Je nachdem, welche Vorlieben Gartenbesitzer haben, können sich Gärten deutlich unterscheiden. Hierbei geht es aber nicht nur darum, was einem gefällt, sondern auch, wie man den Garten nutzen möchte. Also ob beispielsweise Gemüse angebaut werden soll, ob Kinder im Haushalt sind, die den Garten als Spielwiese nutzen oder ob man ein pflegeleichtes Grün haben will. Lassen Sie uns daher mal 10 beliebte Gartentypen näher betrachten.
Der Stadtgarten – grüner Rückzugsort im urbanen Umfeld
Wenn zwischen grauen Häuserblöcken grüne Stadtgärten zu finden sind, ist dies nicht nur optisch ein Highlight, es ist für jeden Besitzer ein Rückzugsort vom stressigen Alltag. In der Regel sind Stadtgärten eher klein gehalten und haben durch den begrenzten Platz auch nur begrenzte Möglichkeiten. Dennoch können sie vielfältig sein und ganz nach den Vorstellungen der Besitzer erfolgen. Daher spricht nichts gegen einen kleinen Nutzgarten, einen Spielgarten für Kinder oder eine grüne Wohlfühloase mit hübschen Beeten, Sitzplätzen oder sogar einem kleinen Teich. Folgende Elemente sind in einem Stadtgarten ideal:
- Da in Städten die Privatsphäre sehr wichtig ist, ist ein Sichtschutz eine gute Möglichkeit, sich vor neugierigen Blicken zu schützen. „Mauern“ Sie sich aber nicht ein, denn dadurch kann der Garten sehr beengt wirken. Am besten nutzen Sie natürlichen Sichtschutz.
- Pflanzen Sie viele verschiedene pflegeleichte Blumen, hier sind in einem tristen Grau vor allem bunte Blüten toll. Große grüne Rasenflächen sind dagegen eintönig, hohe Bäume oder Büsche nehmen zu viel Platz weg.
- Arbeiten Sie mit mehreren Ebenen. So können Sie Hochbeete installieren, Hängeampeln nutzen oder den Garten in bestimmten Bereichen in einen Senkgarten verwandeln.
- Bei Sitzgelegenheiten sind Klappmöbel am besten geeignet, weil diese schnell und einfach den Platz wechseln können.
- Für Abwechslung sorgen verschiedene Formen, aber auch Skulpturen, Wasserspiele oder ein kleiner Brunnen oder gar ein Teich.
Der Bauerngarten – wild-romantische Oase aus Zier- und Nutzpflanzen
Früher bestanden Bauerngärten ausschließlich aus Nutzpflanzen. Sie wurden – der Name sagt es schon – von Bauern angelegt und dienten der eigenen Versorgung. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war das so, dann änderte sich die Nutzung eines Bauerngartens. Heute sind dort noch immer Nutzpflanzen zu finden, allerdings in Kombination mit Zierpflanzen. Alles wild-romantisch aber dennoch strukturiert angelegt und auch auf engstem Raum möglich. Doch was darf in einem Bauerngarten einfach nicht fehlen?
- Früher war der typische Holzzaun beinahe schon ein Garant dafür, dass sich dahinter ein Bauerngarten befand. Und auch heute ist das noch so. Daher ist ein Latten- oder auch Staketenzaun fast schon Pflicht. Sinn eines solchen Zaunes war es übrigens, Wildtiere aus dem Garten fernzuhalten.
- Ein Bauerngarten besteht meist nur aus Beeten, Rasenflächen sind dort nicht zu finden, eine Wildblumenwiese ist aber immer willkommen.
- Meist sind Bauerngärten durchstrukturiert, vor allem dann, wenn auch Nutzpflanzen angebaut werden. Die einzelnen Beete werden mit Beetumrandungen oder Pflanzen begrenzt, dazwischen finden sich schmale Wege, die nicht versiegelt werden.
- Zu finden sind viele verschiedene blühende Pflanzen, die einen die Saison über Tag für Tag erfreuen. Darunter sind mehrjährige Stauden ebenso zu finden, wie einjährige Sommerblumen.
- Auch Deko darf nicht fehlen. Passend sind zum Beispiel Blumentöpfe aus Ton, eine Vogelscheuche, bepflanzte Zinkwannen oder auch ein altes Fahrrad, das am Zaun lehnt.
Der naturnahe Garten – Pflanzen, Tiere und der Mensch im Einklang
In einem naturnahen Garten soll sich jeder wohlfühlen. Der Mensch ebenso, wie die Pflanzen und nicht zuletzt die Tiere. Daher ist ein Biogarten so angelegt, dass Tiere regelrecht angelockt werden. Das Zauberwort ist dabei „wild“. Das bedeutet aber nicht, dass alles durcheinander ist, denn Struktur ist auch hier zu finden – alles hat also seinen Platz. Und das macht einen Naturgarten aus:
- Eine saubere Rasenfläche wird in einem naturnahen Garten durch eine Wildblumenwiese ersetzt. Hier können Wildblumen nach Lust und Laune wachsen, was zahlreiche Insekten anzieht, die sich hieran laben.
- Obst und Gemüseanbau gehören ebenfalls zu einem Naturgarten. Für die eigene Ernte ebenso, wie für Tiere, denn wenn Sie Früchte im Herbst hängen lassen, ist dies eine tolle Futterquelle für Vögel.
- Büsche, Bäume, Sträucher – auch diese Pflanzen sind hier gut aufgehoben. Sie dienen den heimischen Tierarten zudem als Unterschlupf und als Nistplatz.
- Dass ein Kompostplatz im naturnahen Garten beinahe schon Pflicht ist, muss man wohl nicht extra betonen.
- Lassen Sie Totholz oder Laub gerne im Garten liegen, dies dient Tieren als Unterschlupf.
Der Barockgarten – ein Hauch von Frankreich
Barockgärten gibt es seit Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Ursprünge liegen in Frankreich als Ludwig XIV. den Park am Schloss Versailles gestalten ließ. Wer einen Barockgarten sein Eigen nennen möchte muss wissen, dass hier viel Arbeit auf einen wartet. Auch wenn Barockgärten sehr weitläufig und meist als Park angelegt sind, kann er im Kleinen funktionieren. Der Garten überzeugt durch einen rechteckigen, symmetrischen Aufbau und durch Wege mit Sichtachsen. Und sonst?
- Ein geradliniger Weg in der Mitte des Gartens teilt ihn in zwei Hälften. Beide Hälften werden so angelegt, dass sie genau gleich aussehen, also symmetrisch sind. Kleinere Wege können sich dazwischen befinden. Diese müssen nicht symmetrisch sein.
- Der Barockgarten wird in mehrere Bereiche aufgeteilt, die Hauptstrukturen sind auf beiden Seiten gleich.
- In der Mitte des Barockgartens befindet sich meist eine größere Skulptur oder ein kleiner Brunnen, der als Blickfang dient.
- Eingefasst sind die Beete mit natürlichen Beetumrandungen, etwa aus Buchs, der regelmäßig in Form gebracht werden muss.
- Neben gut gepflegten Rasenflächen sind auch bunte Blumenbeete und kleinere gepflegte Büsche erlaubt, die ebenfalls immer in Form geschnitten werden.
Der Klostergarten – hier haben Kräuter einen festen Platz
Bereits seit dem Mittelalter gab es – nachgewiesen – Klostergärten. Mönche legten sie an, um sich selbst versorgen zu können. Dabei wurden neben Obst, Gemüse und auch Blumen vor allem Kräuter angepflanzt. Einerseits, um damit zu kochen, aber auch, um sie als Heilkräuter zu verwenden. Ein Klostergarten hat eine klare Struktur und muss nicht zwangsläufig von hohen Mauern umgeben sein. Wer sich einen Klostergarten anlegen möchte, sollte folgende Elemente nutzen:
- Der Garten hat eine exakte Gliederung. Die Beete befinden sich parallel zueinander, dazwischen sind kleine Wege, um jedes Beet gut erreichen zu können. Um die Beete genau ausrichten zu können, benötigen Sie als Hilfsmittel kleine Holzpfähle und eine Schnur.
- Jedes Beet ist deutlich vom Rest abgegrenzt, wie die Beetbegrenzung dabei aussieht, ist irrelevant. So können Buchspflanzen genauso genutzt werden, wie etwa eine Steinmauer.
- Die einzelnen Beete sind meist gleich groß, oft auch symmetrisch und dienen unterschiedlicher Nutzung. So können Sie in den Beeten Blumen ebenso pflanzen, wie Obst, Gemüse und natürlich Kräuter.
Der asiatische Garten – ein Gruß aus Fernost
Die Briten sind wohl die Meister, wenn es um die Gartengestaltung geht. Die Asiaten stehen dem aber in nichts nach. Wer schon einmal einen echten asiatischen Garten besucht hat, der wird dort die Ruhe, die Ausgeglichenheit und vielleicht auch die Energie gespürt haben. Hier befinden sich Wasser, Steine und Pflanzen im Einklang. Möchten auch Sie eine solche Oase vor der Haustüre besitzen, dann können Sie dies problemlos verwirklichen, selbst in kleinen Gärten ist dies möglich. Vor dem Anlegen sollten Sie wissen, dass ein asiatischer Garten immer tip top gepflegt werden will, es steckt also viel Arbeit drin.
- Da es „den“ asiatischen Garten nicht gibt, gilt es zuerst eine Stilrichtung zu finden. So kann es vielleicht ein Zen-Garten werden, ein Teichgarten oder auch ein Steingarten.
- Die Farbgestaltung ist beim asiatischen Garten wichtig. Wer kunterbunt mag, ist hier falsch, denn die Hauptfarbe ist Grün. Das bedeutet aber nicht, dass es keine farbigen Akzente geben darf, doch die sind eher als Highlights zu sehen.
- Skulpturen, Steintreppen, Brunnen, Pagoden, Laternen – in einem asiatischen Garten sind bildhauerische Elemente wichtig. Ebenfalls zu finden: Buddha-Figuren, Tierfiguren und Steine in allen Größen.
- Ein Element, das immer zu finden ist: Wasser! Ob als kleiner Teich, als Wasserlauf, als Brunnen oder als Quellstein – ein kleines Eck sollten Sie dafür reservieren.
- Da ein asiatischer Garten ein Rückzugsort ist und neugierige Blicke nicht gewünscht sind, ist ein Sichtschutz wichtig. Hier bieten sich besonders Hecken an.
Der Nutzgarten – Gemüse, Obst und Kräuter für den Eigenbedarf
Alles natürlich, alles für den Eigenbedarf und bloß kein Schnickschnack – ein Nutzgarten ist hauptsächlich für Obst, Gemüse und Kräuter reserviert. Ein englischer Rasen hat hier ebenso wenig etwas zu suchen, wie hübsche Ziersträucher. Auch wenn ein Nutzgarten meist viel Arbeit macht, sind Sitzgelegenheiten zum Ausruhen und Genießen jederzeit willkommen. Möchten Sie einen Nutzgarten anlegen, dann sollte dort folgendes zu finden sein:
- Gemüsebeete, Obstbäume, Obststräucher, Kräuterbeete oder –schnecken, Hochbeete, Gewächshäuser – so kann bei der Selbstversorgung nicht schiefgehen.
- Wie die Beete angelegt werden, ist den eigenen Ideen und der Praktikabilität geschuldet.
- Gerne dürfen in einem Nutzgarten auch eine Wildblumenbeete für Insekten und Sitzgelegenheiten für die Pause zwischendurch vorhanden sein.
- Wer den Platz aufbringen kann, kann eine Ecke des Nutzgartens als Biotop gestalten oder einen Brunnen oder kleinen Teich installieren.
Der Ziergarten – den Ideen sind keine Grenzen gesetzt
Die wohl häufigste Gartenform, die bei uns zu finden ist, ist ein Ziergarten. Versehen mit duftenden Blumen, tollen Stauden und Ziersträuchern macht ein solcher Garten einfach nur Spaß. Und natürlich Arbeit, aber welcher Garten macht das nicht? Klar Regeln, wie ein Ziergarten angelegt wird, gibt es nicht, erlaubt ist fast alles, bis auf Obst und Gemüse:
- Legen Sie Wege aus Kies oder Pflaster an, um alles gut erreichen zu können.
- Nutzen Sie neben dem üppigen Pflanzenwuchs Dekoelemente aus Metall oder Marmor, Pergolen oder auch einen Teich, Wasserlauf oder Brunnen.
- Gestalten Sie den Ziergarten offen oder wild-romantisch, verwinkelt mit geschwungenen Wegen und verborgenen Bereichen.
- Und natürlich mit Sitzplätzen, die Sie an mehreren Orten einrichten können, um immer andere Perspektiven zu erhalten.
Der mediterrane Garten – südliches Flair vor der Haustüre
Ob Italien, Spanien oder Frankreich, geht es um mediterrane Gärten, ist man dort genau richtig. Wer dieses Flair auch zuhause haben möchte, kann sich einen solchen Garten leicht selbst anlegen. Mit den richtigen Pflanzen (Vorsicht, viele sind nicht winterhart, daher sind Töpfe ideal, die im Winter aber einen Schutz brauchen) und zahlreichen Dekoelementen fühlen Sie sich schnell in den sonnigen Süden versetzt.
- Mediterrane Pflanzen wie Oleander, Zitrusbäumchen oder auch ein Olivenbaum machen nicht nur in Beeten, sondern vor allem in großen Terrakottatöpfen eine gute Figur und schaffen das richtige Flair.
- Als Stauden eignen sich für einen mediterranen Garten zum Beispiel Fackellilien, Edeldisteln, Lavendel und Taglilien.
- Natürlich dürfen mediterrane Kräuter nicht fehlen, dazu zählen Basilikum, Thymian, Oregano und Salbei. Neben der Verwendung in der Küche, verströmen diese im Garten einen herrlichen Duft.
- Terrakotta sind Pflanzgefäße aus Ton, die den typischen rötlichen Farbton besitzen. Neben Blumentöpfen finden sich in einem mediterranen Garten auch noch viele andere Dinge aus Terrakotta, wie Figuren, Vasen, Skulpturen oder Büsten.
Der Steingarten – karg und dennoch blütenreich
Viele nutzen einen Steingarten als Element in einem Garten, es lässt sich aber auch der gesamte Garten als Steingarten gestalten. Nicht zu verwechseln ist ein Steingarten mit einem Schottergarten. Letztere versiegeln die Erde und sind deshalb bereits in vielen Bundesländern verboten. Ein Steingarten hingegen nutzt als Vorbild Landschaften des Hochgebirges und bietet daher eine Mischung aus Steinen und Felsen, sowie üppig blühenden Pflanzen. Und das gehört auf jeden Fall hinein:
- Steine in allen Größen und Varianten. Ob einzeln im Beet drapiert oder als Natursteinmauer, zur Abstützung von Gefällen oder als Beetbegrenzung – dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt.
- Auch die Wege werden zumeist aus Steinen gestaltet – von Natursteinplatten bis hin zum Kies.
- In den einzelnen Beeten, die nach Lust und Laune angelegt werden können, werden neben den Steinen üppig blühende Pflanzen gesetzt. So sind dort zum Beispiel Polsterstauden, Hauswurze, Thymian, Aloe Vera, Blauschwingel, Zwergkiefern, Steinkraut, Küchenschelle und Storchschnabel zu finden.
- Für noch mehr Abwechslung können ein Wasserlauf, ein gemauertes Hochbeete oder ein Teich sorgen.