Gemüsesorten wurzeln unterschiedlich tief, weshalb Tief-, Mittel- und Flachwurzler unterschieden werden. Diese Gemüsesorten stellen variierende Anforderungen an Aussaat und Aufzucht, die Sie auch bei der Mischkultur beachten müssen. Die Kombination der verschiedenen Wurzler schließt die Nährstoffe der verschiedenen Bodenschichten optimal auf.
Unterschiede beim Wurzelsystem: Woran sie zu erkennen sind
Genau wie bei den Bäumen werden bei den Gemüsesorten unterschiedliche Wurzelsysteme unterschieden. Das ist bei Mischkulturen zu beachten, da sich die verschiedenen Wurzler ergänzen und untereinander Nährstoffe austauschen. Die Nährstoffe der einzelnen Bodenschichten werden optimal ausgenutzt. Sie erkennen die verschiedenen Wurzeltypen an bestimmten Merkmalen. Die Gemüsesorten mit ihren verschiedenen Wurzeltypen stellen unterschiedliche Ansprüche an Anbau und Pflege.
Tiefwurzler: lange Wurzelfortsätze
Tiefwurzler sind an ihren langen Wurzelfortsätzen leicht erkennbar, mit denen sie Wasser und Nährstoffe aus den tieferen Schichten des Bodens holen. Häufig dringen diese Gemüsesorten mit ihren Wurzeln wie ein Pfahl in die Erde ein. Typische Tiefwurzler sind
- Rote Bete
- Artischocke
- Rettich
- Möhre
- Pastinake
- Schwarzwurzel
- Winterendivie
- Paprika
- Tomate
Auch einige Kohlsorten wie Blumenkohl, Weißkohl und Wirsingkohl gehören zu den Tiefwurzlern. Diese Gemüsesorten brauchen einen lockeren, durchlässigen Boden, der frei von Steinen ist. So können sich die Wurzeln gut entwickeln, was vor allem bei Wurzelgemüse wie Möhren, Schwarzwurzeln oder Pastinaken wichtig ist.
Tipp: Reichern Sie Ihren Boden mit Kompost an und bauen Sie sukzessive tiefwurzelnde Gemüsesorten an, die den Boden auflockern und die Nährstoffe nach oben transportieren.
Mittelwurzler: ballenförmiger Wurzelstock
Mittelwurzler erkennen Sie an ihrem ballenförmigen Wurzelstock, weshalb solche Gemüsesorten auch als Herzwurzler bezeichnet werden. Der ballenförmige Wurzelstock bildet viele Wurzelfortsätze aus, die gleichmäßig kräftig sind. Zu den Mittelwurzlern gehören
- Bohnen
- Erbsen
- Kohlrabi
- Porree
- Erdbeeren
- Spinat
- Grünkohl
- Asia-Salat
Flachwurzler: tellerförmiges Wurzelnetz
Flachwurzler bilden ein tellerförmiges Wurzelnetz aus, das sich flach in den oberen Bodenschichten ausbreitet. Das Wurzelnetz dringt nicht tief in den Boden ein, sondern es bleibt flach an der Oberfläche, doch kann es weit verzweigt sein. Typische Vertreter der Flachwurzler sind
- Kartoffeln
- Zwiebeln
- Sellerie
- Feldsalat
Gemüsesorten mit Besonderheiten: Anpassung an die Bedingungen des Bodens
Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken, Kürbis und Mais, aber auch Erbsen und Bohnen können sowohl den Tiefwurzlern als auch den Flachwurzlern zugeordnet werden. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit und vom verfügbaren Wasser können sie lange Pfahlwurzeln, aber auch flache Wurzeln ausbilden.
Anforderungen an den Anbau: die richtige Kombination
Flach-, Mittel- und Tiefwurzler kombinieren Sie in Mischkultur, damit die Pflanzen den Boden optimal ausnutzen und sich gegenseitig mit Nährstoffen versorgen. Zwiebeln als Flachwurzler sind gute Partner im Beet bei Möhren oder Schwarzwurzeln. Die Wurzelspitzen der verschiedenartigen Wurzler konkurrieren nicht um Nährstoffe und Wasser. Erträge lassen sich steigern, da eine Sorte die Nährstoffe aus den oberen Schichten und die andere Sorte aus den unteren Schichten holt.
Richtige Erde für die Mischkultur: gut aufgelockert für reichhaltige Nährstoffversorgung
Bauen Sie Gemüsesorten mit unterschiedlichen Wurzelsystemen im Beet an, muss die Erde gut gelockert sein. Durch Sieben zerkleinern Sie die Erde und machen sie feinkrümelig. Beim Siebeprozess können Sie Kompost hinzufügen. Als Dünger eignen sich auch Pferdemist und Hornspäne. Kohlpflanzen sind Starkzehrer und brauchen in jedem Fall nährstoffreiche Erde.
Zur Bodenverbesserung eignen sich Tiefwurzler, da sie den Boden auflockern und die Nährstoffe nach oben befördern. Hervorragend geeignet sind auch Leguminosen wie Bohnen, Erbsen oder Lupinen, da sie in ihren Wurzeln Knöllchenbakterien speichern und mit ihnen eine Symbiose eingehen. Die Knöllchenbakterien binden Stickstoff aus der Luft und stellen ihn den Pflanzen zur Verfügung. Der Stickstoff gelangt durch die Gründüngung in den Boden. Beim Anbau von Erbsen müssen Sie beachten, dass dort, wo Erbsen gestanden haben, in den folgenden fünf Jahren keine Erbsen mehr angebaut werden dürfen, da sie dann nicht gut gedeihen.
Tipp: Haben Sie Bohnen oder Erbsen angebaut, lassen Sie die Pflanzen nach der Ernte im Beet und pflügen Sie sie unter. Der Boden wird dann besser mit Nährstoffen versorgt.