Mangold war lange in Vergessenheit geraten und es gab ihn kaum zu kaufen. Wer ihn nicht selbst angebaut hatte, musste lange auf die Suche nach dem schmackhaften Gemüse gehen. Dabei ist Mangold ein sehr enger Verwandter von Rote Beete und war bis vor einigen Jahrzehnten sehr beliebt in Deutschland. In Spanien und Italien beispielsweise zählt Mangold zu den beliebtesten Gemüsesorten und ist in jedem Supermarkt zu finden. Dies liegt vor allem an der sehr vielseitigen Zubereitungsmöglichkeit. Auch deshalb ist er in Süd- und Osteuropa kaum vom Speiseplan wegzudenken. Hierzulande gibt es mittlerweile immer öfter Mangold zu kaufen. Das Comeback ist aber noch nicht in vollem Gange, weshalb Sie sich das robuste Gemüse einfach selbst anpflanzen können.
Mangold anpflanzen
Mangold anzupflanzen ist recht einfach, da das Gemüse sehr robust ist. Lediglich auf eine ausreichende Bewässerung müssen Sie achten, da Mangold recht viel Wasser benötigt. Ansonsten müssen Sie auf nur wenige Dinge achten.
Standort und Boden von Mangold
Das Gemüse liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kann hier besonders gut gedeihen. Mangold hat ähnliche Ansprüche wie Rüben und daher sollte der Boden tiefgründig sowie humusreich sein. In der Tiefe muss der Boden nicht stark durchlockert sein. Allerdings sollten Sie etwas Kompost in die Erde einarbeiten, bevor Sie Mangold anpflanzen.
Aussaat und Anpflanzung von Mangold
Die Aussaat von Mangold erfolgt ab Mitte April. Säen Sie früher, sollte ist das Beet mit einer Vliesauflage abzudecken. Gesät wird in einem Pflanzabstand von 40 cm in normalen Beeten, im Hoch- oder Tiefbeet versetzt mit gut 20 cm Abstand. Die Saattiefe sollte etwa 2 cm betragen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen keimt der Mangold und kann nach rund 10 Wochen nach der Aussaat schon geerntet werden.
Möchten Sie Mangold im Gemüsebeet pflanzen, müssen Sie natürlich auch auf gute Nachbarn achten, da das Gemüse ein Mittelzehrer ist. Daher sollten Sie darauf verzichten, Mangold mit diesen Pflanzen anzubauen:
- Gurken
- Rote Beete
- Rucola
- Schwarzwurzel
- Spinat
- Tomaten
Gute Nachbarn hingegen sind:
- Artischocken
- Bohnen
- Borretsch
- Brokkoli
- Erdbeeren
- Fenchel
- Kapuzinerkresse
- Karotten
- Kohl
- Kopfsalat
- Zwiebeln
Tipp: Wenn Sie die Jungpflanzen vereinzeln, werden die Blattstiele dicker.
Möchten Sie Farbenpracht in Ihren Beet, sollten Sie auf verschiedenen Mangoldsorten setzen. Grüner, Gelber, Pinker oder Roter Mangold sind Varianten, die farbliche Akzente setzen und hübsch bunt leuchten. Dabei sind bei allen Sorten die Blätter hell- bis dunkelgrün und die Stiele des Gemüses setzten die Highlights im Beet. Insbesondere die bunten Mischungen gibt es meist, als Fertigsaat zu kaufen, sodass Sie nicht auf die Suche nach verschiedenen Sorten gehen müssen.
Vorziehen von Mangold
Möchten Sie Mangold lieber vorziehen, bevor Sie ihn ins Freiland setzen, ist dies auch problemlos möglich. Mit einer hochwertigen Saatmischung und Aussaaterde sowie kleinen Anzuchttöpfchen können Sie das Gemüse schon im März vorziehen. Sobald die Pflänzchen eine Größe von etwa 5 cm erreicht haben, dürfen Sie dann ins Beet umziehen.
Pflege und Düngen von Mangold
Das Gemüse ist sehr anspruchslos und benötigt kaum Pflege. Da Mangold ein Mittelzehrer ist, sollten Sie natürlich ab und an düngen. Dabei ist es ausreichend, die Erde mit ein wenig Kompost und Hornspäne anzureichern.
Wie bereits erwähnt, benötigt Mangold viel Wasser. Gießen Sie nicht ausreichend, können sich die Stiele nicht kräftig genug ausbilden. Zudem sollten nach der Ernte kräftig gegossen werden, damit der Neuaustrieb begünstigt wird.
Da Mangold äußerst robust ist, kommt er mit leichten bis mittleren Frösten gut zurecht. In Regionen, in denen das Klima mild ist, kann der Mangold also problemlos im Freien gelassen werden. Regionen, in denen es nachts sehr kalt wird, können dem Gemüse jedoch schaden. Infolgedessen sollte Mangold im Spätherbst in den Wintergarten, Keller oder in die Garage umziehen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass gelbe Sorten sehr frostempfindlich sind. Rote hingegen können leichte Fröste gut überstehen. Die Sorten mit weißen Stielen sind am unempfindlichsten und können in der Regel im Beet überwintern.
Nach der Neuaustreibung im Frühling des zweiten Jahres können Sie dann auch das eigene Saatgut für eine weitere Aussaat gewinnen.
Mangold-Ernte
Bereits 10 Wochen nach der Aussaat kann Mangold geerntet werden. In der Regel erfolgt diese im Juni. Dabei brechen oder schneiden Sie die äußeren Blätter höchstens 5 cm über der Basis ab. So gewährleisten Sie, dass das Herz unversehrt bleibt. Die Pflanze kann sich dann wieder erholen und neu austreiben. Vor allem die jungen Blätter, die etwa eine Größe von 10 cm aufweisen, sind am zartesten. Nach der Ernte sollte das Gemüse innerhalb von zwei Tagen verzehrt werden, da es sonst wertvolle Vitamine und Nährstoffe verliert. Gelagert werden kann Mangold im Kühlschrank. Dazu sollten die Blätter in ein feuchtes Tuch eingeschlagen sein.
Schädlinge und Krankheiten von Mangold
Das Gemüse ist eigentlich sehr robust und widerstandsfähig. Dennoch kann es vorkommen, dass sich Blattläuse in die Jungpflanzen einnisten. Daher sollten Sie unbedingt nach dem Setzen der Jungpflanzen auf die Schädlinge achten. Sollten die Blattläuse schon vorhanden sein, trennen Sie äußeren Blätter ab, damit Sie so das Wachstum der Wurzeln anregen können. Zudem sollte die Erde rund um die Pflanze gut aufgelockert werden. Beides sollte gegebenenfalls mehrmals wiederholt werden. Meist erholt sich das Gemüse sehr schnell wieder.
Auch wenn die Abstände im Beet zu klein sind, kann es zu Krankheiten kommen. Mehltau kann sich dann, durch die fehlende Belüftung, breitmachen. Aus diesem Grund sind die Pflanzabstände besonders wichtig, wenn Sie Krankheiten verhindern möchten.
Mangold Rezepte
Mangold kann wie Spinat zubereitet werden und enthält pro 100 g Mangold etwa 100 mg Calcium. Doch Vorsicht, denn wie in Spinat ist hier ebenfalls Oxalsäure enthalten. Dies hindert die Aufnahme von Calcium, weshalb das Gemüse so jung wie möglich verzehrt werden sollten. Damit der Gehalt an Oxalsäure minimiert wird, kann Mangold auch blanchiert und gekocht werden. Beim Blanchieren behält das Gemüse seine intensive Farbe. Da die Stiele fester sind, müssen diese natürlich etwas länger gegart werden als die Blätter.
Neben Calcium sind im Mangold auch Vitamine enthalten. 200 g Mangold decken bereits 80 % des täglichen Vitamin C-Bedarfs. Zudem ist Vitamin A enthalten, was gut für Haut und Augen ist. Des Weiteren weist Mangold auch eine beachtliche Menge Eisen auf. Zudem sind Kalium, Magnesium oder auch Phosphor darin enthalten.
Pasta mit Mangold für 2 Personen
- 250 g Mangold
- 200 g Spaghetti
- 100 g Kirschtomaten
- 1 – 2 EL Pinienkerne
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- Salz und Pfeffer
- Kochsahne
Zubereitung:
- Spaghetti nach Packungsanleitung zubereiten.
- In der Zwischenzeit Zwiebeln und Knoblauch abziehen und hacken. Kirschtomaten waschen und halbieren.
- Mangold waschen, putzen und Blätter in 2 cm breite Streifen schneiden. Stiele in etwa 1,5 cm breite Stücke schneiden.
- Pinienkerne ohne Öl in einer Pfanne goldgelb rösten und beiseite stellen.
- Nun die Spaghetti abgießen und dabei etwa 150 ml Kochwasser auffangen.
- Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Mangold Stiele etwa 3 Minuten andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Nudelwasser ablöschen.
- Anschließend die Kirschtomaten und die Mangoldblätter unterrühren.
- Speisestärke mit der Kochsahne glattrühren und in das köchelnde Gemüse einrühren.
- Nudeln unterheben und gegebenenfalls nochmals nachwürzen.
- Nudeln auf zwei Teller verteilen und die Pinienkerne als Topping darüber streuen.
Mangold Salat für 2 Personen
- 200 g Mangold
- 100 g Cocktailtomaten
- 2 EL Walnüsse
- 1 Schalotte
- Bei Bedarf Parmesankäse
- Salatdressing nach Wahl
Zubereitung:
- Mangoldblätter putzen und Stiele entfernen.
- Zwiebeln schälen und würfeln.
- Cocktailtomaten waschen und halbieren.
- Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Salatdressing Ihrer Wahl übergießen.
- Walnüsse und bei Bedarf auch Parmesankäse darüberstreuen.
Mangold ist ein Alleskönner in der Küche, weshalb er schon früher so beliebt war. Zudem kann er bis in den Winter geerntete werden und ist somit fast immer verfügbar.