Tannen, Thujen und Fichten – das sind die drei Nadelbäume, die am häufigsten in den deutschen Gärten zu finden sind. Oftmals sind sie sogar beliebter als Laubbäume, da sie weniger Schmutz machen und man sich das ganze Jahr am Grün erfreuen kann. Rund um Nadelbäume halten sich aber häufig Gartenirrtümer, die wir gerne etwas näher beleuchten wollen.
Nadelbäume haben keine Blätter
Als Kind haben Sie sich bestimmt auch gewundert, warum es im Weihnachtslied „O Tannenbaum“ heißt „wie grün sind deine Blätter“. Schließlich handelt es sich ja um einen Nadelbaum. Was Kinder oft noch nicht wissen, wissen aber auch viele Erwachsene nicht. Denn die Nadeln sind gar keine Nadeln, sie werden nur so genannt, weil sie so aussehen und sehr spitz sind.
Warum aber sehen die Blätter der Nadelbäume anders aus und warum hat sich der Nadelbaum so entwickelt? Um diese Frage zu beantworten müssen wir 270 Millionen Jahre in die Vergangenheit reisen. Damals schrieb man das Zeitalter des Paläozoikums, genauer die letzte Phase des Erdaltertums, auch Perm genannt. Zu dieser Zeit war das Klima sehr trocken. Einstige Farn-, Bärlapp- und Schachtelhalmbäume konnten in diesem Klima nicht überleben und starben mit der Zeit ab. Andere Bäume entstanden, die sich besser an die klimatischen Bedingungen anpassen konnten: die Nadelbäume. Sie entwickelten Blätter, deren Oberfläche so gering wie möglich war, damit gespeicherte Flüssigkeit kaum verdunsten konnte. Das heißt also, dass sich Blätter zu Nadeln formten, um das Überleben zu sichern.
Fazit: Auch Nadelbäume haben Blätter, nur eben sehr dünne und sehr spitze.
Nadelbäume bilden keine Blüten
Ein weiterer Mythos ist, dass Nadelbäume angeblich keine Blüten haben würden. Nun, wer erwartet, dass an einem Nadelbaum eine wunderschöne Blüte wie bei Rosen oder Orchideen wächst, der kann lange warten. Stattdessen sind die Blüten oftmals kaum wahrnehmbar, an manchen Gehölzen sehen sie eher aus wie Beeren. Die Eibe zum Beispiel bildet kleine, runde und rote Gebilde, die vorne offen sind. Was so mancher für Beeren hält, sind aber tatsächlich Blüten.
Bei den meisten Nadelbäumen sind die männlichen Blüten nur bei genauem Hinsehen erkennbar, während die weiblichen Blüten schon deutlicher zu erkennen sind. Besonders nach der Befruchtung, denn dann entwickeln sie sich zu den bekannten Zapfen. In diesen Zapfen sind die Samen zu finden, die mit der Zeit herausfallen und so für Nachwuchs sorgen. Übrigens: Für die Bestäubung der sogenannten Nacktsamer brauchen Nadelbäume keine Insekten, hier genügt schlicht und einfach der Wind.
Unter Nadelbäumen haben andere Pflanzen keine Chance
Während unter Laubbäume allerlei Pflanzen gesetzt werden können, sieht das bei Nadelbäumen anders aus. Denn unter diesen Gehölzen wächst nichts. Nun, zum Teil stimmt das, wer aber dennoch diese oftmals unattraktiven Plätzchen etwas hübscher gestalten möchte, kann es durchaus mit Pflanzen probieren. Sehen wir uns aber erst einmal die Probleme an, mit denen Pflanzen unter Nadelbäumen zu kämpfen haben:
- Nadelbäume bilden flache Wurzeln, die dem Boden Wasser und Nährstoffe entziehen.
- Die abfallenden Nadeln machen den Boden mit der Zeit sauer.
- Unter Nadelbäumen herrscht weitaus mehr Schatten als unter Laubbäumen.
Diese drei Probleme sind nicht von der Hand zu weisen, man kann sich aber mit ihnen arrangieren. Und so werden sie gelöst:
- Achten Sie beim Setzen von Nadelgehölzen darauf, dass der untere Bereich von der Sonne erreicht wird, denn so haben weitaus mehr Pflanzen eine Chance. Ist dies nicht möglich, können Sie alternativ Schattenpflanzen wählen, wie etwa diverse Farne, die Japan-Segge oder die Kriechspindel. Auch Heidelbeeren oder Preiselbeeren könnten dort gedeihen.
- Nadelbäume wachsen nicht selten auf sauren Böden, wobei der pH-Wert der Erde zusätzlich durch den Abwurf von Nadeln weiter sinkt. Daher ist es sinnvoll, Pflanzen zu setzen, die seinen pH-Wert unter 6,5 bevorzugen. Dazu gehören zum Beispiel die Heide, Azaleen oder auch Rhododendren.
- Damit die flachen Wurzeln für die Unterpflanzung keine Konkurrenz darstellt, können Sie die Pflanzen in versenkbare Töpfe setzen. Ist Ihnen das zu viel Arbeit, ist es natürlich auch möglich, die Bepflanzung mit Kübeln zu gestalten.
Nadelbäume wachsen nur auf saurem Boden
Wir haben es gerade erfahren: Nadelbäume wachsen gerne auf sauren Böden. Wobei man dies etwas relativieren muss. Bis auf wenige Ausnahmen, die tatsächlich einen sauren Boden brauchen (z. B. Latschenkiefer, Felsengebirgstanne) arrangieren sich Nadelbäume mit einem pH-Wert zwischen 5 und 8. Das bedeutet, dass die Bäume sowohl in saurem, neutralem und alkalischem Milieu wachsen.
Sauer hingegen machen den Boden die Nadeln. Wenn diese abfallen, braucht es eine lange Zeit, bis sie verrotten. Da die Nadeln einen niedrigen Stickstoff-Gehalt haben, entstehen beim Abbau Säuren, die den pH-Wert des Bodens senken. Sprich: Der Boden wird sauer. Den Nadelbäumen macht das aber nichts aus, schon eher den Pflanzen, die sich darunter befinden. Es ist also ein Mythos, dass alle Nadelbäume einen sauren Boden zum Wachsen brauchen.
Nadelbäume soll man nicht schneiden
Irrtümer entstehen ja meist dann, wenn ein Funken Wahrheit mit dabei ist. Dieser wird dann verallgemeinert und auf alles angewandt. Geht es um die Frage, ob man Nadelbäume nun schneiden darf oder nicht, muss man differenzieren. Ältere, große Bäume sollten in der Tat so wenig wie möglich geschnitten werden – allenfalls ist ein leichter Formschnitt sinnvoll. Der Grund: Anders als bei Laubbäumen treiben Nadelbäume aus geschnittenen Bereichen nicht erneut aus. Diese Bereiche verkümmern und bilden hässliche Lücken. Wie gesagt, bei ausgewachsenen Bäumen ist dies so.
Aber nicht bei allen. Es gibt Nadelbäume, die sich auch aus älterem Holz regenerieren und neu austreiben. Eiben und Thujen gehören zum Beispiel dazu. Durch einen regelmäßigen Schnitt lassen sich diese Bäume sogar zu dicht wachsenden Hecken erziehen. Neben diesen Ausnahmen dürfen alle jungen Nadelbäume ebenfalls geschnitten werden. Denn auch hier treiben die Bäume wieder neu aus.
Wenn Nadeln gelb werden, fehlt Wasser
Dass Bäume, deren Nadeln gelb, braun und trocken werden und schließlich abfallen, zu wenig Wasser bekommen, ist in der Regel nicht der Fall. Schon gar nicht während längerer Wärmephasen. Denn genau darauf sind Nadelbäume ausgelegt. Genau aus diesem Grund – weiter oben haben wir es beschrieben – haben sich Nadelbäume ja erst entwickelt. Das heißt natürlich nicht, dass sie gar kein Wasser brauchen, aber eben weitaus weniger als andere Pflanzen, bei denen Wasser über großflächige Blätter schneller verdunstet. Gelbe, trockene Nadeln haben in den meisten Fällen andere Gründe.
- Zahlreiche Pilze können dem Baum schaden, sodass die Nadeln gelb werden.
- Ist der Boden zu nass, kann dies in gelben und braunen Nadeln münden.
- Fehlen wichtige Nährstoffe, allen voran Magnesium, „vertrocknen“ die Nadeln ebenfalls.
- Wurde der Boden überdüngt, ist ebenfalls mit Schäden zu rechnen.
Treten gelbe Nadeln im Winter auf, dann liegt dies meist nicht an einer Erfrierung, sondern an einer Vertrocknung. Der Grund: Da Nadelbäume (außer die Lärche) ihre Nadeln auch im Winter behalten, findet weiterhin eine Verdunstung von Wasser statt. Wenn es längere Trockenperioden mit viel Sonnenschein gibt, dann ist die Verdunstung nicht zu vernachlässigen. Ist zudem der Boden gefroren, können die Bäume über die Wurzeln kein Wasser aufnehmen. Die Folge: Sie verdursten. Deswegen sollten Sie in solchen Perioden Ihren Nadelbäumen von Zeit zu Zeit etwas Wasser geben.
Stimmt es, dass die Nadeln einer 5m entfernt stehenden Lärche den ph-Wert des Wassers eines kleinen Gartenteiches soweit senken, dass darin lebende Fische eingehen?
Welche Pflanzen könnten in diesem Teich gedeihen?
Wir haben auch einen grossenTeich und Nadelbäume,geht gut.Da regelt sich das von allein,bei einem kleinen Teich,wird der Regen wohl eher ein Problem darstellen. Saurer Regen.Aber man kann immer was dagegen tun.Ph-wert messen und eventuell bestimmte Mittel für den Teich holen.