Weltweit gibt es schätzungsweise mehr als 10.000 verschiedene Tomatensorten, teilweise mit ungewöhnlichen Farben und außergewöhnlichen Formen. Entsprechend vielfältig sind die Geschmacksnuancen. Dieser Beitrag zeigt Ihnen die ausgefallensten Tomatensorten.
Ausgefallene Tomatensorten: was Sie beim Anbau beachten sollten
Viele ausgefallene Tomatensorten sind fast in Vergessenheit geraten, doch handelt es sich dabei nicht um Neuzüchtungen, sondern um alte Sorten. Andere ausgefallene Sorten sind Hybriden, die teilweise durch langjährige Züchtungen und Kreuzungen entstanden sind. Solche Sorten können Sie nicht durch Samen vermehren, da sie nicht samenecht sind. Bei der Vermehrung durch Samen erhalten Sie mitunter eine Wildform, die wenig attraktiv ist.
Nicht alle alten Tomatensorten sind im Sortenregister erfasst. Das bedeutet, dass Sie im Handel keinen Samen mehr erhalten. Saatgut beziehen Sie dann teilweise über Zuchtvereine oder Privatpersonen, die sich intensiv mit dem Anbau alter Sorten beschäftigen. Einige ausgefallene Sorten haben zwar einen guten Geschmack, doch stellen sie spezielle Anforderungen an den Anbau oder sind anfällig für Krankheiten.
Grünes Zebra: grün, aber nicht unreif
Grüne Tomaten mögen gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch müssen sie nicht unreif sein, wie die Sorte „Green Zebra“ beweist. Wie der Name bereits verrät, sind diese Früchte grün mit gelben Streifen und erinnern in ihrer Optik eher an einen Apfel. Die Sorte stammt aus den USA und hat einen fruchtig-süßen Geschmack. Die Tomaten weisen ein ziemlich festes Fleisch auf und eignen sich gut für Salate. Die Pflanzen zeichnen sich durch kräftigen Wuchs und Robustheit aus.
Evergreen: grüne Sorte mit zitronigem Geschmack
Evergreen ist eine weitere US-amerikanische Tomatensorte, die auch im reifen Zustand ihre grüne Farbe behält. Die reifen Früchte haben einen gelblichen Schimmer. Die Sorte ist ertragreich und ziemlich robust. Von den Früchten lässt sich die Schale ziemlich leicht abziehen. Da die Tomaten weniger süßlich, sondern eher zitronig schmecken, eignen sie sich gut für Salate in Kombination mit anderem grünem Obst wie Äpfeln oder Birnen.
Sorte Ananas: widerstandsfähige Pflanze mit großen Früchten
Die Tomatensorte Ananas stammt ebenfalls aus den USA und hat eine orangerote, leicht gestreifte Schale. Auch das Fruchtfleisch ist orangerot gestreift. Die Früchte besitzen eine eher flache Form und einen süßlichen, fruchtigen Geschmack. Sie lassen sich auf verschiedene Weise verwenden:
- Obstsalate in Kombination mit exotischen Früchten
- Tomatensalat auf klassische Weise
- Dekoration für kalte Platten
- Antipasti-Platten, beispielsweise mit Mozzarella
- zum Grillen
Die Tomaten lassen sich gut schneiden, da das Fruchtfleisch fest ist. Eine Frucht kann bis zu 250 Gramm auf die Waage bringen. Die Pflanzen zeichnen sich durch Robustheit und Widerstandsfähigkeit aus.
Amana Orange: die Giganten unter den Fleischtomaten
Amana Orange ist eine alte Tomatensorte aus dem US-Bundesstaat Florida. Die Früchte sind leuchtend orange gefärbt und haben eine leicht gerippte Oberfläche. Der Geschmack ist fleischig-würzig. Die einzelne Frucht kann ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm erreichen. Die Früchte eignen sich gut als Ofentomaten.
Tipp: Da die riesigen Früchte außerordentlich schwer werden, sollten Sie die Pflanzen frühzeitig abstützen. So verhindern Sie, dass sie unter dem Gewicht der eigenen Früchte zusammenbrechen.
Sweet Pea: klein und ertragreich
Im Gegensatz zu Amana Orange gehört die Sorte Sweet Pea zu den kleinsten Tomatensorten. Der englische Name bedeutet „süße Erbse“. Die einzelnen Früchte werden nur zwei bis drei Gramm schwer und sind kleiner als eine Kirsche. Die kleinen Früchte sind aromatisch und eignen sich hervorragend als Dekoration sowie für Salate. Die Sorte hat ihren Ursprung in den Niederlanden. Die Pflanzen werden bis zu zwei Meter hoch und müssen gestützt werden. Erträge von mehreren hundert Früchten an einer Pflanze sind keine Seltenheit.
Green Tiger: platzfeste und resistente Sorte
Die Sorte Green Tiger hat keine grüne, sondern eher eine violette und ziemlich feste Schale. Sie ist leicht grün gestreift. Die ziemlich runden Früchte erreichen ein Gewicht von 20 bis 40 Gramm und haben festes Fleisch. Sie lassen sich auf vielfältige Weise verarbeiten. Die Pflanzen sind ziemlich resistent gegen Kraut- und Braunfäule. Sie erreichen eine Höhe bis zu vier Meter und müssen gestützt werden.
Pepe F1: Rispen mit vielen kleinen Früchten
Die Sorte Pepe F1 gehört zu den Rispentomaten und hat kleine, süße Früchte, die sich hervorragend zum Naschen, für Salat oder Suppen eignen. Die runden, roten Früchte sind auch bei Kindern beliebt. An einer Rispe können bis zu 50 Früchte reifen. Die Sorte ist ziemlich resistent gegen Krankheiten.
Rote Murmel: kaum Ansprüche an die Pflege
Wie der Name bereits vermuten lässt, werden die kleinen, runden Früchte der Sorte Rote Murmel gerade einmal zwei Gramm schwer. Die Früchte leuchten kräftig rosarot und eignen sich gut zum Naschen, für Salate oder für Pizzen. Die Tomate gehört zu den Wildsorten und braucht keine Stütze. Die rankenden Pflanzen können an Zäunen oder Spalieren ranken und erreichen eine Höhe von bis zu zwei Metern. Sie stellen keine hohen Ansprüche an die Pflege und können hervorragend im Freien kultiviert werden.
Cuore die Bue: leider nicht krankheitsresistent
Cuore die Bue heißt auf Deutsch Ochsenherz. Die Früchte dieser Fleischtomate werden bis zu 500 Gramm schwer und haben einen herzförmigen Längsschnitt. Sie sind gerippt und hellrot gefärbt. Diese Sorte eignet sich gut für Salate und Suppen. Da die Pflanzen ziemlich anfällig gegen Krankheiten sind, sollten Sie sie nur im Gewächshaus kultivieren und mit dem Gießen vorsichtig sein.
Tipp: Um Pflanzenkrankheiten bei anderen Tomatensorten zu vermeiden, kultivieren Sie diese Sorte allein, ohne andere Sorten in der Umgebung oder direkter Nachbarschaft.
Reisetomate: eine groteske Himbeere
Die Reisetomate gehört zu den Fleischtomaten und ist die vielleicht bizarrste Tomatensorte, wenn es um die Form geht. Sie sieht aus wie eine riesige Himbeere und erweckt den Eindruck, als wäre sie aus zahlreichen kleinen Tomaten zusammengesetzt. Ihren Namen trägt sie, da sie sich gut als Verpflegung für die Reise eignet. Die Früchte sind aber auch perfekt für Salate und Suppen. Die vollfleischigen, dunkelroten Früchte erreichen ein Gewicht bis zu 100 Gramm und weisen einen süßen Geschmack mit deutlicher Säure auf. An die Pflege stellen die Pflanzen keine hohen Ansprüche.
Banana Legs: gelbe Flaschentomate mit guten Eigenschaften
Die Flaschentomate Banana Legs erinnert nicht nur in ihrer Farbe, sondern auch in ihrer Form entfernt an eine Banane. Sie ist für Salate, Dekorationen und Antipasti-Platten geeignet. Die Sorte ist resistent und kann aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe auch im Topf oder Hochbeet kultiviert werden.
Horn der Anden: Flaschentomate mit beachtlicher Länge
Die Sorte Horn der Anden stammt aus Südamerika und gehört zu den Flaschentomaten. Die kräftig rot gefärbten Früchte werden bis zu 15 Zentimeter lang und erinnern in ihrer leicht gebogenen Form an Spitzpaprika. Sie haben einen fruchtig-würzigen Geschmack und eignen sich hervorragend für Salate und Suppen. Die Pflanzen sind ziemlich widerstandsfähig und stellen keine hohen Ansprüche an die Pflege. Sie fühlen sich im Gewächshaus am wohlsten.
Ich liebe Tomaten. Besonders die kleinen Strauchtomaten, die mir ab besten schmecken, weil sie so herrlich süß sind. Letztes Jahr hatte ich auch welche im Gemüsebeet. Da sind im Herbst wohl einige auf die ERde gefallen, die ich nicht gesehen hatte. Promt haben sich daraus im Frühling neue Pflanzen entwickelt, die heute fast zwei Meter hoch sind und reichlich Früchte tragen. Aber ist es nicht so, dass Tomaten im Haus vorgezogen werden müssen? Wieso konnte aus den Samen da was wachsen? Lag das vielleicht am milden Winter?
Hallo, das liegt nicht unbedingt am milden Winter. Die Samen sind in der Erde warm und sicher aufgehoben und keimen natürlich erst, wenn die benötigten Temperaturen da sind. Das bedeutet aber auch, dass die Pflanzen meist später Früchte tragen, als Tomaten, die bereits im Haus vorgezogen worden. Wer eine frühe Tomatenernte (das gilt auch für andere Früchte) möchte, muss also vorziehen.