Stauden verschönern jeden Garten. Mit der Zeit werden sie größer und wachsen allmählich zusammen, sodass sich ein herrlicher Blütenteppich bildet – und das über viele Jahre hinweg. Wichtig beim Pflanzen sind immer, der Standort selbst, also ob er sonnig, halbschattig oder schattig ist, und die Bodenbeschaffenheit. Diese beiden Faktoren bestimmen das Wachstum. Alles andere ist Geschmackssache, sprich, ob Sie eher kleinere Stauden bevorzugen, größere oder gar einen Mix. Und dann können Sie Ihre Beete natürlich auch farblich nach Lust und Laune gestalten. Was Sie bei Stauden beachten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Was sind eigentlich Stauden?
Stauden kennt jeder, doch nicht selten werden auch Pflanzen als Stauden bezeichnet, obwohl sie gar keine sind. Bei Stauden handelt es sich um krautige Pflanzen, die mehrjährig sind. Das besondere Merkmal ist, dass sie nicht verholzen. Dabei können sie nach der Vegetationsperiode oberirdisch absterben, aber auch immergrün den Winter überdauern. Stauden gibt es als Blumen, Kletterpflanzen, Kräuter, Rosengewächse, Gemüse, Farne, Teich- und Zimmerpflanzen.
Welche Staudenarten gibt es?
Staude ist nicht gleich Staude. Man glaubt gar nicht, welche Unterschiede gemacht werden. Daher haben Botaniker Stauden in verschiedene Kategorien unterteilt:
- Sommergrüne Stauden
- Immergrüne Stauden
- Große Stauden
- Kleine Stauden
- Großblättrige Stauden
- Kleinblättrige Stauden
- Anspruchsvolle Stauden
- Pflegeleichte Stauden
- Einheimische Stauden
- Exotische Stauden
- Sommerfeste Stauden
- Winterharte Stauden
- Stauden für sonnige Standorte
- Stauden für schattige Standorte
- Stauden für halbschattigen Standorte
- Giftige Stauden
- Ungiftige Stauden
- Freiflächenstauden
- Gehölzstauden
- Waldstauden
- Gewürzstauden
- Farnstauden
- Zierstauden
- Frucht- und Obststauden
- Gemüsestauden
- Duftende Stauden
- Blühende Stauden
- Nichtblühende Stauden
- Kurzblühende Stauden
- Langblühende Stauden
- Einmalblühende Stauden
- Zweimalblühende Stauden
- Sommerblühende Stauden
- Winterblühende Stauden
- Beetstauden
- Kletterstauden
- Steingartenstauden
- Wasserstauden
- Alpine Stauden
- Rabattenstauden
- Friedhofstauden
Die Aussaat von Stauden
Stauden können Sie natürlich bereits vorgezogen im Handel kaufen, Sie können aber jede Staude auch selbst aussäen und großziehen. Dabei haben Sie zwei Möglichkeiten:
Stauden direkt ins Beet aussäen
Da Stauden winterhart sind, ist dies problemlos möglich. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Herbst, aber auch im Winter ist das möglich. Die meisten Stauden sind sogenannte Kaltkeimer. Sie benötigen also einen Kälteanreiz, um zu keimen. Stauden, die nicht zu den Kaltkeimern gehören werden dagegen erst im Frühjahr ausgesät. Einen größeren Erfolg erzielen Sie im Übrigen, wenn Sie die Samen unter kontrollierten Bedingungen aussäen, nämlich drinnen.
Stauden im Haus/Gewächshaus vorziehen
Mit der Aussaat von Staudensamen können Sie ab Januar beginnen. Dazu werden die Samen in Anzuchtschalen oder kleinen Töpfen in Anzuchterde oder Pflanzerde, die mit Sand vermischt wird, ausgesät. Nun kommt es darauf an, ob die Stauden Licht- oder Dunkelkeimer sind. Lichtkeimer werden nicht mit Erde bedeckt, Dunkelkeimer kommen mindestens doppelt so tief in die Erde wie ihr Durchmesser beträgt.
Achten Sie auch hier immer darauf, dass es Kaltkeimer gibt, die einen Kältereiz benötigen. Diesen können Sie simulieren, indem Sie die Anzuchtschalen für mehrere Wochen (der Zeitpunkt hängt von der Pflanze ab) in den Kühlschrank stellen.
In beiden Fällen die Erde immer feucht halten und die Töpfe an einen hellen Standort stellen (die Kaltkeimer natürlich erst nach dem Keimen). Bilden sich die ersten Blätter nach den beiden Keimblättern, dann können die Stauden pikiert werden bzw. in einen größeren Topf umziehen. Nach den Eisheiligen dürfen sie dann nach draußen in den Garten. Sollten die Jungpflanzen noch nicht die gewünschte Kraft bzw. Größe haben, pflanzen Sie diese am besten erst ab September ins Beet.
Die beste Pflanzzeit von Stauden
Stauden können Sie vorgezogen die ganze Saison über kaufen. Doch wann kommen diese in die Erde? Prinzipiell können Sie sie von Mai bis Oktober jederzeit pflanzen. Vermeiden sollten Sie heiße Perioden, da dann die Erde sehr trocken ist, die Stauden aber noch nicht angewachsen sind und jeden Tropfen Wasser benötigen. Daher wird empfohlen, im Frühling oder im Herbst zu pflanzen.
Frühlingspflanzung
Hier müssen Sie damit rechnen, dass die Staude im ersten Jahr noch nicht in dem Maße blüht, wie Sie das vielleicht erwarten. Oftmals ist die Blüte sehr kurz und recht mickrig, was aber nicht bedeutet, dass die Staude krank ist. Sobald die Pflanze in der Erde ist, muss sie dafür sorgen, dass sie Nährstoffe bekommt, weswegen Sie damit besonders zu tun hat. Schon allein aus diesem Grund ist es sinnvoller, den Pflanzzeitpunkt in den Herbst zu legen.
Herbstpflanzung
Kommt die Staude im Herbst in den Boden, dann ist die Vegetationsphase beinahe vorbei, sie kann sich also voll und ganz auf die Bildung von Wurzeln konzentrieren. Pflanzen können Sie ab Mitte September bis in den November hinein, sofern noch kein Tagesfrost zu erwarten ist. Die noch warmen Böden genügen, um das Wurzelwachstum zu aktivieren und genügend Wurzeln vor dem Winter zu bilden. Im Frühjahr steckt sie dann alle Kraft in den Austrieb und blüht deutlich kräftiger, als bei einer Frühlingspflanzung.
So wird gepflanzt
- Heben Sie ein Pflanzloch aus.
- Geben Sie den Wurzelballen solange in einen Eimer mit Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen.
- Setzen Sie die Staude in das Pflanzloch – die Pflanze sollte nicht höher oder tiefer stehen, als im Topf.
- Füllen Sie das Pflanzloch und drücken Sie die Erde leicht an.
- Gießen Sie gründlich.
Wenn der Boden zu sandig ist, können Sie diesen mit Tonmehl und verrottetem Kompost sinnvoll, ist der Boden zu lehmig, dann wird er durch Laubkompost oder Sand durchlässiger.
Stauden düngen
Nicht jede Staude muss gedüngt werden. Wie auch beim Gemüse, gibt es bei Stauden sogenannte Schwach- und Starkzehrer. Stauden, die zu den Starkzehrern gehören, wie Astern, Chrysanthemen, Eisenhut, Dahlien, Lilien, Phlox, Rittersporn, Sonnenauge, Sonnenblumen, Stockrosen oder Taglilien, sollten gedüngt werden.
- Düngen Sie den Boden schon bevor die Staude in die Erde kommt. Kompost hat sich hier ebenso bewährt, wie Hornspäne. Arbeiten Sie den Dünger gut in die Erde ein.
- In den Folgejahren werden Stauden dann vor Beginn der Vegetationsphase gegen Ende März gedüngt. Hier ebenfalls mit Kompost oder Hornspänen, alternativ einem Pflanzendünger aus dem Handel. Verwenden Sie keinen Mineraldünger, da diese das Pflanzenwachstum anregen und so die Staude zu schnell wachsen könnte.
- Wenn es sich um Starkzehrer handelt, dann werden diese auch im Sommer noch einmal gedüngt, um die Blütezeit zu verlängern.
- Gedüngt werden kann übrigens auch mit Kaffeesatz oder einer Brennnesseljauche, die zudem vor Krankheiten und Schädlingen schützt.
Stauden schneiden
Viele Gärtner greifen bereits im Spätherbst zur Gartenschere und schneiden Ihre Stauden bodennah zurück. Das kann man machen, allerdings ist ein Rückschnitt im Frühling sinnvoller. Denn so haben Sie einen attraktiven Winterschmuck in den Beeten, geben den Pflanzen einen natürlichen Frostschutz und sorgen auch dafür, dass Vögel und Nützlinge Nahrung finden. Wenn Sie im Frühling schneiden, achten Sie unbedingt darauf, dass Sie keine frischen Triebe kappen, die sich bereits bilden – hier ist besondere Vorsicht geboten!
Nach der Blüte bilden Stauden Samen aus. Wenn Sie dies verhindern möchten, dann können Sie die vergangenen Blüten direkt abschneiden. So steckt die Pflanze keine Kraft in die Samenbildung, sondern bildet neue Blüten aus und blüht somit über einen längeren Zeitraum. Stauden, die eigentlich nur einmal blühen, können zu einer zweiten Blüte angeregt werden. Dazu werden die Triebe nach der Blüte auf etwa 10 Zentimeter zurückgeschnitten.
Stauden vermehren
Es gibt gerade bei den Stauden zahlreiche Möglichkeiten, diese zu vermehren und zu verjüngen – hier die gängigsten Methoden:
Stecklinge
Von April bis Juni können Sie von Ihren Stauden Stecklinge schneiden. Dazu wird ein Trieb unterhalb eines Blattknotens abgeschnitten und in Anzuchterde gesteckt. Schön feucht halten, so bilden sich nach kurzer Zeit bereits die ersten Wurzeln.
Teilung
Graben Sie die Staude aus und Teilen Sie den Wurzelballen. Die neue Pflanze sollte dabei junge, frische Wurzeln erhalten und über mindestens eine Blattknospe verfügen – neu einpflanzen, fertig.
Ausläufer
Bilden Ihre Stauden oberirdisch lange Triebe, können Sie die Pflanze einfach mit einem Spaten teilen. Durchtrennen Sie die Triebe und pflanzen Sie die junge Staude an ihren neuen Standort.
Schnittlinge
Suchen Sie einen verdickten Stängel, graben Sie diesen ein wenig aus und entfernen Sie ihn am Wurzelansatz. Einige Wurzeln sollten sich noch daran befinden, ebenso sollten bereits Blätter am Stängel vorhanden sein. Nun können Sie den Schnittling neu einpflanzen.
Aussaat
Wie die Aussaat funktioniert, haben wir Ihnen oben bereits ausführlich erklärt.
Denken Sie daran, jede Jungpflanze regelmäßig zu gießen, damit diese gut anwachsen kann.
Stauden überwintern
Stauden sind immer winterhart, deswegen können Sie diese getrost im Beet belassen. Wie oben erwähnt, ist es sinnvoll, den Rückschnitt erst im Frühling durchzuführen, also die abgestorbenen, oberirdischen Teile an der Pflanze zu belassen. Dennoch könnte ein Winterschutz durchaus Sinn machen.
- Sie können Stauden einen Winterschutz geben, indem Sie die Erde im Herbst mit Laub bedecken. Dies ist vor allem für Stauden, die erst im Herbst gepflanzt wurden, sinnvoll. Durch das Laub wird außerdem der Boden mit Nährstoffen versorgt.
- Haben Sie immergrüne Stauden im Beet, ist es wichtig, dass diese auch in der kalten Jahreszeit Wasser erhalten, da sie ihre Blätter und Stängel versorgen müssen. Wenn die Erde allerdings gefroren ist, kann die Pflanze kein Wasser aufnehmen und sogar vertrocknen. Hier hilft es, wenn Sie die Erde mit einer Folie oder mit Reisig abdecken. Treten längere Trockenperioden auf, können Sie den Stauden etwas Wasser aus der Gießkanne geben, das handwarm sein sollte.
- Haben Sie Stauden in Kübeln, dann sollten Sie diese auf jeden Fall vor Frost schützen. Stellen Sie sie direkt an die Hauswand und umwickeln Sie die Töpfe mit Jutesäcken, Folie oder Vlies. Gleichzeitig sollten die Töpfe nicht auf eiskaltem Steinboden stehen, geben Sie hier ein Stück Styropor darunter oder stellen Sie sie auf ein Stück Holz. Ebenfalls sinnvoll ist es, die Erde mit Reisig zu bedecken.
- Gegossen werden muss die Topferde in der Regel nicht, da sie meist ausreichend Feuchtigkeit hat, um die Überdauerungsorgane der Stauden zu versorgen.