Echtes Löffelkraut ist nicht nur eine Würzpflanze, sondern auch ein Heilkraut der besonderen Art. Dabei enthält das Kraut einen sehr hohen Anteil an Vitamin C und wird ähnlich wie Kresse verwendet. Das scharfe aber gesunde Heilkraut ist unkompliziert im Anbau, weshalb es in jedem Garten vorhanden sein sollte.
Herkunft und Eigenschaften von Echtem Löffelkraut
Echtes Löffelkraut (Cochlearia officinalis) ist auch unter dem Namen Bitterkresse, Löffelkresse oder Scharbocksheil bekannt. Früher war es ein sehr beliebtes Kraut bei der Mangelkrankheit Skorbut, weshalb es heute noch unter Skorbutkraut bezeichnet wird. Durch den hohen Anteil an Vitamin C konnte es so Skorbut heilen, da Skorbut durch einen schweren Mangel an Vitamin C ausgelöst wird.
Besonders gut wächst das Echte Löffelkraut auf Salzwiesen an der Nord- und Ostsee sowie im salzhaltigen Marschland. Doch auch an europäischen Küsten, in den Alpen und Pyrenäen kommt es vor. Verwandt ist die Heilpflanze mit Senf, Radieschen, Rucola, Kressen und allen Kohlarten, da es zur Familie der Kreuzblütler zählt.
Der Name kommt von den löffelartigen, fleischigen Blättern der zweijährigen Pflanze. Dabei wird das Kraut bis zu 40 cm hoch und bildet die dunkelgrünen Blätter an kantigen Stielen aus. Im zweiten Jahr blühen von April bis Juni kleine weiße Blüten, die süß duften und somit zahlreiche Insekten anziehen.
Löffelkraut Arten
Vom Löffelkraut gibt es verschiedene Arten. Während das Bayrische Löffelkraut (Cochlearia bavarica) eher eine Seltenheit ist, da es nur im bayrischen Voralpenraum wächst, sind Englisches Löffelkraut (Cochlearia anglica) und Dänisches Löffelkraut (Cochlearia danica) auf den Salzwiesen an Nord- und Ostsee zu finden. Sie können vom Echten Löffelkraut nur durch ihre Größe unterschieden werden, da beide Sorten etwas kleiner sind. Genutzt werden können auch die drei Arten, da auch sie absolute Vitamin C Bomben sind.
Standort, Pflege und Ernte von Echtem Löffelkraut
Das Heilkraut ist äußerst pflegeleicht und auch der Anbau ist denkbar einfach, da es sehr anspruchslos ist. Ein feuchter und halbschattiger Platz ist perfekt, um Löffelkraut anzubauen. Das Substrat sollte humusreich sein, damit die Löffelkraut optimal gedeihen kann. Hierbei eignet sich vor allem Kompost, damit der Humusgehalt erhöht werden kann.
Ist der Boden im Garten eher sandig und sehr trocken, sollten Sie die Bitterkresse im Topf anpflanzen. Somit wird nicht nur die Bewässerung effizienter, sondern die Wasserversorgung ist besser gewährleistet.
Aussaat
Von März bis April erfolgt die Aussaat direkt ins Freiland. Des Weiteren ist auch die Aussaat im September möglich, da die Heilpflanze winterfest ist. Bereiten Sie dazu flache Saatrillen vor, um die Samen in einem Abstand von 20 bis 25 cm auszusäen. Sie werden entweder gar nicht oder nur minimal mit Erde bedeckt, da Löffelkraut ein Lichtkeimer ist. Der Boden sollte mäßig feucht sein. Nach etwa 2 bis 3 Wochen gehen die Samen auf. Die Bitterkresse Pflanzen werden mit einem Abstand von bis zu 15 cm vereinzelt, damit sie ausreichend Platz zum Gedeihen haben. Stehen die Pflanzen am richtigen Ort, der feucht und halbschattig sein sollte, vermehrt sich das Kraut von allein.
Pflege
Löffelkresse ist sehr anspruchslos und benötigt nur einen mittleren Nährstoffbedarf, weshalb Sie es nur mäßig düngen sollten. In der Regel reicht es, das Echte Löffelkraut einmal jährlich mit einem Langzeitdünger zu düngen.
Damit die Erde immer ausreichend und dauerhaft feucht ist, sollten Sie um die Pflanzen herum eine Mulchschicht auslegen, die mit Grünschnitt bedeckt werden kann. So wird die Verdunstung reduziert.
Ernte
Die Ernte kann das ganze Jahr über erfolgen. Dabei werden die Blätter geerntet, die jedoch während der Blütezeit nicht so grün sind wie sonst. Zudem sind sie hart und extrem scharf. Viele setzen deshalb die Ernte während der Blüte aus. Überdies kann Trockenheit ebenfalls die Schärfe der Blätter hervorrufen, weshalb Sie immer auf eine ausreichende Bewässerung achten sollten.
Damit Sie auch im Winter das leckere Würzkraut ernten können, empfiehlt es sich, die Pflanze mit Vlies oder Tannengrün abzudecken. So bleibt das Kraut das ganze Jahr über grün und Sie können selbst in tiefsten Winter frische Löffelkraut Blätter ernten, um Ihre Gerichte damit zu schärfen.
Vermehrung
Löffelkraut vermehrt sich am richtigen Standort von ganz allein. Wer jedoch die Vermehrung unter Kontrolle haben möchte, sollte nach der Blüte die Samenkapseln ernten. Sobald diese braun sind und trocken aussehen, ist es Zeit, die Kapseln zu ernten, damit sich die Pflanze nicht selbst vermehrt. Die Samen können dann an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden.
Verwendung von Echtem Löffelkraut in der Küche
Bitterkresse kann sehr vielseitig in der Küche verwendet werden und ist gleichzeitig noch gesund. Dabei sind nicht nur die Blätter nutzbar, sondern auch die Blüten. Neben dem hohen Anteil an Vitamin C sind zudem Senföle enthalten, die den pikanten und scharfen Geschmack verursachen. Insbesondere zu Kartoffelgerichten ist Echtes Löffelkraut nahezu perfekt. Doch auch in grünen Smoothies, zu Salaten oder im Kräuterquark kann die Löffelkresse eine besondere Note zaubern. Selbst in Kräuterbutter, Remouladen, Suppen oder Gemüseaufläufen ist das Heilkraut ein Gaumenschmaus. Zudem wird das Kraut auch gerne als Tee verwendet, da es gegen Atemwegserkrankungen, Entzündungen und Rheuma ein wichtiger Helfer sein soll.
Um einen Löffelkraut Tee zuzubereiten, nehmen Sie zwei Teelöffel der Blätter und übergießen diese mit kochendem Wasser. Der Tee sollte dann 10 Minuten ziehen, bevor Sie ihn abseihen und genießen.
Echtem Löffelkraut wird außerdem eine belebende Wirkung zugeschrieben, die bei Frühjahrsmüdigkeit sehr nützlich sein soll. Durch die Senföle, die im Kraut enthalten sind, soll es zudem blutreinigend und verdauungsfördernd wirken.
Auch bei Zahnfleischbluten oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum kann Echtes Löffelkraut sehr wirkungsvoll sein. Hier eignet sich eine Mundspülung, die Sie schnell und einfach herstellen können.
Für eine Gurgellösung oder Mundspülung geben Sie 1 TL Löffelkraut und 1 TL Salbei in eine Tasse kaltes Wasser. Den Kräuteransatz lassen Sie über Nacht stehen, seihen am Morgen die Kräuter ab und spülen vier Wochen täglich den Mund mit dem Kräutersud.
Damit Sie von den vollen Inhaltsstoffen profitieren können, sollten Sie das Kraut nicht trocknen, da fast alle Wirk- und Geschmacksstoffe beim Trocknen verloren gehen. Frisch verzehrt, kann es jedoch Speisen würzen und zur Gesunderhaltung des Körpers beitragen.