Zu einer perfekten Wohnungseinrichtung gehören für die meisten attraktive Zimmerpflanzen. Gerade in den Monaten, in denen draußen nicht viel los ist, holen wir uns ein bisschen Grün und die eine oder andere herrliche Blüte ins Zuhause. Zimmerpflanzen gehören einfach mit dazu. Die nicht immer ganz so einfache Frage ist allerdings: Welche Pflanzen sollen es denn sein? Wir hätten da ein paar Tipps für Sie und stellen Ihnen hier unsere TOP 10 der schönsten Zimmerpflanzen vor.
Platz 1: Die edle Orchidee
Orchideen sind nicht nur Pflanzen, sie sind eine eigene Pflanzenfamilie, von denen es bis zu 30.000 Arten geben soll. Und sie sind verdammt alt! Die erste Pflanze, die als Orchidee bezeichnet werden kann, entwickelte sich wohl vor etwa 60 Millionen Jahren. Zu finden sind die Pflanzen vor allem in Regenwäldern, wo sie nicht etwa auf dem Boden, sondern zumeist auf Bäumen wachsen. Diese Wuchsform ist besonders und ist auch beim Halten als Zimmerpflanze zu beachten.
Denn Orchideen brauchen keine herkömmliche Erde, sondern spezielles Orchideensubstrat. Nur mit einem solchen Substrat erhalten sie den benötigten Sauerstoff. Außerdem kann sich in Orchideenerde keine Staunässe bilden, das heißt, dass die Wurzeln nicht im Wasser stehen und somit auch nicht faulen. Daher: Verwenden Sie niemals herkömmliche Blumenerde. Auch sonst sind die edlen Pflanzen sehr anspruchsvoll. Sie dürfen niemals direkt gegossen werden, sondern werden getaucht, damit sich das Substrat mit Wasser vollsaugen kann, aus dem sich die Orchideen dann bedienen. Gleichzeitig zum Tauchen wird Orchideendünger gegeben, um die Gesundheit und die Blühfreude hochzuhalten. Als Standort ist ein halbschattiger Platz ideal, je nach Art bevorzugen die Blumen eine Temperatur zwischen 16 und 30 Grad.
Platz 2: Die blühfreudige Begonie
Rund 1.800 Arten gibt es von Begonien, die zu den Schiefblattgewächsen gehören. Sie kommen natürlich in tropischen und subtropischen Regionen vor, das bedeutet, dass sie nicht winterhart sind und somit überwiegend als Zimmerpflanze gehalten werden oder zumindest rechtzeitig nach drinnen müssen. Das Besondere an Begonien: Sie überraschen nicht nur mit einer Vielzahl an Blüten, sondern sind auch sehr ausdauernd. Bei richtiger Pflege können Sie die Blüten, die in beinahe allen Farbvariationen erscheinen, von Mai bis Oktober genießen.
Begonien bevorzugen Halbschatten, kommen aber sogar mit einem Standort im Schatten zurecht, sodass sie perfekt auch für dunklere Ecken geeignet sind. Wichtig ist, dass sie keine pralle Sonne abbekommen, etwas Sonne früh und abends ist aber in Ordnung. Regelmäßiges Gießen ohne Staunässe ist wichtig, wenn Sie alle 2 Wochen etwas Dünger geben, dann belohnen sie uns dafür mit einer reichen Blütenpracht.
Platz 3: Die exotische Bromelie
Optisch erinnern Bromelien an Ananas, was auch nahe liegt, denn beide sind miteinander verwandt. Ananas gehören nämlich ebenfalls zu den Bromeliengewächsen. Ihr natürliches Vorkommen liegt in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Rund 3.000 Arten gibt es von dieser tropischen Pflanze, die sich zu einer beliebten Zimmerpflanze entwickelt hat. Nicht nur, weil sie uns mit kunterbunten Blüten verwöhnt (wobei es sich genaugenommen nicht um Blüten, sondern um Hochblätter handelt), sondern auch, weil sie sehr pflegeleicht ist. Da Bromelien, wie auch Orchideen, zumeist auf Bäumen wachsen, ist die Verwendung von Orchideenerde anzuraten.
Damit sich die bunten Hochblätter gut entwickeln können, sollten Bromelien hell stehen, allerdings ohne direkte Sonneneinstrahlung. Für den Winter wichtig: Temperaturen unter 15 Grad mag die Pflanze nicht. Gegossen wird regelmäßig, damit das Substrat nicht austrocknet. Zudem werden die Blatttrichter – vor allem in der warmen Jahreszeit – regelmäßig mit Wasser gefüllt. Alle 3 bis 4 Wochen sollte das restliche Wasser erneuert werden. Damit keine Kalkflecken entstehen, ist kalkarmes Wasser zu verwenden. Auch das Besprühen der Bromelien mit Wassernebel ist sinnvoll, da sie eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen. Während der Wachstumszeit werden Bromelien zwei- bis dreimal im Monat gedüngt.
Platz 4: Die winterblühende Azalee
Azaleen gehören zur Familie der Heidekrautgewächse und zur Gattung Rhododendron. Neben den Garten-Azaleen gibt es die Zimmer-Azaleen, die aus Hybriden entstanden sind. Sie kommen im Ursprung aus Japan und China und sind bereit Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa gekommen. Sehr beliebt sind Azaleen deshalb, weil sie gerade in den Wintermonaten blühen. Bei richtiger Pflege können wir uns von Oktober bis Mai an den weißen, rosafarbenen und roten Blüten erfreuen.
Hell aber nicht direkt in der Sonne, so fühlt sich die Azalee am wohlsten. Bei der Temperatur mag sie es lieber kühler, Temperaturen unter 20 Grad wären ideal. Was sie gar nicht mag, ist ein Standort direkt über der Heizung, da die Blüten sich sonst nicht sehr lange halten. Abgeblühtes wird regelmäßig entfernt, so kommen immer wieder neue Blüten nach. Das Substrat sollte stets feucht gehalten werden, Staunässe ist zu vermeiden. In der Periode, wenn die Azalee nicht blüht, wird sie einmal im Monat gedüngt. Als Substrat empfehlen wir Rhododendronerde.
Platz 5: Die gigantische Amaryllis
Wie die Azalee gehört die Amaryllis ebenfalls zu den Winterblühern, die uns von Oktober bis März ihre sagenhaften Blüten präsentiert. Sagenhaft und gigantisch sind dafür tatsächlich passende Attribute, denn die Blüte kann bis zu 30 Zentimeter im Durchmesser werden. Die Amaryllis, die auch Ritterstern genannt wird und von der es rund 70 Arten gibt, ist im südlichen Afrika zuhause. In den 1980er Jahren wurden die Rittersterne aus der Gattung Amaryllis wieder ausgegliedert und heißen seitdem Hippeastrum. Da sich dieser Name aber nie durchsetzen konnte, wird die Pflanze auch weiterhin Amaryllis genannt.
Der Ritterstern stellt hohe Ansprüche an den Standort. Während der Blütezeit sollte die Pflanze hell aber nicht vollsonnig stehen. Während der Wachstumsphase, die bis September dauert, steht sie gerne sonniger, in der Ruhephase bis zur Blüte mag sie es dunkel und kühl bei Temperaturen unter 10 Grad. Auch beim Gießen sollten Sie sich an diese drei Phasen halten: Während der Blüte werden die Wassergaben stetig gesteigert, während der Wachstumsphase wird regelmäßig gegossen und zwar staunass, gerne über den Untersetzer. In der Ruhephase wird gar nicht gegossen. Gedüngt wird die Pflanze vom Ende der Blüte bis zur Ruhephase alle 2 bis 3 Wochen.
Platz 6: Die gemusterte Efeutute
Kommen wir zu den Zimmerpflanzen, die keine Blüten besitzen, dafür aber mit ihrem Blattschmuck zu überzeugen wissen. Die Efeutute ist so ein Exemplar, deren Blattfärbung und Blattmusterung durchaus als außergewöhnlich und immer wieder anders bezeichnet werden kann – je nachdem, wo sie steht bzw. welche Lichtverhältnisse herrschen. Auch wenn die Efeutute mittlerweile in vielen tropischen Ländern der Welt nachzuweisen ist, kommt sie ursprünglich von der Insel Moorea, einem rund 130 Quadratkilometer großen Eiland im Südpazifik. Da die Efeutute nicht winterhart ist, wird sie bei uns als Zimmerpflanze gehalten.
Man kann die Efeutute kletternd wachsen lassen, sie kann aber auch in Blumenampeln hängend ihren Platz finden. Hell sollte der Standort sein, am besten halbschattig, denn dann kommt die bunte Musterung der Blätter, deren Farben von Weiß über Gelb bis zu den unterschiedlichsten Grüntönen reichen, besonders gut zur Geltung. Steht Sie zu dunkel, prägt sich die Musterung nicht so deutlich aus. Gegossen wird, wenn die Erde oberflächlich trocken ist. Sie kommt auch mehrere Tage ohne Wasser aus, die Erde sollte im Idealfall immer leicht feucht sein. Staunässe mag sie gar nicht. Düngen ist nicht nötig.
Platz 7: Der pflegeleichte Bogenhanf
Bogenhanf gehört zur Pflanzenfamilie der Spargelgewächse. Von ihm gibt es 67 Arten, die vor allem in Wüstengebieten in Afrika und Asien vorkommen. Bei uns wird der Bogenhanf vor allem als Zimmerpflanze genutzt, deren feste Blätter schwertförmig aus der Erde wachsen und Maserungen in verschiedenen Grüntönen zeigen. Das Schöne am Bogenhanf ist, dass er absolut pflegeleicht ist und sich daher vor allem für Menschen, die keinen grünen Daumen haben, eignet.
Der Standort, an dem sich Bogenhanf besonders wohl fühlt, ist sonnig oder liegt im Halbschatten. Wie auch schon bei der Efeutute, passt sich die Blattfarbe den Lichtverhältnissen an: Je heller, umso mehr Maserung ist vorhanden. Beim Gießen können Sie sparsam sein, der Bogenhanf kommt auch längere Zeit ohne Wasser aus, ansonsten wird gegossen, wenn die Erde abgetrocknet ist. Das Düngen ist nicht nötig, wenn Sie von April bis September einmal im Monat etwas Kakteendünger geben, ist das aber nicht verkehrt.
Platz 8: Der klassische Philodendron
Philodendren, die zur Pflanzenfamilie der Aronstabgewächse gehören, kommen vor allem in der Karibik, in Venezuela und in Kolumbien vor. Die von uns als Zimmerpflanzen genutzten Philodendren sind extra dafür gezüchtet worden. Im Raum sollte er ausreichend Platz haben, denn er kann bis zu 4 Meter hoch werden und wächst auch gut in die Breite. Je nach Art kann die Pflanze aufrecht wachsen, besonders kleinblättrige Exemplare klettern gerne oder fühlen sich in Blumenampeln wohl.
Recht anspruchsvoll ist der Philodendron, der zu den klassischen Zimmerpflanzen gehört, nicht. Er steht gerne hell, kommt aber auch mit dunkleren Standorten zurecht. Gießen Sie regelmäßig, achten Sie darauf, dass er nie vollständig austrocknet. Staunässe ist zu vermeiden. Gerne mag der Philodendron auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen Sie die Blätter immer wieder einsprühen können. Von April bis Oktober sollte der Philodendron alle 1 bis 2 Wochen etwas Flüssigdünger erhalten. Wird die Pflanze zu groß, können Sie sie im Frühling oder Sommer jederzeit einkürzen.
Platz 9: Der struppige Drachenbaum
Vom Drachenbaum soll es bis zu 150 verschiedene Arten geben. Er gehört zur Familie der Spargelgewächse und kommt vor allem in den Tropen Asiens und Afrikas vor. Einzelne Arten sind auch in Kuba, Zentralamerika, Marokko und auf den Kanarischen Inseln verbreitet. Drachenbäume sind ebenfalls sehr pflegeleichte Zimmerpflanzen, die eine Höhe von etwa 2 Metern erreichen können. Die langen, oft unterschiedlich breiten Blätter, haben – je nach Sorte – Maserungen in verschiedenen Grüntönen. Sie wachsen recht struppig und bilden eine oder mehrere Kronen, sodass sie – wie der Name schon sagt – an kleine Bäume erinnern.
Hell sollte der Standort für den Drachenbaum sein, aber nicht vollsonnig. Auch sollte der Platz warm sein, die idealen Temperaturen liegen über 18 Grad. Gegossen wird regelmäßig und zwar dann, wenn die Erde gut abgetrocknet ist. Was der Drachenbaum nicht verträgt, ist Staunässe. Gerne mag er es eine hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen Sie ihn ab und zu mit Wassernebel einsprühen können. Ein Düngen ist nicht nötig.
Platz 10: Die imposante Kentiapalme
Die Kentiapalme hat ihren Namen nicht umsonst, handelt es sich doch tatsächlich um ein Palmengewächs, das in der Natur bis zu 18 Meter hoch werden kann. Als Zimmerpflanze erreicht sie immer noch stattliche Höhen von bis zu 3 Metern und überzeugt vor allem durch ihre dichten und gefiederten Blätter. Ihr botanischer Name ist „Howea forsteriana“, was auf ihre Herkunft schließen lässt, denn die Kentiapalme kommt ausschließlich auf der australischen Lord-Howe-Insel vor.
Als Zimmerpflanze bevorzugt sie einen Standort, der hell – ohne direkte Sonneneinstrahlung – oder halbschattig ist. Temperaturen unter 15 Grad werden nur schlecht toleriert, dies sollten Sie gerade im Winter beachten. Vor dem Gießen sollte die Erde immer gut abgetrocknet, aber nicht ausgetrocknet sein. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht. Wie alle Palmen mag die Kentiapalme eine hohe Luftfeuchtigkeit, weswegen Sie sie gerne regelmäßig mit Wasser besprühen können. Im Frühling und Sommer empfiehlt sich eine ein- bis zweiwöchige Düngergabe.