Bananenpflanzen bieten eine schöne, exotische Optik und können unter guten Bedingungen mit leckeren Früchten erfreuen. Einige Sorten sind sogar winterhart. Erfahren Sie, welche Sorten für Kübel und Garten geeignet sind.
Was Sie beim Kauf von Bananenpflanzen beachten sollten: an die Überwinterung denken
Bananenpflanzen sind keine Bäume, sondern Stauden, die wie Palmen nur einen Scheinstamm ausbilden, der aus unverholzten Blattstielen besteht. Abhängig von der Sorte kann dieser Scheinstamm nur etwa einen halben Meter, aber auch bis zu zehn Meter hoch werden. Es gibt ungefähr hundert verschiedene Arten von Bananenpflanzen, von denen längst nicht alle für Garten oder Kübel geeignet sind. Die Früchte sind nicht immer für den Verzehr geeignet. Bevor Sie eine Bananenpflanze kaufen, sollten Sie sich einige Fragen stellen:
- Ist ein sonniger Standort vorhanden?
- Wie viel Platz ist verfügbar?
- Soll die Pflanze ins Freiland oder in einen Kübel gepflanzt werden?
- Soll die Pflanze drinnen oder draußen überwintern?
Haben Sie alle diese Fragen beantwortet, können Sie die passende Bananenpflanze auswählen.
Banane für das Freiland: Die pflegeleichte und winterharte Musa basjoo
Möchten Sie eine Bananenpflanze für das Freiland kaufen, ist Musa basjoo, die Japanische Faserbanane, geeignet. Sie ist die winterhärteste Bananenart und kann Temperaturen bis -12 Grad Celsius vertragen. Von Musa basjoo gibt es verschiedene Sorten, von denen vor allem Saporro und Nana für den Garten geeignet sind. Diese Sorten haben etwas kleinere Blätter als die Wildform und werden nur etwa drei Meter hoch.
Eine schöne Sorte für den Garten ist auch Musa basjoo Variegata mit weißbunt panaschierten Blättern. Musa basjoo Izmit stammt aus der Türkei, ähnelt der Wildform und eignet sich ebenfalls für das Freiland. Die Bananenart ist nicht in Japan, sondern in China beheimatet. Sie bringt bei guten Bedingungen kleine Früchte hervor, die lediglich einen Schmuckwert haben, aber nicht zum Verzehr geeignet sind. Attraktiv sind auch die spektakulär geformten Blüten, die nach Honig duften und erst etwa ab dem fünften Jahr erscheinen.
Musa basjoo liebt einen sonnigen, warmen und geschützten Standort und kann direkt ins Freiland gepflanzt werden. Sie eignet sich aber auch für Kübel und für den Wintergarten. Möchten Sie Musa basjoo in einen Kübel pflanzen, sollte dieser ein Fassungsvermögen von mindestens 50 Litern haben.
Japanische Faserbanane pflanzen und pflegen: luftiges Substrat und viel Wasser
Ihre Japanische Faserbanane sollten Sie erst nach einigen Jahren ins Freiland pflanzen, da junge Pflanzen noch nicht so robust gegen Minusgrade sind. Das Substrat sollte locker und luftig sein, damit die Pflanzen gute Wurzeln bilden können. Vermischen Sie das Substrat mit Kompost sowie mit etwas Blähton oder Kokosfasern. Pflanzen Sie Ihre Bananenpflanze in den Garten, braucht sie humosen, durchlässigen Boden. Achten Sie darauf, dass die Pflanze von jeder Seite mindestens 1,5 Meter Platz hat, damit sie sich gut entfalten kann.
Möchten Sie eine Kübelpflanze ins Beet auspflanzen, ist von Mai bis August die beste Zeit dafür. Die Pflanze kann sich dann an ihren Standort gewöhnen und den Winter gut überstehen. Soll die Bananenpflanze im Kübel bleiben, topfen Sie ungefähr alle zwei Jahre um und wählen einen größeren Kübel. Bananenpflanzen benötigen vor allem in den Sommermonaten viel Wasser, doch vertragen sie keine Staunässe. Achten Sie darauf, dass das Wasser immer gut ablaufen kann.
Tipp: Gönnen Sie Ihrer Bananenpflanze im Freien an heißen Sommertagen hin und wieder eine Dusche aus dem Gartenschlauch.
Bananenpflanzen düngen: stickstoffbetonter Dünger geeignet
Da Ihre Japanische Faserbanane viel Wasser benötigt, hat sie einen hohen Düngerbedarf. In den Sommermonaten düngen Sie Ihre Bananenpflanze alle 14 Tage mit einem stickstoffbetonten Flüssigdünger, um das Wachstum zu fördern. Als Alternative ist auch ein Langzeitdünger geeignet, den Sie in das Substrat geben. Bananen im Freiland freuen sich im Frühjahr über eine Kompostgabe. Im Herbst düngen Sie Ihre Bananenpflanze nicht mehr.
Rückschnitt für die Banane: eingezogene Blätter entfernen
Haben Sie Ihre Bananenpflanze in einen Kübel gepflanzt und steht sie das gesamte Jahr über im Wintergarten, benötigt sie keinen Rückschnitt. Bei Bananenpflanzen im Garten schneiden Sie eingezogene Blätter an der Basis ab. Auch Blätter, die von Schädlingen befallen oder krank sind, entfernen Sie an der Basis.
Japanische Faserbanane überwintern: Schutz aus Laub oder Stroh
Bewahren Sie Ihre Japanische Faserbanane im Wintergarten auf, müssen Sie sich um die Überwinterung keine Sorgen machen, doch sollte der Platz so hell wie möglich sein. Während das Rhizom der Bananenpflanze Temperaturen bis -12 Grad Celsius vertragen kann, verträgt der Scheinstamm nur etwa Temperaturen bis -9 Grad Celsius. Daher sollten Sie auch bei milden Lagen an den geeigneten Winterschutz für Ihre Bananenpflanzen im Freiland denken.
Schneiden Sie den Scheinstamm im Herbst auf ungefähr einen Meter herunter. In den meisten Fällen treibt er im Frühjahr wieder neue Blätter aus. Bauen Sie für Ihre Bananenpflanzen einen Winterschutz
- mit drei bis vier in den Boden geschlagenen Holzpfählen
- Kaninchendraht, den Sie an den Holzpfählen befestigen
- Laub, Stroh oder Holzwolle, in das Innere der Umzäunung gefüllt
Achten Sie darauf, dass der Stamm nicht mehr sichtbar ist, aber stopfen Sie das Material nicht fest, da sich sonst keine Luftpolster bilden, die einen wirksamen Schutz vor der Kälte bilden.
Vermehrung von Bananenpflanzen: am besten mit Seitentrieben
Im Handel erhalten Sie Saatgut für Zierbananen, doch ist die Erfolgsrate bei der Keimung nur äußerst gering. Damit die Samen besser keimen, ritzen Sie die Samenschalen mit einer Feile an. Die Samen benötigen nährstoffarme Anzuchterde, viel Feuchtigkeit und eine Bodentemperatur von ungefähr 25 Grad Celsius, um nach etwa drei Wochen zu keimen. Die Samen schützen Sie mit einer Folie oder Frostschutzhaube.
Hat Ihre Musa basjoo tatsächlich geblüht und Früchte getragen, stirbt sie nach der Frucht ab. Allerdings hat sie viele Seitentriebe gebildet, mit denen Sie sie vermehren können. Sie müssen dann keine Samen kaufen. Die Ausläufer entspringen aus den Rhizomen. Schneiden Sie die Ausläufer mit einem scharfen Messer senkrecht zur Mutterstaude ab und stecken Sie sie in lockeres Substrat. Später, wenn die Pflanzen größer sind, topfen Sie sie in Kübel um.
Bananensorten für Kübel und Wintergarten: robuste Sorten, die aber nicht winterhart sind
Es gibt noch andere Bananenarten, die sich für den Garten oder die Kübelpflanzung eignen. Die Abessinische Banane, Ensete ventricosum ‚Maurelli‘, kann in Kübel oder in das Freiland gepflanzt und wie die Japanische Faserbanane gepflegt werden. Sie begeistert mit rötlichem Laub und einem kompakten Wuchs, doch ist sie nicht ganz so winterhart wie die Japanische Faserbanane.
Möchten Sie sich nicht nur an der Pflanze erfreuen, sondern auch die Früchte genießen, ist Musa x paradisiaca ‚Dwarf Cavendish‘ geeignet. Dabei handelt es sich um eine Dessertbanane mit kompaktem Wuchs. Sie eignet sich für die Kübelpflanzung und kann in den Sommermonaten im Garten an einem sonnigen Platz stehen, doch muss sie vor dem ersten Frost unbedingt ins Haus. Die Temperatur am Standort in Haus oder Wintergarten sollte mindestens bei 15 Grad Celsius liegen. Für die Überwinterung benötigt sie einen hellen Standort. Gießen Sie die Pflanze hin und wieder. In der Pflege sind diese Bananensorten ähnlich wie die Japanische Faserbanane.
Sorten für den Wintergarten: Züchtungen mit kleinem Wuchs
Für den Wintergarten sind Zwergsorten zu empfehlen, die mit etwas Glück auch Früchte tragen. Musa acuminata ist eine kleinwüchsige Sorte, die das ganze Jahr über im Wintergarten bleiben kann. Aufgrund ihrer kleinen, schlanken Früchte wird sie auch als Ladyfinger Banane bezeichnet.