Pflanzen Sie Obstbäume in Ihrem Garten, werden Sie fortwährend mit gesundem und leckerem Obst versorgt, das frei von Schadstoffen ist. Eine gute Ernte erzielen Sie, wenn Sie die Bedingungen für Standort, Boden und Pflanzzeit beachten. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die wichtigsten Sorten.
Obstbäume pflanzen: Ansprüche an Standort und Pflanzzeit
Möchten Sie Obstbäume pflanzen, kommt es auf den richtigen Standort an. Die Ansprüche an den Standort hängen von der Sorte ab. Die meisten Obstbäume brauchen einen warmen und geschützten Standort. Achten Sie auch auf genügend Platz, damit sich die Krone gut ausbreiten kann. Auch der Platzbedarf hängt von der Sorte ab. Für eine reiche Ernte kommt es auch auf die richtige Pflanzzeit an.
Standort für Obstbäume: Sonne und Platzbedarf
Die meisten Obstbäume benötigen einen sonnigen Standort, damit die Früchte viel Sonne bekommen und gut reifen. Achten Sie auf Objekte in der Nähe, die Schatten werfen, und platzieren Sie die Bäume in ausreichender Entfernung davon. Möchten Sie mehrere Obstbäume pflanzen, kommt es auf den richtigen Abstand an, der vom Breitenwachstum der Krone abhängt. Achten Sie auch auf den Grenzabstand zum Nachbargrundstück und zur Straße. Der Abstand zwischen zwei Bäumen sollte bei Birnen mindestens 24, bei Apfelbäumen mindestens 20 Meter betragen. Bei anderen Sorten kann der Abstand geringer sein. Es gibt jedoch auch Säulenobst, das kaum in die Breite wächst.
Ansprüche an den Boden: gut durchlässig und nährstoffreich
In jedem Fall benötigen Obstbäume einen lockeren, tiefgründigen Boden. Sie vertragen keine Staunässe. Der Boden sollte nicht schwer und verdichtet sein. Mischen Sie lehmigen Boden mit Sand, um ihn durchlässiger zu machen. Der Boden sollte neutral oder schwach sauer sein und einen pH-Wert von 5,5 bis 7,0 aufweisen. Kirschen vertragen einen kalkhaltigen Boden. Um den Bäumen eine gute Starthilfe zu geben, mischen Sie reifen Kompost unter die Erde. Alternativ dazu eignen sich auch Hornspäne.
Die richtige Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst
Für gute Erträge der Bäume ist die richtige Pflanzzeit wichtig. Obstbäume mit Topfballen können das gesamte Jahr über gepflanzt werden, wenn Sie auf eine gute Bewässerung achten. Alle winterharten Obstbäume wie Apfel, Birne, Pflaume oder Kirsche pflanzen Sie am besten im Herbst. Oktober und November sind geeignet. Als Faustregel gilt, dass Sie pflanzen, wenn das Laub von den Bäumen gefallen ist, aber noch kein Frost herrscht.
Wurzelnackte Bäume pflanzen Sie gleich nach dem Kauf. Haben Sie keine Zeit dazu, schlagen Sie die Bäume kurzzeitig in Erde ein. Im Herbst haben die Bäume mehr Zeit zur Bildung neuer Wurzeln und treiben meistens im Folgejahr auch früher aus. Damit wurzelnackte Gehölze gut anwachsen, müssen sie spätestens bis Mitte März in die Erde. Wärmebedürftige Sorten wie Feigen, Nektarinen, Aprikosen oder Pfirsich pflanzen Sie im Frühjahr. Die beste Zeit sind die Monate März und April.
Pflanzen von Obstbäumen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Egal, um welche Obstsorte es sich handelt, gehen Sie beim Pflanzen von Obstbäumen immer nach dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung vor:
- mit einem Spaten eventuell vorhandenen Rasen abstechen und entnehmen
- Pflanzloch etwa doppelt so groß wie die Wurzeln und entsprechend tief ausheben und Sohle des Pflanzlochs lockern
- eventuell vorhandene Steine aus dem Pflanzloch entfernen
- Tiefe des Pflanzlochs prüfen, damit der Baum nicht tiefer steht, als er in der Baumschule gestanden hat
- ausgehobene Erde mit Kompost mischen
- Obstbaum in das Pflanzloch einpassen und Pfahl in einem Abstand von 10 bis 15 Zentimeter vom Stamm entfernt einschlagen
- Auffüllen des Pflanzlochs mit der ausgehobenen Erde und Erde festtreten
- Baum am Pfahl festbinden
- Gießrand anlegen und Baum gut angießen
Sorten von Obstbäumen mit ihren Besonderheiten
Viele Obstsorten stellen keine hohen Ansprüche an Standort und Pflege und gedeihen nahezu überall. Einige Sorten lieben Wärme und können nicht überall angebaut werden. Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Sorten von Obstbäumen.
Apfelbäume: nahezu für jeden Garten geeignet
Apfelbäume lieben lockere Böden, die etwas lehmig sein können, und gedeihen nahezu an jedem Standort. Wann Sie ernten können, hängt von der Sorte ab. Frühe Sorten wie Klarapfel ernten Sie bereits im August, während andere Sorten wie Pilot, Ontario oder Gloster erst Ende Oktober geerntet werden. Apfelbäume sind ziemlich robust und benötigen nicht viel Pflege. Planen Sie aber einen regelmäßigen Rückschnitt ein.
Tipp: Achten Sie beim Kauf von Apfelbäumen unbedingt darauf, welche Sorte sich als Befruchter eignet. Die meisten Apfelsorten benötigen einen Befruchter, der zur gleichen Zeit blühen sollte.
Birne: bevorzugt humusreichen Boden
Birnen benötigen einen humusreichen, gut durchlässigen Boden, der lehmig sein kann. Sie brauchen einen vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Birnen sind spätfrostgefährdet, da sie oft schon früher als die Apfelbäume blühen. Auch Birnen benötigen einen Befruchter. Einige Sorten können schon im Sommer geerntet werden, doch gibt es auch Winterbirnen, die Sie erst im November ernten.
Pflaume: sonniger und warmer Standort bevorzugt
So wie Birnen benötigen auch Pflaumen einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort sowie einen feuchten, humosen und nährstoffreichen Boden. Pflaumen sind selbstfruchtend, sodass keine zweite Sorte als Befruchter benötigt wird. Allerdings können Sie mit besseren Erträgen rechnen, wenn Sie eine zweite Sorte als Befruchter verwenden.
Kirsche: geschützter Platz wichtig
Kirschen blühen bereits sehr früh, weshalb sie spätfrostgefährdet sind. Achten Sie daher unbedingt auf einen warmen, sonnigen und geschützten Platz, an dem keine Spätfröste auftreten. Der Boden sollte für Süßkirschen locker, eher trocken und leicht sandig sein. Für Sauerkirschen kann der Boden lehmig sein. Während Sauerkirschen größtenteils selbstfruchtend sind, benötigen Süßkirschen meistens einen zweiten Befruchter.
Pfirsich: vollsonniger und geschützter Standort wichtig
Zu den beliebtesten Obstsorten gehören Pfirsiche, die ihren Ursprung in wärmeren Gebieten haben und daher unbedingt einen vollsonnigen, warmen und geschützten Standort brauchen, damit die Früchte gut ausreifen können. Die Ernte erfolgt je nach Sorte von Juli bis Ende September. Ein Platz in der Nähe einer warmen Südwand ist optimal. Der Boden sollte etwas lehmig, nährstoff- und humusreich sein. Bis auf wenige Sorten sind Pfirsiche selbstfruchtend. Mittlerweile bekommen Sie auch ausgefallene Pfirsichsorten wie Weißen Pfirsich, Tellerpfirsich oder Zwergpfirsich.
Tipp: Da Pfirsiche zur Kräuselkrankheit neigen, sollten Sie beim Kauf auf resistente Sorten achten.
Aprikose: exotische Obstsorte mit höheren Ansprüchen
Aprikosen haben ihren Ursprung im Süden und lieben Wärme. Der Standort sollte nicht nur warm, vollsonnig und windgeschützt, sondern nach Möglichkeit auch regengeschützt sein. Die regengeschützte Seite des Hauses ist geeignet. Der Boden sollte sommertrocken, nährstoffreich, humos und lehmig sein. Ist der Boden zu feucht, werden die Bäume schnell von Krankheiten befallen. Die Frosthärte der Bäume verbessern Sie mit einer schwachen Kalidüngung. Ist es im Frühjahr und Sommer trocken, wässern Sie die Bäume rechtzeitig, da sie sonst die Früchte abwerfen. Die Ernte erfolgt im Juli und August. Aprikosen sind zumeist selbstfruchtend, doch gibt es auch einige Sorten, die eine zweite Sorte als Befruchter brauchen.
Nektarine: kann auch im Topf gepflanzt werden
Nektarinen haben wahrscheinlich ihren Ursprung im asiatischen Raum und brauchen viel Wärme. Sie können daher in einem ausreichend großen Kübel gepflanzt werden, damit sie in der kalten Jahreszeit hereingenommen und vor Frost geschützt werden können. Sie können nur dann ins Freiland, wenn der Standort ausreichend warm, vollsonnig und geschützt vor Wind sowie Regen ist. Der Boden sollte trocken, humos und durchlässig sein. Nektarinen mögen keinen Kalk.
Feige: geeignet als Kübelpflanze
Die Feige gehört zwar zu den ältesten Kulturpflanzen, doch hat sie ihren Ursprung im Süden und sollte daher nur im Kübel gepflanzt werden. Sie kann dann in der kalten Jahreszeit ins Warme gebracht werden. Die Sorte Violetta ist jedoch winterhart und verträgt Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius. Sie kann daher auch ins Freiland gepflanzt werden. Der Standort sollte vollsonnig und geschützt sein. Beschatten Sie den Wurzelballen, damit er nicht austrocknet. Feigen können dreimal im Jahr blühen, doch wird meistens nur die erste Fruchtgeneration reif. Können Sie die Feigenbäume nicht ins Haus bringen, um sie zu überwintern, müssen Sie für einen guten Frostschutz aus Schilfmatten sorgen.
Quitte: roh nicht essbar
Bei Quitten werden abhängig von ihrer Form Apfel- und Birnenquitten unterschieden. Die reifen Früchte wirken aufgrund ihre kräftigen gelben Farbe dekorativ. Sie sind roh ungenießbar, doch können sie zu Gelee, Marmelade, Kuchen und verschiedenen Süßspeisen verarbeitet werden. Quitten sind frostempfindlicher als Äpfel und Birnen und blühen auch erst später. Sie brauchen einen sonnigen, warmen, geschützten Standort und einen lockeren, durchlässigen Boden. Im Sommer vertragen sie vorübergehende Trockenperioden zumeist problemlos.