Christrosen (Helleborus niger) sind etwas ganz Besonderes im Garten, da sie blühen, wenn alle anderen Pflanzen im Winterschlaf sind. Dabei blühen die ersten Sorten bereits um Weihnachten und zeigen ihre hübschen Blüten in dem tristen Grau und der Kälte. Die winterblühende Staude ist aber auch im Topf wunderschön anzusehen und dienen daher gerne als kleines Mitbringsel zu Weihnachten. Wenn Sie Christrosen im Garten anpflanzen möchten, finden Sie hier viele Tipps und auch Pflegefehler, die Sie vermeiden sollten, damit Sie lange Freude an den Winterblühern haben.
Wissenswertes zu Christrosen
Christrosen zählen zur Gattung der Nieswurze und in dieser Gattung sind etwa 15. Staudenarten zu finden. Sie wachsen in Fels-, Gras- und Gehölzregionen und sind von Zentraleuropa bis nach Westasien zu finden. Da die Christrosen klassische Hahnenfußgewächse sind, lieben sie kalkhaltige Böden und sind von der Wurzel bis zur Blüte giftig. Dabei entwickeln sie Rhizome oder Horste, sind wintergrün und werfen nach der Blüte die Blätter teilweise ab. Allerdings fällt dies kaum auf, da sich schnell wieder neues Laub bildet und Austrieb und Absterben parallel verlaufen.
Christrosen sind heimische Pflanzen, die etwa 30 cm hoch werden können. Die Blühzeit beginnt häufig im Dezember und geht bis in das Frühjahr hinein. Die weißen Blüten verfärben sich beim Verblühen rosa-weiß und fallen dann ab.
Diese Christrosen Arten gibt es
In der Familie der Nieswurze gibt es etwa 15 Arten. Allerdings sind unzählige Hybriden im Handel zu finden, die besonders hübsch sind und spektakuläre Farbzeichnungen aufweisen.
- Schwarze Christrose (Helleborus niger): Diese Art blüht sehr früh und wird hat ihren Namen nicht wegen einer schwarzen Blüte, sondern wegen der schwarzen Wurzel erhalten. Die Schwarze Christrose hat zauberhafte weiße Blüten und ist sehr beliebt bei den Hobbygärtnern.
- Purpur-Nieswurz (Helleborus purpurascens): Der Purpur-Nieswurz ist eine sehr robuste Art, begeistert mit seinen fast schwarzen Blüten, die ausgesprochen kontrastreiche helle Staubgefäße aufweisen.
- Lenzrosen (Helleborus x hybridus): Die Lenzrosen sind Kreuzungen, die fantastische Muster und Blütenfarben haben und so eine Augenweide in jedem Garten sind.
- Orientalische Nieswurz (Helleborus orientalis): Auch dies ist ein Hybrid und ist sehr wuchsfreudig. Aus dieser Art sind unzählige Hybride hervorgegangen, weshalb der Orientalische Nieswurz in vielen Farben und Mustern erhältlich ist.
- Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus): Der Stinkenden Nieswurz ist die einzige Art in der Gattung, die sich nicht durch eine Teilung vermehren lässt. Die Pflanze ist grünblühend und weist palmenartiges Laub auf.
Pflanzen von Christrosen
Um den richtigen Zeitpunkt abzupassen, wann die Pflanze ins Freiland gesetzt wird, kommt es darauf an, ob die Christrose vorher im Gewächshaus war. Haben Sie sie jedoch im Freien gezogen, kommt sie mit den Witterungsbedingungen relativ gut zurecht. Erhalten Sie aber eine Christrose als kleines Weihnachtsgeschenk, müssen Sie Vorsicht walten lassen. Diese kommen meist aus Gewächshäusern und sind die niedrigen Temperaturen nicht gewohnt. Daher sollten sie erst nach den letzten Frösten ins Freiland gesetzt werden. Im nächsten Winter sind sie dann aber winterhart und können im Freiland bleiben.
Standort
Christrosen bevorzugen einen Platz zwischen Gehölzen oder im lichten Schatten. Somit erhalten Sie im Winter genügend Licht, um Blüten zu entwickeln und im Frühling und Sommer sind sie vor dem Sonnenlicht geschützt. Christrosen sind winterhart, sollten aber bei sehr kalten Perioden ohne Schnee geschützt werden. Schnee hat eine isolierende Wirkung und kann die Pflanzen so perfekt schützen. Liegt kein Schnee, müssen Sie die Pflanzen selbst schützen, da es sonst zu Schäden an den Blättern und Blüten kommen könnte.
Boden
Die winterharte Pflanze mit den hübschen Blüten liebt kalkhaltige und schwere Böden. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass keine Staunässe auftritt. Denn nasse Füße mag die Christrose überhaupt nicht. Auf leichte oder sandige Böden sollten Sie jedoch verzichten, da die Pflanze diese in der Regel nicht annimmt und somit abstirbt. Hier sollten Sie Kompost, Gesteinsmehl und Kalk untermischen. Empfehlenswert ist auch ein Garten Magnesium- bzw. Dolomitenkalk, da diese sich bewährt haben.
Pflege von Christrosen
Christrosen sind sehr pflegeleicht und robust und können auch kalten Wintern trotzen. Haben sie ausreichend Platz, können sie prächtig wachsen und gedeihen. Dabei müssen Sie beachten, dass sie in heißen Sommern gegossen werden müssen.
Vermehren von Christrosen
Christrosen vermehren sich am Standort selbst. Möchten Sie dennoch nachhelfen, werden die Samen im Herbst ausgesät, da die Pflanzen Kaltkeimer sind. Halten Sie noch weitere Nieswurze im Garten, kann es vorkommen, dass sich Kreuzungen bilden, da Nieswurze sind kreuzungswillig sind. So kann Ihr Garten durchaus zu einem besonderen Kreuzungslabor werden, wenn Sie daran Interesse haben, Pflanzen zu kreuzen. Des Weiteren können Sie die Christrose auch durch Teilung im Frühjahr vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Beim Gießen sollte das Gießwasser nicht auf das Laub, sondern in den Wurzelbereich gegossen werden. Denn gerade, wenn der Wasserfilm lange auf den Blättern ist, kann es zu Pilzerkrankungen kommen. Auch, wenn die Feuchtigkeit zu hoch ist, kann es zu Schwarzfäule im Frühling kommen.
Zudem lieben Schnecken den jungen Blattaustrieb und nicht selten nehmen die Christrosen durch Schneckenfraß Schaden.
Diese Pflegefehler sollten Sie vermeiden
Christrosen sind in der Regel sehr robust und ausdauernd, wenn sie am richtigen Standort stehen. Mit dem richtigen Standort werden Sie viele Jahre Freude an den Christrosen haben.
Falscher Standort
Die Christrose ist anspruchslos, aber nur dann, wenn der Boden ihr zusagt. Helleborus lieben kalkhaltigen Boden, der zudem auch lehmig/sandig ist. Wichtig ist außerdem, dass der schwere Boden trotzdem durchlässig ist, damit sich keine Staunässe bilden kann. Ist zu wenig Kalk im Boden, bilden die Christrosen besonders viel Laub, bringen aber kaum Blüten hervor. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Christrose geschützt steht. Ein schattiger bis halbschattiger Platz unter einem Baum ist perfekt für die Pflanze. Vollsonnige Standorte zollt die Pflanze mit dem sicheren Tod.
Denken Sie daran, dass die Pflanzen, die Gewächshaus vorgezogen wurden, im ersten Jahr nicht winterhart sind und geschützt werden müssen. Daher sollten diese erst im Frühling nach den letzten Frösten ins Freiland gepflanzt werden. Im ersten Winter sollten Sie die Christrose zudem noch vor starkem Frost schützen.
Zu viel Dünger
Da die Christrosen sehr genügsam sind, benötigen sie kaum Nährstoffe. Insbesondere, wenn sie unter laubabwerfenden Gehölzen stehen, muss nur selten gedüngt werden. Dies liegt daran, dass die verrottenden Blätter genügend Nährstoffe abgeben und ein natürlicher Dünger sind. Im Grund sind nur zwei Düngungen pro Jahr nötig. Die erste erfolgt im Februar, um sich nach dem Winter zu erholen. Die zweite Düngung erfolgt dann im Hochsommer, da zu diesem Zeitpunkt neue Wurzeln gebildet werden. Auf mineralischen Dünger sollten Sie jedoch verzichten. Besser sind Hornspäne, Dung oder gut gereifter Kompost. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Pflanze nicht zu viel Stickstoff bekommt, da sich sonst die Schwarzfleckenkrankheit ausbreiten kann.
Die Wahl der Christrosen
Auch dies ist häufig ein Problem – die falsche Wahl der Christrosen. Lenzrosen blühen in allen Farben, aber eben nicht zur Weihnachtszeit, sondern eher zwischen Februar und April. Suchen Sie jedoch ein Christrose, die an Weihnachten blüht, sollten Sie darauf achten, dass sie Helleborus eine reinweiße Blüte hat. Dann sind Sie immer auf der sicheren Seite und ihr Garten wird an Weihnachten erblühen.