Ein Selbstversorgergarten soll Sie über viele Jahre mit Obst und Gemüse versorgen. Möchten Sie in die Selbstversorgung starten, sollten Sie Ihren Garten gut planen und durchdacht anlegen. Ein 4-Jahres-Plan zeigt Ihnen, wie Sie Ihren Garten innerhalb von vier Jahren vergrößern.
Bedarf an Obst und Gemüse ermitteln: über zwei bis drei Monate
Um einen Selbstversorgergarten anzulegen, ermitteln Sie, wie viel Sie an Obst und Gemüse benötigen, um sich selbst zu versorgen. Davon ist abhängig, wie groß der Garten werden soll und welche Mengen Sie von den verschiedenen Gemüsesorten anbauen. Bei der Planung der Größe kommt es jedoch auch auf den verfügbaren Platz an. Ist Ihr Garten groß genug, schaffen Sie es innerhalb von vier Jahren, sich komplett selbst mit Obst und Gemüse zu versorgen.
Überlegen Sie, welche Obst- und Gemüsesorten Sie mögen und daher häufig essen, und was Sie überhaupt nicht mögen. Schreiben Sie über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten auf, was Sie an Äpfeln, Paprika, Tomaten, Gurken, Möhren, Bohnen oder Kartoffeln Sie gekauft haben. Rechnen Sie diese Mengen auf ein Jahr um.
Größe des Gartens planen: Abhängig von Ihren Bedürfnissen
Haben Sie ermittelt, was Sie das Jahr über an Obst und Gemüse brauchen, kommt es auf die Größe des Gartens an. Sie ist abhängig von Ihrem verfügbaren Platz, aber auch von Ihren Bedürfnissen. Für das erste Jahr wird eine Größe von 20 Quadratmetern empfohlen. So sind Sie nicht überfordert und finden einen guten Einstieg in den Selbstversorgergarten.
In den folgenden Jahren vergrößern Sie den Garten. Möchten Sie auch noch Obstbäume pflanzen, ist mehr Platz erforderlich. Im vierten Jahr ist eine Größe von 100 Quadratmeter zu empfehlen, denn Sie brauchen auch Platz für Kartoffeln, Erdbeeren und Beerensträucher, um sich vollständig selbst zu versorgen.
Der richtige Standort: abhängig von Sonne und Boden
Um keine langen Wege zurücklegen zu müssen, sollte Ihr Selbstversorgergarten möglichst nahe an Ihrem Haus liegen. Sonne ist ein wichtiges Kriterium, doch einige Pflanzen gedeihen auch gut im Halbschatten. Der Boden ist ein weiteres Kriterium, doch können Sie ihn mit Kompost verbessern. Zusätzlich können Sie, abhängig davon, ob es sich um Sand- oder Lehmboden handelt, Sand oder Lehm unterarbeiten, um die besten Bodeneigenschaften zu erhalten. Der Standort sollte möglichst windgeschützt stehen. Ideal ist eine ebene Fläche, doch ein leichter Südhang ist ebenfalls geeignet.
Selbstversorgergarten: zuerst Obstbäume pflanzen
Bevor Sie Ihren Selbstversorgergarten anlegen, lassen Sie eine Bodenanalyse vornehmen. Bei einer professionellen Bodenanalyse in einem Labor erfahren Sie, was Ihr Boden noch an Nährstoffen benötigt. Sie können jedoch auch selbst eine Bodenprobe vornehmen, um zu erfahren, ob es sich um Sand- oder Lehmboden handelt. Wissen Sie, welche Bodenqualität vorliegt, nehmen Sie die entsprechenden Verbesserungen mit Sand oder Lehm sowie Kompost vor.
Bevor Sie Beete anlegen, pflanzen Sie Obstbäume und Beerensträucher. Da Sie Bäume und Sträucher über viele Jahre in Ihrem Garten haben, müssen Sie einkalkulieren, wie groß sie werden. Das berücksichtigen Sie beim Anlegen der Beete, da die Bäume den Gemüsepflanzen sonst einen großen Teil an Nahrung streitig machen. Die richtige Zeit, um Bäume und Sträucher zu pflanzen, ist das Frühjahr oder der Herbst.
Sind Ihre Bäume und Sträucher in der Erde, legen Sie Beete und Wege an. Planen Sie die Beete so, dass Sie von den Wegen alles gut erreichen, um Unkraut zu jäten, zu pflanzen und zu ernten.
Das erste Jahr: einfache Gemüsesorten anbauen
Im ersten Jahr bearbeiten Sie nur eine kleinere Fläche und bauen Gemüsesorten an, die keine hohen Ansprüche an Boden und Pflege stellen:
- Radieschen
- Zucchini
- Salat
- Zwiebeln
- Rote Bete
- Mangold
- Kräuter
- Bohnen
Beachten Sie die Aussaat- und Pflanzzeiten. Da es auch auf die Fruchtfolge ankommt, erstellen Sie am besten eine Skizze mit den Maßen und der Beetaufteilung Ihres Gartens und tragen ein, was wo gestanden hat. Diese Skizze heben Sie über mehrere Jahre auf, da Sie verschiedene Gemüsesorten über mehrere Jahre nicht am selben Standort anbauen können.
Vergessen Sie nicht, regelmäßig die Beete sowie die Obstbäume und Beerensträucher zu bewässern.
Das zweite Jahr: Garten vergrößern
Im zweiten Jahr haben Sie schon Erfahrungen gesammelt und kennen sich mit der Gartenarbeit aus. Es wird Zeit, Ihren Garten zu vergrößern und neue Beete anzulegen. Ihre Anbaufläche können Sie im zweiten Jahr verdoppeln. Wechseln Sie die Standorte für Ihre Gemüsesorten und legen Sie wieder eine Skizze als Pflanzplan an, die Sie auch für künftige Jahre nutzen. Nun können Sie weitere Gemüsesorten anbauen, beispielsweise Kohl als Starkzehrer. Mit Kompost und gegebenenfalls mit Mist reichern Sie den Boden für die Starkzehrer an. Vergessen Sie nicht das Wässern und das Jäten. Im zweiten Jahr können Sie bereits die ersten Johannisbeeren und Stachelbeeren ernten.
Das dritte Jahr: Garten auf endgültige Größe bringen
Haben Sie zu Beginn geplant, wie groß Ihr Garten werden soll, bringen Sie ihn nun auf seine endgültige Größe. Von den verschiedenen Gemüsesorten können Sie nun etwas mehr anbauen. Ihren Garten können Sie auch mit einem Erdbeerbeet, Kartoffeln und einem Gewächshaus für Tomaten sowie Paprika bereichern. Erstellen Sie wieder einen Pflanzplan, um auch im kommenden Jahr die Fruchtfolge zu beachten. Von Ihren Obstbäumen ernten Sie mit etwas Glück schon die ersten Früchte. Vergessen Sie nicht die Bodenverbesserung, bevor Sie die Pflanzen ins Beet bringen.
Das vierte Jahr: vollständige Selbstversorgung
Im vierten Jahr wissen Sie, wie viel Sie von den verschiedenen Gemüsesorten brauchen, um sich komplett selbst zu versorgen. Sie wechseln die Standorte für die verschiedenen Gemüsesorten und achten auf die Bodenverbesserung. Sie ernten bereits Obst. Ihre Beerensträucher und Obstbäume benötigen vielleicht schon einen Rückschnitt.