Ein Gartenzaun dient als Grenze zum Nachbarn, kann als Sichtschutz vor neugierigen Blicken schützen und kann auch einen Schmuckwert haben. Wünschen Sie sich einen individuellen Gartenzaun, können Sie ihn mit handwerklichem Geschick selbst bauen. Ein Holzzaun ist gut geeignet, doch gibt es auch andere Möglichkeiten.
Wie soll der Zaun aussehen: rechtliche Grundlagen beachten
Bevor Sie einen Zaun bauen, gehen Sie an die Planung. Sie überlegen, aus welchem Material Ihr Zaun bestehen und wie er aussehen soll. Den Gartenzaun müssen Sie nicht bei der Baubehörde anmelden. Sie benötigen auch keine Genehmigung. Zur Sicherheit sollten Sie jedoch nachfragen, wie hoch der Zaun in Ihrer Gemeinde gebaut werden darf. Die zulässige Höhe ist im Baurecht festgelegt. In den Gemeinden gelten unterschiedliche Regelungen. Bauen Sie zu hoch, müssen Sie den Zaun wieder abreißen. Soll der Zaun eine Grenze zum Nachbarn sein, sollten Sie vor dem Zaunbau mit dem Nachbarn sprechen, damit er sich nicht ausgegrenzt fühlt. Das ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, doch ist es wichtig für eine gute Nachbarschaft.
Zaun bauen: Diese Materialien gibt es
Ihren Gartenzaun können Sie aus zahlreichen Materialien bauen. Für den Eigenbau ist Holz am besten geeignet. Es integriert sich gut in die Landschaft und bietet viele Möglichkeiten. Aufgrund der besseren Ökobilanz sind heimische Hölzer zu empfehlen.
Ihren Gartenzaun können Sie auch aus verschiedenen anderen Materialien errichten:
- aus Stein als Mauer, Trockenmauer aus Natursteinen oder als Gabionenzaun in Kombination mit Metall
- aus Beton in verschiedenen Formen
- aus Kunststoff
- aus WPC als Verbundmaterial aus Holz oder Kunststoff
- aus Metall als Schmiedezaun, Stabmattenzaun oder Maschendrahtzaun
Nicht alle diese Zäune lassen sich gut in Eigenregie bauen. Sie erhalten auch Zaunfelder aus verschiedenen Materialien wie Holz, Kunststoff, WPC oder Metall, die Sie mit dem entsprechenden Zubehör aufstellen können. Bei einigen Zaunarten wie einer Mauer oder einem Betonzaun ist professionelle Hilfe sinnvoll.
Gartenzaun aus Holz: Vor- und Nachteile
Holz ist ein beliebtes Material für Gartenzäune und passt hervorragend zu naturnahen Gärten. Ein Gartenzaun aus Holz ist leicht selbst zu errichten und bietet viele Möglichkeiten. Allerdings hat ein solcher Zaun auch Nachteile, da er mit einem höheren Pflegeaufwand verbunden ist. Sie müssen den Zaun nach der Fertigstellung imprägnieren, damit er nicht so schnell verwittert. Als Schutz vor Verwitterung braucht der Zaun regelmäßig einen neuen Anstrich. Mit einer Holzschutzlasur, die Sie in verschiedenen Farbtönen erhalten, behält der Zaun seine natürliche Optik. Aufgrund von Temperaturschwankungen dehnt sich Holz aus und zieht sich wieder zusammen. Das führt mit der Zeit zu Rissen. Diesen Prozess verlangsamen Sie, indem Sie den Zaun imprägnieren.
Gartenzäune aus Holz: verschiedene Varianten
Haben Sie sich für einen Gartenzaun aus Holz entschieden, stehen verschiedene Materialien zur Auswahl. An einem Gartenzaun aus Kiefer oder Fichte haben Sie bei der richtigen Pflege mehrere Jahrzehnte lang Freude. Geeignet sind auch Lärche oder Douglasie. Diese Hölzer sind robust, hart und beständig. Ein hartes Holz, das sich für Zäune eignet und nicht so schnell verottet, ist auch Eiche. Die Hölzer unterscheiden sich in ihrer Farbe und ihrer Maserung.
Holzzäune können Sie in zahlreichen Varianten errichten:
- Stabmattenzaun, der lichtdurchlässig ist und aus waagerecht und senkrecht angeordneten Latten besteht
- Scherengitter- oder Jägerzaun, der lichtdurchlässig und zumeist niedrig ist und aus gekegelten Halblatten besteht, die scherenförmig angeordnet werden
- Lattenzaun als klassischer, lichtdurchlässiger Gartenzaun
- Friesenzaun als lichtdurchlässiger Lattenzaun mit Bögen im oberen Bereich
- Weidenzaun aus ungeschälten und unbehandelten Weidenruten, die biegsam sind und um Holzstreben geschlungen werden
- Staketenzaun aus senkrecht angeordneten Holzlatten, die oben und unten mit Draht fixiert werden
- Schwartenbrett-Zaun aus Schwartenholz, das als Abfallprodukt beim Zersägen von Baumstämmen entsteht, teilweise noch über Rinde verfügt und preiswert ist
- Flechtzaun aus senkrecht in den Boden gesteckten Stöcken, die mit Weidenruten umwickelt werden
- Bretterzaun aus Brettern, die mehr oder weniger dicht angeordnet und an Querstreben genagelt werden
- Palisadenzaun aus halbrunden Zaunlatten, die einen Sichtschutz bilden können
- Paneelzaun aus einzelnen, waagerecht angebrachten Elementen
Gartenzaun planen: Verlauf festlegen
Möchten Sie einen Gartenzaun errichten, kommt es auf die richtige Planung an, damit alle Materialien in ausreichender Menge vorhanden sind. Bei der Planung gehen Sie folgendermaßen vor:
- Legen Sie den Verlauf mit einer Richtschnur fest und beachten Sie bei einem Neubau die vorhandenen Grenzsteine.
- Legen Sie den Abstand der Pfosten zueinander fest, um die benötigte Anzahl an Pfosten zu ermitteln. Empfohlen wird häufig ein Abstand von zwei Metern zwischen den Pfosten. An den Enden und eventuellen Ecken wird jeweils ein zusätzlicher Pfosten zur Stabilisierung benötigt.
- Berechnen Sie, wie viele Bretter oder Latten Sie benötigen, abhängig davon, ob der Zaun lichtdurchlässig sein oder als Sichtschutz dienen soll.
Tipp: Haben Sie ermittelt, wie viele Latten oder Bretter Sie für Ihren Zaun benötigen, können Sie diese Materialien bereits im Baumarkt zuschneiden lassen.
Das brauchen Sie: Material und Werkzeug
Die Pfosten für Ihren Zaun schlagen Sie nicht einfach in den Boden ein, da sie faulen könnten. Besser geeignet sind Einschlaghülsen oder Pfostenträger, die sie in den Boden schlagen und in die Sie die Pfosten einbringen.
An Material benötigen Sie:
- Holzpfosten
- gleiche Menge an Einschlaghülsen oder Pfostenträgern
- Zaunelemente, Holzlatten oder Bretter
- Querstreben, wenn Sie keine Zaunelemente verwenden
- Zaunhalter für Zaunelemente
- Schrauben und Nägel
Weiterhin benötigen Sie Werkzeug und Hilfsmittel:
- Hammer zum Einschlagen der Bodenhülsen
- Richtschnur
- Wasserwaage
- Zollstock oder Bandmaß
- Bohrmaschine
- Schraubendreher oder Akkuschrauber
Jetzt geht’s an die Arbeit: So gehen Sie vor
Haben Sie Ihren Zaun geplant und das Material eingekauft, gehen Sie an die Arbeit. Wie Sie vorgehen, hängt davon ab, welchen Zaun Sie errichten möchten. Grundsätzlich gehen Sie folgendermaßen vor:
- Verlauf mit einer Richtschnur und mit Pflöcken abstecken
- Abstand der Pfosten zueinander festlegen und mit kleinen Pfählen abstecken
- Bodenhülsen für die Pfosten einschlagen
- Bodenhülsen mit Richtschnur und Wasserwaage ausrichten, damit sie die gleiche Höhe haben
- Pfosten in die Bodenhülsen einschrauben
- Zaunhalter an den Pfosten anschrauben, wenn Sie Zaunfelder verwenden
- Querstreben an den Pfosten anschrauben, wenn Sie keine Zaunelemente verwenden
- Zaunelemente an den Zaunhaltern befestigen oder Latten bzw. Bretter an die Querstreben annageln
Haben Sie Ihren Zaun fertig zusammengebaut, sollten Sie ihn imprägnieren oder mit einer Lasur streichen.
Nachdem wir in unser Haus eingezogen sind, soll nun auch der Zaunbau starten. Ich bin daher sehr dankbar, einen Artikel mit reichlich Tipps gefunden zu haben. Besonders hilfreich finde ich den Hinweis, dass es auch für Zäune unterschiedliche Vorgaben in den unterschiedlichen Gemeinden gibt. Soweit ich weiß, darf der Zaun bei uns eine gewisse Höhe erreichen, ich werde mich aber nochmal genauer erkunden.
Wir möchten unser Grundstück neu gestalten. Dazu gehört selbstverständlich ein passender Zaun. Die verschiedenen Schritte werden wir versuchen zu berücksichtigen.