Viel besser als Tomaten aus dem Supermarkt schmecken Tomaten aus dem eigenen Garten. Allerdings sind Tomatenpflanzen ziemlich empfindliche Zeitgenossen, die keinen Regen auf den Blättern vertragen. Schnell werden die Blätter von der Braunfäule befallen, die dann auch die Früchte unbrauchbar macht und die Pflanzen absterben lässt. Um das zu vermeiden, können Sie die Tomatenpflanzen mit einem Tomatenhaus schützen.
Warum Sie ein Tomatenhaus bauen sollten
Im Bau- oder Gartenmarkt bekommen Sie die verschiedensten Bausätze für Gewächshäuser in zahlreichen Formen und Größen. Wollen Sie nur wenige Tomatenpflanzen in Ihrem Garten anbauen, reicht ein kleines Folienzelt aus, das Sie mitunter sogar als Sonderangebot im Supermarkt bekommen. Auch wenn Sie in Ihrem Garten einen warmen, geschützten Standort für Ihre Tomaten haben, sollten Sie die Pflanzen mit einem Tomatenhaus schützen. Regen, aber auch Sturm und Hagel können die Pflanzen empfindlich schädigen. Die Früchte können bei Regen aufplatzen und beginnen dann oft zu faulen.
Gegenüber einem Gewächshaus bietet ein selbstgebautes Tomatenhaus einige Vorteile:
- kann an den Seiten offen bleiben, um eine gute Belüftung zu gewährleisten
- bietet Schutz vor Regen und Windböen
- sorgt dafür, dass die Temperaturen nicht auf über 35 Grad ansteigen
- Bienen und Hummeln haben guten Zugang und können die Blüten bestäuben
Ein Gewächshaus aus dem Handel bietet nicht immer optimale Möglichkeiten für die Belüftung und kann nicht vollständig vor Braunfäule schützen. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus kann die Ansiedlung verschiedener Pilze sogar noch begünstigen. Die große Hitze im Gewächshaus an heißen Sommertagen kann zu hohlen und missgebildeten Früchten führen.
Vorüberlegungen für das Tomatenhaus
Bevor Sie ein Tomatenhaus bauen, sollten Sie einige Vorüberlegungen treffen:
- Wie groß soll das Tomatenhaus sein? Die Größe ist abhängig von der Zahl an Tomatenpflanzen, die Sie anbauen möchten.
- Welcher Standort ist geeignet? Tomaten brauchen einen sonnigen Platz. Damit Ihr selbstgebautes Tomatenhaus nicht „vom Winde verweht“ wird, sollten Sie einen möglichst windgeschützten Standort wählen.
- Wollen Sie Wellplatten aus Polycarbonat oder stabile Gewächshausfolie verwenden? Gewächshausfolie ist weniger robust, dafür aber besser zu verarbeiten.
Das wird gebraucht
Die Anleitung gilt für ein einfaches Tomatenhaus mit einem schrägen Dach, damit das Wasser besser ablaufen kann. Das Tomatenhaus kann eine Höhe von ca. 2 Metern, eine Länge von ca. 2,50 Metern und eine Breite von ca. 0,80 Metern haben. Die Kanthölzer, die als Pfosten dienen, sowie die Kanthölzer für die Längskonstruktion sollten einen Querschnitt von ca. 90 x 90 Millimetern haben. Für die Kanthölzer an den Seiten reicht ein Querschnitt von 40 x 50 Millimetern aus.
Das brauchen Sie:
- 4 Kanthölzer mit einer Länge von 2 Metern
- 4 Kanthölzer mit einer Länge von 2,50 Metern
- 4 Kanthölzer mit einer Länge von 0,80 Metern
- 2 Kanthölzer mit einer Länge von 0,85 Metern
- 4 Bodeneinschlaghülsen im Querschnitt der langen Kanthölzer
- 20 Winkelverbinder entsprechend der Größe der Kanthölzer
- Schrauben aus rostfreiem Edelstahl
- Polycarbonat-Wellplatten entsprechend der Größe des Tomatenhauses oder Gewächshausfolie
Bereiten Sie außerdem folgende Werkzeuge und Hilfsmittel vor:
- Wasserwaage
- Säge (Fuchsschwanz)
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine
- Heftgerät und Heftklammern für die Gewächshausfolie
Wollen Sie Polycarbonat-Platten verwenden, benötigen Sie zum Zuschneiden einen Winkelschneider.
Tipp: Holzschutzlasur ist kein Muss, doch ist sie sinnvoll, um die Kanthölzer dauerhaft vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Jetzt geht’s an die Arbeit
Haben Sie den geeigneten Standort für Ihr Tomatenhaus ausgewählt und das Material eingekauft, können Sie mit dem Bau loslegen. Sie sollten zunächst den Boden bearbeiten und die Abmessungen des Gewächshauses abstecken. Mit dem Spaten markieren Sie den Grundriss. Die Grasnarbe heben Sie mit einer Schaufel etwas größer als den Grundriss aus, damit Sie besser arbeiten können.
Bodenhülsen einschlagen
Damit es mit dem Einschlagen der Bodenhülsen klappt, legen Sie die beiden langen Kanthölzer parallel auf den Boden. An den Ecken schlagen Sie die Bodenhülsen ein. Für die richtige Breite ordnen Sie auch die kürzeren Kanthölzer entsprechend an. Um zu prüfen, ob die Hülsen gerade sitzen, legen Sie die Kanthölzer auf die Hülsen und dann die Wasserwaage darauf.
Standpfosten errichten
Im nächsten Schritt errichten Sie die Standpfosten mit den 2 Meter langen Kanthölzern. Diese Kanthölzer stecken Sie in die Hülsen und schrauben sie gut fest. Dabei müssen Sie unbedingt darauf achten, dass sie nicht in eine Richtung schwenken. Mit dem Akkuschrauber lassen sich die Kanthölzer am besten festschrauben.
Pfosten anschrägen
Die Pfosten müssen Sie anschrägen, damit ein Dachgefälle entsteht. Die Dachneigung sollte zwischen 15 und 30 Grad liegen. Messen Sie den Neigungswinkel ab und sägen Sie die Pfosten entsprechend ab.
Eine leichte Neigung bringen Sie auch an die vorderen Pfosten, damit der Dachbelag sauber aufliegt. Bei den vorderen Pfosten setzen Sie den gleichen Neigungswinkel an, doch müssen Sie von den hinteren Pfosten mehr absägen. Nehmen Sie am besten eine Latte oder einen Zollstock zur Hilfe, zeichnen Sie eine Linie im entsprechenden Neigungswinkel an und sägen Sie die Pfosten ab. Es ist wichtig, dass Sie die Pfosten auf beiden Seiten in der gleichen Höhe absägen.
Querverbindungen an den Seiten
Um das Tomatenhaus zu stabilisieren, verbinden Sie die Pfosten an den schmalen Seiten mit den kurzen Kanthölzern. Jede Seite bekommt zwei Querverbindungen, die Sie im gleichen Abstand zueinander anbringen. Achten Sie darauf, dass die Querverbindungen auf jeder Seite in der gleichen Höhe angebracht werden. Um die kurzen Kanthölzer zu befestigen, verwenden Sie Winkelverbinder und Schrauben.
Sie müssen auch noch die Pfosten an den schmalen Seiten oben miteinander verbinden. Dafür verwenden Sie die Kanthölzer in der Länge von 85 Zentimetern. Diese Kanthölzer setzen Sie nicht zwischen den Pfosten, sondern nach außen zeigend an den Pfosten an. Die Kanthölzer richten Sie entsprechend der Neigung aus und befestigen sie mit Winkelverbindern und Schrauben.
Rückseite stabilisieren
Sie müssen nun auch die Rückseite mit Kanthölzern stabilisieren. Dabei gehen Sie genauso vor wie an den schmalen Seiten. Die Kanthölzer setzen Sie in der gleichen Höhe wie an den Schmalseiten an und befestigen sie mit Winkelverbindern und Schrauben.
Oberer Abschluss
Ihr Tomatenhaus benötigt nun noch den oberen Abschluss. Setzen Sie die beiden verbliebenen langen Kanthölzer an der Vorder- und Rückseite an. Diese Kanthölzer werden auf die schräg angesetzten Kanthölzer aufgesetzt und mit Winkelverbindern sowie Schrauben befestigt.
Verkleidung anbringen
Im letzten Schritt müssen Sie noch die Folie oder die Polycarbonat-Platten als Verkleidung anbringen. Sie benötigen ein Dach sowie Verkleidungen an den beiden Schmalseiten und an der Rückseite. Schneiden Sie die Folie zurecht und verwenden Sie das Heftgerät, um sie zu befestigen. Polycarbonat-Platten schneiden Sie mit dem Winkelschneider zurecht. Die Vorderseite bleibt frei. Die Luft kann so gut zirkulieren.
Die richtige Erde
Sie können das Tomatengewächshaus mit Tomatenerde befüllen und die Tomaten einpflanzen oder Sie setzen sie in große Kübel mit Tomatenerde. Das hat den Vorteil, dass Sie weniger Erde brauchen und flexibler bleiben. Um Ihren Tomaten den richtigen Halt zu geben, verwenden Sie Tomatenstäbe.