Im Gemüsegarten geht nichts ohne eine gute Bewässerung. Vor allem im Sommer, bei großer Hitze und extremer Trockenheit, können Sie auf das Gießen nicht verzichten. Wie viel gegossen werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Bewässerungssystem erleichtert Ihnen die Arbeit.
Wie viel und wie oft gießen: Wasserbedarf der Pflanzen kennen
Es kommt bei Ihren Gemüsepflanzen nicht nur auf die Wassermenge an. Abhängig von der Sorte haben die Pflanzen einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Einige Pflanzen sind genügsam, während andere viel und häufig gewässert werden müssen. Es spielt auch eine Rolle, wie oft Sie gießen. Im Frühjahr und im Herbst ist das nicht jeden Tag erforderlich.
Wie viel Wasser brauchen die Pflanzen?
Wie viel Wasser Ihre Pflanzen im Gemüsegarten benötigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
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Art der Pflanzen, bei denen Flachwurzler mehr und Tief- sowie Mittelwurzler weniger Wasser benötigen, da sie mehr Wasser aus der Erde ziehen
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Standort, abhängig von der Sonneneinstrahlung und der Einwirkung von Wind
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Bodenbeschaffenheit, da bei Lehmboden oder Humus weniger Wasser benötigt wird als bei sandigen Böden
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Jahreszeit und Witterung
Im Frühjahr, wenn Sie Ihre Pflanzen gerade in die Beete gebracht und angegossen haben, trocknet der Boden noch nicht so schnell aus. Sie müssen weniger gießen. Als Faustregel gilt, dass eine Wassermenge von 10 bis 15 Litern pro Quadratmeter unter normalen Bedingungen ausreicht. Im Sommer müssen Sie deutlich mehr wässern. Pro Quadratmeter rechnen Sie mit 20 bis 30 Litern Wasser. In jedem Fall muss der Boden bis in die Hauptwurzelzone Ihrer Pflanzen durchfeuchtet sein.
Ein Blick auf die Beschaffenheit des Blattwerks der Pflanzen hilft Ihnen bei der Dosierung des Gießwassers. Haben die Pflanzen viele dünne Blätter, ist der Wasserbedarf hoch, da diese Pflanzen viel verdunsten. Pflanzen mit dicken Blättern speichern darin viel Wasser.
Fruchtgemüse wie Tomaten, Kürbis, Gurken oder Paprika braucht während der Ausbildung der Knospen und Früchte deutlich mehr Wasser. Sinnvoll ist in dieser Zeit auch eine Düngergabe.
Tipp: Für die Durchfeuchtung von einem Zentimeter Bodenschicht müssen Sie mit einem Liter Wasser rechnen. Ist die Bodenschicht also 20 Zentimeter tief, brauchen Sie 20 Liter Wasser. Ein Regenmesser hilft Ihnen bei der Kontrolle der Niederschlagsmenge und bei der Dosierung der Bewässerung.
Wie oft wird gegossen? Bei normalen Verhältnissen nicht täglich
Wie häufig Sie gießen müssen, hängt ebenfalls von der Pflanzenart, vom Standort, von der Jahreszeit und der Witterung ab. Im Frühjahr und im Herbst gießen Sie nur bei Bedarf, im Sommer müssen Sie täglich ran. An heißen Sommertagen benötigen Ihre Pflanzen sogar zweimal täglich Wasser, am besten morgens und abends. Bei längeren Regenperioden ersparen Sie sich das Gießen, da dann auch im Boden genügend Wasser gespeichert wird.
Ist der Boden leicht, trocknet er schnell aus, was vor allem an heißen Sommertagen der Fall ist. Es ist grundsätzlich besser, kräftig zu gießen, als den Boden nur leicht zu befeuchten. Mit einem Gartenschlauch oder einem Bewässerungssystem erleichtern Sie sich die Arbeit. Im Sommer sollten Sie, wenn nicht gerade längere Hitze- und Trockenperioden vorherrschen, alle zwei bis drei Tage kräftig wässern.
Wann wird gegossen: die richtige Tageszeit
Die optimale Zeit zum Gießen sind die frühen Morgenstunden. Ist das für Sie nicht möglich, da Sie arbeiten müssen, hilft ein Bewässerungssystem mit einer Zeitschaltuhr. Ganz wichtig ist, dass Sie nicht bei starker Sonneneinstrahlung gießen, da die Wassertropfen auf den Blättern wie Brenngläser wirken und zu schweren Pflanzenschäden führen können. Das Wasser kann am Morgen noch gut verdunsten, bis die Sonneneinstrahlung intensiver wird.
Erleichterung beim Gießen: Bewässerungssysteme und Tricks
Ein Bewässerungssystem erspart Ihnen das Wässern mit der Gießkanne. Verwenden Sie eine Zeitschaltuhr, erfolgt die Bewässerung regelmäßig zur eingestellten Zeit. Vor allem bei längerer Abwesenheit ist das praktisch. Erleichterung beim Gießen bekommen Sie auch mit der Bodenverbesserung, da das Wasser besser gespeichert wird.
Gartenbewässerung: Welche Systeme sind geeignet?
Deutlich effizienter als mit der Gießkanne bewässern Sie Ihren Garten mit dem Gartenschlauch oder einem Bewässerungssystem. Dennoch ist eine Gießkanne unverzichtbar, da Sie junge Pflanzen angießen und auch zwischendurch einzelne Beete gießen, die schneller abgetrocknet sind. Diese Optionen stehen zur Verfügung:
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Ein Regner ist für Gemüsepflanzen weniger geeignet, da viele Gemüsesorten nur an der Basis gewässert werden sollten.
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Ein Gartenschlauch mit einer Gießbrause erleichtert Ihnen die Arbeit, da Sie die Pflanzen direkt an der Basis wässern können, ohne Gießkannen zu schleppen.
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Ein Tropfschlauch verfügt über kleine Löcher und eignet sich vor allem für Jungpflanzen.
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Ein poröser Perlschlauch ist für schmale Beete geeignet und kann in die Erde eingegraben werden. Nachteilig ist die längere Laufzeit, um die erforderliche Wassermenge zu verteilen.
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Mit einer automatischen Bewässerung sparen Sie Zeit. Solche Bewässerungen können Sie mitunter über eine App steuern. Verschiedene automatische Bewässerungen verfügen über einen Bodensensor, sodass die Bewässerung bei Bedarf erfolgt. Nachteilig sind der höhere Preis und der größere Installationsaufwand.
Olla bauen: Bewässerung aus Tontöpfen
Aus Tontöpfen bauen Sie selbst eine Bewässerung, die als Olla bezeichnet wird. Die Olla eignet sich für Gemüse- und Hochbeete und gibt das Wasser in kleinen Mengen durch die poröse Wand ab. Kleben Sie zwei Tontöpfe mit einem witterungsbeständigen Kleber zusammen und verschließen Sie das untere Drainageloch mit einer Tonscherbe. Vergraben Sie die Olla im Beet und füllen Sie durch das obere Drainageloch Wasser ein.
So sparen Sie Wasser: Tricks zum Sparen und zur Arbeitserleichterung
Die folgenden Tipps und Tricks helfen Ihnen, Wasser zu sparen und sich die Arbeit zu erleichtern:
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regelmäßig hacken, da die Flüssigkeit in den unteren Bodenschichten besser gespeichert wird, wenn die Kapillaren zerstört werden, die zur Verdunstung der Feuchtigkeit führen
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Mulchschicht aus Rindenmulch, Stroh oder Rasenschnitt, die dem Austrocknen des Bodens entgegenwirkt
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bei durchlässigem Boden Humus oder Gründünger einarbeiten, da dann der Nährstoffbedarf geringer ist und Sie weniger gießen müssen
Bestes Gießwasser: Regenwasser
Regenwasser ist zum Bewässern Ihrer Gemüsepflanzen am besten geeignet, da es keine Mineralien enthält, den pH-Wert und Nährstoffgehalt des Bodens kaum beeinflusst und nicht zu kalt ist. Das Wasser kann sich in der Regentonne erwärmen. In einer Regentonne oder unterirdischen Zisterne lässt sich das Regenwasser sammeln. Zusätzlich schonen Sie mit Regenwasser die Umwelt und sparen Geld. Ihre Regentonne können Sie mit einem Bewässerungssystem verbinden.
Wir haben uns eine Beregnungsanlage für Großflächen gekauft, um unser Gemüsefeld damit zu bewässern. Daher ist es gut zu wissen, dass wir weiterhin auch nicht täglich wässern müssen. So können wir immerhin etwas Wasser sparen.