Rollen sich die Tomatenblätter ein, ist das ein Anzeichen dafür, dass mit den Pflanzen etwas nicht stimmt. Nicht immer muss eine Pflanzenkrankheit vorliegen, sondern auch harmlose Ursachen können zu dieser Veränderung führen. Erfahren Sie mehr über die Ursachen und wie Sie sie vermeiden.
Schädlinge an Tomaten: Wie Sie sie erkennen und bekämpfen
Häufige Ursachen für gekräuselte Tomatenblätter sind Schädlinge:
- Tomatenrostmilbe, an braunen und rostroten, austrocknenden Verfärbungen erkennbar
- Spinnmilben, an hellen Punkten, Gespinsten und Blattverlust zu erkennen
- Blattläuse, erkennbar an Honigtau, Blattblasen und Flecken auf den Blättern
- Gewächshausmottenschildläuse, wenn die Blattunterseite Honigtau, Rußtau oder Saugstellen aufweist
Die Tomatenrostmilbe ist gefährlich, da sie oft erst zu spät bemerkt wird, wenn die Pflanzen bereits nicht mehr zu retten sind. Ausschließlich Raubmilben können diese Schädlinge bekämpfen. Andere Schädlinge können mit Hausmilben bekämpft werden. Einen Brennnesselsud wenden Sie gegen Blattläuse an, während Kali-Schmierseife gegen Spinnmilben geeignet ist.
Pflanzenkrankheiten: Tomatenmosaikvirus und Dürrfleckenkrankheit
Rollen sich die Blätter Ihrer Tomatenpflanzen ein, kann das auch an einer Krankheit liegen. Die häufigsten Pflanzenkrankheiten, von denen Tomaten befallen werden, sind das Tomatenmosaikvirus und die Dürrfleckenkrankheit. Zumeist wird das Tomatenmosaikvirus durch Blattläuse übertragen und breitet sich schnell über die Pflanzen aus. Kontrollieren Sie daher Ihre Tomatenpflanzen von Zeit zu Zeit auf Blattlausbefall. Sie erkennen das Tomatenmosaikvirus an verschiedenen Merkmalen:
- helle Flecken
- braun verfärbte Blattadern
- Flecken, die einem Mosaik ähneln
- verkümmerte oder eingerollte Blättern
- Störung des Pflanzenwachstums
Die Ausbreitung der Krankheit verhindern Sie, indem Sie die befallenen Pflanzen separieren.
Die Dürrfleckenkrankheit wird durch einen Pilz verursacht, der vorrangig Nachtschattengewächse befällt. Eine Infektion tritt häufig im Hochsommer auf, wenn die Temperaturen dauerhaft über 20 Grad Celsius liegen. Eine Infektion erkennen Sie an graubraunen bis schokobraunen Flecken, die eine Größe bis zu zwei Zentimetern erreichen können. Die Blätter rollen sich ein und können abgeworfen werden. Die Infektion kann auf Früchte und Stängel übergreifen. Entfernen Sie die befallenen Blätter oder spritzen Sie mit Schachtelhalmbrühe.
Wassermangel: Tomaten regelmäßig gießen
Ein Grund für eingerollte Blätter Ihrer Tomatenpflanzen kann ein Wassermangel sein. Da Tomaten einen feuchten Boden bevorzugen, müssen Sie regelmäßig gießen. Bei Hitze im Sommer trocknen die Pflanzen schnell aus. Die Blätter rollen sich ein, um die Pflanzen vor weiteren Schäden durch Trockenheit zu schützen. Jungpflanzen können durch längere Trockenheit dauerhaft geschädigt werden. Mit der Daumenprobe prüfen Sie, ob das Substrat feucht genug ist.
Tipp: Achten Sie vor allem im Gewächshaus auf eine ausreichende Versorgung der Tomatenpflanzen mit Feuchtigkeit, da die Pflanzen aufgrund der höheren Temperaturen schneller austrocknen.
Windschäden: eingerollte Blätter durch ungeschützten Standort
Tomaten bevorzugen einen geschützten Standort, da auch Wind zu Schäden an den Pflanzen führen kann. Sind sie auf Dauer stärkerem Wind ausgesetzt, rollen sie ihre Blätter ein, um das Laub nicht unnötig unter Druck zu setzen. Platzieren Sie Ihre Tomatenpflanzen daher im Gewächshaus, vor einer Hecke oder einer Wand. Starker Wind mit hoher Windgeschwindigkeit wirkt sich nicht nur auf die Blätter aus, sondern er kann auch die Fruchtbildung vermindern. Bringen Sie Ihre Pflanzen an einen geschützten Standort oder errichten Sie einen Windschutz, beispielsweise mit einem Tomatengewächshaus, können sich die Pflanzen schnell wieder erholen.
Eingerollte Blätter durch Nährstoffmangel: Einsparung von Energie
Rollen sich die Blätter Ihrer Tomatenpflanzen ein, kann ein Nährstoffmangel die Ursache sein. Um Energie zu sparen, verringern die Pflanzen mit dem Einrollen die Fläche ihrer Blätter. Schauen Sie sich die Blätter genauer an, um festzustellen, welcher Nährstoff fehlt:
- Kalziummangel bei deformierten und kleineren Blättern
- Kupfermangel bei dunkel gefleckten Blättern
- Zinkmangel bei Blättern, die im oberen Drittel kleiner sind
Haben Sie herausgefunden, welcher Nährstoff fehlt, versorgen Sie die Tomatenpflanzen damit. Sie können sich dann wieder erholen.
Nährstoffüberschuss: Blätter können nicht alle Nährstoffe aufnehmen
Liegt ein Nährstoffüberschuss vor, kräuseln sich die Blätter der Tomaten, da nicht genug Grünmaterial vorhanden ist, um die Nährstoffe aufzunehmen. Die Blätter können durch die überschüssigen Nährstoffe verstopfen und weisen eine dunkelgrüne Farbe auf. Häufig handelt es sich um einen Überschuss an Mangan. Die Blattränder können fleckig werden. Das Laub trocknet mitunter aus.
Prüfen Sie den pH-Wert des Bodens, denn saurer Boden kann zu einem Manganüberschuss führen. Die Pflanzen können dann keine anderen Nährstoffe mehr aufnehmen. Ist zu viel Stickstoff vorhanden, wachsen die Pflanzen stark in die Höhe und bilden zusätzliche Blätter aus, die sich einrollen.