Dass man Kaffeesatz nicht einfach wegwerfen sollte, sondern damit Pflanzen düngen kann, darüber haben wir bereits ausführlich berichtet. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Hausmittel, die im Garten eingesetzt werden können. Oftmals fallen sie bei uns in der Küche als Abfall an oder wir verbinden sie so gar nicht mit der Gartenpflege. Daher wollen wir Ihnen 10 Hausmittel mit auf den Weg geben, die für Pflanzen durchaus nützlich sind.
Eierschalen – idealer Kalklieferant
Das Frühstücksei darf bei vielen für den Start in den Tag nicht fehlen. Die Eierschalen werden dagegen achtlos weggeworfen. Dass diese aber auch Nützliches im Garten bewirken können, wussten Sie?
- Eierschalen als Dünger
Der Hauptbestandteil von Eierschalen ist Kalk, denn die Schale besteht zu 90 % aus Calciumcarbonat. Und das wiederum ist gut für zahlreiche Kalk liebende Pflanzen, wie etwa Zwiebeln, Schnittlauch, Petersilie, Rote Bete, Karotten, Erdbeeren, Lavendel, Chrysanthemen, Gladiolen, Pfingstrosen und auch Phlox, um nur einige zu nennen. Somit können Sie mit Eierschalen Ihre Pflanzen perfekt mit Kalk versorgen. Dazu werden die Eierschalen pulverisiert, beispielsweise mit einem Mörser oder im Mixer. Danach das Pulver in Wasser geben und ein paar Stunden einweichen – schon können Sie Ihre Pflanzen damit gießen und gleichzeitig düngen. Auf 1 Quadratmeter sollten sie rund 100 g Eierschalen geben.
- Eierschalen gegen Schnecken
Wenn Sie zerkleinerte Eierschalen im Beet rund um Pflanzen verteilen, die von Schnecken heimgesucht werden, können Sie verhindern, dass diese sich an den Pflanzen zu schaffen machen. Grund sind die scharfen Kanten der Schalen, die die Schnecken meiden.
Schmierseife – Kampf gegen Blattläuse & Co.
Wer einen Garten oder auch einfach nur Pflanzen auf dem Balkon hat, kommt irgendwann einmal mit Blattläusen in Berührung. Zu finden an nahezu allen Pflanzen, sitzen die Biester an Stängeln, Trieben, Blättern und Knospen und schlagen sich den Magen mit Pflanzensaft voll. Betroffene Pflanzen können dadurch großen Schaden nehmen. Mittelchen gegen Blattläuse gibt es viele, eines davon haben Sie vielleicht sogar zuhause herumstehen: Schmierseife. Die Mischungen, die wir Ihnen vorstellen, helfen aber auch noch gegen weitere Schädlinge.
- Blattläuse: 1 Liter Wasser, 20 g Schmierseife, 10 ml Neemöl.
- Schildläuse: 1 Liter Wasser, 30 g Schmierseife, 10 ml Spiritus oder hochprozentigen Schnaps.
- Rote Spinnen: 100 ml heißes Wasser, darin 20 g Schmierseife auflösen, 900 ml Regenwasser, 30 ml Spiritus.
- Thripse: 1 Liter Wasser, 20 g Schmierseife, 50 ml Spiritus, 1 TL Kalk, eine Prise Salz.
- Blattwanzen: 1 Liter heißes Wasser, darin 10 g Schmierseife auflösen.
Die Flüssigkeiten werden in eine Sprühflasche gegeben und damit die betroffenen Pflanzen mehrere Tage lang eingesprüht. Kann auch bei Zimmerpflanzen angewendet werden.
Mit Schmierseife können Sie umweltfreundlich auch Ihre Gartenmöbel reinigen und Grünspan auf Fliesen oder Holz entfernen.
Milch – Krankheiten und Schädlinge bekämpfen
„Die Milch macht´s“ war ein Werbespruch in den 1980ern. Ob Milch nun wirklich so gut für uns Menschen ist, das lassen wir mal dahingestellt, dass Milch aber gärtnerisch eingesetzt werden kann, das steht außer Frage.
- Milch gegen Krankheiten
Echter Mehltau, auch Schönwetterpilz genannt, ist die Krankheit, die der Schadpilz an Gewächsen wie Kürbis, Karotten, Gurken, Stachelbeeren, Astern und auch Rosen verursachen kann. Ein leichter Befall des weißen Belages macht noch nicht so viel aus, ist allerdings nicht besonders schön. Wird der Befall stärker, können ganze Teile der Pflanze absterben. Mischen Sie 1 Teil Milch mit 8 Teilen Wasser, geben es in einen Zerstäuber und sprühen Sie damit die betroffene Pflanze ein. Wiederholen Sie dies mehrere Tage hintereinander und der Mehltau verschwindet. Übrigens können Sie dieses Gemisch auch präventiv einsetzen.
- Milch gegen Schädlinge
Treten Schädlinge wie Blattläuse oder Milben an Ihren Pflanzen auf, dann hilft hier ebenfalls ein Gemisch aus Milch und Wasser, allerdings im Verhältnis 1:2. Auch hier werden die betroffenen Pflanzen damit mehrere Tage hintereinander eingesprüht.
Übrigens können Sie Ihre Pflanzen mit Milch sogar düngen. Dazu Milch und Wasser 1:1 mischen und damit die Pflanzen gießen. Eine weitere Möglichkeit: Sie können das Gemisch auch zum Kompost geben und so diesen anreichern.
Sägespäne – eine natürliche Schneckenbarriere
Schnecken sind in Gärten nicht gerne gesehen. Besonders Nacktschnecken, die sich gerne über diverse Pflanzen wie etwa Sonnenblumen, Studentenblumen, Dahlien, Funkien, Zinnien und Rittersporn hermachen. Aber auch Erdbeeren, Salat, Gurken, Kürbis, Zucchini und Bohnen stehen auf dem Speisezettel. Guter Rat ist hier oftmals teuer – muss er aber nicht. Denn mit Sägespänen können Sie einiges erreichen. Die Späne werden einfach rund um die Pflanzen gestreut, die die Schnecken so lieben. Diese natürliche Barriere können Schnecken nur sehr schwer überwinden, sodass Ihre Pflanzen dadurch relativ geschützt sind.
Kartoffeln – Abfallprodukte gegen Schädlinge und als Dünger
Gleich vorweg: Nein, die Kartoffeln sind nicht das Abfallprodukt, die können Sie natürlich weiterhin wie gewohnt verspeisen. Doch zwei Dinge verwenden wir oftmals gar nicht. Zum einen sind das die Kartoffelschalen, zum anderen das Kartoffelwasser – beides kann im Garten äußerst nützlich sein. Kartoffeln enthalten viel Magnesium und Phosphor, das auch Pflanzen zugutekommt.
- Wenn Sie Kartoffeln gekocht haben, lassen Sie in Zukunft das Kartoffelwasser abkühlen und gießen Sie damit Ihre Pflanzen. So haben Sie einen wertvollen und kostenlosen Dünger. Wichtig dabei ist allerdings, dass das Kartoffelwasser kein Salz enthält, denn das ist wiederum schädlich für Pflanzen und trocknet diese aus. Auch muss das Wasser vor dem Gießen abkühlen.
- Schälen Sie Ihre Kartoffeln vor dem Kochen? Dann werfen Sie die Schalen nicht weg, sondern zerkleinern diese und mischen sie mit in die Erde. Das stärkt die Pflanzen ebenfalls und kann dem Befall von Mehltau vorbeugen.
Zitronen – Ameisen machen einen großen Bogen
Zitronen sind sauer und machen lustig – Ameisen scheinen das nicht so zu sehen, denn der Geruch von Zitronen wirkt auf die Insekten abstoßend. Wer hat nicht schon einmal auf Terrasse oder Balkon eine Ameisenstraße gefunden, die sich zielstrebig und unbeirrt ihren Weg sucht. Da Ameisen nützlich sind, möchte man sie auch nicht in tödliche Fallen locken. Muss man auch gar nicht, denn Zitronenschalen genügen bereits, um die Ameisenstraße umzuleiten. Legen Sie die Schalen einfach aus und beobachten Sie, wie die Tiere einen großen Bogen um die Schalen machen. Problem gelöst!
Nudeln – Düngen mit Spaghetti?
Nein, natürlich nicht! Keine Panik, Sie müssen Ihre Spaghetti nicht ins Beet schütten. Beim Nudelwasser sieht das allerdings schon anders aus. Wie auch beim Kartoffelwasser, enthält das Nudelwasser viele Nährstoffe wie Phosphor, Eisen und Magnesium. Diese sind für Pflanzen ein hervorragender Dünger. Wichtig ist auch hier, dass das Nudelwasser kein Salz enthält, wenn Sie es als Dünger verwenden wollen. Selbstredend muss das Wasser abkühlen, bevor Sie es zum Gießen Ihrer Pflanzen nutzen.
Orangen – vielseitige Verwendung im Garten
Sie haben viel Vitamin C, sie schmecken köstlich und verströmen einen tollen Duft. Während wir das Innere der Orangen genüsslich verzehren, landen Orangenschalen oftmals im Biomüll. Das muss nicht sein, denn die Schalen können Sie im Garten vielseitig einsetzen.
- Wenn Ihr Gartenboden einen zu niedrigen pH-Wert hat und Sie diesen Wert erhöhen möchten, können Sie kleingeschnittene Orangenschalen zu den Pflanzen geben, die einen höheren pH-Wert benötigen. Arbeiten Sie die Schalen ein wenig in die Erde ein – fertig.
- Während sich manche Gärtner über Katzenbesuch im Garten freuen, werden sie für andere zum Ärgernis. Besonders dann, wenn sie die Beete als Katzentoilette nutzen. In diesem Fall sollten Sie Orangenschalen an die entsprechenden Orte legen, um so die Katzen durch die Duftstoffe zu vertreiben.
- Bei schönem Wetter draußen sitzen, sich sonnen, leckeren Kuchen essen oder zum Grillabend einladen – immer mit dabei sind unliebsame Insekten, die es auf uns abgesehen haben. Nur ein kleiner Stich, schon beginnt die Haut zu jucken und die Stelle wird dick und rot. Ein natürliches Mittel bieten Orangenschalen. Wenn Sie diese auf die entsprechende Stelle reiben, werden Juckreiz bzw. Schmerzen gelindert.
- Eine Schale mit Orangenscheiben vertreibt außerdem Insekten vom Kaffeetisch.
- Gegen Blattläuse hilft übrigens Orangenöl, das Sie selbst herstellen können. Dazu einfach Orangenschalen trocknen lassen, danach für mindestens 3 Wochen in Öl einlegen. Wenn Sie damit betroffene Pflanzen einsprühen, können Sie einer Blattlausplage Herr werden. Den Rest des Öles können Sie zum Kochen verwenden.
Bananen – ein hervorragender Kaliumdünger
Nicht nur Bananen, auch Bananenschalen sind reich an Kalium. Das Mineral braucht jede Pflanze, um gesundes Zellgewebe bilden zu können. Einige davon benötigen aber besonders viele, wozu zum Beispiel Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Kürbisse, Lauch und Beeren gehören. Um diesen Pflanzen unter die Arme zu greifen, können Sie zukünftig Bananenschalen aufheben. Denn damit wird ab sofort gedüngt. Dazu einfach die Schalen kleinschneiden und direkt in die Erde einarbeiten. Dies können Sie mit frischen Bananenschalen ebenso tun, wie mit getrockneten.
Asche – nicht aufs Haupt, sondern ins Beet
Wenn Holz verbrennt, dann bleibt Asche zurück, die alle Nährstoffe, die ein Baum zu Lebzeiten gespeichert hat, beinhaltet. Somit ist Asche ein guter Dünger, bei dem Sie allerdings etwas Wichtiges beachten müssen. Beim Verbrennen von Holz entsteht sogenannter Branntkalk, der einen pH-Wert von 11 bis 13 besitzt, also sehr basisch ist. Daher sollten Sie beim Düngen mit Holzasche nur kleine Mengen verwenden, um den pH-Wert des Gartenbodens nicht zu stark zu erhöhen. Maximal 300 g pro Quadratmeter sind auf schweren Böden möglich, im Schnitt sollten aber 100 g pro Quadratmeter nicht überschritten werden. Bei der Düngung haben Sie mehrere Möglichkeiten:
- Sie können die Asche zur Direktdüngung auf die Erde streuen und einarbeiten.
- Über das Gießwasser lässt sich Asche ebenfalls auf Beeten ausbringen.
- Beim Bepflanzen von Blumenkübeln können Sie die Asche direkt mit der frischen Erde mischen.
- Um zukünftige Erde anzureichern, kann die Holzasche auch auf den Kompost gestreut werden.
Achtung: Verwenden Sie ausschließlich Asche von unbehandeltem Holz, um auszuschließen, dass sich Schwermetalle im Holz befinden!