Wenn der Garten reichlich Ernte von Kräutern, Gemüse und Obst verspricht, dann ist die Freude groß und guter Rat teuer. Denn oftmals kann so viel geerntet werden, dass man nicht mehr weiß, wohin damit. Gut, dass es Möglichkeiten gibt, Gemüse & Co. haltbar zu machen. Zum Beispiel mit Hilfe eines Dörrautomaten. Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen zuzulegen, der sollte auf einige Eckpunkte achten.
Was ist ein Dörrautomat?
Bei einem Dörrautomaten handelt es sich im Grunde um einen Backofen, mit dessen Hilfe man Kräuter, Gemüse und Obst dörren, also trocknen kann. Dadurch wird den Lebensmitteln das Wasser entzogen und sie werden konserviert – und das ganz ohne die Zugabe von Konservierungsstoffen, die nicht selten gesundheitsschädlich sind. Die Folge: Die Lebensmittel können lange haltbar gemacht werden. Sinnvoll besonders dann, wenn man schnell verderbliche Lebensmittel im Garten erntet oder für die kalte Jahreszeit immer einen kleinen Vorrat haben möchte.
Wichtig zu wissen: Ein Dörrautomat entzieht dem Dörrgut lediglich die Feuchtigkeit. Wertvolle Nährstoffe bleiben erhalten!
Die Grundausstattung eines Dörrautomaten
Sehen wir uns Dörrautomaten und deren Grundausstattung mal etwas genauer an.
- Dörrautomaten gibt es in rechteckiger oder in runder Form, das ist dann einfach Geschmackssache.
- Der Temperaturbereich liegt in etwa zwischen 30 und 80 Grad.
- Dörrautomaten arbeiten in der Regel mit Umluft, damit alle Bereiche erreicht und alle Lebensmittel gleichmäßig getrocknet werden können.
- Ob man einen Dörrautomaten mit einem Schubladensystem oder einem Stapelsystem bevorzugt, ist ebenfalls eine Frage der eigenen Vorliebe. Mit Schubladen wird der Dörrautomat seitlich bestückt, beim Stapeln wird von oben eingefüllt.
Sinnvoll ist beim Kauf eines Dörrautomaten sicherlich auch, wenn die Böden, die Gitter oder die Schubladen bereits in der Grundausstattung erhältlich sind – was nicht überall der Fall ist.
Preis und Leistung eines Dörrautomaten
Viele schauen vor dem Kauf von Elektrogeräten erst einmal auf den Anschaffungspreis, der zweifelsohne wichtig ist. Dabei kommt es natürlich auf die Größe des Geräts an, auf die Anzahl der Schubfächer bzw. die Höhe der Stapelmöglichkeiten. Auch die Extras sind wichtig und natürlich die Leistung des Automaten. Ein schneller Vergleich zeigt bereits, dass die Preisspanne sehr hoch ist. Es gibt Dörrautomaten für unter 40 Euro aber auch welche, die weit über 400 Euro kosten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Leistung. Es gibt Dörrautomaten, die mit 200 Watt Leistung zurechtkommen, andere bieten 1.000 Watt. Nun können Sie sich den Verbrauch selbst ausrechnen.
- Bei 200 Watt und einer Dörrdauer von 10 Stunden werden 2.200 Watt verbraucht, was bei einem Kilowattstundenpreis von durchschnittlich 30 Cent Gesamtkosten von 0,66 Euro bedeuten.
- Hat das Gerät eine Leistung von 1.000 Watt, werden bei 10 Stunden Betrieb 10.000 Watt verbraucht. Die Gesamtkosten würden hier bei 3 Euro liegen.
Zu bedenken ist dabei: Je höher die Wattzahl, umso schneller wird die benötigte Temperatur erreicht und umso effektiver kann diese dauerhaft gehalten werden. Ein Dörrautomat mit geringerer Wattzahl, braucht länger, um die Temperatur zu erreichen und muss immer wieder nachheizen, um diese zu halten. Auch der Dörrvorgang verlängert sich dadurch.
Die Auswahl des passenden Dörrautomaten
Gehen wir nun ins Eingemachte und sehen mal etwas genauer hin. Was sollte in die Kaufentscheidung mit einfließen?
- Die richtige Größe des Dörrautomaten richtet sich natürlich nach der Menge, die getrocknet werden soll. Dabei ist nicht nur die Grundgröße wichtig, sondern auch die Anzahl der Schubläden bzw. der Stapelmöglichkeiten.
- Achten Sie immer darauf, dass die Verarbeitung hochwertig ist. Geräte aus Edelstahl haben in der Regel eine längere Haltbarkeit als Geräte, die aus Kunststoff bestehen.
- Die Handhabung sollte so einfach wie möglich sein. Extras sind – je nach Anspruch – sicherlich nicht zu verachten, aber man sollte auch nicht studiert haben müssen, um den Dörrautomaten bedienen zu können.
- Denken Sie daran, dass das Gerät und vor allem die Einlegeböden bzw. Gitter nach Gebrauch gereinigt werden müssen. Von Vorteil ist, wenn die Teile spülmaschinenfest sind.
- Der Luftstrom, der zum Dörren benötigt wird, sollte gleichmäßig sein. Ist er das nicht, kann das Dörrgut nicht gleichmäßig getrocknet werden. Die Restfeuchtigkeit wird dabei komplett nach außen geleitet.
- Sehr gut geeignet sind im Übrigen Dörrgeräte, die mit Infrarot funktionieren, wobei hier das Dörrgut von innen nach außen getrocknet wird. Dies ist schonender für Gemüse, Obst und Kräuter.
- Wir haben zwar schon erwähnt, dass es Geschmackssache ist, ob man sich für das Schubladensystem oder das Stapelsystem entscheidet. Oftmals sind Schubläden aber besser, besonders dann, wenn man verschiedene Lebensmittel trocknet, die unterschiedliche Trocknungszeiten haben. Schubfächer müssen einfach herausgezogen werden, das Stapeln ist in diesem Fall umständlicher.
- Die Temperaturregelung sollte stufenlos möglich sein, da verschiedenes Dörrgut unterschiedliche Temperaturen benötigen.
- Sollten Sie mit einem Dörrautomaten ohne Umluftfunktion liebäugeln, denken Sie daran, dass hier das Dörrgut immer wieder umgeschichtet werden muss.
- Sinnvoll kann auch eine Abschaltautomatik sein, besonders dann, wenn man nicht ständig zuhause ist.
- Weitere Extra, die Dörrautomaten bieten: Display für bessere Bedienung und Übersicht, Memory-Funktion, Timer, Überhitzungsschutz und Kabelaufwicklung.
Dörrzeiten und Temperaturen
Die Dörrzeiten von Lebensmitteln können sehr unterschiedlich sein – je nach Beschaffenheit des Dörrguts und des Automaten. Im Folgenden eine Tabelle mit Obst, Gemüse und Kräutern, den Dörrtemperaturen und den Zeiten.
Lebensmittel | Vorbereitung | Temperatur | Dörrzeit |
Äpfel | 0,5 cm dicke Scheiben | 50 Grad | 5 bis 8 Stunden |
Aprikosen | 0,7 cm dicke Scheiben | 50 Grad | 18 bis 20 Stunden |
Ananas | 1 cm dicke Scheiben | 50 Grad | 9 bis 12 Stunden |
Auberginen | 0,5 cm dicke Scheiben | 45 Grad | 4 bis 8 Stunden |
Bananen | 0,5 cm dicke Scheiben | 70 Grad | 5 bis 6 Stunden |
Basilikum | 30 Grad | 2 bis 6 Stunden | |
Birnen | 0,5 cm dicke Scheiben | 60 Grad | 10 bis 12 Stunden |
Blumenkohl | Kleine Röschen | 40 Grad | 12 bis 16 Stunden |
Brokkoli | Kleine Röschen | 40 Grad | 12 bis 16 Stunden |
Champignons | Halbierte Pilze | 45 Grad | 3 bis 7 Stunden |
Chili | 70 Grad | 10 bis 12 Stunden | |
Cranberries | 60 Grad | 30 bis 36 Stunden | |
Datteln | Halbierte Früchte | 50 Grad | 12 bis 18 Stunden |
Dill | 30 Grad | 2 bis 3 Stunden | |
Erbsen | 60 Grad | 8 bis 10 Stunden | |
Erdbeeren | 0,5 cm dicke Scheiben | 50 Grad | 8 bis 10 Stunden |
Estragon | 30 Grad | 2 bis 3 Stunden | |
Feigen | Halbierte Früchte | 50 Grad | 10 bis 14 Stunden |
Heidelbeeren | 60 Grad | 24 bis 36 Stunden | |
Himbeeren | 50 Grad | 12 bis 16 Stunden | |
Johannisbeeren | 60 Grad | 24 bis 36 Stunden | |
Karotten | 0,5 cm dicke Scheiben | 60 Grad | 4 bis 6 Stunden |
Kartoffeln | 0,3 cm dicke Scheiben, vorher in Salzwasser einlegen | 65 Grad | 11 bis 12 Stunden |
Kirschen | Halbierte Früchte | 50 Grad | 18 bis 20 Stunden |
Kiwis | 0,5 cm dicke Scheiben | 60 Grad | 8 bis 10 Stunden |
Knoblauch | Grob gehackt | 45 Grad | 6 bis 8 Stunden |
Mangos | 0,7 cm dicke Scheiben | 60 Grad | 6 bis 8 Stunden |
Nektarinen | Früchte vierteln | 60 Grad | 10 bis 16 Stunden |
Petersilie | 30 Grad | 2 bis 3 Stunden | |
Pfefferminze | 30 Grad | 4 bis 6 Stunden | |
Pfirsiche | Früchte vierteln | 60 Grad | 8 bis 16 Stunden |
Pflaumen | Halbierte Früchte | 50 Grad | 12 bis 18 Stunden |
Rosmarin | 35 Grad | 2 bis 3 Stunden | |
Salbei | 40 Grad | 6 bis 8 Stunden | |
Schnittlauch | 30 Grad | 2 bis 3 Stunden | |
Steinpilze | Dünne Scheiben | 45 Grad | 3 bis 6 Stunden |
Thymian | 35 Grad | 1 bis 2 Stunden | |
Tomaten | Halbierte Früchte oder Scheiben | 70 Grad | 7 bis 10 Stunden |
Weintrauben | Halbierte Früchte | 40 Grad | 12 bis 16 Stunden |
Zitronen | 0,5 cm dicke Scheiben | 50 Grad | 10 bis 16 Stunden |
Zucchini | 0,3 cm dicke Scheiben | 70 Grad | 5 bis 6 Stunden |
Zwiebeln | Dünne Ringe | 45 Grad | 3 bis 8 Stunden |