Immer mehr Hausbesitzer tauschen ihren grünen Vorgarten gegen Kies oder Beton aus. Der Grund: Ein Garten ohne Grün spart Arbeit. Abgesehen davon, dass ein Kies- oder Betongarten nicht besonders schön aussieht, ist er vor allem kein bisschen insektenfreundlich. Jeder weiß vom großen Insektensterben aufgrund umweltunfreundlicher Maßnahmen. Umso wichtiger ist es, den kleinen Tierchen so viel Lebensraum wie möglich zurückzugeben. Wir zeigen Ihnen, dass ein grüner Vorgarten ohne wöchentliches Jäten möglich ist.
Grüner Garten ohne Giersch
Mit Giersch lässt sich allerhand Leckeres anstellen, beispielsweise Smoothies, Tee oder Pesto. Das gesunde Kraut lässt sich wie Spinat zubereiten oder als Beigabe für Salat nutzen. In Giersch steckt viel Vitamin A, Vitamin C, Kupfer, Kalium und Magnesium. Die Pflanze heißt im Volksmund auch Wiesenholler, Erdholler, Ziegenfuß und Geißfuß. Die Begeisterung der Hobbygärtner hält sich in Grenzen, wenn sie Giersch in ihrem Garten entdecken. Das Kraut ist sehr hartnäckig und breitet sich stark aus. Es hilft nichts, Giersch auszureißen, denn die Wurzeln arbeiten sich weiter durch den Boden.
Es gibt dennoch Möglichkeiten, dem Giersch den Garaus zu machen und zwar mit Bodendeckern. Außerdem helfen schnell wachsende und wuchernde Stauden und Büsche, dem Kraut den Platz zu nehmen.
- Storchschnabel (Geranium) ist ein sehr wuchsfreudiger Bodendecker. Es gibt über 400 Arten mit unterschiedlichen Ansprüchen, sodass für jeden Standort die passende Geranie zu finden ist. Der Großteil der Storchschnäbel bevorzugt sonnige Standorte. Sie bekommen aber auch Arten, die den Schatten mögen und sich zur Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen anbieten. Storchschnabel gilt als pflegeleicht und robust.
- Den Blüten des Kriechenden Günsels (Ajuga reptans) wird eine schmerzstillende Wirkung nachgesagt. Der pflegeleichte Bodendecker bildet einen Teppich. Die Blätter sind grün und rot und die blau-violetten Blüten erscheinen von April bis Juni. Der Günsel mag es sonnig bis halbschattig und er benötigt einen frischen bis feuchten Boden.
- Gundermann (Glechoma hederacea) ist ein Heilkraut und Sie können die Blätter für Bowle und Limonade nutzen. Andere Namen sind Donnerrebe, Soldatenpetersilie, Erdefeu, Silberkraut und Blauhuder. In der Natur wächst die Pflanze mit ihren herzförmigen Blättern und blau-violetten Blüten in lichten Wäldern und auf feuchten Wiesen. Die starkwüchsige Staude gilt als pflegeleicht. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze.
- Frauenmantel (Alchemilla) ist eine heimische Pflanze mit hellgelben Blüten. Sie gilt als anspruchslos. Da die Pflanze große Horste bildet, können Sie damit größere Flächen abdecken. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse und es gibt rund 1.000 Arten. In der Natur wächst Frauenmantel auf Waldlichtungen und Hochlandwiesen. Je nach Art braucht die Pflanze Sonne, Halbschatten oder Schatten. Sie bekommen somit für jeden Standort die passende Art.
- Von Wolfsmilch (Euphorbia) gibt es rund 2.000 Arten. Je nach Art gehört die Pflanze zu den Gehölzen, Stauden, Ein- oder Zweijährigen. Die meisten Arten bevorzugen einen warmen, sonnigen Standort. Die Sumpf-Wolfsmilch ist eine der Arten, die einen eher nassen Platz lieben. Für den Großteil muss der Boden durchlässig, trocken bis mäßig feucht sein. Bei immergrünen und wintergrünen Arten müssen Sie keinen Rückschnitt durchführen.
- Die Goldnessel (Lamium galeobdolon) breitet sich stark aus und blüht mit hübschen gelben Lippenblüten. Der Bodendecker ist teppichbildend und mag halbschattige bis schattige Plätze.
- Kleines Immergrün (Vinca minor) liebt den Halbschatten und blüht in der Natur mit blau-lila Blüten. Sie bekommen im Handel Zuchtsorten mit weißen oder roten Blüten. Es ist ein Halbstrauch mit einer Wuchshöhe zwischen 10 und 30 Zentimetern. Das Kleine Immergrün ist teppichbildend und pflegeleicht.
Fünf weitere pflegeleichte Pflanzen für einen grünen Vorgarten
- Rosen (Rosa)
Rosen lieben die Sonne und sind sehr pflegeleicht. Zur Familie der Rosengewächse zählen bis zu 250 Arten. Achten Sie darauf, Rosen nicht zu nah an die Hauswand zu setzen, weil die Blätter aufgrund der reflektierenden Wärme schneller welken. Besser ist ein offener und sonniger Standort.
- Hortensien (Hydrangea)
Hortensien zeichnen sich durch große Schaublüten aus. Es gibt etwa 80 Arten, die in ihren Heimatländern Chile, Nordamerika und Ostasien in feuchten Laubwäldern wachsen. Die Pflanzen wachsen strauchförmig und werden zirka 2 Meter hoch. Die meisten Hortensien benötigen einen halbschattigen Platz. Einige Arten vertragen einen vollsonnigen Standort. Ein bisschen Pflege benötigt eine Hortensie, denn sie hat einen hohen Wasserbedarf. Sollten Ihre Hortensien im Sommer die Blätter hängen lassen, müssen sie dringend gewässert werden.
- Pfingstrosen (Paeonia)
Pfingstrosen sind nicht nur hübsch, sondern auch pflegeleicht. Sie bekommen Pfingstrosen als Sträucher, Halbsträucher und Stauden. Die Pflanzen sind bezüglich des Bodens sehr anpassungsfähig. Sie bevorzugen jedoch einen durchlässigen, gleichmäßig feuchten, lehmigen Boden. Achten Sie darauf, dass Sie Sorten mit ungefüllten Blüten auswählen. Bei gefüllten Blüten haben sich die Stempel und Staubgefäße in Blütenblätter umgewandelt. Sie bieten Insekten keine Nahrung. Pfingstrosen benötigen einen vollsonnigen bis halbschattigen Platz. Sie müssen die Pflanzen nicht unbedingt schneiden. Zudem sind Strauch- und Staudenpfingstrosen winterhart, sodass sie keinen Winterschutz brauchen.
- Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra)
Holunder bietet ihnen hübsche Blüten und gesunde Beeren. Der Großstrauch kann eine Höhe von 7 Metern und eine Breite von 5 Metern erreichen. Holunder benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen sandigen bis lehmigen Boden. Andere Namen sind Holderbusch und Fliederbeere. Die Pflanze ist pflegeleicht, solange Sie keinen hohen Fruchtertrag erzielen möchten. Ohne Auslichtungsschnitt altert der Strauch schnell und bildet weniger Blüten und Früchte aus.
- Flieder (Syringa)
Der süßliche Duft der Blüten des Flieders (Syringa) lässt unwillkürlich an Frühling denken. Im Handel bekommen Sie den Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris), der gerne in Bauerngärten verwendet wird. Außerdem sind Edel-Flieder in vielen Züchtungen erhältlich, wie Syringa microphylla, den Zwergstrauch oder Syringa x chinensis, den Chinesischen Flieder. Mit den Preston-Hybriden (Syringa x prestoniae) erhalten Sie eine frostharte Züchtung. Flieder möchte einen vollsonnigen Platz und kommt auch mit trockener Hitze gut zurecht. Sie können ihn ebenfalls in den Schatten setzen. Dann entwickelt er jedoch keine dichte Krone und es bilden sich weniger Blüten.
Pflanzen für den mediterranen Vorgarten
Pflanzen aus dem Mittelmeerraum kommen mit Trockenheit gut zurecht und sind pflegeleicht. Kräuter wie Rosmarin, Lavendel und Thymian ziehen Insekten an und verwandeln Ihren Vorgarten in ein duftendes Kräuterparadies. Um für Abwechslung zu sorgen, können Sie Steinbrech (Saxifraga), Männertreu (Lobelia erinus), Blaukissen (Aubrieta) und andere Pflanzen setzen, um für hübsche Blütenteppiche zu sorgen.