Der Name Zierkohl ist etwas verwirrend, denn die meisten Hobbygärtner gehen davon aus, dass Zierkohl zur Zierde dient. Sieht man ihn doch häufig in Herbst- und Wintergestecken vom Gärtner. Doch dem ist nicht so, denn Zierkohl kann auch verspeist werden. Dabei schmeckt er sogar sehr lecker und hat jede Menge wichtige Inhaltsstoffe, die unseren Körper positiv unterstützen können.
Herkunft von Zierkohl
Zierkohl (Brassica oleracea) zählt zu der Familie der Kreuzblütler und ist mit dem Kohlgemüse verwandt, wie der Name schon sagt. Die Urform des Zierkohls kommt von Westeuropas Atlantikküste und hat vor einigen Jahren auch den Weg zu uns gefunden. Dabei kann der Zierkohl im Winter den Garten auf besondere Weise aufwerten, da der Kohl ein herrlicher Farbklecks in dem tristen Grau ist. Mittlerweile ist Zierkohl vor allem in extravaganten Blumensträußen zu finden oder auch als Balkonpflanze, da er ein sehr beliebtes Deko-Element ist.
Die wichtigsten Merkmale von Zierkohl
Zierkohl kann bis zu 50 cm Höhe erreichen und kann auch einen Durchmesser von rund 50 cm aufweisen. In der Regel haben die meisten Sorten grundständige Blattrosetten. Nur wenige Pflanzen bilden einen Stiel aus. Je nach Sorte sind die Blattform und Farbgebung sehr unterschiedliche.
Blätter des Zierkohls
Die Blattrosetten sind im Inneren fast immer sehr auffällig gefärbt. Dabei reicht die Farbpracht von Cremeweiß, über Gelb und Rosa bis Rot und Violett. Die äußeren Blätter hingegen sind dunkelgrün, blau oder violett. Je nach Sorte sind die Blattränder geschlitzt oder ganzrandig. Zudem können sie glatt sein oder gekraust.
Im späten Herbst ist die Färbung am intensivsten, wenn die Temperaturen fallen. Daher wird Zierkohl immer wieder als Deko für Vasen oder Blumensträuße verwendet.
Blüten und Früchte
Die Blüten erscheinen von Mai bis Juni und dabei schweben die gelben Blüten an langen Stielen über den Blättern. Nach der Blüte entwickeln sich dann die Früchte, die in Form von Schoten zu sehen sind.
Anbau und Pflege von Zierkohl
Zierkohl ist zwar mit Kohlgewächsen verwandt, hat aber im Gemüsebeet nichts verloren. Er sollte eher im Blumenbeet oder in Kübeln auf Terrasse und Balkone kultiviert werden. Dabei ist ein sonniger Standort besonders wichtig und auch der Boden bzw. das Substrat sollte nährstoffreich, lehmig aber gut durchlässig sein. Ideal ist es, wenn Sie ein kalkhaltiges Substrat nutzen, um den Zierkohl anzubauen.
Gießen und Düngen von Zierkohl
Damit sich Zierkohl optimal entwickeln kann, sind regelmäßige Wassergaben wichtig. Zudem ist die Pflanze ein Starkzehrer, was bedeutet, dass Sie alle zwei bis vier Wochen schwach düngen sollten. Hier wird vor allem ein Flüssigdünger empfohlen, da dieser besser aufgenommen wird. Vor allem, wenn der Zierkohl im Kübel angepflanzt wird, muss die Nährstoffversorgung gesichert sein.
Vermehrung von Zierkohl
Zierkohl wird hauptsächlich durch die Aussaat vermehrt. Ende Mai oder Anfang/Mitte Juni ist der perfekte Zeitpunkt für die Aussaat. Wird der Zierkohl zu früh ausgesät, färbt er sich nicht so schön. Daher gilt, lieber später als zu früh.
Die optimale Keimtemperatur des Zierkohls liegt zwischen 15 und 18 °C. Sollte es nach einer Woche noch einmal kälter werden ist dies nicht schlimm, da der Zierkohl dann auch problemlos 10 °C verträgt.
Die Samen werden vorgezogen und sobald sich die Keimblätter auffalten, werden die Pflanzen in Töpfen pikiert. Bevor der Zierkohl ins Freiland gesetzt wird, sollten Sie ihn einige Wochen in einem Pflanzgefäß anpflanzen, damit ein gewisse Übergangszeit eingehalten werden kann. Beim Auspflanzen ins Beet müssen Sie auf einen Pflanzabstand von mindestens 40 bis 50 cm achten.
Schädlinge und Krankheiten von Zierkohl
Zierkohl leidet häufig unter Kohlweißlingen und Blattläusen. Doch auch Erdflöhe, Maden oder Kohlhernie können den Zierkohl schädigen. Damit Ihr Zierkohl frei von den Schädlingen bleibt, ist ein häufiger Standortwechsel empfehlenswert, damit einem Befall vorgebeugt werden kann. Aus diesem Grund ist der Zierkohl auch meist in Pflanzkübeln besser anzupflanzen.
Verwendung von Zierkohl als Lebensmittel
Zierkohl ist gesund und enthält viele wichtige Inhaltsstoffe, die die Gesundheit unterstützen können. Im Zierkohl sind beispielsweise:
- Vitamin A
- Vitamin C
- Kalium
- Kalzium
- Eisen
enthalten. Daher lohnt es sich, ab und an ein paar Blätter des Zierkohls zu verzehren.
Geschmack des Zierkohls
Zierkohl hat einen engen Verwandtschaftsgrad mit Grünkohl und ist zudem Wirsing sehr ähnlich – zumindest äußerlich. Beide Sorten sind sehr beliebte Wintergemüse und werden häufig in der kalten Jahreszeit verwendet. Zierkohl hingegen ist sehr mild im Gegensatz zu anderen Kohlarten und der Geschmack ist ähnlich wie Blumenkohl oder Brokkoli.
Wie wird Zierkohl zubereitet?
Die Blätter vom Zierkohl werden vorsichtig entfernt und unter fließendem Wasser gründlich abgespült, um Sand, Würmer oder andere Insekten zu eliminieren. Fleckige Stellen können einfach herausgeschnitten werden.
Der Vorteil von Zierkohl ist, dass die Blätter deutlich zarter sind als die von Wirsing oder Grünkohl, weshalb Sie die dicken Blattadern nicht entfernen müssen. Anschließend können sie den Zierkohl wie Kohl kochen. Doch bekommen Sie keinen Schreck, der Zierkohl verliert beim Kochen seine Farbe und wird grau.
Wer die schöne Farbe beibehalten möchte, kann den Kohl auch roh auf den Tisch bringen. So bleiben zumindest alle wichtigen Inhaltsstoffe erhalten. Allerdings verträgt nicht jeder rohen Kohl. Aus dem Zierkohl können Sie einen herbstlichen Rohkostsalat zubereiten oder die Blätter als essbare Dekoration zu Fleisch, Fisch und Gemüse reichen.
Vorsicht vor Zierkohl aus dem Gartencenter
Zierkohl dient im Gartencenter nur als Dekoration, weshalb er häufig mit Schadstoffen belastet ist. Wenn Sie Zierkohl essen möchten, bauen Sie ihn besser selbst an. Der Zierkohl aus dem Gartencenter ist definitiv nicht essbar!