Wer über einen Garten verfügt, kann sich glücklich schätzen. Denn hier können Sie Ihre Heilkräuter selbst anbauen, damit Sie immer ein Heilmittel für die verschiedensten Beschwerden zu Hause haben. Doch auch Hobbygärtner, die nur einen Balkon zur Verfügung haben, können die meisten Heilkräuter selbst zu Hause anbauen. Welche Pflanzen in keinem Garten und auf keinem Balkon fehlen dürfen, möchten wir hier aufzeigen.
Heilkräuter für die Küche und die Gesundheit
Heilpflanzen sind auf dem Vormarsch. Nicht nur, weil immer mehr Menschen der Pharmaindustrie den Rücken zukehren möchten, sondern auch, weil die Kräuter den Speisen eine besondere Note verleihen können. Sie verströmen einen himmlischen Duft und sind nicht selten das fehlende Salz in der Suppe. Angesichts dessen sind Kräuterbeete praktisch ein Muss für jeden, der einen Balkon oder Garten hat. Kräuterbeete sind pflegeleicht, robust und ergiebig, sodass auch im Winter immer frische Kräuter zur Verfügung stehen. Gleichzeitig bieten die Kräuter auch gesundheitliche Vorteile. Bei zahlreichen Beschwerden können die unterschiedlichsten Heilkräuter helfen und die Symptome lindern oder auch kleinere Erkrankungen heilen. Daher sollten diese Kräuter immer zur Verfügung stehen.
Thymian für die Atemwege, gegen Krämpfe und gut für den Darm
Thymian ist eine wichtige mediterrane Pflanze, die in keinem Kräutergarten fehlen darf. Das Kraut zaubert nicht nur das Mittelmeerambiente in die Speisen, sondern verströmt auch einen sehr angenehmen Duft. Steht es auf der Fensterbank, hält es auch Mücken und Fliegen fern, da diese den Geruch gar nicht mögen. Die mediterrane Pflanze macht sich außerordentlich gut in der Kräuterspirale, kann aber auch ausgezeichnet im Topf auf dem Balkon oder der Fensterbank gezogen werden. Gleichzeitig ist die Blüte von Thymian ein Insektenmagnet und Bienen sowie andere Insekten finden hier eine gute Nahrungsquelle.
Dabei wurde Thymian schon in der Antike als Heilmittel gegen viele Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt. Die ätherischen Öle wie Carvacrol oder Thymol haben einen antibakteriellen, antibiotischen, krampflösenden, schleimlösenden und entzündungshemmenden Effekt, wie in unzähligen Studien belegt wurde.
Demzufolge ist Thymiantee ein hilfreiches Mittel gegen Infekte der oberen Atemwege. Zudem entlastet der Tee, durch die krampflösende Wirkung, die Bronchien. Doch auch für den Bauch ist Thymiantee ein hervorragender Helfer. Menstruationsbeschwerden oder Blähungen können gelindert werden. 2 TL Thymian werden dabei pro große Tasse Thymiantee verwendet. Allerdings sollten höchsten 3 Tassen pro Tag getrunken werden.
Vorsicht: Wer an niedrigem Blutdruck leidet, sollte Vorsicht walten lassen. Thymian senkt den Blutdruck und es kann schnell zu Schwindel und Unwohlsein kommen.
Auch ein Dampfbad aus Thymian hilft dabei, dass Hautunreinheiten verschwinden. Dies liegt an der antibakteriellen Wirkung. Für das Dampfbad verwenden Sie 100 g Thymian für 0,5 Liter Wasser. Nachdem der Sud abgekühlt ist, kann die Haut damit betupft werden.
Rosmarin gegen Muskel- und Gelenkschmerzen
Rosmarin ist eine weitere mediterrane Pflanze, die in keiner Kräuterspirale fehlen sollte. Die Rose des Meeres wächst am besten in der Trockenzone der Kräuterspirale und ist wie Thymian auch ein Bienen- und Insektenmagnet. Dabei kann die Heilpflanze als Würze für Suppen und Eintöpfe wie auch zu Fisch, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln genutzt werden.
Das mediterrane Heilkraut hat viele Vorteile auf die Gesundheit. Zum einen wirkt Rosmarin durchblutungsfördernd und hat einen wärmenden Effekt. Zum anderen lockert das Kraut Muskelverspannungen, es kann den Kreislauf anregen und hat eine positive Wirkung auf Rheuma und Gelenkschmerzen. Auch als Haarwasser beruhigt ein Mix aus 20 g Rosmarin, 250 ml Wasser und 250 ml kaltem Apfelessig die Kopfhaut und kräftigt die Haarwurzeln.
Wer einen Sud für das Badewasser nutzen möchte, um die Gelenkschmerzen zu lindern, sollte 100 g Rosmarinnadeln auf einen Liter Wasser geben. Alles sollte zwanzig Minuten köcheln, bevor es abgesiebt wird. Im Badewasser kann der Heilsud dann seine volle Wirkung entfalten. Wenn Sie Rosmarin lieber verzehren möchte, haben Sie den Vorteil, dass die Verdauung angeregt wird. Daher ist Rosmarin bei sehr fetten Speisen ideal, um die Verdauung erleichtern zu können.
Lavendel – damit die Nerven zu Drahtseilen werden
Lavendel ist dafür bekannt, dass es beruhigend wirkt. Doch die Heilpflanze hat noch viele weitere Vorteile. Nicht nur, dass sie wunderschön duftet, wenn die hübschen lila Blüten erscheinen. Auch wird sie seit Jahrhunderten in der Parfümerie verwendet. Doch auch Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und weitere Insekten werden von dem Duft angezogen und finden eine reichhaltige Nahrungsquelle. Gleichzeitig mögen Motten, Mücken und andere Parasiten den Duft gar nicht, weshalb sie mit Lavendel ferngehalten werden können. Zudem ist Lavendel dafür bekannt, dass sie Blattläuse von anderen Pflanzen fernhält, wenn Lavendel in unmittelbarer Nähe steht.
Die Heilpflanze mit ihrem betörenden Duft beeinflusst die Psyche sehr positiv, wie in Studien belegt wurde. Durch den bloßen Duft wird das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet und das Stresshormon Noradrenalin wird gehemmt, weshalb Lavendel perfekt für Psyche ist. Weiterhin sind ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und Kumarin in dem Kraut vorhanden.
Außerdem hat der Duft von Lavendel einen sehr positiven Einfluss auf den Schlaf. Ein Lavendelsträußchen auf dem Nachttisch soll einen guten Schlaf fördern. Auch ein Lavendeltee vor dem Zubettgehen, kann wahre Wunder bewirken. Er wirkt beruhigend, schont die Nerven, mildert Ängste und depressive Verstimmungen und klärt überdies die Gedanken, damit Sie besser einschlafen können.
Vorsicht: Lavendel wirkt wehenfördernd und sollte somit in der Schwangerschaft nicht innerlich verwendet werden.
Zitronenmelisse – mediterraner Duft zur Beruhigung
Die Zitronenmelisse wirkt ähnlich wie Lavendel und beruhigt die Nerven. Dabei kann das Heilkraut nicht nur im Garten, sondern auch in Töpfen angepflanzt werden. Die dankbare und sehr robuste Pflanze wächst buschig und verzweigt sich stark und üppig. Zudem ist die Zitronenmelisse sehr anspruchslos und wächst in nahezu allen Böden. In der Kräuterspirale sollte das Kraut jedoch einen mittleren Platz erhalten. In Blumentöpfen oder Balkonkästen muss es jedoch häufig geschnitten werden, damit es nicht zu üppig wächst und Sie es klein halten.
Die Blätter der Zitronenmelisse verströmen einen sehr frischen und herben Duft, der überdies auch gegen Mücken hilfreich wirkt, da Mücken den Duft nicht mögen. Die kleinen, weißen Blüten sind allerdings ein Bienenmagnet und bieten ihnen eine gute Nahrungsquelle. Durch den angenehmen zitrusartigen Duft kann die Zitronenmelisse auch als Alternative für Zitronengras verwendet werden. In kalten Erfrischungsgetränken oder als Tee ist die Melisse sehr beliebt.
Insbesondere die ätherischen Öle wie Citral, Neral, Citronella und Geranial sind für den frischen Duft verantwortlich. Gleichzeitig sind diese ätherischen Öle auch wirkungsvolle Heilstoffe gegen psychische Beschwerden. Sie heben die Stimmung und können somit bei depressiven Verstimmungen zum Einsatz kommen. Obendrein lindern sie Magenbeschwerden, beruhigen die Nerven und sind bei Erkältungen ein wichtiger Helfer, da sie leicht antiviral wirken.
Mädesüß – leckere Schmerzstiller aus dem Garten
Mit Sicherheit kennen auch Sie die Heilpflanze Mädesüß. Sie steht an Bachläufen oder Feuchtwiesen und bringt hübsche weiße oder rosa Rispen hervor, die leicht nach Zimt duften. Die Pflanze wächst bis zu zwei Meter und ist ein Blickfang in jedem Garten. Allerdings muss der Standort bedacht werden, da Mädesüß einen feuchten Standort bevorzugt. Als Topf- oder Blumenkastenpflanze ist das Heilkraut leider nicht geeignet.
Mädesüß hat einige gesundheitliche Vorteile und wie in Studien belegt wurde, ist es bei Erkältungskrankheiten besonders hilfreich. Dies liegt an den beiden Inhaltsstoffen Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester. Beide Substanzen wirken wie Aspirin schmerzstillend und fiebersenkend. Zudem sind Stoffe enthalten, die zusammenziehend auf die Schleimhäute wirken, weshalb Mädesüß bei Erkältungskrankheiten so wirkungsvoll ist.
Gleichzeitig hat die Heilpflanze eine entwässernde Wirkung und wird daher häufig als Tee verwendet. Dazu können Stängel, Blätter und Blüten gehackt werden und 1 TL übergießen Sie dann mit kochendem Wasser. Den Aufguss sollten Sie 10 bis 20 Minuten ziehen lassen und so heiß wie möglich trinken, damit die schweißtreibende Wirkung verstärkt wird.
Arnika – Prellungen, Schwellungen und Blutergüsse lindern
Arnika wird schon seit Jahrhunderten als wirkungsvolle Heilpflanze verwendet. Bedauerlicherweise findet man sie nicht mehr so häufig in der Natur. Deshalb sollten Sie dieses Kraut im Garten anbauen, damit Sie immer ein hilfreiches Mittel gegen Schwellungen, Prellungen und Blutergüsse zu Hause haben.
Allerdings ist es gar nicht so einfach Arnika anzupflanzen, da das Kraut einen sauren, mageren und gut durchlässigen Boden benötigt, um sich voll entfalten zu können. Staunässe hingegen sollte jedoch vermieden werden. Zudem ist es wichtig, dass Arnika im Haus vorgezogen wird. In der Regel geschieht dies am Ende des Winters im Februar. Im Mai kann die Pflanze dann nach den letzten Frösten ins Bett ausgepflanzt werden. Ungünstigerweise wächst die Heilpflanze sehr langsam, weshalb Sie etwas Geduld benötigen. Erst nach drei Jahren kann das Heilkraut verwendet werden. Dann aber können Tinkturen oder Öle aus Arnika hergestellt werden.
Für eine Tinktur benötigen Sie 10 g Arnikablüten, die mit 100 ml Spiritus dilutus aus der Apotheke aufgegossen werden. Die Mischung sollte mindestens 4 Wochen ziehen und täglich geschüttelt werden, damit sich die Inhaltsstoffe von Arnika mit dem Alkohol vermischen. Anschließend kann die Flüssigkeit durch ein Sieb in eine gut verschließbare Apothekerflasche gefiltert werden.
Wenn Sie Umschläge mit der Tinktur machen möchten, sollten Sie das Mischungsverhältnis beachten. Hierzu werden 3 TL Arnika Tinktur mit 10 TL Wasser gemischt. Auch als Mundspülung eignet sich die Arnika Tinktur. Hier beträgt das Mischungsverhältnis 1:10.
Vorsicht: Die Mundspülung sollte auf keinen Fall geschluckt werden, da die Pflanze innerlich verwendet giftig ist! Auch Allergiker gegen Korbblütler und Kinder sollten die Arnika Tinktur nicht nutzen.
Weiterhin sollten Pfefferminze für Ruhe im Darm, Ringelblume für die Wundheilung, Echte Kamille gegen Entzündungen sowie Petersilie für ein starkes Immunsystem und Salbei gegen Erkältungen im Garten nicht fehlen. Natürlich gibt es noch viele weitere Heilpflanzen, die eine hervorragende Wirkung auf Körper und Organismus haben. Daher sollten immer die Pflanzen im Garten stehen, die bei den individuellen Beschwerden Abhilfe schaffen.
Ich möchte Heilkräuterkerzen selbst machen. Dazu will ich die effektiven Mikroorganismen kaufen. Gut zu wissen, dass Rosmarin und Thymian dazugehören.
Durch meine Heilpraktikerin bin ich auf die Heilkräuter gekommen. Ich persönlich finde sie auch sehr hilfreich. Gut zu wissen, dass man sie auch nicht düngen muss.