Tomaten sind ein beliebtes Gemüse, doch sind sie auch anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Damit Sie weiterhin ernten können, sollten Sie die Pflanzen regelmäßig kontrollieren. Nicht bei allen Krankheiten müssen Sie sie vernichten.
Frucht- und Stängelfäule: Pilz als Verursacher
Die Gefahr einer Kraut- und Stängelfäule ist bei feuchter Witterung im Sommer und bei Wind am größten, da sich die Sporen des Pilzes dann schnell auf andere Pflanzen ausbreiten. An verletzten Stellen kann der Pilz in die Rinde der Früchte eindringen. Auf der Rinde der Tomaten treten schwarze Stellen auf. Der Bereich um den Stängel kann einsinken. Im weiteren Verlauf färben sich die Blätter gelb, die Pflanzen werden welk. Nehmen Sie von befallenen Pflanzen keinen Samen und beugen Sie der Erkrankung mit einem häufigen Fruchtwechsel vor. Für eine gute Durchlüftung platzieren Sie die Pflanzen in ausreichendem Abstand im Beet. Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile und entsorgen Sie sie über den Restmüll. Reinigen Sie Rankhilfen gründlich, um bei späteren Pflanzen einen Befall zu vermeiden.
Blütenendfäule: Flecken an älteren Blättern
Die Blütenendfäule entsteht durch einen Kalziummangel und ist an Flecken auf älteren Blättern sowie verformten, kleiner bleibenden, dunkelgrünen jüngeren Blättern erkennbar. An den Blütenansatzstellen der Früchte treten wässrige Flecken auf, die immer größer werden und sich braun oder schwarz verfärben. Häufig sinken die Stellen ein und verhärten sich. Beugen Sie der Blütenendfäule mit einer gleichmäßigen Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen vor. Düngen Sie bei einem Befall der Pflanzen mit kohlensaurem Kalk.
Kraut- und Braunfäule: häufigste Tomatenkrankheit
Die am häufigsten auftretende Tomatenkrankheit ist die Kraut- und Braunfäule, die durch einen Pilz verursacht wird, dessen Ausbreitung durch feuchtwarme Witterung sowie Taubildung begünstigt wird. Bei einem Befall können Sie die betroffenen Pflanzen zumeist nicht mehr retten. Kontrollieren Sie die Pflanzen vor allem im August und September verstärkt auf Symptome. Zu Beginn macht sich die Krankheit mit graugrünen bis schwarzen Flecken auf den Blättern sowie grauen und weißen Belägen auf der Blattunterseite bemerkbar. Im weiteren Verlauf rollen sich die Blätter ein und sterben ab. Früchte und Stängel können ebenfalls betroffen sein. Befallene Früchte erkennen Sie an
- bräunlichen Flecken,
- verhärteten, leicht eingesunkenen Stellen,
- Schrumpfung
- und Fäule.
Die Früchte können noch bis fünf Tage nach der Ernte faulen. Da sich in ihnen Giftstoffe bilden, sind sie unbrauchbar.
Achten Sie bereits beim Anbau von Tomaten auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, damit eine gute Belüftung gewährleistet ist und die Pflanzen bei Regen leichter abtrocknen. Gießen Sie die Pflanzen immer nur von unten mit abgestandenem Wasser. Eine Mulchschicht verhindert, dass Feuchtigkeit von unten an die Pflanzen vordringt. Eine gute Möglichkeit zur Vorbeugung der Krankheit ist ein Tomatengewächshaus.
Tipp: Spritzen Sie die Pflanzen einmal wöchentlich mit einer Brühe aus zwei Litern Wasser und einer Packung Magermilch, um dem Pilzbefall entgegenzuwirken.
Grauschimmel: graugrüne Flecken an den Pflanzen
Zu Grauschimmel kann es in den Sommermonaten bei hoher Luftfeuchtigkeit kommen. Die Sporen überdauern im Boden und werden durch Zugluft übertragen. Die Krankheit erkennen Sie an graugrünen, unterschiedlich großen Flecken an Stängeln und Blättern der Pflanzen. An den Blättern treten später graue Beläge auf, die zum Absterben der Pflanzen führen können.
Halten Sie die Tomatenpflanzen im Sommer möglichst trocken, um die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Auch hier ist zur Vorbeugung ein ausreichender Pflanzabstand für eine gute Durchlüftung der Pflanzen wichtig. Entfernen Sie die betroffenen Pflanzenteile und entsorgen Sie sie im Restmüll. Tritt die Krankheit im Gewächshaus auf, reinigen Sie das gesamte Gewächshaus gründlich, um die Erreger zu entfernen.
Dürrfleckenkrankheit: kann von Kartoffeln ausgehen
Die Dürrfleckenkrankheit greift häufig von Kartoffelpflanzen auf Tomatenpflanzen über und wird von Pilzen verursacht, die sich durch den Wind ausbreiten. Die Erreger halten sich an den Rankhilfen und im Boden auf. Die Krankheit erkennen Sie an graubraunen, runden Flecken auf den Blättern, die im weiteren Verlauf absterben können. Die Flecken können auch auf die Stängel übergreifen und haben dann eine längliche Form. Die Tomaten werden unbrauchbar, da sie weich werden und im Kelchbereich zu faulen beginnen. Achten Sie auf einen ausreichenden Pflanzabstand und reinigen Sie gründlich die Pflanzstäbe, um eine erneute Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Echter Mehltau: weißer Pilzbelag auf den Blättern
Von Echtem Mehltau sind nicht nur Tomaten, sondern auch viele andere Gemüsepflanzen betroffen. Die Sporen breiten sich auch ohne feuchte Witterung aus. Ein weißer Pilzbelag auf Blättern und Stielen, der an Mehl erinnert, ist ein Symptom dieser Krankheit. Die Flecken können später die gesamten Blätter überziehen, die sich dann braun verfärben und absterben. Die Früchte selbst sind nicht betroffen. Da die Erkrankung zumeist im Spätsommer auftritt, müssen Sie die Krankheit nicht bekämpfen. Entfernen Sie die befallenen Pflanzenteile, die Sie dann im Restmüll entsorgen. Entscheiden Sie sich für mehltauresistente Sorten wie Philovita oder Phantasia F1.
Umfallkrankheit: ausgelöst durch mehrere Pilze
Auslöser der Umfallkrankheit sind gleich mehrere Pilze, die sich durch sauren Boden und hohe Luftfeuchtigkeit ausbreiten. Stark verdichteter Boden und Staunässe sind weitere Faktoren, die einen Befall begünstigen. Die befallenen Pflanzen erkennen Sie daran, dass sie umfallen, da sie keinen ausreichenden Halt mehr haben.
Mischen Sie zur Vorbeugung der Erkrankung Anzuchterde mit Sand und Steinmehl. Pikieren Sie die Pflanzen rechtzeitig und gießen Sie mit Schachtelhalmbrühe. Um Staunässe zu vermeiden, achten Sie darauf, dass die Erde im Beet nicht zu nass wird. Verwenden Sie abgestandenes, nicht zu kaltes Regenwasser zum Gießen.
Korkwurzelkrankheit: spät erkennbare Pilzerkrankung
Die Korkwurzelkrankheit wird durch einen Pilz verursacht und ist erst spät erkennbar, da zuerst die Wurzeln betroffen sind. Die Blätter bleiben deutlich kleiner und welken bei hohen Temperaturen. Die Erträge bleiben gering, da die Pflanzen nur langsam wachsen. Die abgestorbenen, korkigen und verbräunten Wurzeln erkennen Sie erst im Herbst nach der Ernte. Die Infektion kann immer wieder auftreten, da der Pilz im Boden überdauern kann. Achten Sie beim Kauf von Jungpflanzen auf Robustheit und praktizieren Sie eine regelmäßige Fruchtfolge. Graben Sie das Beet nach der Ernte tief und gründlich um und entfernen Sie alle Pflanzenteile, die Sie dann im Restmüll entsorgen.
Tabakmosaikvirus: mosaikartige Muster auf den Blättern
Das Tabakmosaikvirus zeigt sich mit mosaikartigen Mustern auf den Blättern, bronzefarbigen Verfärbungen auf den Pflanzen und abgeworfenen Blüten. Am Stielende der Früchte treten zuerst bronzefarbene, dann braune Stellen auf. Im Inneren der Früchte kommt es zu braunen, verkorkten Stellen. Befallene Pflanzen sind nicht mehr zu retten und müssen gleich im Restmüll entsorgt werden, damit die Krankheit nicht auf andere Pflanzen übergreift. Pflanzen Sie die Tomaten in der nächsten Saison in ein anderes Beet. Spritzen Sie die Pflanzen mit einem Sud aus Zwiebelschalen und Magermilch, um einem Befall entgegenzuwirken.
Samtfleckenkrankheit: tritt ausschließlich in Gewächshäusern auf
Die Samtfleckenkrankheit befällt nur Tomaten im Gewächshaus, da die warme und feuchte Luft ideale Bedingungen für den Pilz bietet. Grünbraune, samtige Flecken an der Unterseite der Blätter weisen auf einen Befall hin. Innerhalb kurzer Zeit vertrocknen die Blätter. Die Früchte sind nicht betroffen. Ist die Krankheit bereits ausgebrochen, gießen Sie Ihre Pflanzen nur noch morgens an sonnigen Tagen im Wurzelbereich. Achten Sie darauf, dass kein Wasser auf die Blätter gelangt. Entfernen Sie die unteren Blätter der Pflanzen, damit sich der Pilz nicht ausbreitet. Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung des Gewächshauses.