung mit Hornmehl wird lediglich im Jahr der Pflanzung empfohlen. Ungefähr alle zwei Jahre können Sie die Pflanzen mit Kompost versorgen. Um die Fruchtbildung zu fördern, müssen Sie Sanddorn regelmäßig zurückschneiden, da die Krone im Inneren sonst verkahlt und verholzt. Schneiden Sie die abgeernteten Triebe im Spätwinter alle zwei Jahre auf kurze Ansätze zurück. Der männliche Sanddorn braucht nur alle zwei bis vier Jahre einen Rückschnitt. Um keine Ernteausfälle durch fehlende Pollenproduktion zu riskieren, beschränken Sie den Rückschnitt auf die Hälfte der Blütentriebe.
Tipp: Möchten Sie jedes Jahr eine gute Ernte haben, schneiden Sie die weiblichen Sträucher in jedem Jahr im Wechsel.
Sanddorn ernten: wenn die Früchte ihre typische Farbe zeigen
Weisen die Früchte ihre typische Farbe in Hell- oder Dunkelorange auf, ist es Zeit für die Ernte. Zumeist ist das im September oder Oktober der Fall. Da die Ernte aufgrund der Dornen schmerzhaft sein kann, sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen und vorsichtig vorgehen. Die Ernte ist mühsam und kann auch mit Trieben erfolgen. Sie sparen sich dann den Rückschnitt.