Hat ein Apfelbaum zu viele Früchte, ist das nicht gut für den Baum und die Ernte. Die Freude an der Apfelernte kann durch Schäden an den Früchten empfindlich getrübt werden. Schäden an den Äpfeln haben verschiedene Ursachen.
Viele Äpfel am Baum: erhöhte Anfälligkeit gegen Krankheiten
Hat ein Apfelbaum viele Blüten, freuen sich die Besitzer zumeist auf eine reiche Ernte. Wenn tatsächlich eine Vielzahl der Blüten befruchtet wird, kann das bedeuten, dass zu viele Äpfel an einem Ast hängen. Das kostet dem Baum viel Kraft, was zu kleinen Früchten führt. Im Folgejahr fällt die Ernte deutlich geringer aus. Da die Äpfel schlechter abtrocknen, faulen sie schneller. Sie werden auch leichter von Schädlingen wie Apfelwicklern befallen. Auch die Wespen machen sich an den Äpfeln zu schaffen. Um das zu vermeiden, sollten Sie unbedingt ausdünnen, indem Sie einige Früchte entfernen.
Richtiger Zeitpunkt für das Ausdünnen: nach dem Johannistag im Juni
Mit dem Ausdünnen der Äpfel warten Sie bis nach dem Johannistag, dem 24. Juni. So warten Sie den Juni-Fruchtfall ab, bei dem der Baum einen Teil der Früchte, die er nicht ernähren kann, von selbst abwirft. Dabei handelt es sich zumeist um zu spät oder unzureichend befruchtete Fruchtanlagen. Nach dem Juni-Fruchtfall können Sie bereits erkennen, welche Früchte schon gut entwickelt sind. Warten Sie nach dem Juni-Fruchtfall nicht zu lange mit dem Ausdünnen, da der Baum sonst zu viel Energie für die Ernährung der schwachen Früchte verbraucht.
Richtig ausdünnen: maximal drei Früchte pro Bündel
Als Faustregel gilt, dass Sie beim Ausdünnen pro Bündel maximal drei Früchte lassen. Die kräftigsten Äpfel befinden sich meistens in der Mitte des Bündels. Zwischen den Bündeln sollte immer eine Handbreit Platz bleiben. Entfernen Sie die Äpfel, die klein oder von Schorf, Frostschäden oder Beschädigungen befallen sind. Dünnen Sie nicht zu stark aus, da die Äpfel sonst zu schnell wachsen, weniger Calcium einlagern und keine kräftigen Zellwände ausbilden. Das führt zu einer höheren Anfälligkeit gegen Krankheiten und zu einer geringeren Lagerfähigkeit. Die überzähligen Äpfel brechen Sie vorsichtig mit der Hand aus oder schneiden sie mit der Gartenschere weg.
Tipp: Beim Ausdünnen untersuchen Sie den Apfelbaum auf Mehltau oder Gespinstmottennester. Die betroffenen Blätter oder Triebe entfernen Sie.
Schadbilder an den Äpfeln: wie sie erkennbar sind und was Sie tun können
Schadbilder an den Äpfeln können entstehen, wenn die Bäume nicht genügend Nährstoffe bekommen oder zu viele Äpfel tragen. Die Schadbilder können sich auf verschiedene Weise zeigen und lassen auf den Mangel schließen.
Stippigkeit: hervorgerufen durch Mangelernährung
Eine Mangelernährung kann die Ursache für die Stippigkeit der Äpfel sein. Die Äpfel weisen eingesunkene braune Flecken von einer Größe von 3 bis 10 Millimetern auf, die unter der Schale erscheinen. Die Äpfel können dadurch bitter schmecken. Die Ursache kann lange Trockenheit im Sommer sein, wenn die Bäume nicht genügend bewässert werden. Die Früchte werden nicht ausreichend mit Calcium versorgt, auch dann, wenn der Boden genug Kalk enthält.
Legen Sie eine Baumscheibe an, um den Baum zu wässern. So kann das Wasser besser zu den Wurzeln gelangen. Gießen Sie regelmäßig und schneiden Sie die Bäume nicht zu stark zurück. Zusätzlich kann ein Calciumdünger helfen.
Glasigkeit: wässriges und durchscheinendes Fruchtfleisch
Sind die Äpfel von Glasigkeit betroffen, ist das Fruchtfleisch wässrig und durchscheinend. Zwischen den Zellen befinden sich mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume. Zusätzlich kann das Fruchtfleisch braun werden. Die Glasigkeit wird durch eine starke Sonneneinstrahlung nach vorher kühler und regnerischer Witterung verursacht. Eine schlechte Nährstoffversorgung begünstigt die Glasigkeit.
Zur Vorbeugung der Glasigkeit können Sie widerstandsfähige Sorten wählen. Achten Sie auf eine ausreichende Bewässerung und verwenden SIe einen kalkhaltigen Dünger.
Frostringe: wenn der Fruchtansatz nach dem Winter Frost bekommt
Frostringe sind graue, schorfige Ringe, die sich um die Früchte ziehen. Die Äpfel sind kleiner. Da der Geschmack nicht beeinträchtigt wird, sind die Äpfel noch zu gebrauchen. Die Ursache der Frostringe ist Frosteinwirkung auf die Fruchtansätze nach dem Winter. Gegen dieses Schadbild gibt es keine Vorbeugung.
Rußfleckenkrankheit: rußige Beläge auf den Früchten
Sind die Äpfel von Rußfleckenkrankheit befallen, erkennen Sie das an rußartigen schwarzen oder olivgrünen Belägen. Häufig tritt die Krankheit in regenreichen Sommern auf und wird durch herabtropfendes Wasser verursacht. Die Krankheit kann sich über die gesamte Oberfläche ausdehnen. Der Geschmack der Früchte wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Vorbeugen können Sie mit einem Rückschnitt der Bäume, damit die Feuchtigkeit nicht zu lange im Gehölz bleibt.
Apfelschorf: braune Flecken auf den Äpfeln
Weisen die Äpfel braune, schorfige Flecken in unterschiedlichen Größen auf, handelt es sich um einen Befall mit Apfelschorf. An den schorfigen Flecken können sternförmige Risse entstehen. Auch die Blätter der Apfelbäume sind betroffen und weisen auf der Unterseite einen Pilzrasen auf. Die Äpfel können noch gegessen werden, doch sind sie nicht lagerfähig. Verursacher des Apfelschorfs ist ein Pilz.
Beugen Sie vor, indem Sie Falläpfel aufsammeln und das heruntergefallene Laub zusammenharken und entsorgen. Da die Pilze sich ausbreiten können, entsorgen Sie das Laub nicht im Kompost, sondern im Hausmüll. Zusätzlich können Sie noch vor der Blüte mit einem Fungizid spritzen.
Wespen an den Äpfeln: Das können Sie tun
Treten Fraßstellen an den Äpfeln auf, müssen sie nicht immer durch Wespen verursacht werden. Auch Vögel können sie anpicken. Die Tiere fressen die Äpfel an, wenn es ihnen an Wasser und Nahrung fehlt. Die Fraßstellen machen die Äpfel anfällig für Fäulnis, beispielsweise für die Monilia-Fruchtfäule, da die Erreger durch die Fraßstellen schnell in die Früchte eindringen können.
Stellen Sie in Ihrem Garten genug Vogeltränken auf, damit sich die Tiere nicht an den Äpfeln zu schaffen machen. Werfen Sie faule Äpfel nicht auf den Kompost, sondern entsorgen Sie sie im Hausmüll oder vergraben Sie sie, da sich die Erreger schnell ausbreiten können. Entfernen Sie auch Fruchtmumien von den Bäumen.
Viele unserer Äpfel haben dort, wo der Stiel am Fruchtfleisch sitzt, einen kleinen, kaum sichtbaren Hinweis auf Fäulnis. Schneidet man den Apfel auf,, tritt große Fäulnis zutage, die oft 1/3 bis 1/2 der Frucht befallen hat. Maden sind nicht mehr da, aber das Kerngehäuse ist meistens mit betroffen.