Haben Sie ein Gartengrundstück oder ein Haus mit Grundstück erworben und möchten Ihren ersten eigenen Garten anlegen, ist eine gute Vorbereitung erforderlich. Überlegen Sie, was Sie anbauen möchten, und wählen Sie den richtigen Standort aus. Dieser Beitrag zeigt Ihnen die wichtigsten Überlegungen und Schritte für den ersten eigenen Garten.
Können Sie sich einen Garten leisten? Rechte, Pflichten und Budget
Bevor Sie an die Planung Ihres Gartens gehen, sollten Sie sich über die Rechte und Pflichten bewusst werden, die Sie als Gartenbesitzer haben. Erkundigen Sie sich, was Sie in Ihrer Region anbauen dürfen und ob eventuell Pflanzen verboten sind. Informieren Sie sich auch, welche Abstände zum Nachbargrundstück eingehalten werden müssen, wenn Sie ein Gartenhaus oder einen Geräteschuppen aufstellen oder Bäume pflanzen.
Ein Garten ist mit Arbeit verbunden, denn er muss gepflegt und bewässert werden. Überlegen Sie, wie viel Zeit Sie in jeder Woche in den Garten investieren können. Sie brauchen verschiedene Dinge, um mit dem Garten zu starten, die Sie finanzieren müssen:
- Material für Wege, Sitzbereiche, Einfriedungen usw.
- eventuell Beleuchtung und Bewässerung, wenn noch nicht vorhanden
- Gartengeräte, eventuell auch Geräte mit Akkubetrieb wie Rasenmäher, Motorhacke usw.
- Saatgut und Pflanzen.
Sie können Gartengeräte eventuell auch gebraucht kaufen oder beim Nachbarn ausleihen, um zu sparen. Auch die Pflanzen haben ihren Preis. Saatgut und Gemüse-Jungpflanzen kosten nicht viel. Teurer wird es, wenn Sie Obstbäume oder Ziergehölze pflanzen möchten. Denken Sie auch an die Betriebskosten, denn Sie müssen Wasser, Strom, Pflanzerde, Hornspäne und Gemüsedünger bezahlen. Überlegen Sie, welches Budget Ihnen in jedem Monat für Ihren Garten zur Verfügung steht.
Wie soll der Garten aussehen? Gedanken zur Gestaltung und zum Anbau
Bevor Sie sich für Standort und die eigentliche Größe Ihrer Anbaufläche entscheiden, überlegen Sie, wie Ihr Garten aussehen soll und was Sie eigentlich anbauen möchten. Geht es Ihnen in erster Linie darum, Selbstversorger zu sein, legen Sie einen einfachen Gemüsegarten an, den Sie auch sukzessive vergrößern können, wenn es der vorhandene Platz erlaubt. In einem Bauerngarten kombinieren Sie Nutzpflanzen mit Blumen.
Ein Naturgarten ist pflegeleicht und berücksichtigt die ökologischen Aspekte. Die naturnahe Gestaltung erlaubt den Anbau von heimischen Blumen, die gerne auch bienenfreundliche Wildblumen sein können, beispielsweise Natternkopf oder Wiesensalbei. Kräuter und Gemüsepflanzen lassen sich gut in den Naturgarten integrieren.
Ist nur wenig Platz vorhanden, eignet sich ein Topfgarten, den Sie auch auf dem Balkon oder der Terrasse anlegen können. Für den Topfgarten wählen Sie platzsparende Obstbäume wie Säulenobst, eigens für geringen Platz gezüchtete Ampelpflanzen, Kräuter und bienenfreundliche Zierpflanzen.
Wahl des geeigneten Standorts: abhängig von den Bedürfnissen der Pflanzen
Nicht überall erlaubt es der Platz, dass Sie Ihren Garten dort anlegen können, wo es Ihnen beliebt. Achten Sie jedoch darauf, dass der Standort sonnig und möglichst windgeschützt ist. Auch für den Halbschatten sind verschiedene Gemüsesorten und Blumen geeignet. Ein Schattengarten schränkt die Auswahl an Pflanzen stark ein. Überlegen Sie, was Sie anbauen möchten, und informieren Sie sich über die Ansprüche der Pflanzen an Standort und Boden. Lässt es der Platz zu, legen Sie Ihren Garten dort an, wo die besten Bedingungen herrschen.
Tipp: Lassen Sie eine Bodenanalyse im Labor vornehmen, bevor Sie den Garten anlegen. Nehmen Sie Bodenproben von verschiedenen Stellen im Garten, die Sie ins Labor geben. Die Bodenanalyse informiert über Beschaffenheit sowie pH-Wert des Bodens und zeigt Ihnen, was der Boden noch braucht.
Größe des Gartens: abhängig von der verfügbaren Zeit und vom persönlichen Bedarf
Möchten Sie einen Gemüsegarten anlegen, überlegen Sie zuerst, was Sie eigentlich brauchen, um sich selbst zu versorgen. Soll der Garten Sie komplett mit Obst und Gemüse versorgen oder möchten Sie nur bestimmte Sorten anbauen? Im ersten Jahr sollten Sie Ihren Garten eher zu klein als zu groß anlegen, damit Sie nicht den Überblick verlieren.
Überlegen Sie, was Sie anbauen möchten, und beschränken Sie sich im ersten Jahr auf ungefähr zehn Quadratmeter. Kommen Sie mit der Pflege gut zurecht und haben Sie Zeit, auch eine etwas größere Fläche zu bewirtschaften, vergrößern Sie im nächsten Jahr die Anbaufläche. Auch für einen Ziergarten sollten Sie die Fläche im ersten Jahr nicht zu groß wählen. Denken Sie daran, dass auch Rasen Pflege braucht. Er muss vor allem in der warmen Jahreszeit regelmäßig bewässert und gemäht werden.
Was möchten Sie anbauen: pflegeleichte Pflanzen sowie Nutzpflanzen, die Ihnen schmecken
Sind Sie noch Anfänger im Garten, entscheiden Sie sich für Pflanzen, die mit wenig Pflege auskommen und keine hohen Ansprüche stellen. Im Ziergarten sind verschiedene winterharte Stauden geeignet, die resistent gegen Krankheiten sind und auch mit nährstoffarmen Böden auskommen, beispielsweise:
- Funkien
- Schwertlilien
- Taglilien
- Kugeldistel
- Lavendel
- Fetthenne
Achten Sie aber darauf, dass sich einige Sorten, beispielsweise Funkien, stark vermehren können. Lavendel verholzt mit der Zeit, breitet sich stark aus und braucht hin und wieder einen Rückschnitt.
Im Gemüsegarten werden Sie im ersten Jahr wahrscheinlich noch kein Gewächshaus errichten. Allerdings können Sie ein kleines Tomatengewächshaus aus Folie aufstellen, wenn Sie schon im ersten Jahr Tomaten anbauen möchten. Freilandgurken kommen auch mit wenig Pflege aus. Gut geeignet sind außerdem:
- Bohnen
- Kohlrabi
- Grünkohl
- Möhren
- Zwiebeln
- Rote Bete
- Mangold
- Zucchini
Natürlich entscheiden Sie sich für Gemüsepflanzen, die Sie mögen. Auch Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren eignen sich für Anfänger. Achten Sie bei Himbeeren und Brombeeren jedoch auf den erforderlichen Pflanzabstand und auf einen regelmäßigen Rückschnitt.
Erstellen Sie einen Gartenplan: Ideen für die Gestaltung
Egal, ob Sie nur einen Gemüsegarten anlegen möchten, sich einen Natur- oder Bauerngarten wünschen oder einen Gemüsegarten mit einem Ziergarten kombinieren möchten, Sie benötigen einen Plan. Überlegen Sie, wie groß Ihre Beete sein sollen. Bei Gemüsebeeten denken Sie immer daran, dass Sie beim Pflanzen, Unkraut jäten und Ernten alles bequem erreichen. Achten Sie auf Dinge, die Sie in den Garten integrieren, und wählen Sie dafür den geeigneten Standort:
- Sitzbereich, nicht in der prallen Sonne, aber auch nicht im Schatten
- Gewächshaus, möglichst Ost-West-Ausrichtung
- Geräteschuppen, möglichst an einem leicht erreichbaren Platz, um lange Wege zu sparen
- Kompost, an einem halbschattigen, windgeschützten Platz
- Kräuterbeet, möglichst im Halbschatten
- Bewässerung, möglichst mit mehreren Entnahmestellen, um lange Wege zu sparen.
Haben Sie das alles berücksichtigt, erstellen Sie einen Plan. Dafür finden Sie im Internet Programme, die Ihnen die Planung erleichtern. Spielen Sie mehrere Möglichkeiten durch, um den besten Plan zu finden, den Sie dann umsetzen.
Kleiner Gemüsegarten: Nutzen Sie den Platz sinnvoll aus
Haben Sie nur eine kleine Fläche für einen Gemüsegarten zur Verfügung, geht es darum, den vorhandenen Platz sinnvoll auszunutzen. Entscheiden Sie sich für ertragreiche Sorten und lassen Sie keine Beete leer stehen. Haben Sie im Sommer ein Beet abgeerntet, informieren Sie sich, was noch als Nachfrucht geeignet ist. Grünkohl können Sie beispielsweise schon im August pflanzen. Er ist ein perfektes Wintergemüse, genau wie Schwarzwurzeln. Mit terrassenförmig angelegten Beeten oder einer Kräuterschnecke nutzen Sie auch kleine Bereiche aus.
Anbauplan für das Gemüse: auf Mischkultur achten
Haben Sie entschieden, welche Gemüsesorten Sie in Ihrem Garten anbauen möchten, erstellen Sie einen Anbauplan. Achten Sie auf gute Nachbarn im Beet. Heben Sie Ihren Anbauplan gut auf, um ihn als Grundlage für die Planung in den kommenden Jahren zu nutzen. Er ist wichtig, um die geeignete Nachfrucht zu finden. Dort, wo eine bestimmte Gemüsesorte gestanden hat, darf sie oft im nächsten Jahr oder in den kommenden Jahren nicht mehr angebaut werden, da sonst die Bildung von Krankheiten oder der Befall mit Schädlingen gefördert werden. Der Anbauplan erleichtert Ihnen die Wahl des richtigen Standorts in den künftigen Jahren.
Die Vorbereitung des Bodens: urbar machen und kompostieren
Bevor Sie daran gehen, Ihren Garten zu bepflanzen, müssen Sie den Boden gut vorbereiten. Befreien Sie ihn von Unkraut und anderem unerwünschten Bewuchs, Wurzeln und Steinen. Informieren Sie sich über die Ansprüche der Pflanzen an den Boden und bereiten Sie ihn vor. Mitunter müssen Sie Humus einarbeiten, um den Boden durchlässiger zu machen.
Die meisten Pflanzen lieben gut verrotteten Kompost, doch ist er für einige Pflanzen nicht geeignet. Stallmist ist für Starkzehrer wie Kohl sinnvoll, doch für viele andere Pflanzen wie Zwiebeln ist er tabu. Kompost bringen Sie am besten im Herbst aus. Zusätzlich können Sie den Boden ungefähr zwei Wochen, bevor Sie das Gemüse in die Erde bringen, mit Kompost anreichen. Stallmist sollte ungefähr zwei Wochen vor der Bestellung des Bodens eingebracht werden.
Tipp: Verzichten Sie auf Torf zur Bodenverbesserung, denn er wird aus Mooren gewonnen, die ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen sind.
Richtiger Zeitpunkt für Aussaat, Pflanzung und Ernte: Holen Sie sich den Gartenkalender
Um bereits im ersten Jahr erfolgreich zu gärtnern, verwenden Sie unseren Gartenkalender. Er informiert darüber, wann die verschiedenen Gemüsesorten ausgesät oder ins Freiland gepflanzt werden können. Sie erfahren auch, wann der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist. Obstbäume pflanzen Sie am besten im Herbst, doch ist auch die Pflanzung im Frühjahr noch möglich.