Die Agave ist ein Wüstenkind und hierzulande wird sie häufig als Zimmerpflanze genutzt. Obwohl die Blüte bei vielen Agavenarten auf sich warten lässt, sind die Kakteen-ähnlichen Sukkulenten sehr beliebt. Denn immerhin sind die Blätter immergrün und die exotischen Blattrosetten sind außerdem sehr dekorativ. Zudem ist die Agave sehr pflegeleicht und anspruchslos.
Anbau und Pflege von Agaven als Zimmerpflanzen
Agaven sind beliebte Zimmerpflanzen und sind in vielen Häusern und Wohnungen zu finden. Sie sehen nicht nur exotisch aus, sondern sind eine Augenweide, wenn sie blühen. Allerdings kann dies bis zu zehn Jahren dauern. Die Geduld zahlt sich aber definitiv aus.
Agaven zählen zur Familie der Spargelgewächse und es zählen mehr als 200 Arten zu der Pflanzengattung. Den Ursprung haben Agaven im Süden Nordamerikas, in Mittelamerika und in nördlichen Teilen Südamerikas. Sie wachsen hauptsächlich in Halbwüsten und sind daher auch in den Mittelmeerländern wie Griechenland oder Spanien heimisch. Agaven können zu sehr imposanten Pflanzen heranwachsen und sind zudem auch ökonomisch von großer Bedeutung. Während die Sisal Agave Fasern liefert, wird aus anderen Arten der Agaven Dicksaft gewonnen. Aus dem Herz der blauen Agave hingegen wird in Mexiko Tequila gewonnen.
Standort
Wenn auch Sie eine Agave als Zimmerpflanzen haben möchte, ist der Standort besonders wichtig. Die Agave sollte an einem warmen, vollsonnigen, aber zugluftfreien Ort stehen. Perfekt ist es, wenn Ihre Agave mindestens fünf Stunden Sonne pro Tag bekommt. Da die Pflanzen in Halbwüsten hervorragend gedeihen, ist trockene Luft kein Problem für sie. Zudem können Sie die Agave auch von Ende Mai bis Oktober auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Vor dem ersten Frost ist es aber wichtig, dass die Pflanze wieder ins Haus geholt wird.
Substrat
Im Handel finden Sie eine spezielle Substratmischung für Kakteen und Sukkulenten. Diese ist auf die besonderen Bedingungen der Pflanzen abgestimmt. Sie ist nährstoffarm und sorgt außerdem dafür, dass es nicht zur Staunässe kommt. Das mögen die Sukkulenten nämlich gar nicht. Möchten Sie nicht auf diese Mischung zurückgreifen, können Sie auch zwei Drittel handelsübliche Blumenerde mit einem Drittel Bims-Kies, Quarzsand oder Lavasteinchen mischen. Zudem ist eine Drainageschicht im Topf notwendig.
Gießen und Düngen der Agaven
Agaven als Zimmerpflanzen benötigen nur wenig Wasser und Dünger. Gießen Sie zu viel, kann es zur Wurzelfäule kommen. In der Regel wird die Agave ein- bis zweimal die Woche, je nach Zimmertemperatur, gegossen. Anschließend sollte das Substrat gut trocknen, bevor die Agave als Zimmerpflanze erneut gegossen wird.
Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass Sie die Pflanze mit kalkarmem Wasser gießen. So gedeiht sie deutlich besser. Da das Wüstenkind sehr langsam wächst, ist auch der Nährstoffbedarf sehr gering. Von April bis September kann die Pflanze alle drei Wochen gedüngt werden, um den Wuchs anzuregen. Hierfür verwenden Sie einen Flüssigdünger, der für Kakteen oder Sukkulenten geeignet ist. Achten Sie jedoch genau auf die Dosierung, da eine Überdosierung zum Tod der Agave führen kann.
Schneiden von Agaven
Agaven als Zimmerpflanzen müssen in der Regel nicht geschnitten werden. Lediglich abgestorbene Blättern können Sie mit einem scharfen Messer direkt am Hauptstrunk abschneiden. Achten Sie darauf, dass die Blätter bereits komplett vertrocknete sind, bevor Sie sie entfernen. Das Schneiden kann nämlich auch dazu führen, dass die Pflanze Schaden nimmt und im schlimmsten Fall abstirbt. Da die Agave Dornen aufweist, sollten Sie Handschuhe beim Schneiden verwenden. Außerdem ist der Agavensaft giftig, weshalb Sie sich schützen sollten.
Umtopfen
Das Umtopfen von Agaven ist gar nicht so einfach. Die Dornen sind biestig und es kommt immer wieder zu Verletzungen. Handschuhe sind daher beim Umtopfen ein Muss, zumal der Saft der Pflanze auch giftig ist. Ist es Zeit, einen größeren Topf zu nutzen, sollten Sie die Agave direkt nach dem Winter umtopfen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Topf nur ein wenig größer ist. Gleichzeitig müssen Sie ausreichend Abzugslöcher schaffen, damit die Staunässe vermieden wird. Eine Drainage aus Kies, Tonscherben oder Blähton ist hier von großer Bedeutung.
Danach befüllen Sie den Topf zur Hälfte mit der Substratmischung und setzen die Agave mittig ein. Sie sollte genauso tief eingesetzt werden wie im alten Topf. Anschließen mit Substrat auffüllen, andrücken und ein wenig gießen. Beim Umtopfen einer Agave ist zudem darauf zu achten, dass hier weder Blätter noch Wurzeln eingekürzt werden dürfen.
Vermehrung von Agaven
Wenn Sie die Agave vermehren möchten, haben Sie gleich zwei Möglichkeiten. Zum einen ist dies über Ableger und zum anderen über Samen möglich. Allerdings erfolgt die Vermehrung meist über Ableger, da die Agave in der Regel erst nach zehn Jahren das erste Mal blüht.
Bei der Vermehrung über Ableger benötigen Sie die Kindel, die sich etwas entfernt von der Mutterpflanze bilden. Da diese aber dennoch mit dem Wurzelwerk verbunden sind, muss die Pflanze aus dem Topf geholt werden. Beim Umtopfen ist daher der richtige Zeitpunkt, um Kindel zur Vermehrung zu entfernen.
Schneiden Sie die Kindel mit einem scharfen Messer so ab, dass sie einige Wurzeln besitzt. Allerdings sollte der Strunk der Mutterpflanze nicht zu stark verletzt werden. Zur Sicherheit sollten Sie außerdem Holzkohlepulver nutzen, um die Schnittwunde zu behandeln. Die Kindel werden dann etwa einen Zentimeter tief, in Kakteenerde gesteckt, das Substrat angedrückt und zum Schluss gießen Sie noch ein wenig.
Krankheiten und Schädlinge
Die Agave als Zimmerpflanze hat häufig mit Wurzel- und Stammfäule zu kämpfen, die vorrangig auf Pflegefehler zurückzuführen sind. Wird die Pflanze zu viel gegossen, kommt es zur Wurzel- und Stammfäule. Sollte dies der Fall sein, müssen Sie das Gießen sofort einstellen und darauf achten, dass das Substrat komplett abtrocknet. Besser wäre es sogar, die Pflanzen in frisches und vor allem trockenes Substrat umzutopfen. Faulige und beschädigte Wurzelteile müssen Sie entfernen und auch nach dem Umtopfen auf das Gießen verzichten.
Eine weitere Krankheit, die häufig bei Agaven auftritt ist die Blattchlorose, die ebenfalls auf Pflegefehler zurückzuführen ist. Verantwortlich für diese Erkrankung ist ein zu kalkhaltiges Wasser. Bei der Blattchlorose zeigen sich weißliche Verfärbungen der Blattrosette. Um den Kalk im Wasser zu reduzieren, sollte es vor dem Gießen auf mindestens 60 Grad erhitzt werden. Nach dem Abkühlen kann das Wasser dann als Gießwasser genutzt werden. Optimal wäre jedoch Regenwasser, welches Sie aufgefangen haben.
Bei Agaven als Zimmerpflanze kann es gelegentlich auch zu einem Befall mit Schildläusen kommen. Sie können sie an den bräunlichen, ovalen Schildchen erkennen. Die Bekämpfung mit den üblichen Hausmitteln reicht bei einem Befall leider häufig nicht aus, weshalb sie womöglich zu biologischen Pflanzenschutzmitteln greifen müssen. In Kombination mit Hausmitteln ist die Behandlung aber sehr effektiv.
In der Regel ist die Agave als Zimmerpflanze aber sehr anspruchslos und hat kaum Krankheiten. Wie Sie sehen können, sind die Erkrankungen meist auf Pflegefehler zurückzuführen.