Die Akelei zeichnet sich durch ihre besondere Blütenform aus, weshalb sie auch Narrenkappe, Zigeunerglocke oder Elfenschuh genannt wird. Im Mittelalter sowie in der frühen Neuzeit wurde sie in der Medizin genutzt. Auch auf Tafelgemälden ist sie oft vorzufinden. Erfahren Sie Interessantes über die Herkunft und Verwendung und wie Sie die Akelei aussäen und pflanzen können.
Herkunft der Akelei
Akeleien (Aquilegia) gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse. Es gibt etwa 75 Arten, die größtenteils in den gemäßigten Zonen Eurasiens und Nordamerikas verbreitet sind. Die Pflanzen wachsen in verschiedenen Lebensräumen wie in Trockengebieten, auf Felsheiden und alpinen Grasländern oder an der Meeresküste. Arten wie Aquilegia skinneri und Aquilegia chrysanta gedeihen in der Wüste, während Arten wie Aquilegia jonesii oder Aquilegia dinarica im Hochgebirge vorkommen. Arten wie Aquilegia vulgaris wachsen in Wäldern, auf Graslandschaften und in Felsgebieten. Andere sind Spezialisten und haben sich an bestimmte Standorte angepasst.
Man geht davon aus, dass die Akelei im Mittelalter im europäischen Raum als Zierpflanze diente. Sie wurde ebenfalls in der Medizin genutzt. Im Mittelalter dienten die Samen als Aphrodisiakum. Damals schrieb man den Samen sogar bei bloßer Berührung aphrodisische Kräfte zu. Es hieß beispielsweise: Würde man die Samen zu Pulver zerreiben, sich damit die Handflächen bestreichen und anschließend eine Frau berühren, wäre sie direkt sexuell erregt. Andererseits wurde die Akelei früher und heute als Grabpflanze verwendet.
Akeleien zählen zu den Giftpflanzen, weil sie einen hohen Gehalt an Blausäureglykosid aufweisen. Sie sollten deshalb nicht experimentieren und versuchen, die Pflanze für medizinische Zwecke zu verwenden!
Aussehen und Wuchs
Je nach Herkunft sind die Blüten unterschiedlich gefärbt. Arten aus Nordamerika haben meistens gelbe oder rote Blüten. Sie werden dort in der Natur durch Kolibris bestäubt. Akeleien aus Asien und Europa sind bei Insekten beliebt und blühen häufig in weißer, violetter, blauer oder rosafarbenen Färbung. Abhängig von Art und Sorte erreichen sie eine Wuchshöhe von 15 bis 90 Zentimetern. Aquilegia flabellata var. pumila ist beispielsweise eine Zwerg-Akelei. Hybriden der Gartenakelei Aquilegia caerulea sind höher wachsend. Sehr beliebt ist die Gewöhnliche Akelei „Nora Barlow“. Sie hat rosafarbene, pomponförmige Blüten mit weißen Blütenspitzen.
Standort und Boden
Akeleien benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Sie mögen ebenfalls Standorte mit wanderndem Schatten von Gebäuden oder Gehölzen. Für sonnige Beete eignen sich Hybriden. Die Staude gedeiht auf nährstoffreichen, durchlässigen Böden, die mäßig feucht bis feucht sein sollten. Staunässe kann sie jedoch nicht gut vertragen.
Die Akelei wirkt besonders hübsch in Kombination mit Glockenblumen oder Rosen. Sie können hohe Arten mit anderen Stauden zusammen auf Freiflächen oder am Gehölzrand pflanzen. Gemeinsam mit großblättrigen Pflanzen wie Kaukasusvergissmeinnicht oder Purpurglöckchen erzielen Sie ein kontrastreiches Blumenbeet. Die Akelei ist auch als Schnittblume verwendbar.
Möchten Sie Ihren Steingarten mit Akeleien verzieren, bieten sich kleinere Arten wie Aquilegia bertolonii an. Für offene, trockene Bereiche sind die Gelbe Akelei Aquilegia flavescens, die Gold-Akelei Aquilegia chrysantha oder andere gelb blühende, aus Amerika stammende Arten zu empfehlen. Schneiden Sie im Frühsommer nach der Blütezeit den Blütenstand heraus und geben Sie den Pflanzen im Anschluss Dünger. Dann können Sie sich im Herbst an einer zweiten Blüte erfreuen. Auch bei mehrfarbigen Edel-Sorten empfiehlt es sich, nach der Blüte die Blütenstiele zu entfernen. Ansonsten vermehrt sich die Pflanze durch Selbstaussaat. Vitale Nachkommen bilden sich oftmals zur natürlichen Form zurück und blühen dann nicht mehr mehrfarbig, sondern mit blau-violetten Blüten.
Falls Sie Ihre Akeleien im schattigen Bereich dominanter Gehölze wie Spitz-Ahorn oder Birke setzen, sollten Sie darauf achten, sie regelmäßig zu gießen. Obwohl Akeleien ein dichtes Wurzelgeflecht entwickeln, würden sie aufgrund der Wurzelkonkurrenz der Gehölze vertrocknen.
Sie können Akeleien zwar auch im Topf kultivieren. Weil der Raum für die Wurzeln im Pflanzgefäß begrenzt ist, verkürzt sich die Blütezeit.
Pflanzung von Akeleien
Mit der Pflanzung sollten Sie bis Ende April oder nach den Eisheiligen warten, denn Nachtfrost sollte ausgeschlossen sein. Lockern Sie den Gartenboden tiefgründig und arbeiten Sie Kompost, Humus oder Sand in die Erde ein. Die Pflanzlöcher sollten doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Geben Sie etwas Hornmehl in die Pflanzlöcher, um den Akeleien den Start mit Nährstoffen zu erleichtern.
Akeleien sollten mit einem Abstand von 30 Zentimetern zu Nachbargewächsen stehen. Stellen Sie den Wurzelballen vor der Pflanzung in einen Eimer mit Wasser, sodass er sich gut mit Wasser vollsaugen kann. Anschließend stellen Sie die Pflanze in das Pflanzloch, füllen die Lücken mit dem Erdaushub auf und drücken die Erde leicht an. Um das Anwachsen zu unterstützen, gießen Sie die Pflanze großzügig.
Während der Wachstumsphase und der Blütezeit benötigt die Akelei genügend Nährstoffe. Geben Sie ihr alle zwei bis drei Wochen Hornspäne, Pferdedung oder Kompost. Bei der Kultivierung im Topf nutzen Sie alle zwei Wochen von Mai bis August einen Flüssigdünger.
Die Akelei kommt gut mit der kalten Jahreszeit zurecht, sodass Sie keine Vorkehrungen treffen müssen. Lediglich im Pflanzjahr sollten Sie Ihr einen Schutz aus Nadelreisig, Stroh oder Laub bieten. Das Laub zieht sich im Winter ein. Schneiden Sie es erst im zeitigen Frühling bodennah ab, denn es ist ein natürlicher Winterschutz.
Akeleien aussäen
Damit die Aussaat gelingt empfiehlt es sich, Akeleien im Haus vorzuziehen. Damit können Sie Ende Februar/ Anfang März beginnen.
- Füllen Sie Aussaaterde in eine Saatschale oder in einen Topf.
- Streuen Sie die Samen aus und bedecken Sie sie mit etwas Erde.
- Befeuchten Sie Erde reichlich, wozu ein Handsprüher hilfreich ist.
- Stellen Sie das Pflanzgefäß auf ein Fensterbrett. Die ideale Keimtemperatur beläuft sich zwischen 17 und 20 Grad Celsius.
- Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.
- Die Keimzeit beträgt fünf bis sechs Wochen.
Möchten Sie direkt ins Freiland aussäen, sollten Sie bis Ende April/ Anfang Mai warten. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Boden sollte frisch, durchlässig, aufgelockert, humos und nährstoffreich sein. Ein leicht lehmiger Boden ist von Vorteil, weil die Akelei einen feuchten Untergrund benötigt und lehmiges Substrat langsamer austrocknet.
Um die Saat besser ausstreuen zu können, sollten Sie die Samen mit Sand mischen. Verstreuen Sie die Samen gleichmäßig auf das Beet und bringen Sie anschließend eine dünne Erdschicht darüber aus. Gießen Sie die Erde an und halten Sie weiterhin den Boden feucht.
Fünf Empfehlungen für Akelei im Garten
- Akelei Biedermeier
Die rund 35 Zentimeter hohe Staude zeichnet sich durch ihre alte Blütenform mit besonders langen Sporen aus. Sie bietet sich vor allem für eine Gruppenpflanzung und als Schnittblume an. Sie blüht im zweiten Jahr von Juni bis Juli.
- Akelei Green Apples
Mit ihren clematisartigen, limonengrünen Blüten eignet sich diese Akelei besonders für romantische Gärten. Die Blütenfarbe wechselt später zu einem Apfelgrün und zum Schluss haben sie einen Cremeton. Die zweijährige Akelei wird 60 Zentimeter hoch und blüht von Frühlingsende bis zur Sommermitte.
- Akelei Mrs. Scott Elliott
Die Sorte blüht von Mai bis Juni und wir 80 Zentimeter hoch. Sie passt sehr gut in einen Naturgarten und in Rabatten.
- Bio-Gartenakelei
Diese mehrjährige Sorte zeigt sich mit Blüten in unterschiedlichen Farbtönen. Sie wird 80 bis 100 Zentimeter hoch und ist eine typische Pflanze für Bauerngärten.
- Yellow Queen
Die Sorte ist eine Gold-Akelei mit einer Wuchshöhe zwischen 80 und 90 Zentimetern. Sie blüht von Juni bis August.