Blumenzwiebeln sind zwar nicht gerade hübsch anzusehen, dennoch kann aus ihnen etwas ganz Besonderes wachsen. Und genau deshalb sind sie auch bei Hobbygärtnern so beliebt. Wer im Herbst die Zwiebeln setzt, kann sich dann im Frühling an einem bunten Blumenmeer erfreuen. Damit Sie aber wirklich eine Blumenpracht im Frühling haben, ist beim Kauf einiges zu beachten. Doch auch beim Setzen gibt es Dinge, die Sie nicht außer Acht lassen sollten. Damit auch Sie sich im Frühling an einem schönen Blumenbeet erfreuen können, finden Sie hier unsere 10 Tipps zum Kauf und Setzen von Blumenzwiebeln.
Tipp 1 – Kauf von Blumenzwiebeln
Die Blumenzwiebeln sollten sich beim Kauf immer fest anfühlen. Weiche und matschige Blumenzwiebeln sollten Sie grundsätzlich immer liegen lassen, da diese mit großer Sicherheit nicht mehr austreiben und vielleicht sogar faulen. Mit viel Pech ist die ganze Tüte schon krank und Sie treiben gar nicht mehr aus.
Tipp 2 – Gute Qualität erkennen
Nahezu jeder Discounter bietet im Herbst eine große Anzahl an Blumenzwiebeln an. Doch nicht immer ist die Qualität auch gut. Damit Sie hochwertige Blumenzwiebeln kaufen können, sollten Sie schauen, ob es weiche Stellen an den Blumenzwiebeln gibt. Zudem ist es wichtig, dass sie noch keinen grünen Austrieb zeigen. Doch auch die Größe der Zwiebel ist ein Zeichen von Qualität. Sind besonders kleine und besonders große Zwiebeln in der Tüte, obwohl es sich um eine Sorte handelt, sollten Sie lieber zu anderen Sets greifen. Denn gerade in den großen Zwiebeln stecken die kräftigsten Pflanzen, die dann eine wunderschöne und große Blüte zeigen.
Tipp 3 – Gehen Sie im Herbst auf Schnäppchenjagd
Insbesondere im Spätherbst bieten zahlreiche Baumärkte und Gartenfachmärkte die Blumenzwiebeln zum Schnäppchenpreis an. Ab Ende November werden die Restbestände verkauft, die dann zu stark vergünstigen Preisen erhältlich sind. Zeigt sich bereits ein erster grüner Austrieb, sollten Sie die Zwiebeln aber direkt einpflanzen. Ist kein Austrieb zu sehen, können Sie die Blumenzwiebeln ruhig noch etwas liegen lassen und erst später setzen. Im Frühling zeigen sie dann etwas später ihre Blütenpracht.
Tipp 4 – Die richtige Lagerung von Blumenzwiebeln
Sobald Sie die Blumenzwiebeln zu Hause haben, sollten Sie die Tüten öffnen, damit Luft an die Blumenzwiebeln kommt. So können sie nicht schimmeln und treiben im Frühling aus. Zudem sollten die Zwiebeln und Knollen an einem kühlen und dunklen Ort gelagert werden, damit sie nicht schon in den Tüten austreiben. Vornehmlich Schneeglöckchen oder die Hunds-Zahnlilie trocken besonders schnell aus, weshalb sie so schnell wie möglich gepflanzt werden sollten. Tulpen oder Zierlauch kann auch erst nach dem ersten Frost in den Boden. Denn so sind verschiedene Pilze und Nematoden keine Gefahr mehr für die Zwiebeln.
Tipp 5 – Den Boden vorbereiten
Blumenzwiebeln sind in der Regel in trockenen Regionen zu finden, was bedeutet, dass sie Staunässe nicht mögen. Ist der Boden Ihres Gartens lehmig und feucht, sollten Sie Sand als Dränage nutzen, damit Sie sich im Frühjahr an den Blumen erfreuen können. Mit Sand als Dränage unter der Zwiebel kann das überschüssige Wasser aufgenommen werden und zudem fördert der Sand auch die Versickerung des Wassers. So bleibt die Zwiebel trocken und die unteren Bodenschichten können mit Wasser versorgt werden. Damit es nicht zu Staunässe und Fäulnis kommt, sollte die Sandschicht mindestens 5 cm dick sein. Grobkörniger Bausand eignet dafür besonders gut. Gleichzeitig ist es sinnvolle, wenn Sie als Startdünger Kompost oder einen organischen Volldünger nutzen. Diesen können Sie einfach und problemlos in das Pflanzloch einarbeiten, wenn Sie den Boden lockern.
Tipp 6 – Setzen der Blumenzwiebeln
Wir alle kennen die Faustregel, dass Blumenzwiebeln doppelt so tief gesetzt werden sollen, wie die Zwiebel hoch ist. Dies ist nicht ganz richtig. Denn zum einen kann sich die doppelte Zwiebelhöhe auf die Dicker der Erdschicht oder auf die Tiefe des Pflanzlochs beziehen. Daher sollte das Pflanzloch doppelt so tief ausgehoben werden, wie die Zwiebel hoch ist. Das bedeutet, dass das Pflanzloch 10 cm tief sein sollte, wenn die Blumenzwiebel 5 cm hoch ist. Doch keine Angst, Sie müssen das Loch nicht ausmessen. Auch tiefer gesetzte Blumenzwiebeln schaffen es an die Oberfläche zu kommen. Wichtig ist, dass nach dem Setzen der Zwiebeln und Knollen der Boden immer feucht sein sollte.
Tipp 7 – Dehnen Sie die Saison mit verschiedenen Blütezeiten aus
Zwiebelblumen sind ideal, um die Blühsaison zu verlängern. Durch die unterschiedlichen Blühzeiten haben Sie so die Möglichkeit, dass Ihr Garten von Januar bis Mai blüht, bevor die Sommerblumen ihre Farbenpracht zeigen. Die Vorfrühblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Winterlinge blühen bereits schon Ende Januar und im Februar. Im März hingegen zeigen Schneeglanz, Traubenhyazinthe oder Blausternchen, einige Wildtulpen und Narzissen ihre Farbenpracht, bevor es im April dann mit den üblichen Gartentulpen ein buntes Blütenmeer gibt. Setzen Sie die Blumenzwiebeln geschickt, können Sie die Tulpensaison von März bis Ende Mai ausdehnen, bevor im Mai und Juni die verschiedenen Zierlauch-Arten ihre volle Blüte zeigen.
Tipp 8 – Wie viele Blumenzwiebeln sollten ins Beet?
Hier gilt als Faustregel, je kleiner die Pflanzen sind, desto mehr sollten Sie anpflanzen. Möchten Sie beispielsweise einen Krokusteppich auf Ihrem Rasen, sollten Sie mindestens 20 Knollen im Tuff im Abstand von etwa 50 cm setzen. Narzissen und Tulpen hingegen werden als 10er-Gruppe gesetzt. Kaiserkronen und verschiedene Arten von Zierlauch werden einzeln oder in 3er-Gruppen ausgesetzt.
Tipp 9 – Blumenzwiebeln für den Kübel
Blumenzwiebeln eignen sich hervorragend für Blumenkübel. Dabei sollten Sie bei der Bepflanzung nach der Lasagne-Methode vorgehen. Dies bedeutet, dass Sie hohen Arten, wie Kaiserkronen, Lilien oder Zierlauch ganz nach unten setzen. In der mittleren Schicht können Sie dann Narzissen, Hyazinthen oder Tulpen setzen. Und nach oben kommen dann die kleineren Arten wie Strahlen-Anemone, Krokus oder Traubenhyazinthe. So haben Sie viele verschiedene Blumen auf kleinem Raum und können sich an einer äußerst üppigen Blumenvielfalt erfreuen.
Tipp 10 – Diese Stauden sind als Nachbar geeignet
Wenn auch Sie ein Blütenmeer Ihr Eigen nennen möchten, sollten Sie wissen, dass Hyazinthen, Tulpen oder auch Kaiserkronen erst richtig zur Geltung kommen, wenn Sie in die Nachbarschaft mit blühenden Stauden setzen. So sind Lenzrosen, Gemswurz oder auch Lungenkraut und die Zwerg-Schwertlilie ein toller Nachbar für Narzissen. Gelbe Tulpen hingegen kommen besonders gut zur Geltung, wenn Sie sie neben eine violette Flockenblume setzen.
Tipp 11 – Teilen Sie Pflanzen nach der Blüte
Da kleine Blumenzwiebeln relativ schnell austrocknen, ist es ratsam, die Knollen nach dem Kauf für etwa 24 Stunden ins Wasser zu legen und dann direkt einzusetzen. Eine weitere Möglichkeit ist das englische „planting in the green“. Dies bedeutet, dass die Pflanze im ausgetriebenen Zustand, direkt nach der Blüte geteilt wird. Um die Pflanze zu teilen, müssen Sie nur mit einem Spaten ein Stück aus dem Horst ausstechen und diesen Teil wieder einsetzen. Im Grunde so, wie Sie das bei Blütenstauden auch machen. Pflanzen, die im Winter blühen, können Sie dann im März teilen. Bei Winterlingen nehmen Sie einen Blumenzwiebelpflanzer und stechen ein rundes Stück aus dem Teppich aus. Dieses können Sie dann an beliebiger Stelle wieder einsetzen und das Loch mit normaler Blumenerde auffüllen.
Tipp 12 – So gelingt eine Verwilderung
Das Verwildern von Pflanzen bedeutet, dass sich die Pflanzen selbst ausbreiten. Dies geschieht in der Regel durch Tochterzwiebeln und -knollen wie auch durch Samen. Insbesondere die kleinwüchsigen Arten verwildern sich einfach und problemlos. Wenn Sie einen schönen bunten Rasenteppich mit Krokussen und Schneeglöckchen wünschen, ist es zum einen wichtig, dass die Ansprüche den Pflanzen gerecht werden. Boden- und Standortanspruch muss also stimmen, dass die Verwilderung erfolgreich wird. Dabei sollten Sie im Herbst immer etwas Kompost auf den Rasen streuen und auf eine weitere Bodenbearbeitung verzichten. Bevor Sie mähen, sollten zudem die Pflanzen komplett in den Boden eingezogen sein. Wenn Sie diese kleinen Punkte beachten, werden Sie sich schnell an einem bunten Rasenteppich erfreuen können.
Tipp 13 – Blumenzwiebeln vor Schädlingen schützen
Wühlmäuse lieben Blumenzwiebeln. Damit Sie Ihre Blütenpracht vor den Wühlmäusen sichern können, sollten Sie einen Drahtkorb nutzen. In diesen Drahtkorb werden die Blumenzwiebeln gesetzt, sodass Wühlmäuse erst gar keine Chance haben, die Zwiebeln anzunagen. Dabei ist es sehr einfach, die Drahtkörbe selbst herzustellen. Die Maschenweite sollte etwa einen Zentimeter betragen, damit die Zwiebeln sicher sind. Möchten Sie Tuffs setzen, ist es sinnvoll einen Korb aus Draht herzustellen, der rund 15 cm tief und 20 cm lang ist. So können Sie problemlos Tuffs setzen und die Zwiebeln sind vor den Nagern geschützt.