Hausmittel im Garten einsetzen, hiervon haben Sie sicherlich gehört und das eine oder andere womöglich schon ausprobiert. Vielleicht arbeiten Sie bereits mit Kaffeepulver oder Eierschalen als Dünger oder mit Milch und Spiritus gegen Schädlinge. Wussten Sie aber, dass es auch einige Gewürze gibt, die im Garten gute Dienste leisten können? Wir haben Ihnen eine kleine Sammlung zusammengestellt.
Pfeffer, Chili, Paprika gegen Katzen
Freigänger-Katzen durchstreifen regelmäßig ihr Revier und kommen vielleicht auch bei Ihnen im Garten vorbei. Das alleine ist nicht schlimm, ärgerlich wird es, wenn die Katzen Schäden an Pflanzen anrichten, Gartenmöbel zerkratzen oder das Gemüse- und Blumenbeet als Katzentoilette nutzen. Da die Stubentiger sich kaum aufhalten lassen und Mittel wie Katzensprays, Ultraschallgeräte oder Katzengranulat vielfach nicht den gewünschten Erfolg bringen, könnten Sie es mit Pflanzen versuchen. Und zwar mit solchen, die Katzen nicht gerne riechen. Dazu gehören zum Beispiel die Zitronenmelisse, die Weinraute oder auch die Verpissdich-Pflanze.
Hilft das alles nichts, sollte Sie ins Gewürzregal greifen, denn mit Pfeffer, Chili, Paprika oder anderen scharfen Gewürzen lassen sich Katzen gut fernhalten. Die Gewürze werden an den betroffenen Stellen großflächig auf die Erde gestreut. Kommen nun die Stubentiger vorbei, werden sie die beißenden Gerüche schnell mit ihrer feinen Nase wahrnehmen und einen großen Bogen machen. Um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen, sollten Sie immer wieder nachstreuen, da Wind und Regen die Wirksamkeit der Gewürze schnell eliminieren können.
Zucker für den Energieschub
Wie wissen alle: Zucker ist ein Kohlenhydrat und ein wahrer Energielieferant. Zucker wird in unserem Körper in Energie umgewandelt, sodass wir leistungsfähiger sind. Doch nicht nur uns Menschen tut Zucker gut, sondern auch Insekten. Sie haben sicherlich im Sommer schon mal Bienen oder Hummeln gesehen, die nicht mehr fliegen konnten. Haben sich Insekten überanstrengt, fehlt ihnen die Energie, um weiterzufliegen. Hier können wir Menschen helfen, indem wir Bienen und Hummeln Zuckerwasser zur Verfügung stellen. Einfach etwas Zucker in Wasser auflösen und in einer flachen Schale oder auf einem Löffel im Beet zur Verfügung stellen.
Doch nicht nur für Bienen und Hummeln ist Zucker gut, auch für diverse Pflanzen – zumindest indirekt. Geben wir Zucker als Dünger zur Erde, können die Pflanzen damit erst mal nichts anfangen. Dafür aber Bodenlebewesen, die den Zucker umwandeln und dadurch wichtige Stoffe herstellen. Diese sind wiederum für das Wachstum der Pflanzen notwendig. Besonders bei Starkzehrern empfiehlt es sich daher, Zucker zu geben, allerdings sollte dieser nicht einfach unter die Erde gemischt werden. Lösen Sie ein wenig in Wasser auf und gießen Sie damit die Pflanzen. Profitieren können davon zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Gurken, Chili, Kohl, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren aber auch Obstbäume.
Zimt als Allroundtalent
Zimt kommt in der Küche meist nur um Weihnachten herum zum Einsatz, das restliche Jahr fristet das Gewürz sein Dasein im Regal. Doch für Pflanzen kann Zimt gute Dienste leisten – und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
- Zimt gegen Krankheiten: Wenn Sie ein wenig Zimt mit in den Dünger geben, können Sie dafür sorgen, dass Krankheiten vorgebeugt werden. Auch Samen kann man so helfen, sich vor Krankheiten zu schützen, in diesem Fall werden sie direkt mit Zimt bestreut.
- Zimt als Heilmittel: Es kann immer wieder vorkommen, dass Pflanzen verletzt werden. Sei es, weil Pflanzenteile durch Wind abbrechen oder weil sie beim Umtopfen oder beim Pikieren beschädigt werden. Wenn Sie Verletzungen mit Zimt bestreuen, hilft dies der Wundheilung.
- Zimt für Wurzelwachstum: Beim Vermehren von Pflanzen durch Stecklinge kann man das Wurzelwachstum ebenfalls mit Zimt anregen. Dazu einfach Zimt mit zum Gießwasser geben oder alternativ die Wurzeln – sofern möglich – direkt bestreuen.
- Zimt gegen Schädlinge: Im Garten können sich zahlreiche Parasiten an Pflanzen zu schaffen machen. Wenn Sie Zimt auf die Erde streuen oder die Pflanze mit Zimtöl beträufeln, können Sie diese Schädlinge bekämpfen bzw. fernhalten. Haben Sie bei Topfpflanzen ein Problem mit Trauermücken, kann Zimt ebenfalls helfen. Auch hier das Gewürz in die Erde einarbeiten oder über das Gießwasser geben. Mit etwas Glück erreichen Sie so, dass die Larven der Trauermücken nicht mehr schlüpfen können.
- Zimt gegen Schimmel: Es kann vorkommen, dass sich Schimmel auf Blumenerde bildet – besonders bei Zimmerpflanzen. Entweder liegt es an minderwertiger Erde, an zu viel Wasser oder an einem zu hohen Anteil an Humus. Bestreuen Sie die Erde mit Zimt, hat Schimmel wenig Chancen.
Das Wundermittel Natron
Natron ist nicht nur im Haushalt und in der Küche ein wahres Wundermittel, sondern auch im Garten, denn das Natriumhydrogencarbonat lässt sich vielfältig einsetzen.
- Natron gegen Pilzbefall: Wir alle kennen den lästigen Mehltau und die gefährliche Graufäule. Wer diese beiden Pilze an seinen Pflanzen feststellt, sollte handeln, damit sich diese nicht ausbreiten können. Lösen Sie – je nach Befall – bis zu 5 Esslöffel Natron in einen halben Liter Wasser auf und besprühen Sie die betroffenen Stellen mehrere Tage hintereinander mit dieser Lösung. Im Idealfall können Sie die Pilzerkrankung so stoppen.
- Natron gegen Schädlinge: Der häufigste Schädling, der an unseren Pflanzen auftritt, sind wohl Blattläuse. Stellen Sie einen Befall fest, lösen Sie 2 Esslöffel Natron in einem Liter Wasser auf und besprühen Sie damit die befallenen Pflanzen komplett. Führen Sie diese Prozedur mehrere Tage hintereinander durch, bis die Blattläuse verschwunden sind. Zur besseren Haftung können Sie etwas Speiseöl untermischen.
- Natron für höheren pH-Wert: Manche Pflanzen bevorzugen alkalischen Boden, andere sauren Boden. Da Natron Säure neutralisiert, kann es dazu verwendet werden, den pH-Wert zu erhöhen. Dazu wird Natron einfach zum Gießwasser gegeben.
- Natron gegen Unkraut: Unkrautjäten ist nicht jedermanns Sache. Um hartnäckige Pflanzen, die beispielsweise in Terrassenfugen, auf Wegen oder auch in Beeten immer und immer wieder aufs Neue erscheinen, den Garaus zu machen, können Sie ebenfalls Natron einsetzen. Geben Sie auf einen Liter Wasser einen Esslöffel Natron und bringen Sie das Ganze zum Kochen. Nach dem Abkühlen die betroffenen Unkräuter direkt begießen bzw. mittels Sprühflasche bekämpfen. Alternativ können Sie die Unkräuter auch direkt mit Natron bestreuen.
- Natron gegen Grünbelag: Natron ist ein umweltfreundliches Reinigungsmittel, das Sie auf Fliesen wunderbar einsetzen können. Egal, ob auf Terrasse, Balkon oder Wegen, wenn sich Grünbelag breitgemacht hat, können Sie diesen mit 1 Liter kochendem Wasser und 2 Esslöffel Natron entfernen.
Vorsicht bei Salz als Unkrautvernichter
Früher wurde Salz gerne gegen Unkräuter eingesetzt. Da man mittlerweile weiß, dass Salz der Umwelt, aber auch unserem Trinkwasser schadet, ist es im öffentlichen Bereich verboten, Salz einzusetzen. So darf man auch im Winter nicht mehr mit Salz streuen, sondern muss Sand oder salzfreies Granulat verwenden. Dennoch kann Salz an bestimmten Stellen gegen Unkraut eingesetzt werden.
Vorher sollten wir klären, warum Salz umweltschädlich ist. Salze sind im Boden nicht abbaubar. Einmal dort, versickern sie zwar langsam, können dann aber in unser Grundwasser gelangen. Im Boden selbst schädigen Sie nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere und Mikroorganismen. Auf die Nutzung von Salz sollte also weitestgehend verzichtet werden.
Dennoch möchten wir Ihnen eine Möglichkeit aufzeigen, bei denen Salz weiterhelfen kann, ohne zu großen Schaden anzurichten. Wir alle kennen hartnäckigen Löwenzahn, der sich durch die noch so kleinsten Ritzen des Terrassen- oder Wegebelags im Garten zwängt – keine Ritze ist ihm zu klein. Wenn wir die Pflanze oberirdisch entfernen, etwa durch Verbrennen, ausreißen oder dergleichen, bleibt die Wurzel in der Regel erhalten. Das Resultat: Schon nach kurzer Zeit sprießt der Löwenzahn wieder neu. In diesem Fall können Sie mit einer 5-prozentigen Salzlösung (auf einen Liter kommen hier 50 g Salz) das Unkraut direkt begießen und so dafür sorgen, dass nicht nur die Pflanze oberirdisch abstirbt, sondern auch die Wurzel zerstört wird. Verwenden Sie die Salzlösung aber bitte nur auf privatem Grund und nur in geringem Maße, sprich, wenn es sich um hartnäckige Einzelpflanzen handelt, die durch ihr immer größer werdendes Wachstum im Begriff sind, den Bodenbelag zu zerstören.
Denken Sie daran: Salz wirkt wie ein chemisches Pflanzenvernichtungsmittel. Setzen Sie es nie ein, wenn Zier- oder Nutzpflanzen in der Nähe sind. Eine Alternative wäre, den Löwenzahn mit heißem Wasser zu begießen, wobei hier fraglich ist, ob die Wurzel tatsächlich abstirbt.