Nacktschnecken sind in Gärten äußerst unbeliebt und können schnell zur Plage werden, wenn Sie nichts dagegen unternehmen. Besonders dann, wenn der Frühling und der Frühsommer zu feucht waren, fressen sich die Schnecken durch die Beete und zerstören alles, was ihnen unterkommt. Im Internet findet man eine Vielzahl an Mitteln, wie Schnecken bekämpft werden können. Doch unsere Erfahrung hat gezeigt, dass nicht alles hilft. Wenn Sie die Schnecken erfolgreiche im Garten bekämpfen möchte, können Sie diese Hausmittel einsetzen, die garantiert wirken.
Welche Nacktschnecken machen Ihnen das Leben schwer?
Es gibt verschiedene Schnecken, die mit Vorliebe über die jungen Pflanzen herfallen und sie dem Erdboden gleich machen. Neben der einheimischen Großen Roten Wegschnecke finden sich aber auch die Dunkle Garten-Wegschnecke und die gefürchtete Spanische Wegschnecke. Diese Art der Nacktschnecke ist deshalb so gefürchtet, da sie sehr bitter schmeckt und somit von den eigentlich natürlichen Fressfeinden wie Drosseln, Amseln, Maulwürfen und Mäusen verschmäht wird. Lediglich Igel lieben die Spanische Schnecke und verzehren sie mit Vorliebe.
Die Spanische Wegschnecke ähnelt der Großen Wegschnecke und hat in Süddeutschland die heimischen Arten schon fast vollständig verdrängt. Daher ist es besonders wichtig, diese Nacktschnecke im Griff zu haben, wenn es nur wenige Fressfeinde gibt.
Vorbeugen ist das A und O
Damit Ihr Garten nicht von einer Schneckenplage heimgesucht wird, ist Vorbeugung das A und O. Dabei ist es recht einfach, Maßnahmen zu treffen, damit die Plagegeister nicht an Ihre Pflanzen kommen und sie mit Haut und Haaren fressen.
Die Struktur des Bodens ist dabei häufig entscheidend. Feinkrümeliger und humoser Unterboden bieten den Schnecken kaum Spalten, in die sie sich verkriechen können. Deshalb sollte der Boden auch in trockenen Zeiten geharkt werden, damit Feuchtigkeit verflüchtigt. Diese ist nämlich wichtig für Schnecken. Deshalb sollte auch die Bewässerung der Pflanzen am frühen Morgen stattfinden, sodass die Feuchtigkeit über den Tag verteilt verdunstet.
Auch Rasenflächen können ein hervorragendes Hindernis sein. Daher sollte das Gras kurz gehalten werden. Zudem ist es wichtig, dass Sie das Mähgut nicht auf dem Rasen liegen lassen, sondern abtransportieren. Doch Vorsicht, die Annahme, dass Beeteinrahmungen aus aromatischen Kräutern helfen, ist ein Irrglaube. Weder bei Trockenheit noch bei Feuchtigkeit sind diese aromatischen Beeteinrahmungen eine Abschreckung für die Schnecken.
Da die Schnecken pflanzliche wie auch tierische Abfälle lieben, sollten Gartenbesitzer, die mit Schnecken zu kämpfen haben, auf keinen Fall die Flächen kompostieren. Dies zieht die kleinen Plagegeister an und bietet ihnen einen reich gedeckten Tisch. Infolgedessen sollte der Komposthaufen auch weit von den Beeten entfernt stehen.
Was ist, wenn die Plage schon da ist?
Wenn Sie bereits eine Schneckenplage im Garten haben, hilft eigentlich nur noch eins. Die Schnecken regelmäßig aufsammeln und mindestens 20 Meter weit entfernt von Ihrem Garten aussetzen. Die beste Zeit für das Aufsammeln ist am frühen Morgen oder in der Dämmerung.
Vorsicht vor den bekannten Lockmitteln wie Bierfallen, Katzenfutter oder auch Kartoffelschalen. Diese helfen zwar, ziehen aber auch schnell die Schnecken aus der Nachbarschaft an. Es sei denn, Sie möchten Ihren Nachbarn etwas Gutes tun und ihre Beete von den Schnecken befreien. Dann können diese Schneckenfallen wahre Wunder wirken.
Welche Hausmittel gibt es gegen Schnecken?
Es gibt zahlreiche Hausmittel gegen Schnecken, doch die meisten haben einen entscheidenden Nachteil. Sie locken auch die Plagegeister aus den Gärten der Nachbarn an. Daher sind die Hausmittel gegen Schnecken immer mit Vorsicht zu genießen. Damit Sie nur die Schnecken im eigenen Garten bekämpfen können, sollten Sie diese Hausmittel gegen Schnecken einsetzen:
- Sägemehl, Branntkalk oder Steinmehl können ein wichtiger Helfer gegen die Plagegeister sein. Die Sohlen der Tiere sind extrem empfindlich und daher mögen sie diese Barrieren gar nicht. Einziger Nachteil ist, dass die Barriere nur bis zum nächsten Regen hält, dann muss sie neu ausgelegt werden. Vor allem bei dauerhaftem Regen oder großer Feuchtigkeit sind diese Schneckenfallen wirkungslos.
- Ein weiteres sehr beliebtes und hilfreiches Hausmittel gegen Schnecken ist Kaffeesatz. Zum einen mögen die Tiere den Geruch nicht und zum anderen schrecken die Bitterstoffe die Tiere ab. Außerdem regt der Kaffeesatz die Schleimbildung an und kann auch die Tiere durch das enthaltene Koffein töten. Wichtig ist jedoch, dass Sie den Kaffeesatz gut trocknen lassen, bevor Sie diesen rund um das Beet ausbringen. Sie können auch einen Schutzring um die einzelnen Pflanzen legen und müssen dabei nicht geizen!
- Als Hausmittel gegen Schnecken hat sich auch das sogenannte Opferbeet bewährt. Dieser sehr beliebte Trick bietet den Schnecken ein reich gedecktes Buffet auf einer kleinen Fläche. Dabei können Sie unter anderem Gurkenscheiben, Haferflocken oder auch eingeweichtes Brot auslegen und die Fläche leicht zugänglich machen. Wenn Sie die Tiere so verwöhnen, werden sie nur äußerst selten an Ihr Gemüsebeet gehen.
- Geht es nach der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, ist eine Mischung aus verschiedenen Möglichkeiten empfehlenswert. Neben dem Absammeln der Schnecken, soll auch ein Schneckenzaun sowie ein gezielter Einsatz von Schneckenkorn sehr hilfreich sein, damit die Plagegeister das Gemüsebeet nicht plündern.
Diese Hausmittel gegen Schnecken sind nicht unbedingt empfehlenswert:
- Die Bierfalle ist eine sehr beliebte Variante, die Schnecken vor dem Gemüsebeet zu schützen. Allerdings hat sie einen großen Nachteil. Sie zieht die Schnecken aus der ganzen Nachbarschaft an. Gleichzeitig kann sie auch zur Käferfalle werden. Sollten Sie die Bierfalle einsetzen wollen, dann achten Sie darauf, dass das Glas ein wenig aus dem Boden herausschaut, sodass keine Käfer in das Bierglas fallen.
- Auch Lavendel und Thymian sollen angeblich wahre Wunder wirken und ein hilfreiches Hausmittel gegen Schnecken sein. Dies ist aber leider nicht der Fall. Auch wenn sich vielleicht einige Schnecken davon abgeschreckt fühlen, ist dies längst nicht bei allen der Fall. Denn scheinbar sind einige Arten immun gegen die Duftpflanzen und sie plündern trotzdem Ihr Gemüsebeet.
Vorsicht: Schnecken gibt es auch im Hochbeet. Kein Gärtner sollte sich der Illusion hingeben, dass sein Hochbeet vor Schnecken geschützt ist. Daher ist auch hier immer ein wachsames Auge wichtig.
Wie effektiv sind Schneckenköder?
Lockstoffe wie Bier, Katzenfutter oder auch Kartoffelschalen sind sehr effektiv, wenn Sie die Gärten der Nachbarn von den Schnecken befreien möchten. Auch Rhabarberblätter und welker Salat sind ein Festmahl für die Schnecken. Diese können dabei helfen, die Schneckenplage einzudämmen. Die Tiere kommen in Scharen und Sie können sie einfach absammeln.
Vom Überbrühen der Tiere mit Wasser oder dem Zerschneiden mit der Gartenschere raten wir jedoch ab. Nehmen Sie die Tiere und setzen Sie diese mindestens 20 Meter von Ihrem Garten entfernt wieder aus. Auch wenn Sie einen ungeliebten Nachbar haben, ist es nicht empfehlenswert, diesem die Tiere in den Garten zu setzen. Denn der Bumerang wird nicht lange auf sich warten lassen.
Wie effektiv sind Scheckenzäune?
Schneckenzäune sind sehr wirkungsvoll. Allerdings muss hier einiges beachtet werden, dass Ihre Gemüsepflanzen auch wirklich sicher vor den Plagegeistern sind. Wenn Sie einen Schneckenzaun aufstellen, dürfen keine Blätter über den Rand ragen. Auch wenn diese Barriere sehr effektiv ist, sollten Sie dennoch immer schauen, ob nicht doch Schnecken im Beet sind, die Sie dann natürlich konsequent absammeln müssen.
Wie effektiv ist Schneckenkorn?
Auch Schneckenkorn kann bei einer Schneckenplage sehr gut helfen. Wie der Pflanzenschutzdienst Ingolstadt empfiehlt, gibt es zwei verschiedene Wirkstoffe, die die Tiere vom Gemüse fernhalten:
Eisen-III-Phosphat ist der einzige Wirkstoff, der auch für den Bio-Anbau zugelassen ist, da diese Verbindung im Boden natürlich vorkommt. Eisen-III-Phosphat ist regensicher und behält auch bei großer Feuchte seine Form. Der Wirkstoff verursacht bei den Schnecken Zellveränderungen im Darm und im Kropf und die Aufnahme bewirkt einen zügigen Fressstopp. Nach der Aufnahme ziehen sich die Tiere in die Verstecke zurück, um zu sterben. Auch die Zeitschrift Ökotest stellt dem Eisen-III-Phosphat ein sehr gutes Testurteil aus.
Metaldehyd sorgt dafür, dass sie Schnecken ausschleimen und an Ort und Stelle sterben. Der Wirkstoff schädigt dabei die schleimbildenden Zellen und zerstört somit den Hautschutz. Somit können die Tiere sich nicht mehr fortbewegen und auch die Verdauung funktioniert nicht mehr. Auch wenn Metaldehyd für Igel nicht gefährlich sein soll, steht es doch im Verdacht Regenwürmer, Bienen und Vögel zu schaden.
Bei beiden Wirkstoffen gilt, dass die Packungshinweise der Hersteller penibel beachtet werden sollen. Mit dem Ausbringen beginnen Sie bereits im Frühjahr sehr zeitig, damit Sie die ersten Schnecken schon vor der Eiablage erwischen können.
Wer diese kleinen Tipps beachtet, wird garantiert mit keiner Schneckenplage konfrontiert. Selbstverständlich ist eine natürliche Barriere immer besser als eine chemische. Aber auch wir wissen, dass dies nicht immer möglich ist. Daher ist schon bei den ersten Schnecken zu handeln, damit es erst gar nicht zu einer Plage kommt.
Wir haben eine Schneckenplage in unserem Garten. Gut zu wissen, dass Katzenfutter auch Schnecken anlocken kann. Da wir nun mal eine Katze haben, die draußen lebt, werden wir einen Schädlingsbekämpfer für weitere Beratung fragen.