Viele Gartenbesitzer fragen sich, wie sie lästige Insekten loswerden können. Manche sind zwar lästig, doch sind sie für den Garten durchaus nützlich und stehen teilweise sogar unter Naturschutz. Lernen Sie die wichtigsten Insekten im Garten kennen und schaffen Sie Unterschlüpfe, damit sie sich ansiedeln können.
Nutzen von Insekten im Garten: Beitrag zum funktionierenden Ökosystem
Insekten im Garten sind nicht immer schädlich, sondern auch nützlich, da sie einen wichtigen Beitrag zu einem gut funktionierenden Ökosystem leisten. Einige Insekten wie Libellen oder Schmetterlinge vermitteln mit ihren prächtigen Farben und Formen eine schöne Optik und runden den Ziergarten ab. Viele Insekten befruchten Blüten und sind unverzichtbar, damit Sie eine reiche Ernte erzielen. Viele Pflanzen sind auf Insekten als Bestäuber angewiesen.
Einige Insekten wie Wespen sind gute Schädlingsvernichter, da sie beispielsweise Blattläuse vertilgen. Diese Insekten können zur Gesundheit Ihrer Pflanzen beitragen. Leider führten intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden zu einem großen Insektensterben in den letzten Jahren, sodass die Bestände teilweise stark dezimiert wurden.
Nützliche Insekten im Garten: Bienen und Käfer
Es würde zu weit führen, alle nützlichen Insekten im Garten an dieser Stelle aufzuzählen. Daher beschränkt sich dieser Beitrag nur auf die wichtigsten nützlichen Insekten, die in vielen Gärten vorkommen, deren Ansiedlung Sie aber auch fördern können. Die verschiedenen Insekten erfüllen unterschiedliche Aufgaben in Ihrem Garten.
Bienen: wichtig für die Befruchtung von Blüten
Zu den wichtigsten Bestäubern von Blüten gehören Bienen, die in der Landwirtschaft und in Nutzgärten unerlässlich sind. Die Vermehrung vieler Pflanzen wäre ohne Bienen undenkbar. Ihre Ansiedlung sollten Sie vor allem in Obstgärten, aber auch bei Fruchtgemüse fördern. Neben der vom Menschen gezüchteten Honigbiene gibt es auch viele nützliche Wildbienenarten, die ebenfalls nützlich sind.
Tipp: Lassen Sie in Ihrem Garten eine Ecke mit blühenden Wildkräutern, damit sich Wildbienen ansiedeln können.
Hummeln: nahe Verwandte der Bienen
Nahe Verwandte der Bienen sind die Hummeln, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Befruchtung von Blüten leisten und in Ihrem Garten nicht fehlen sollten. Hummeln sind robuster als ihre kleinen Verwandten und auch bei schlechtem Wetter aktiv. Verlassene Nistkästen und Holzhaufen sind bei Hummeln als Unterschlupf beliebt.
Schlupfwespen: winzig klein und für Menschen ungefährlich
Anders als die großen Wespen, vor deren Stichen sich viele Menschen fürchten, sind die Schlupfwespen oft nur winzig klein und für den Menschen ungefährlich. Sie vernichten andere Insekten, da weibliche Schlupfwespen ihre Eier in andere Insekten legen. Die Larven fressen diese Insekten bei lebendigem Leib von innen auf. Schlupfwespen können beispielsweise Blattläuse und schädliche Schmetterlingsraupen vertilgen und tragen zur Reduzierung von Fraßschäden an Nutzpflanzen bei.
Marienkäfer: Blattläuse bekämpfen auf natürliche Weise
Möchten Sie in Ihrem Garten Blattläuse auf natürliche Weise bekämpfen, sollten Sie gute Bedingungen für die Ansiedlung von Marienkäfern schaffen. Es gibt mehrere hundert Arten von Marienkäfern, von denen einige jedoch nur selten vorkommen. Am häufigsten ist der Siebenpunkt, ein relativ großer Marienkäfer mit sieben schwarzen Punkten auf seinen roten Flügeldecken, anzutreffen. Marienkäfer vertilgen nicht nur Blattläuse, sondern auch andere Schädlinge wie Milben, Schildläuse und Wanzen.
Tipp: Fördern Sie die Ansiedlung von Marienkäfern mit Laubhaufen, Rindenmulch und naturnahen Stellen im Garten.
Laufkäfer: hilfreich bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung
Laufkäfer können nicht fliegen und haben kräftige Beine. Sie kommen in jedem Garten vor, doch werden sie Ihnen kaum auffallen, da sie nachtaktiv sind. Die Laufkäfer sondern bei Gefahr ein übelriechendes Sekret ab und vertilgen Schädlinge wie
- Milben,
- Raupen,
- Larven,
- Läuse und
- Schnecken.
Ohrwürmer: Zange am Körperende
Anders als Sie vielleicht vermuten, sind Ohrwürmer für Menschen nicht gefährlich und kriechen auch nicht in die Ohren. Die Zange am Körperende nutzen sie zu ihrer Verteidigung. Ohrwürmer vertilgen schädliche Insekten wie Läuse, Milben, Spinnen, Blattläuse, Schildläuse und Schmetterlingsraupen. Allerdings sind sie nicht immer nützlich, da sie sich bei Nahrungsknappheit auch von weichen Pflanzenteilen ernähren.
Florfliegen: Netzflügler von filigraner Gestalt
Florfliegen sind an ihren zarten, grün schillernden Flügeln und ihrer filigranen Gestalt erkennbar. Für den Garten sind sie nützlich, da sie große Mengen an Blattläusen vertilgen. Die Larven der Florfliegen werden auch Blattlauslöwen genannt, da ein einziges Tier im Laufe seines Lebens bis zu 500 Blattläuse frisst. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt an Pflanzen ab, die stark von Blattläusen befallen sind. Ein Weibchen kann in seinem Leben mehrere hundert Eier legen.
Schwebfliegen: Bestäubung und Schädlingsbekämpfung
Die Schwebfliege erinnert in ihrem Aussehen der Wespe, doch hat sie ein völlig anderes Flugbild, da sie schwebt. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Blüten, doch fressen die Larven auch schädliche Insekten wie Spinnmilben und Blattläuse. Mit blühenden Wildkräutern lassen sich Schwebfliegen anlocken.
Libellen: effektive Räuber bei Fliegen und Mücken
Libellen begeistern mit einem schönen Anblick in prachtvollen Farben und sind wahre Flugkünstler. Sowohl die erwachsenen Tiere als auch die Larven sind effektive Räuber und vertilgen Fliegen, Mücken sowie deren Larven. Haben Sie einen Gartenteich, dessen Ufer Sie reich bepflanzt haben, schaffen Sie günstige Bedingungen für die Ansiedlung von Libellen.
Schmetterlinge: hilfreich bei der Blütenbestäubung
Schmetterlinge gehören aufgrund ihrer Farbenpracht zu den beliebtesten Insekten und sind nützlich, da sie zur Blütenbestäubung beitragen. Bevor sich die Raupen zu attraktiven Faltern entwickeln, sind sie gefräßig und daher schädlich, denn sie können die Blätter von Nutzpflanzen stark dezimieren.
Dabei geht es nicht nur um die lästigen Kohlweißlinge, die Ihre Kohlpflanzen aufgrund ihres riesigen Appetits zum Absterben bringen können. Auch die Raupen von anderen Schmetterlingen können großen Schaden im Garten anrichten. Beseitigen Sie die Raupen von Schmetterlingen jedoch nur dann, wenn es unvermeidlich ist. Bei Admiral oder Tagpfauenauge sind auch die Raupen nützlich, da sie sich von den verhassten Brennnesseln ernähren.