Schnecken im Garten sind richtig lästig, da sie Ihre Gemüsepflanzen innerhalb kurzer Zeit stark dezimieren können. Es gibt zahlreiche Arten, von denen vor allem die Nacktschnecken richtig hungrig sind. Die folgenden zehn Tipps helfen Ihnen, die Schnecken loszuwerden.
Diese Schnecken kommen in Gärten vor
Bevor Sie Ihren Schnecken an den Kragen gehen, sollten Sie wissen, um welche Art es sich handelt. Nicht alle Schnecken stellen eine Gefahr für Ihre Pflanzen dar. Einige Arten können sogar nützliche Helfer bei der Schneckenbekämpfung sein. Das sind die am häufigsten vorkommenden Arten:
- Spanische Wegschnecke: Diese Nacktschnecke hat eine orange-braune Farbe und wird bis zu 10 Zentimeter lang. Sie sondert viel Schleim ab und ist beim Fressen nicht wählerisch.
- Tigerschnegel: Die schlanke Nacktschnecke wird bis zu 20 Zentimeter lang und zeigt schwarze Flecken auf grauem Grund. Sie muss nicht bekämpft werden, da sie Ihren Pflanzen nicht gefährlich wird und bevorzugt Schneckeneier sowie Jungschnecken frisst.
- Genetzte Ackerschnecke: Diese Nacktschnecke ist mit fünf Zentimetern eher klein. Auf braunem Grund weist sie ein schwarzes Muster auf. Trotz ihrer geringen Größe ist sie ziemlich gefräßig und verursacht massive Schäden an den Pflanzen.
- Inkarnatschnecke: Die Inkarnatschnecke hat ein rötliches Gehäuse mit einem Durchmesser bis zu 1,6 Zentimetern. Sie lebt vorwiegend in Hecken und im Wald. Eine Bedrohung für Ihre Pflanzen ist sie nicht, da sie Algen und Flechten als Nahrung bevorzugt.
- Garten-Bänderschnecke: Die Garten-Bänderschnecke hat ein gelbliches Gehäuse mit schwarzen Bändern, das einen Durchmesser von 1,5 Zentimetern erreichen kann. Da sich die Schnecke hauptsächlich von Algen ernährt, ist sie für Ihre Pflanzen keine Gefahr.
- Weinbergschnecke: An ihrem großen grauen oder braunen Gehäuse ist die Weinbergschnecke leicht erkennbar. Sie verursacht nur geringe Schäden an Ihren Pflanzen, denn sie bevorzugt die Eier von Nacktschnecken und hilft Ihnen damit bei deren Bekämpfung. Sie kommt hauptsächlich auf kalkhaltigen Böden vor.
Schnecken bekämpfen: Mit diesen 10 Tipps klappt’s
Mit den folgenden Tipps werden Sie Ihre Schnecken los, doch können Sie mit einigen Mitteln auch dafür sorgen, dass sie gar nicht erst in den Garten kommen. Mit für Schnecken unwirtlichen Bedingungen machen Sie Ihren Garten für die gefräßigen Schädlinge unattraktiv. Nicht immer müssen Sie zu Chemie greifen.
Tipp: Die klassische Bierfalle ist kein geeignetes Mittel gegen Schnecken. Sie lockt eher noch die Schnecken aus den Nachbargärten an und ist eine Einladung zum „Freibier“. Wie Untersuchungen gezeigt haben, verenden nur wenige Schnecken in den Bierfallen. Sie laben sich zuerst am Bier und dann an den Gemüsepflanzen.
Tipp 1 – Gute Bodenpflege: Machen Sie den Boden feinkrümelig
Bearbeiten Sie regelmäßig den Boden im Garten, wird er feinkrümelig und für Schnecken unattraktiv. Es gibt dann keine Hohlräume und Schollen mehr, in denen sich Jungschnecken verstecken können. Im Herbst graben Sie Ihren Boden nicht mehr um, damit die Schnecken nicht in den Hohlräumen die Eier ablegen können. Im Winter arbeiten Sie den grobscholligen Boden durch, damit die Schneckeneier an die Oberfläche gelangen und erfrieren. Verbessern Sie Lehmboden mit Sand oder Kompost und arbeiten Sie den Boden bis zu 20 Zentimeter tief mit dem Grubber durch. Wässern Sie den Boden im Sommer möglichst nur morgens, um den nachtaktiven Pflanzenfressern am Abend erschwerte Bedingungen zu bieten.
Tipp 2 – Natürliche Barriere: Diese Pflanzen können Schnecken nicht ausstehen
Aus Pflanzen, die durch ihre Gerüche Schnecken abschrecken oder von den Tieren nicht gefressen werden, schaffen Sie eine natürliche Barriere. Diese Pflanzen können Sie beispielsweise um Salatbeete oder andere Gemüsepflanzen platzieren, die von den Schnecken gern gefressen werden:
- Knoblauch
- Rosmarin
- Lavendel
- Löwenmäulchen
- Fette Henne
- Ringelblume
Hier hilft ausprobieren. Einige Gärtner empfehlen auch Zwiebeln, Rote Bete oder Spinat gegen Schnecken, doch mitunter kommen die Tiere dadurch sogar noch auf den Geschmack.
Tipp 3 – Schneckenzaun: etwas teurer
Schneckenzäune bestehen aus Kunststoff oder Stahlblech und weisen eine Oberfläche auf, die von den Schnecken nicht überwunden werden kann. Da Schneckenzäune etwas teurer sind, sollten Sie nur einzelne Gemüsebeete damit umranden. Graben Sie den Zaun mindestens fünf Zentimeter tief im Erdreich ein und achten Sie darauf, dass keine Lücken entstehen und keine Pflanzen als Kletterhilfe über den Zaun ragen.
Es gibt auch Schneckenzäune, die mit Schwachstrom arbeiten, doch besteht die Gefahr von Kurzschlüssen durch Feuchtigkeit oder Erdkontakt. Preis und Wartungsaufwand sind ziemlich hoch.
Tipp 4 – Schutzringe für Ihre Pflanzen: verschiedene Materialien
Einzelne Pflanzen oder Pflanzengruppen können Sie mit Schutzringen vor Schneckenfraß schützen. Für die Schutzringe eignen sich verschiedene Materialien:
- selbstklebende Kupferfolie für Blumentöpfe und Kübel, da Kupfer mit dem Schleim der Schnecken reagiert und ihn für die Tiere unangenehm macht
- Nadelholz-Sägemehl oder Gesteinsmehl, das nach Regen erneuert werden muss
- Schutzringe aus Kunststoff mit nach oben umgebogenem Rand für Jungpflanzen
- Barriere aus Schafwolle für einzelne Pflanzen oder ganze Beete, da sie den Schleim der Schnecken aufsaugt und das Weiterkriechen unmöglich macht
Tipp: Kupfer ist auch als Schneckenzaun oder Barriere für das Beet geeignet, doch lässt die Wirkung mit der Zeit nach. Vergessen Sie nicht, dass Kupfer ein Schwermetall ist, das sich im Boden anreichern und sowohl Pflanzen als auch Bodenlebewesen schädigen kann.
Tipp 5 – Schneckenpaste: frei von Giftstoffen
Schneckenpaste ist durchsichtig und frei von Giftstoffen. Sie enthält jedoch Duftstoffe, die Schnecken von Ihren Pflanzen fernhalten. Die Paste eignet sich für Blumentöpfe oder Kübel und kann auf die Ränder gebracht werden. Sie hält mehrere Wochen und wirkt auch noch bei feuchter Witterung.
Tipp 6 – Bekämpfung mit Kaffee: guter Dünger für die Pflanzen
Gönnen Sie sich immer wieder eine gute Tasse Kaffee, erzielen Sie gleich mehrere Vorteile: Sie selbst genießen und werden munter, die Schnecken werden vertrieben und Ihr Boden wird gedüngt. Verteilen Sie den Kaffeesatz in den Beeten, um die Pflanzen herum. Kaffeegrund mit dem Wirkstoff Koffein verdirbt den Schnecken den Appetit und ist für sie in einer höheren Konzentration sogar tödlich. Diese Maßnahme sollten Sie häufiger wiederholen, vor allem nach stärkerem Regen.
Tipp 7 – Pflanzenjauche: biologische Bekämpfung
Eine Form der biologischen Schneckenbekämpfung ist Pflanzenjauche, die Sie ohne viel Mühe selbst herstellen. Verschiedene Pflanzenarten sind dazu geeignet:
- Farnkraut: Legen Sie fünf Kilogramm frisches Farnkraut einen Tag lang in zehn Liter Wasser ein, kochen Sie den Ansatz eine halbe Stunde auf und gießen Sie die unverdünnte Brühe um die Pflanzen.
- Lavendel: In fünf Liter Wasser geben Sie 500 Gramm frisches, zerkleinertes Lavendelkraut. Den Ansatz lassen Sie 24 Stunden lang stehen und seihen ihn dann ab. Die unverdünnte Jauche gießen Sie um die Pflanzen.
- Wermutjauche: Auf zehn Liter Wasser geben Sie 300 Gramm frischen Wermut. Lassen Sie den Ansatz zwei Wochen lang stehen, bis er nicht mehr schäumt. In die Beete gießen Sie die unverdünnte Jauche.
- Tomatenjauche: Die ausgegeizten Triebe Ihrer Tomatenpflanzen sind noch gut genug, um Schnecken zu vertreiben. Eine Handvoll dieser Triebe geben Sie auf einen Liter Wasser. Ist die Mischung vergoren, verdünnen Sie sie 1:1 mit Wasser und gießen sie um die Pflanzen. Achten Sie darauf, dass die Jauche nicht auf die Blätter gelangt, da das zu Verbrennungen der Pflanzen führen könnte.
- Rhabarberblätterjauche: Auf zehn Liter Wasser geben Sie ein Kilogramm zerkleinerte Rhabarberblätter. Der Ansatz muss eine Woche ziehen und leicht vergären, um dann auf den Boden der Beete gegossen zu werden.
Tipp 8 – Bekämpfung mit Nützlingen: Fördern Sie die Ansiedlung
Eine weitere biologische Bekämpfungsmaßnahme gegen die schleimigen Plagegeister sind natürliche Fressfeinde. Legen Sie kleine Biotope an und bieten Sie Unterschlupfmöglichkeiten, beispielsweise Hecken, in denen sich die Tiere wohlfühlen. Geeignete natürliche Fressfeinde sind
- Igel,
- Tigerschnegel,
- Blindschleichen,
- Eidechsen,
- Erdkröten und
- Spitzmäuse.
Tipp 9 – Rent an Ent: Bekämpfung mit Laufenten
Einige Geflügelzüchter haben bereits die clevere Geschäftsidee entdeckt, indische Laufenten zu züchten und über die Gartensaison zu vermieten. Selbstverständlich können Sie die Tiere auch kaufen. Die Laufenten haben keinen Appetit auf die Pflanzen in Ihrem Garten. Sie sind nur an den Schnecken und anderen Schädlingen interessiert. Für eine Fläche von 1.000 Quadratmetern reicht ein Entenpaar aus. Stellen Sie aber auch sicher, dass Sie die Tiere auch artgerecht halten können.
Tipp 10 – Schneckenkorn: tödlich wirksam
Ihre Nacktschnecken können Sie auch mit Schneckenkorn bekämpfen, das Sie in die Beete bringen. Damit sollten Sie schon im März oder April beginnen, um bereits die erste Generation zu dezimieren. Schneckenkorn ist giftig und zerstört das Körpergewebe der Tiere. Denken Sie jedoch daran, dass es auch für andere Tiere wie Katzen, Hunde oder verschiedene Nützlinge giftig ist. Verwenden Sie ein Produkt mit Eisenphosphat nach Vorschrift. Achten Sie auch darauf, dass Sie im Nutzgarten vielleicht eine Wartezeit einhalten müssen, bis Sie ernten können.