Ein Teich ist definitiv ein Stück Natur im Garten, der Erholung und Entspannung bietet. Doch dabei kommt es auch auf die Vegetation an, die in jedem Gewässer eine wichtige Rolle spielt. Bei der Auswahl der Wasserpflanzen für den Teich gibt es zwar einiges zu beachten, dennoch können Sie dem Teich Ihre individuelle Note verleihen. Damit das biologische Gleichgewicht des Gewässers erhalten bleibt, benötigen Sie verschiedene Pflanzen, die beispielsweise unterhalb des Wasserspiegels Sauerstoff produzieren. Doch auch Teichpflanzen, die Nährstoffüberschüsse verwerten, sind wichtig, um das Gleichgewicht zu erhalten.
Die Gestaltung des Teichs
Wer Teichpflanzen geschickt setzt, kann das Gewässer in den Mittelpunkt setzen. Dies zeigt sich vor allem bei Seerosen. Die Königinnen der Teichpflanzen ziehen sofort alle Blicke auf sich und wenn Sie das Gewässer nachts noch beleuchten, werden Sie einen Eyecatcher in Ihrem Garten haben. Das Ambiente ist romantisch und macht den Ort zu einem echten Wohlfühlplatz am Tag wie am Abend.
Insbesondere bei kleinen Gewässern sind Teichpflanzen ein wichtiges Gestaltungsmittel und bestimmen das Bild, da der Teich vermitteln soll. Angesichts dessen ist es nicht nur wichtig, welche Teichpflanzen wo angepflanzt werden, sondern auch welche Funktion sie erfüllen sollen. Denn nur mit einer geschmackvollen Bepflanzung wird Ihr Teich im Garten zu einem wahren Schmuckstück.
Für jeden Bereich des Gewässers finden Sie die passenden Pflanzen. Damit Sie einen Überblick erhalten, finden Sie hier unsere Empfehlungen der Teichpflanzen für die verschiedenen Bereiche.
Teichpflanzen für die Tiefwasserzone
Die Tiefwasserzone beginnt bei 40 cm und hier können Sie natürlich die Königinnen der Teichpflanzen einsetzen – die Seerosen. Aus diesem Grund wird der Bereich des Teichs, in dem eine Tiefe von 40 bis 50 cm vorhanden ist, auch Schwimmblatt- oder Seerosenzone genannt. Gerade wer sehr kleine Teiche oder Mini-Teiche im Holzbottich hat, muss aber nicht traurig sein. Denn mittlerweile gibt es verschiedene Zwerg-Seerosen, die auch für flaches Wasser geeignet sind.
Die Tiefe ist das A und O bei Seerosen. Wer über einen kleinen oder über einen flachen Teich verfügt, sollte auf die starkwüchsige Gladstoniana verzichten. Diese Sorte kann innerhalb von nur 12 Monaten mit den Blättern den kompletten Teich erobern. Die hübschen weißen Blüten werden Sie kaum sehen, da sie in den Blättern einfach „verschwinden“. Gleiches gilt auch für Seerosen, die in zu tiefe Bereiche des Gewässers gesetzt werden. Sie wachsen sehr kümmerlich und können sich nicht richtig ausbilden.
In der Regel fühlen sich die handelsüblichen Seerosen in Tiefen von 60 bis 100 cm sehr wohl. Doch auch für Bereich von bis zu 50 cm können Sie Seerosen erhalten. Hier sind die Sorten Walter Pagels mit weißer Blüte oder Berthold mit rosa Blüte erhältlich.
Anpflanzung von Seerosen
Auch bei der Anpflanzung haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Sie können die Seerosen entweder in einen Pflanzkorb setzen oder sie nutzen einen Pflanzhügel. Denken Sie aber daran, dass Sie das Substrat bei einer direkten Pflanzung auf dem Teichboden mit einer Kiesschicht bedecken. Diese sollte etwa 10 cm dick sein, damit die Seerosen nicht nach oben schwimmen, da sich die Rhizome lösen.
Aus diesem Grund sind die Pflanzkörbe äußerst beliebt. Mit den Seerosenkörben haben Sie die Möglichkeit, sie erst in flaches Wasser zu stellen und nach und nach abzusenken. So können die Rhizome gut anwachsen und schwimmen nicht nach oben, wenn die Seerosen ihren richtigen Standort erreicht haben. Gleichzeitig bieten die Pflanzkörbe den Vorteil, dass die Pflege der Pflanzen leichter ist.
Schwimm- und Unterwasserpflanzen für biologisches Gleichgewicht
In der Tiefwasserzone sollten aber nicht nur Seerosen angepflanzt werden. Denn gerade die zahlreichen Schwimm- und Unterwasserpflanzen sind wichtig, damit das biologische Gleichgewicht des Gewässers stimmt. Sie verhindern nicht nur Algen, weil sie dem Wasser die Nährstoffe entziehen, sondern versorgen das Wasser auch mit Sauerstoff. Ein weiterer Vorteil der Schwimm- und Unterwasserpflanzen ist, dass sie den Teichtieren Möglichkeiten des Rückzugs bieten.
Dabei haben Sie Wahl zwischen zahlreichen Sorten. Heimische Arten wie Seekanne, Mummel oder Wasserstern erhalten Sie ebenso wie das exotisch Schwimmfarn oder den Wassersalat. Leider sind die tropischen Wasserpflanzen nicht winterhart. Sie müssen dann an einem hellen und frostfreien Platz überwintert werden. Sehr gut eignen sich dafür Eimer und Wannen. Nach den Eisheiligen können Sie diese dann wieder in den Teich einsetzen.
Ausdauernde Arten wie etwa der Froschbiss oder die Krebsschere sind frosthart und überwintern auf dem Grund des Gartenteiches. Sobald es im Frühling wieder warm wird, steigen die Pflanzen vom Boden des Gewässers wieder auf. Übernehmen die schnellwachsenden Pflanzen im Sommer dann überhand, können Sie sie einfach teilweise aus dem Wasser fischen und auf den Kompost geben.
Wasserpflanzen für die Flachwasserzone
Die Pflanzen für die Flachwasserzone sollten in einer Wassertiefe von 10 bis 40 cm stehen. Sie sind meist äußerst robust und bilden einen Übergang von der Tiefwasserzone in die Sumpfzone. In der Natur sind hier oftmals Schilf oder Rohrkolben zu finden. So schön dies Pflanzen aussehen, eignen sie sich aber nicht für den Gartenteich. Es sei denn, es handelt sich um einen sehr großen naturnahen Wassergarten. Das Problem bei den üblichen Gartenteichen ist, dass diese innerhalb von kürzester Zeit zuwuchern würden und so der Teich so gut wie nicht mehr sichtbar wäre.
Für das Gewässer im Garten eignen sich jedoch die Zwergformen, wie etwa der Zwerg-Rohrkolben oder der Zwergkalmus. Diese sind etwa zahmer und breiten sich nicht so rasend schnell aus. Wer dennoch auf solche Exemplar nicht verzichten möchte, wird mit dem Zungen-Hahnenfuß eine gute Möglichkeit finden. Die leuchtende Blüte wird mit Sicherheit ein absoluter Blickfang. Doch auch der Igelkolben kann mit seinen attraktiven Fruchtständen Akzente setzen. Allerdings sollten sie diese in Gefäße pflanzen, damit sie sich nicht unkontrolliert ausbreiten.
Teichpflanzen für die Sumpfzone
Die Sumpfzone hat meist einen schwankenden Wasserstand und eine Tiefe von 0 bis 10 cm. Dabei ist es vollkommen normal, dass die Pflanzen mal im und mal außerhalb des Wassers stehen. Daher gedeihen sie größtenteils auch nicht so üppig wie die Pflanzen in der Flachwasserzone. Der Vorteil ist, dass die Sumpfpflanzen Überschwemmungen deutlich besser vertragen als die Pflanzen der Feuchtzone, weshalb bei der Pflanzenauswahl besonderes Augenmerk auf die verschiedenen Zonen gelegt werden muss.
Für das Flachwasser, die Sumpfzone und die Feuchtzone sollten Sie daher ein Drittel der Wasserfläche einplanen. Während diese Zonen bei einem Fertigteich überwiegend vorgegeben sind, haben Sie bei einem Folienteich freie Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass die Flachwasserzone keine sehr große Farbauswahl bietet. Diese können Sie aber mit der Sumpfzone problemlos ausgleichen. Hier stehen Ihnen unter anderem das blaue Sumpf Vergissmeinnicht oder die rote Kardinals Lobelie zur Verfügung. Doch auch die gelbe Sumpfdotterblume kann farbliche Akzente schaffen.
In der Regel sind die meisten Pflanzen für die Sumpfwasserzone keine Pflanzen, die stark wuchern. Lediglich die Wasserminze oder wenige andere Arten wuchern stark, weshalb Sie sie in Pflanzgefäße setzen sollten, um das Wuchern einzudämmen.
Für die Sumpfzone des Gartenteiches sind zierliche Gräser wie etwa die Korkenzieher- und Zwerg-Binse ideal. Auch Schwertlilien eignen sich sehr gut für die Sumpfzone, da diese Pflanzen es lieben, nasse Füße zu haben.
Wasserpflanzen für die Feuchtzone
Den äußeren Bereich des Gartenteiches nennt man Feuchtzone. Dieser Bereich ist noch innerhalb der Kapillarsperre, also dort, wo die hochgezogene Teichfolie noch vorhanden ist. Diese verhindert, dass die Gartenerde das Wasser aus dem Gartenteich saugt. Durch diese Sogwirkung wird zudem dafür gesorgt, dass der Boden in der Feuchtzone nicht austrocknet. Daher müssen die Pflanzen in der Feuchtzone mit einem dauerfeuchten Bereich zurechtkommen, da die Wurzeln direkten Kontakt zum Wasser des Teichs haben.
Für die feuchten Standorte sind vor allem klassische Teichpflanzen wie auch hübsche Gartenstauden geeignet. Zudem können Sie Dreimasterblume, Greiskraut oder Trollblume in diesen Bereich pflanzen. Mit diesen drei Arten können Sie so einen hervorragenden Übergang vom Teich zum Garten schaffen und beide Teile des Gartens miteinander verbinden.
Doch nicht nur die Pflanzenauswahl ist zu beachten. Auch die Mischung der Farben sorgt für ein harmonisches Bild. Dabei sollten kräftige Blütenfarben eher mit unauffälligen Pflanzen kombiniert werden. Gleichzeitig kommt es auf die Größe an. Große Arten passen besser im Hintergrund, damit sie nicht alles überdecken und vielleicht die Sicht auf den Teich eingeschränkt ist.
Zudem ist die Jahreszeit ebenfalls zu beachten. Während Rosen-Primeln schon im Frühling wunderschön blühen, punktet der Schlangenkopf bis Oktober mit hübschen Blüten. Um eine tolle Herbstfärbung zu erhalten, sollten Sie Königsfarn oder Schildblatt verwenden, damit Sie auch gegen Ende des Sommers noch schöne Akzente setzen können.