Rettiche und Rüben sind beliebte und weit verbreitete Gemüsearten. Es gibt zahlreiche Sorten aus dieser Gattung, die sich oft nur geringfügig in ihren Anbaubedingungen unterscheiden. Die Verwendung ist abhängig von der Sorte.
Rettiche und Rüben: Unterschiede zwischen den Arten
Rettiche und Rüben sind artverwandt, da beide zur Gattung des Wurzelgemüses gehören, doch gibt es einige Unterschiede. Radieschen sind die kleinste Form des Rettichs. Sie haben eine rote oder rot-weiße Schale und sind rund oder länglich. Rettich kann rund oder länglich sein und hat eine weiße, rot-weiße oder schwarze Schale. Sie sind unterschiedlich groß. Das Fruchtfleisch des Rettichs ist zumeist weiß.
Rüben haben meist eine runde oder abgeflachte Form. Möhren, Futtermöhren, Pastinaken und Wurzelpetersilie zählen ebenfalls zum Wurzelgemüse und sind Doldenblütler, während Steckrüben und Rettiche zu den Kreuzblütlern gehören. Im weitesten Sinne werden Möhren, Futtermöhren, Wurzelpetersilie und Pastinaken zu den Rüben gezählt. Die Haut von Rüben ist rot, orange, gelb oder weiß. Zumeist hat das Fruchtfleisch eine ähnliche Farbe wie die Haut.
Die beliebtesten Arten von Wurzelgemüse im Überblick
Welche Sorten sind empfehlenswert? Wie werden sie angebaut und verarbeitet? Der folgende Überblick zeigt Ihnen, was Sie wissen müssen.
Rettich: Unterschiede zwischen Sommer- und Winterrettich
Rettich gibt es in zahlreichen Sorten, die sich in ihren Inhaltsstoffen kaum unterscheiden. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Form und Farbe. Abhängig von der Aussaat und von der Ernte werden Sommer- und Winterrettich unterschieden. Nach der Aussaat wächst Rettich unglaublich schnell. Die am schnellsten wachsende Sorte ist das Radieschen, das schon vier Wochen nach der Aussaat geerntet werden kann.
Sommerrettich säen Sie zwischen Ende Februar und Juni aus. Bekannte und beliebte Sorten sind
- Ostergruß als sehr frühe Sorte mit einer Schale in leuchtendem Dunkelrosa,
- Rex als weiße, mildwürzige Sorte,
- Champion als rote, kugelrunde Radieschen,
- Neckarruhm als rote, eiszapfenförmige Sorte mit einer Länge von 15 bis 20 Zentimetern und
- Red Meat als rot-weiße, knollenförmige Sorte.
Winterrettich säen Sie von Juni bis September aus. Zu den beliebtesten Sorten gehören
- Münchner Bier als weiße, zugeschnittene Sorte mit einer Länge von ca. 20 Zentimetern,
- Eiszapfen als Radieschen mit weißlicher Schale und zylindrischer Form,
- Runder Schwarzer mit schwarzer Schale, kugelrunder Form und scharf-würzigem Geschmack,
- Langer Schwarzer Winter als lange Sorte mit schwarzer Schale und
- Hilds Blauer mit blauer Schale, spitzkegeliger Form und herzhaftem Geschmack.
Rettich wird zumeist für den Rohverzehr verwendet. Er kann als Gemüsesnack mit Dip aus Quark oder Joghurt, für Salate, aber auch für Smoothies mit anderen Gemüse- und Obstsorten verarbeitet werden. Auch die Blätter von Rettich lassen sich für Smoothies oder in Salaten verwenden.
Rüben: Wurzelgemüse mit vielen Arten
Rüben sind ein vielfältiges Wurzelgemüse, das sich in seinem Anbau und seiner Verwendung unterscheidet. Die bekanntesten Arten sind:
- Kohl- oder Steckrüben, die eine runde Form und gelbes Fleisch haben. Sie eignen sich für Eintöpfe, Suppen, aber auch Salate oder Aufläufe.
- Futterrüben, die eine beachtliche Größe erreichen und eine längliche Form haben. Zumeist haben sie eine rote oder orangefarbene Schale und weißes bis gelbliches Fleisch. Sie eignen sich als Futter für Tiere und können aber auch für die menschliche Ernährung verwendet werden, beispielsweise für Suppen und Eintöpfe. Allerdings haben sie einen strengeren Geschmack und können holzig sein.
- Rote Bete mit runden Knollen, die sich als Gemüsebeilage, aber auch für Suppen, Salate und Smoothies eignet. Auch die Blätter sind zum Verzehr geeignet. Gelbe oder weiße Bete sind Varianten der Roten Bete, die genau wie Rote Bete verwendet werden können.
- Mairübchen sind zumeist kugelrund und weiß. Sie eignen sich zum Frischverzehr und als Salat, können aber auch als Gemüsebeilage gegessen werden. Sie haben einen milden Geschmack.
- Teltower Rübchen ähneln in ihrem Geschmack den Mairübchen, doch haben sie eine spitze Form, weißes Fleisch und eine bräunliche Farbe. Sie können wie Mairübchen verwendet werden.
- Schwarzwurzeln können zu den Rüben gezählt werden. Sie haben schwarze Haut und weißes Fleisch. Sie werden mitunter 30 Zentimeter lang und haben eine schlanke Form. Sie eignen sich gut als Gemüsebeilage, aber auch für Aufläufe. Beim Schälen tritt eine weiße Milch aus den Wurzeln.
- Pastinaken ähneln in Form und Geschmack den Möhren, doch schmecken sie etwas würziger. Sie sind dicker als Möhren und haben eine hellbraune bis weißliche Schale.
- Möhren gibt es in vielen Sorten, nicht nur in der klassischen roten Farbe, sondern auch mit gelber oder violetter Schale. Futtermöhren sind zwar als Tierfutter gedacht, doch können sie auch für die menschliche Ernährung genutzt werden. Sie können allerdings holziger als Speisemöhren sein und einen strengeren Geschmack haben.
Fast alle Rübensorten sind lange lagerfähig. Sie können über einige Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden. Für die Lagerung sind auch mit Sand gefüllte Kisten geeignet, die Sie im Keller platzieren. Alternativ dazu ist die Lagerung auch in einer Erdmiete möglich.
Anbau von Rettich und Rüben: tiefgründiger und humoser Boden
Rettiche und Rüben brauchen einen tiefgründigen und humosen Boden, damit sie sich im Erdreich gut entwickeln und kräftige Wurzeln bilden. Der Boden sollte leicht sandig sein und einen möglichst neutralen pH-Wert haben. Lehm- und Tonböden eignen sich für den Anbau weniger, doch können sie mit Humus und Sand verbessert werden, damit sie durchlässiger sind. Rüben und Rettiche gehören zu den Mittel- oder Starkzehrern, weshalb Sie den Boden gut mit reifem Kompost vorbereiten sollten.
Der Standort sollte sonnig oder halbschattig sein. Wann Aussaat und Ernte erfolgen, hängt von der Art ab. Sommerrettich, Radieschen, Möhren und Pastinaken können bereits im zeitigen Frühjahr ausgesät werden. Noch bis in den Spätherbst hinein können Sie Rüben ernten. Jäten Sie regelmäßig Unkraut und lassen Sie den Boden nicht austrocknen. Achten Sie bei den verschiedenen Sorten auf die geeigneten Partner im Beet für eine gute Mischkultur.