Dass Gartenarbeit gesund ist, das muss man wohl nicht extra betonen. Man ist an der frischen Luft, man hat Bewegung, man kommt auf andere Gedanken. Wie die Gartenarbeit unseren Körper und auch unseren Geist beeinflussen kann, das möchten wir uns mal etwas genauer ansehen. Und gleich mal vorweg: Dazu brauchen Sie kein Großgrundstück, es genügt ein kleiner Garten, ja sogar eine Terrasse oder der Balkon.
Arbeiten an der frischen Luft
Im Durchschnitt verbringen wir 90 % des Tages in Innenräumen. Wenn diese dann – etwa in der kalten Jahreszeit – kaum mit Frischluft versorgt werden, ist schlechte Luft vorprogrammiert. Zum Beispiel durch Kochen, Duschen oder gar Rauchen wird das Raumklima deutlich verschlechtert. Und nicht zu vergessen, wenn wir mit vielen Menschen gemeinsam in einem Raum sind. Durch das Atmen wird Sauerstoff verbraucht und CO2 produziert. Hier muss zwar niemand Angst haben, dass der Sauerstoff ausgehen könnte, doch ohne Frischluft lassen Konzentration und Leistungsfähigkeit sehr schnell nach. Also: Raus an die frische Luft!
Man glaubt gar nicht, was frische Luft alles bewirken kann. Vieles passiert unterschwellig, wenn man sich die Wirkungen aber mal bewusst macht, wird man feststellen, dass hier viel Wahres dran ist.
- Wer viel an der frischen Luft ist, ist besser gelaunt.
- Das Immunsystem wird durch Frischluft gestärkt – und das bei jeder Temperatur.
- Bewegung in Kombination mit frischer Luft regt die Durchblutung an.
- Frischluft, vor allem in Verbindung mit Gartenarbeit, bringt unseren Kreislauf in Schwung.
- Wenn wir draußen sind, wird unser Gehirn vermehrt mit frischem Sauerstoff versorgt. Schon das Umherlaufen im Garten erhöht die Sauerstoffversorgung um bis zu 20 %.
- Das allgemeine Wohlbefinden steigt.
- Wer viel draußen ist, sorgt dafür, dass der Körper Vitamin D über das Sonnenlicht aufnehmen kann. Vitamin D wird benötigt, um Kalzium im Darm aufzunehmen und das Immunsystem und unsere Muskelkraft zu stärken. Auch werden so starke Knochen und Zähne gefördert.
All diese positiven Eigenschaften erreichen wir mit bereits 30 Minuten Frischluft pro Tag. Kommt dann noch Gartenarbeit dazu – und im Garten ist ja immer etwas zu erledigen – haben Sie alles richtig gemacht.
Bewegung ersetzt Fitnessstudio
Ärzte empfehlen neben einer gesunden Ernährung vor allem regelmäßige Bewegung. Da wir in unserem Alltag durch Technologie und Fortbewegungsmitteln unseren Körper immer weniger belasten, gleichen dies viele durch den Besuch im Fitnessstudio aus. Dort werden an Geräten Muskeln gestählt und auf dem Laufband oder dem Crosstrainer die Kondition verbessert. Wer einen Garten hat, der kann sich glücklich schätzen, denn durch regelmäßige Gartenarbeit können Sie das Fitnessstudio getrost links liegen lassen.
- Rasen mähen, Hecken schneiden, Unkraut jäten, Laub rechen, Boden umgraben, Erde auflockern – all diese Arbeiten halten uns in Bewegung und sorgen dafür, dass sich unsere Kondition verbessert.
- Doch nicht nur das: Durch die körperliche Anstrengung werden unsere Muskeln gefordert. Gartenarbeit kann somit unsere Muskeln durchaus aufbauen.
- Immer wieder ist zu hören, dass man beim Training gezielt vorgehen sollte und Übungen nur dann Sinn machen, wenn sie in korrekter Haltung und in einer festgelegten Reihenfolge durchgeführt werden. Das ist aber gar nicht nötig, sagt zum Beispiel der renommierte Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse. Wichtig sei bei der Gartenarbeit, dass man seinem Körper zuhört und Warnsignale erkennt. Wenn Muskeln zu schmerzen beginnen oder wer müde ist, sollte eine Pause einlegen. Ansonsten könne man all das tun, was der Körper zulässt.
Wer regelmäßig im Garten beschäftigt ist – und wir meinen jetzt nicht Kaffee trinken und Kuchen essen … – der wird mit der Zeit nicht nur fitter, sondern auch kräftiger, kann dabei sogar das Herz-Kreislaufsystem stärken und Osteoporose vorbeugen.
Stressbewältigung durch Gartenarbeit
Stress hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr zur Volkskrankheit entwickelt. Auch wenn Stress selbst natürlich keine Krankheit ist, begünstigt er psychische Erkrankungen. Verantwortlich dafür sind vor allem Überforderung und Überreizung. Während kurzfristiger Stress kein Problem für unseren Körper darstellt, sieht es bei Dauerstress anders aus, denn dann kann dieser chronisch werden. Die Folgen können unter anderem Depressionen, Bluthochdruck und sogar Krebs sein. Wichtig ist, dass man die Produktion der Stresshormone immer wieder unterbricht und dafür ist Gartenarbeit ein probates Mittel.
- Beim Gärtnern kommen wir auf andere Gedanken und können gedanklich abschalten.
- Die Produktion von Glückshormonen wird angekurbelt, was sich sogar messen lässt.
- Ein hoher Blutdruck durch Stress kann allein mit 10 Minuten Gartenarbeit um ein Zehntel verringert werden.
- Im eigenen grünen Paradies kommen wir runter, werden ruhiger und unser Herz schlägt gleichmäßiger.
- Wer Stress hat, ist auch sehr oft verspannt. Auch hierbei kann Gartenarbeit helfen – und das oftmals besser als eine Massage. Denn durch die Arbeit im Garten werden Verspannungen gelöst.
- Ein Garten ist Balsam für die Seele. Man baut Stress ab, findet innere Ruhe und wird sogar stressresistenter.
- Erfolge im Garten wirken ebenfalls positiv auf die Psyche. Nach getaner Arbeit und wenn man die Ergebnisse sieht, ist man nicht nur zufriedener, sondern auch stolz darauf.
- Selbst Patienten mit Rheuma, Alzheimer, Parkinson und Essstörungen berichten von positiven Eigenschaften beim Gärtnern. Ebenso Menschen, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten.
Durch effektiven Stressabbau beim Gärtnern leiden wir weniger häufig an Kopfschmerzen oder Migräne, Rückenbeschwerden und Gelenkschmerzen, selbst über besseren Schlaf berichten viele Betroffene.
Erholung beim Gärtnern
Wenn Gartenarbeit gegen Stress hilft und unserem Körper gut tut, dann ist der Weg zur Erholung nicht mehr weit. Klar, ein ausgedehnter Urlaub am Strand, in den Bergen oder einfach in anderen Gefilden ist nicht außer Acht zu lassen, einen Tapetenwechsel braucht man ab und an mal, doch selbst die regelmäßige Gartenarbeit bewirkt Wunder. Dort können wir uns auf vielfältige Weise erholen und Kräfte sammeln.
- Gartenarbeit sorgt dafür, dass unsere Nervosität nachlässt und wir ruhiger werden.
- Wer viel im Garten arbeitet, der sorgt dafür, dass ein erhöhter Blutdruck gesenkt wird.
- Im Garten begegnen uns viele unterschiedliche Düfte, Farben und Geräusche. All das wirkt sich erholsam auf unsere Seele aus.
- Wir hoffen, dass Sie ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn haben, denn auch gute Gespräche sorgen für Erholung.
- Vergessen Sie neben der Gartenarbeit nicht, sich auch mal auszuruhen und natürlich, den Garten zu genießen. Kaffeekränzchen oder ein Grillfest mit Familie und Freunden können sehr erholsam sein. Und natürlich auch das Bad in der Sonne.
Gesundes aus dem eigenen Garten
Wenn Sie nicht nur einen Ziergarten haben, sondern zusätzlich Obst, Gemüse und Kräuter anpflanzen, dann tun Sie auch durch Ihre Ernährung etwas für die Gesundheit. Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist nicht nur gesünder, weil pestizid- und schadstofffrei, sondern enthält durch optimale Bedingungen oftmals viel mehr Vitamine und Nährstoffe als Obst und Gemüse aus dem Supermarkt. Und natürlich schmeckt es um ein Vielfaches besser!
Auch wenn manche Gartenarbeiten lästig sein mögen, sollten Sie immer die positiven Effekte darin sehen. Ein Garten kann so viel bewirken, was Ihrer Gesundheit zugutekommt. Nutzen Sie diese Gelegenheit und genießen Sie Ihr grünes Reich nicht nur beim Entspannen, sondern auch bei der Gartenarbeit – es lohnt sich!