Kompost ist eine preiswerte Möglichkeit zur Bodenverbesserung, da Sie Abfälle aus Küche und Garten verwenden können. Damit das Kompostieren gelingt, kommt es auf den richtigen Standort für den Kompost und die richtige Befüllung des Komposters an. Die folgenden 15 Tipps helfen Ihnen beim Kompostieren.
#1 Kompostplatz anlegen: richtigen Standort und Behälter wählen
Bevor Sie Kompost anlegen, wählen Sie den richtigen Standort aus. Ein schattiger Platz, bevorzugt unter einem Baum oder Strauch, aber auch an der Nordwand eines Gebäudes ist gut geeignet. Der Kompost sollte nicht in der prallen Sonne stehen, da er dann zu schnell austrocknet. Damit der Kompost bei längeren Regenperioden nicht zu stark durchnässt, sollten Sie einen leichten Schutz vor Regen verwenden. Ein Behälter mit Deckel ist gut geeignet.
Der Behälter muss über Löcher oder Schlitze verfügen, damit genügend Sauerstoff hineingelangen und das Kohlendioxid entweichen kann. Sehr wichtig ist ein guter Bodenkontakt, damit Regenwürmer und andere nützliche Tiere bei der Zersetzung helfen können. Verwenden Sie Erde als Untergrund.
Tipp: Legen Sie unter den Kompostbehälter ein Mäusegitter, das Sie mit Heringen am Boden befestigen. So verhindern Sie das Eindringen von Ratten, Mäusen und Wühlmäusen in den Kompost.
#2 Mindestens drei Behälter verwenden: Umsetzen erleichtern und Zersetzung fördern
Ihren Kompost sollten Sie mindestens einmal umsetzen, damit er besser verrottet und das Material besser belüftet wird. Auch Material aus schlecht zugänglichen Bereichen, das sonst nur schwer verrottet, kann sich durch das Umsetzen leichter zersetzen. Daher sollten Sie mindestens drei Kompostbehälter besitzen und nach dem Drei-Kammer-Prinzip vorgehen. Das erleichtert das Umsetzen.
Im ersten Behälter sammeln Sie das Material, das Sie dann in den zweiten Behälter füllen, wo der Verrottungsprozess stattfindet. Im dritten Behälter zersetzt sich das Material vollständig und wird als fertiger Kompost verwendet. Haben Sie diesen Kompost vollständig verbraucht, füllen Sie das Material aus dem zweiten Behälter in den dritten Behälter und das aus dem ersten in den zweiten Behälter um. Im ersten Jahr nehmen Sie die Umsetzung im zeitigen Frühjahr vor.
#3 Schutz vor Wind und Wetter: Decken Sie den Kompost ab
Verwenden Sie keinen Komposter mit Deckel, sollten Sie einen offenen Kompostbehälter abdecken, um ihn vor starkem Regen, Wind oder intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Verwenden Sie Stroh- oder Schilfmatten. Bei anhaltendem Frost bietet ein atmungsaktives Kompostvlies, mit dem Sie den gesamten Kompostbehälter einpacken können, einen wirksamen Schutz. Folie sollten Sie nur für die kurzzeitige Abdeckung bei Regen verwenden, da sie luftdicht ist und die Sauerstoffzirkulation hemmt.
#4 Abfälle kompostieren: auf die richtige Mischung achten
In den Kompost können ungekochte Küchenabfälle, Rasenschnitt, Erntereste, Unkraut und andere Abfälle. Die verschiedenen Abfälle brauchen unterschiedlich lange Zeiten zum Verrotten. Um einen gleichmäßigen Verrottungsprozess zu gewährleisten, mischen Sie trockene mit feuchten, stickstoffarme mit stickstoffreichen und feine mit groben Abfällen. Schichten Sie die Abfälle in dünnen Lagen ein oder mischen Sie sie gleich miteinander. Kompostieren Sie samenbildende Unkräuter, indem Sie sie vor der Blüte jäten. Wuchernde Unkräuter wie Quecke lassen Sie erst auf dem Beet abtrocknen, bevor Sie sie kompostieren.
Tipp: Lagern Sie Strauchschnitt erst neben dem Kompost, damit Sie ihn dann mit dem Rasenschnitt mischen können und die Verrottung verbessern.
#5 Nährstoffe für Mikroorganismen: Kompostbeschleuniger verwenden
Verschiedene Abfälle wie Staudenreste, Laub und Holz sind reich an Kohlenstoff und arm an Stickstoff. Fast alle Mikroorganismen benötigen jedoch für ihre Vermehrung Stickstoff. Die stickstoffarmen Abfälle zersetzen sich nur langsam. Verwenden Sie Kompostbeschleuniger, um den Verrottungsprozess in Gang zu bringen und die Aktivität der Mikroorganismen zu fördern. Guter Kompostbeschleuniger besteht aus verschiedenen Komponenten:
- Hornmehl
- Guano
- Gesteinsmehl
- Algenkalk
- organische Dünger
Streuen Sie den Kompostbeschleuniger auf die Abfälle.
#6 Häckseln von Strauchschnitt: Leisehäcksler verwenden
Damit Strauchschnitt gut verrottet und sich mit den anderen Abfällen mischen lässt, müssen Sie ihn mit dem Gartenhäcksler zerkleinern. Die Bauart des Häckslers beeinflusst die Schnelligkeit der Zersetzung des Holzes. Ein Leisehäcksler mit einer langsam rotierenden Schneidwalze bricht auch die Fasern auf, da die Walze die Äste gegen eine Druckplatte presst und kleine Stücke abbricht. Da die Mikroorganismen tief eindringen können, zersetzen sie das Holz in kurzer Zeit.
#7 Rotteverlauf mit Wildkräutern fördern: Humusaufbau indirekt fördern
Geben Sie zu Ihrem frisch aufgesetzten Kompost Eichenrinde oder Wildkräuter wie
- Schafgarbe,
- Löwenzahn,
- Baldrian,
- Kamille oder
- Brennnessel.
Diese Kräuter harmonisieren schon in geringer Menge den Rotteverlauf und tragen auch indirekt zu Wachstum und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen sowie zum Humusaufbau bei. Feuchten Sie den Kompost mit Brennnesseljauche an oder geben Sie Rindermist dazu, verstärken Sie den Düngeeffekt.
#8 Zitrusschalen kompostieren: nur geringe Mengen
Schalen von tropischen oder subtropischen Früchten wie Zitronen, Mandarinen, Grapefruit, Orange oder Banane verrotten schlecht und sind reich an ätherischen Ölen. Die Tätigkeit von natürlichen Kompostlebewesen wie dem Roten Kompostwurm wird durch chemische Pilzbekämpfungsmittel gehemmt. Geben Sie solche Schalen nur in kleinen Mengen in den Kompost.
Tipp: Häckseln Sie die Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen mit dem Gartenhäcksler, bevor Sie sie in den Kompost geben. Sie lassen sich besser untermischen und verrotten schneller.
#9 Ansiedlung von Lebewesen im Kompost fördern: abhängig von den Reifephasen
Kompost durchläuft unterschiedliche Reifephasen und beherbergt viele verschiedene Lebewesen, die sich zu unterschiedlichen Zeiten ansiedeln. Der Kompost heizt sich in der Startphase auf bis zu 70 Grad Celsius auf, während Pilze und Bakterien aktiv sind. In der Aufbauphase von der achten bis zur zwölften Woche, wenn sich der Kompost abkühlt, siedeln sich Rote Kompostwürmer, Milben, Asseln und Laufkäfer an. Reift der Kompost, gesellen sich Maikäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge dazu. Wildkräuter wie Vogelmiere keimen häufig an den Rändern. Erst in der letzten Reifephase, während der Kompost vererdet, siedeln sich Regenwürmer an. Um günstige Bedingungen für die Lebewesen zu schaffen, gießen Sie den Kompost an heißen Sommertagen mit Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser.
#10 Verbesserung der Bodenstruktur: Bentonit verwenden
Bentonit erhöht die Speicherfähigkeit des Bodens für Wasser sowie Nährsalze und verbessert die Bodenstruktur. Streuen Sie dieses Gemisch aus verschiedenen Tonmineralien regelmäßig auf den Kompost. Der Boden erhält eine gute Krümelstruktur, da sich die Tonteilchen mit den Humusteilchen verbinden. Mit einer solchen Mischung machen Sie Sandböden fruchtbarer.
#11 Kranke Pflanzen kompostieren: Auf den Rotteverlauf achten
Wie wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, spricht nichts dagegen, Pflanzen, die mit Sternrußtau, Mehltau oder Braunfäule infiziert sind, zu kompostieren. Wissenschaftler vermuten, dass diese Pflanzen sogar Antibiotika bilden, die sich positiv auf die Pflanzen im Beet auswirken. Achten Sie beim Verrottungsprozess auf Anfangstemperaturen von mehr als 50 Grad Celsius, wenn Sie solche Pflanzenteile kompostieren. Erreger von Wurzelkrankheiten überleben auch im Kompost, beispielsweise der Kohlhernie. Solche kranken Pflanzen dürfen nicht in den Kompost.
#12 Reifen Kompost erkennen: angenehmer Duft nach Walderde
Bis sich die Abfälle in groben Humus verwandelt haben, kann es sechs bis zwölf Monate dauern, abhängig von der Jahreszeit. Ist der Kompost reif, duftet er angenehm nach Walderde. Er enthält lediglich ein paar Holzstückchen und Eierschalen. Den Rotteverlauf beschleunigen Sie mit Durchmischen und Umsetzen. Zu trockenes Material vermischen Sie mit Grünschnitt oder befeuchten jede neue Schicht mit der Gießkanne. Riecht der Kompost faulig, mischen Sie Zweighäcksel, Staudenschnitt oder Laub unter. Mit dem Kressetest prüfen Sie, ob der Kompost reif ist. Säen Sie auf die Komposterde Kresse aus und bleiben die Blättchen grün, ist der Kompost reif.
#13 Kompost sieben: Durchwurfsieb verwenden
Bevor Sie reifen Kompost ausbringen, sieben Sie ihn mit einem Durchwurfsieb, dessen Maschen eine Größe von mindestens 15 Millimetern haben. Stellen Sie das Sieb schräg auf und werfen Sie den Kompost mit einer Grabegabel darauf. Die losen Bestandteile rutschen am Sieb ab und werden beim Aufsetzen des neuen Komposts wieder verwendet. Ist der Kompost gesiebt, lässt er sich leichter ins Beet bringen. Die Reihen lassen sich besser ziehen.
#14 Kompost ins Beet bringen: Zeitpunkt und Dosierung
Den fertigen Kompost bringen Sie am besten im Frühjahr ins Beet, um Ihren Pflanzen eine gute Starthilfe zu geben. Harken Sie den Kompost nach der Lockerung des Bodens flach ins Beet. Zusätzlich können Sie den Pflanzen während der Wachstumszeit eine Kompostdüngung geben, indem Sie den Kompost um die Pflanzen verteilen und einharken. Dauerkulturen wie Obstbäume oder Beerensträucher können schon im Herbst eine Mulchschicht aus Kompost erhalten. Die Dosierung hängt vom Nährstoffbedarf der Pflanzen ab:
- Starkzehrer wie Kohlpflanzen, Tomaten, Kartoffeln, Sellerie und Zucchini brauchen pro Quadratmeter Beetfläche vier bis sechs Liter Kompost.
- Mittelzehrer wie Zwiebel, Spinat oder Kohlrabi, aber auch Obstbäume, Stauden und Blumenbeete benötigen pro Quadratmeter Beetfläche zwei bis drei Liter Kompost.
- Schwachzehrer wie Bohnen oder Erbsen kommen mit ein bis zwei Litern Kompost pro Quadratmeter Beetfläche aus.
Auch die Bodenqualität spielt bei der Kompostierung eine Rolle. Lehmiger Boden braucht weniger Kompost als Sandboden.
#15 Kompost für Flüssigdünger verwenden: mit Wasser mischen
Für Flüssigdünger mischen Sie eine Schaufel Kompost mit einem Liter Wasser. Rühren Sie gut durch und geben Sie nach dem Absetzen das Kompostwasser unverdünnt in die Gießkanne. Dieser Flüssigdünger wird schnell von den Pflanzen aufgenommen. Möchten Sie einen Komposttee herstellen, um die Pflanzen zu stärken, lassen Sie dieselbe Mischung zwei Wochen lang stehen und rühren zwischendurch immer wieder um. Filtern Sie den fertigen Komposttee durch ein Tuch und verdünnen Sie ihn im Verhältnis einen Teil Komposttee mit zehn Teilen Wasser. Mit dieser Mischung besprühen Sie die Pflanzen.