Schon frühzeitig können Kinder an das Gärtnern herangeführt und mit einfachen Arbeiten betraut werden. Schnell können sie den Spaß an der Gartenarbeit entdecken, wenn sie sehen, wie etwas wächst. Kinder lernen den achtsamen Umgang mit der Natur, können Verantwortung übernehmen und werden in ihrer Kreativität gefördert.
Kinder für das Gärtnern begeistern: Natur spielerisch entdecken
Welche Arbeiten Kinder im Garten ausführen können, hängt vom Alter ab. Der erste Schritt besteht darin, Kinder für die Natur und den Garten zu begeistern. Das gelingt am besten mit dem Beobachten und Entdecken der Natur. Ermuntern Sie Ihren Nachwuchs, mit in den Garten zu kommen, und schärfen Sie die Sinne, indem Sie
- zeigen, welche Blumen im Garten blühen,
- auf die im Garten lebenden Tiere, beispielsweise Vögel oder Insekten, aufmerksam machen,
- die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten zeigen,
- von verschiedenen Früchten probieren lassen und
- die Kinder bei der Gartenarbeit zuschauen lassen.
Von Natur aus sind Kinder neugierig und haben viele Fragen. Gehen Sie darauf ein, indem Sie den Kindern die verschiedenen Pflanzen oder Tiere zeigen oder die Zusammenhänge erklären. Das ist auch eine gute Gelegenheit, den Kindern zu vermitteln, wie wichtig Bienen, Hummeln und andere Insekten für die Bestäubung der Blüten und die menschliche Ernährung sind. Schauen Ihnen die Kleinen bei der Gartenarbeit zu, bekommen sie Lust zum Ausprobieren. Den Spaß und die Begeisterung fördern Sie, wenn Sie ihnen einen kleinen Bereich im Garten bereitstellen, in dem sie buddeln, aber auch säen oder pflanzen können.
Garten kinderfreundlich gestalten: die richtigen Pflanzen
Bei Ihren Kindern wecken Sie Spaß an der Gartenarbeit, wenn Sie den Garten kinderfreundlich gestalten. Größere Kinder können Sie bereits in die Planung Ihres Gartens und die Auswahl der Pflanzen einbeziehen. Selbstverständlich verzichten Sie auf giftige Pflanzen wie Eisenhut, Fingerhut, Rizinus oder Pfaffenhütchen. Machen Sie Ihren Kindern jedoch klar, dass es auch giftige Pflanzen gibt und sie nicht von allem probieren können. Überlegen Sie, welche Obst- und Gemüsesorten Ihr Kind gerne isst, und nehmen Sie Ihr Kind mit zum Einkauf in die Gärtnerei. Wählen Sie Pflanzen aus, die schnell wachsen, und entscheiden Sie sich für Obst- und Gemüsesorten, die schon nach kurzer Zeit erntereif sind. Die Lust an der Gartenarbeit wird gesteigert, wenn Ihr Kind schnell die ersten Erfolge verzeichnen kann. Die Pflanzen sollten robust sein und Fehler bei der Pflege verzeihen. Daher kommt es auf Pflanzen an, die keine hohen Ansprüche an Boden, Standort und Pflege stellen.
Samen und Jungpflanzen: gute Beobachtungsmöglichkeit
Führen Sie Ihr Kind an alle Tätigkeiten im Garten von der Aussaat bis zur Ernte heran. Für die Aussaat eignen sich Sonnenblumen, Ringelblumen, aber auch Gemüsepflanzen wie Salat, Radieschen, Bohnen oder Gurken. Es dauert ein paar Tage oder Wochen, bis die Pflänzchen aufgehen. Erscheinen die Keimlinge, kann Ihr Kind beobachten, wie sie sich von den Keimblättern über die ersten Blattpaare bis hin zur ausgewachsenen Pflanze entwickeln.
Spannend sind auch Jungpflanzen, die Ihr Kind schon selbst in die Erde setzen kann. Salatpflanzen, verschiedene Kräuter wie Basilikum oder Petersilie, aber auch Grünkohl oder Rosenkohl sind geeignet, wenn Sie den richtigen Standort dafür haben.
Zierpflanzen: Freude an schönen Blüten
Zierpflanzen bereiten mit ihren wunderschönen Blüten und ihrem herrlichen Duft viel Freude. Völlig ungiftig und problemlos sind Lavendel, Tagetes, Tausendschönchen und verschiedene Margariten. Einige dieser Pflanzen sind sogar mehrjährig. Ihr Kind kann beobachten, wie sie sich im Laufe des Jahres verändern und welche Arbeiten ausgeführt werden müssen.
Tätigkeiten rund ums Jahr: Das können Kinder schon selbst erledigen
Abhängig von ihrem Alter können Kinder das gesamte Jahr über verschiedene Gartenarbeiten übernehmen. So lernen sie mit der Zeit, welche Arbeiten wann ausgeführt werden müssen. Kinder, die bereits in die Schule gehen, können ein Gartentagebuch führen und darin die verschiedenen Tätigkeiten sowie ihre Erfolge und Misserfolge festhalten. Nehmen Sie sich Zeit und analysieren Sie Misserfolge gemeinsam mit Ihrem Kind. Machen Sie ihm klar, dass solche Misserfolge verschiedene Ursachen haben können, und ermutigen Sie es, weiterzumachen.
Arbeiten im Frühjahr: säen und pflanzen
Im Frühjahr haben Kinder Spaß am Säen und Pflanzen. Dabei gibt es verschiedene Tätigkeiten:
- Aussaat von Gemüse und Kräutern wie Radieschen, Spinat, Möhren, Salat oder Petersilie
- Sommerblumen säen, beispielsweise Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Sonnenblumen oder Zinnien
- Jungpflanzen in die Erde bringen, beispielsweise Rosenkohl, Grünkohl, Gurken, Paprika, Tomaten
Tipp: Die Jungpflanzen müssen angegossen, die Aussaat feucht gehalten werden. Zeigen Sie den Kindern, wie sie vorgehen sollten, und beauftragen Sie sie unter Aufsicht mit dem Gießen.
Arbeiten im Sommer: die erste Ernte
Im Sommer können bereits die ersten Obstsorten geerntet werden, beispielsweise Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Himbeeren. Zeigen Sie den Kindern, welche Früchte reif sind, und erklären Sie ihnen, wie sie reife Früchte erkennen. Auch das erste Gemüse wie Bohnen, Tomaten, Gurken, Zucchini oder Erbsen kann geerntet werden. Erklären Sie den Kindern, wie sie Kräuter, beispielsweise Thymian, Basilikum oder Salbei, ernten und trocknen können. Das Bewässern darf nicht zu kurz kommen.
Arbeiten im Herbst: Die Ernte geht weiter
Im Herbst werden verschiedene Obstsorten wie Pflaumen, Pfirsiche, Äpfel und Birnen geerntet. Kürbisse sind reif, die letzten Tomaten werden abgeerntet. Lassen Sie Ihre Kinder Laub zusammenharken und bauen Sie gemeinsam mit den Kindern Unterschlupfmöglichkeiten für nützliche Tiere.
Arbeiten im Winter: Vorbereitung für die neue Saison
Der Winter ist eine gute Zeit, um gemeinsam mit den Kindern Bilanz über das vergangene Gartenjahr zu ziehen und die kommende Gartensaison zu planen. Besprechen Sie, was gut gelaufen ist, und wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Sortieren Sie mit den Kindern die Sämereien, die noch vorhanden sind, und überlegen Sie, was noch gebraucht wird. Die Kinder können im Winter die Vögel füttern.
Ein Gartenprojekt für die Kinder: das eigene Beet
War die Gartensaison erfolgreich und hatte Ihr Kind Spaß an der Gartenarbeit, sollten Sie für die kommende Saison bereits im Winter ein eigenes Gartenprojekt für Ihr Kind planen. Legen Sie fest, welchen Bereich Ihr Kind als Beet bearbeiten darf. Wählen Sie gemeinsam mit dem Kind die geeigneten Pflanzen aus, die angebaut werden sollen. Lassen Sie Ihr Kind so viel wie möglich selbst ausführen, und unterstützen Sie es, wenn es Fragen hat oder Hilfe braucht. Achten Sie darauf, dass das Projekt überschaubar bleibt, und dass nicht zu viele verschiedene Pflanzen angebaut werden. Vom Pflanzen über das Gießen, Auflockern des Bodens und Unkrautjäten bis zum Ernten kann Ihr Kind alle Arbeiten selbst ausführen.
Die richtige Ausrüstung für kleine Gärtner: kindgerechte Gartengeräte
Damit Ihr Kind Spaß am Gärtnern hat, braucht es die geeignete Ausrüstung. Alles beginnt mit der passenden Kleidung, die robust und strapazierfähig sein sollte. Sie sollte nicht mehr neu sein, um auch Flecken und Löcher bei der Gartenarbeit zu verzeihen. Gummistiefel sind fast schon ein Muss im Garten. Achten Sie im Sommer auch auf den richtigen Sonnenschutz und auf einen Sonnenhut oder ein Basecap.
Gerade für kleinere Kinder sind normale Gartengeräte noch zu unhandlich und zu schwer. Es gibt spezielle Gartengeräte, die auf die Bedürfnisse von Kindern ausgelegt sind und sich einfach handhaben lassen. Für Kinder gibt es kleine Gießkannen, Harken, Grubber oder Spaten. Später können sie auch normale Gartengeräte benutzen.