Wenn draußen die Saison zu Ende geht und die kalte Jahreszeit vor der Türe steht, wird der Garten winterfest gemacht und dann für mehrere Monate nicht mehr betreten. Ist das wirklich so? Nein, natürlich nicht! Zwar entfallen das Mähen des Rasens und das Jäten von Unkraut, dennoch stehen einige Arbeiten an. Und bei diesen wenigen Arbeiten können Sie durchaus Pflegefehler begehen, die sich rächen könnten. Wir möchten Ihnen aufzeigen, worauf Sie bei der Winterpflege achten sollten, damit Ihre Pflanzen die kalte Jahreszeit gut überstehen.
Pflegefehler bei immergrünen Pflanzen
- Gießen vergessen
Moment … Gießen im Winter? Das muss doch gar nicht sein! Oh doch! Und zwar bei allen immergrünen Pflanzen. Denn diese verdunsten insbesondere an sonnigen Tagen weiterhin Wasser über die Blätter. Werden sie nicht gegossen, dann können sie verdursten. Das zeigen sie in der Regel durch braune Blätter. So kann es durchaus passieren, dass die komplette Pflanze bis in den Frühling hinein braun wird. Dies kann zum Beispiel beim Kirschlorbeer, beim Buchs oder auch beim Rhododendron der Fall sein. Das bedeutet nicht, dass die Pflanze komplett abgestorben ist. Oftmals genügt ein Rückschnitt und sie treibt erneut aus – der Wachstumsfortschritt ist dann aber erst einmal hinüber. Daher: Gießen Sie Ihre immergrünen Pflanzen an frostfreien Tagen, damit diese den Winter gut überstehen.
- Auf Sonnenschutz verzichten
Bekommen Ihre immergrünen Pflanzen auch im Winter reichlich Sonne ab, dann hilft es, wenn Sie die Pflanzen mit Strohmatten oder Schattenleinen vor der Sonneneinstrahlung schützen – besonders sinnvoll ist dies bei Jungpflanzen. Bei einzelnen Pflanzen hilft durchaus auch ein Sonnenschirm. So wird verhindert, dass zu viel Wasser über die Blätter verdunstet. Als zusätzlichen Schutz können Sie den Boden um die Pflanze mit Laub oder Reisig bedecken.
Pflegefehler bei Kübelpflanzen
- Kübelpflanzen ungeschützt überwintern
Selbst wenn Ihre Kübelpflanzen frost- bzw. winterhart sind, sollten Sie diese im Winter nicht ungeschützt lassen. Der Grund: Im Boden sind Wurzeln besser geschützt, als in Blumenkübeln, dort sind die Wurzeln angreifbarer und können durch Frost leichter geschädigt werden. Daher sollten Sie die Blumenkübel nahe der Hauswand aufstellen, unter den Kübel ein Stück Holz oder Styropor legen und den Kübel mit Jute umwickeln. Auch das Bedecken der Erde mit Reisig kann sinnvoll sein. Zusätzlich zum Pflanzenschutz sorgen Sie dafür, dass Ihre guten Blumenkübel keine Kälterisse oder Sprünge bekommen.
- Kübelpflanzen im Winterquartier sich selbst überlassen
Wenn Sie Kübelpflanzen besitzen, die in der kalten Jahreszeit in ein Winterquartier müssen, weil sie Frost nicht überleben würden, genügt es nicht, diese einfach nach drinnen zu stellen. In den Wintermonaten müssen auch diese Pflanzen immer wieder ein wenig gepflegt werden. So ist das Gießen auch weiterhin wichtig, wenn auch sehr sparsam, denn feucht sollte die Erde genauso wenig sein, wie ausgetrocknet. Sollten Ihre Pflanzen noch Laub abwerfen, ist dieses immer wieder zu entfernen, damit Pilzbefall vermieden wird. Sorgen Sie auch für eine gute Belüftung und für kühle Temperaturen, um Schädlinge zu vermeiden. Gedüngt wird im Winter nicht!
Pflegefehler beim Rasen
- Frostigen Rasen betreten
Wenn im Winter die Temperaturen dauerhaft unter dem Gefrierpunkt liegen, dann ist auch der Rasen gefroren. Während dieser Zeit sollte er nicht betreten werden. Die gefrorenen Grashalme würden sonst brechen und könnten absterben. Dies hätte kahle Stellen zur Folge, die Sie nachsäen müssten.
- Schnee auf dem Rasen lagern
Haben Sie zwischen Ihren Rasenflächen Wege, die Sie im Winter von Schnee befreien müssen? Beispielsweise der Weg zur Garage, der Weg im Vorgarten zur Haustüre oder der Weg zum Gewächshaus? Dann legen Sie diesen Schnee bitte nicht auf dem Rasen ab. Je mehr Schnee aufgetürmt wird, umso höher ist das Gewicht. Auch braucht er um ein Vielfaches länger, um wieder abzutauen. Dadurch bekommen die Gräser nicht ausreichend Sauerstoff, zudem ist Licht Mangelware. Die Folge ist, dass die Gräser absterben und sich kahle Stellen bilden.
Pflegefehler bei Stauden und Gräsern
- Stauden im Herbst zurückschneiden
Immer wieder ist zu lesen, man solle Stauden vor dem Winter zurückschneiden. Als Grund wird die Optik angegeben. Dabei ist das eigentlich vollkommener Unsinn. Denn optisch sehen viele verblühte Stauden vor allem im Winter, wenn Frost und Schnee die Regentschaft übernehmen, hübsch, bizarr und ansehnlich aus. Die Optik kann also nicht der Grund sein. Aber auch alles andere nicht. Denn Stauden sollten Sie erst im Frühling schneiden. Zum einen, weil Vögel durch die Pflanzen, in denen sich oftmals noch Samen befinden, Nahrung finden, zum anderen, weil Insekten in den vertrockneten Pflanzen überwintern können. Und einen weiteren Vorteil hat das Ganze für die Pflanze selbst: Sie ist vor Frost und Kälte zusätzlich geschützt und wird nicht durch frische Schnittstellen anfällig für Schädlinge oder Krankheiten. Übrigens sollten Sie auch Ziergräser vor dem Winter nicht zurückschneiden, sondern erst im Frühling.
- Gräser nicht zusammenbinden
Hier muss durchaus etwas differenziert werden, denn in der Regel müssen Ziergräser tatsächlich nicht zusammengebunden werden. Allerdings ist das beim Pampasgras und beim Pfahlrohr anders, denn diese beiden überstehen den Winter nur dann, wenn sie zusammengebunden werden. Der Grund ist Wasser, das sonst ins Pflanzeninnere vordringt, dort gefriert und Schäden anrichtet. Zusätzlich zum Zusammenbinden mit einer Schnur oder mit Bast, sollten Sie etwas Laub anhäufeln und um das Gras verteilen.
Pflegefehler bei starkem Schneefall
- Schnee auf Bäumen und Sträuchern liegen lassen
Ein verschneiter Garten sieht toll aus, keine Frage. Doch wenn zu viel Schnee zusammenkommt und besonders wenn dieser sehr nass und schwer ist, kann er Schäden an Bäumen und Sträuchern anrichten. Denn dann kann es zu Schneebruch kommen. Der Schnee biegt vor allem dünne Äste und junge Triebe nach unten, wodurch diese brechen können. Wenn Sie erkennen, dass es längere Zeit schneit, sollten Sie aktiv werden und betroffene Pflanzen am besten mit einem Besen oder einem Holzstiel abklopfen und so vom Schnee befreien.
- Beschädigte Pflanzen nicht versorgen
Wer will schon gerne bei kalten Temperaturen und bei Schnee draußen im Garten werkeln? Sofern es bei Ihren Gehölzen zu Schneebruch gekommen ist, sollten Sie aber dennoch zeitnah handeln. Bei größeren Ästen sägen Sie diese am Astring, also an der Verdickung am Astansatz, ab. Bei dünneren Ästen nehmen Sie die Gartenschere und entfernen diese ebenfalls direkt am Stamm, alternativ können Sie den Ast bis zu einer vorhandenen Knospe oder dem nächsten Ast abschneiden. Sofern Schneebruch die Rinde beschädigt hat, weil durch das Abbrechen eines Astes ein Riss entstanden ist, sollten Sie schwarze Folie um den Stamm wickeln und diese mit Gewebeband befestigen. Die Folie bleibt dann eine Vegetationsperiode am Baum, ehe Sie sie wieder entfernen können. Während dieser Zeit hat der Baum die Rinde selbstständig repariert.
Bei uns lag dieses Jahr viel Schnee. Interessant, dass man im Winter dennoch nicht das Geißen vergessen sollte. Durch die Schneeräumung vergisst man dies gerne schnell.
Ich dachte nicht, dass man bei der Gartenpflege im Winter so viel verkehrt machen kann. Gut zu wissen, dass man auch dann auf Sonnenschutz nicht verzichten darf. Bis jetzt habe ich das leider immer gemacht.
Der Beitrag zum Thema Baumschnitt im Winter ist sehr hilfreich. Ich wollte besser informiert sein, denn ich weiß sehr wenig darüber. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, weiß ich genug über dieses Thema.
Wir haben in letzter Zeit leider viele Pflegefehler begangen. Nun möchten wir wenigstens eine professionelle Unterstützung bei den Schneidearbeiten für den Garten. Ich hoffe, dass er dann gesünder ausschauen wird.