Pastinaken sind ein altes Wurzelgemüse, das ähnlich wie Möhren zubereitet werden kann. Über lange Zeit war es fast in Vergessenheit geraten, doch in der gesunden Küche gewinnt es wieder an Bedeutung. Pastinaken sind reich an Vitaminen und halten aufgrund ihres Stärkegehalts lange satt.
Pastinaken: verwandt mit Möhren und Petersilie
Die Pastinake ist ein Wurzelgemüse, das optisch stark an Petersilienwurzeln erinnert und auch einen ähnlich würzigen Geschmack hat. Bereits im Römischen Reich waren Pastinaken als Gemüse beliebt. Sie wurden noch bis in das 18. Jahrhundert hinein in vielen Gärten angebaut, bevor sie von Kartoffeln und Möhren verdrängt wurden.
Von Petersilienwurzeln unterscheiden sich Pastinaken in ihren längeren und dickeren Wurzeln. Pastinaken sind zweijährige Pflanzen, die schon im ersten Jahr die Rüben ausbilden und dann geerntet werden. Ihre Blüten bilden Pastinaken zumeist erst im zweiten Jahr aus. Die Blätter von Pastinaken erinnern in ihrem Aussehen und ihrem Geruch an die von Sellerie.
Ansprüche an Standort und Boden: tiefgründiger und lockerer Boden
Damit Pastinaken kräftige, möglichst lange Rüben ohne Seitentriebe ausbilden, benötigen sie einen lockeren, tiefgründigen Boden, der lehmig sein sollte. Der Boden sollte einen hohen Humusgehalt haben und gleichmäßig feucht sein. Auf schweren, verdichteten Böden werden die Rüben nur kurz und bilden viele Seitentriebe. Bei der Vorbereitung des Beets lockern Sie den Boden gut mit dem Sauzahn und bringen pro Quadratmeter Boden ungefähr drei Liter Humus ein.
Damit sich die Erde setzen kann, lassen Sie das Beet noch mindestens eine Woche ruhen, bevor Sie Pastinaken aussäen. Der Standort für Pastinaken sollte sonnig bis halbschattig sein. Als Vorkultur für Pastinaken ist eine Gründüngung perfekt geeignet, beispielsweise Lupinen. Dort, wo Doldenblütler gestanden haben, zu denen auch die Pastinaken gehören, bauen Sie mindestens vier Jahre lang keine Pastinaken an.
Aussaat von Pastinaken: bereits im März
Säen Sie Pastinaken in milden Lagen schon im März aus, während Sie in kühleren Lagen noch bis Ende April warten können. Wann Sie Pastinaken aussäen, hängt auch davon ab, ob Sie sie frisch ernten oder für den Winter einlagern möchten. Im September können Sie Pastinaken als Frischgemüse ernten, wenn Sie sie im März oder April aussäen. Eine Aussaat bis Anfang Juni ist noch möglich, wenn Sie die Pastinaken im Spätherbst ernten und einlagern.
Die Pastinaken können im Winter im Beet bleiben und bei offenem Boden geerntet werden. Säen Sie die Pastinaken in ungefähr zwei Zentimeter tiefe Rillen bei einem Reihenabstand von 30 bis 50 Zentimetern und einem Abstand der Samenkörner von 15 bis 20 Zentimetern zueinander. Abhängig von der Bodentemperatur keimen Pastinaken nach zwei bis drei Wochen.
Tipp: Damit die ausgesäten Pastinaken tatsächlich keimen, kaufen Sie das Saatgut erst kurz vor der Aussaat und achten darauf, dass die Samen noch mindestens ein Jahr lang haltbar sind. Schon kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum keimen Pastinaken äußerst schlecht.
Pflege von Pastinaken: regelmäßig Unkraut jäten
Pastinaken gehören zu den Mittelzehrern und müssen nicht gedüngt werden. Sie entwickeln bei einem zu üppigen Nährstoffangebot eine größere Blattmasse, während die Wurzeln eher klein bleiben. Arbeiten Sie bei der Vorbereitung des Beetes Kompost ein, müssen Sie später keinen Kompost mehr nachfüllen. Hacken Sie den Boden regelmäßig und jäten Sie Unkraut, damit der Boden locker bleibt. Bei kühlem Wetter im Frühjahr schützen Sie die jungen Pflanzen vor Frost, indem Sie sie mit Vlies bedecken. Wässern Sie vor allem in den Sommermonaten reichlich, damit die Pflanzen kräftige Rüben ausbilden.
Ernte von Pastinaken: erntereif ab September
Haben Sie Ihre Pastinaken im März oder April ausgesät, ist die Ernte bereits im September möglich. Bei einer späteren Aussaat können Sie ab Oktober ernten. Frost macht den Pastinaken nichts aus, da sie dann milder und aromatischer schmecken. Möchten Sie die Pastinaken den Winter über im Beet lassen, schützen Sie den Boden mit einer Abdeckung aus Reisig oder Vlies, um laufend ernten zu können. In einem kühlen, luftfeuchten Keller können Sie Pastinaken in mit Sand gefüllten Eimern einlagern. Alternativ ist auch eine Erdmiete geeignet.
Nährwert von Pastinaken: viele Vitamine und ätherische Öle
Pastinaken haben einen milden, süßlichen und leicht würzigen Geschmack. Sie sind reich an Vitamin C und stärken das Immunsystem. Weiterhin sind verschiedene B-Vitamine enthalten, die an vielen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt sind.
Aufgrund ihres Gehalts an ätherischen Ölen haben Pastinaken eine leicht desinfizierende, entzündungshemmende Wirkung. Sie eignen sich für Menschen mit Bluthochdruck, schonen den Magen und stärken die Nerven. Da sie einen hohen Stärkegehalt aufweisen und den Ballaststoff Pektin enthalten, machen sie lange satt. Auch wenn Pastinaken einen hohen Zuckergehalt haben, können sie beim Abnehmen helfen, da sie einen vergleichsweise geringen Kaloriengehalt haben.
Zubereitung von Pastinaken: ähnliche Möglichkeiten wie bei Möhren
Pastinaken können Sie ähnlich zubereiten wie Möhren. Waschen Sie das Wurzelgemüse gründlich und schälen Sie es mit dem Sparschäler. Als Gemüsebeilage würfeln Sie Pastinaken, kochen sie mit etwas Salz und bereiten sie dann mit Butter und etwas frischer Petersilie zu. Pastinaken können Sie auch zusammen mit Möhren oder Erbsen als Gemüse bereiten. Sie eignen sich aber auch hervorragend für Cremesuppen und Eintöpfe. Als Püree zusammen mit Kartoffeln sind Pastinaken hervorragend geeignet. In Scheiben oder Stifte geschnitten lassen sich auch mit anderem Wurzelgemüse wie Möhren oder Rote Bete als Ofengemüse bereiten und mit einem Dip servieren.
Pastinaken-Kartoffel-Suppe
Für vier Portionen benötigen Sie
- 300 Gramm Kartoffeln
- 300 Gramm Pastinaken
- 200 Milliliter Kokosmilch
- 600 Milliliter Gemüsebrühe
- 2 Esslöffel Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- 1 Bund Petersilie
Schälen und waschen Sie Pastinaken und Kartoffeln und schneiden Sie sie in Würfel. Erhitzen Sie das Öl und braten Sie Pastinaken und Kartoffeln darin an. Füllen Sie mit Gemüsebrühe auf, lassen Sie alles aufkochen und dann 15 Minuten unter gelegentlichem Rühren köcheln. Geben Sie Kokosmilch dazu, pürieren Sie die Suppe, lassen Sie sie noch einmal kurz aufkochen und würzen Sie dann mit Salz, Pfeffer und der gehackten Petersilie.
Wurzel-Cremesuppe
Sie brauchen für zwei Portionen:
- 100 Gramm Pastinaken
- 200 Gramm Topinambur
- 75 Gramm Petersilienwurzel
- 50 Gramm Mandelmus
- 500 Milliliter Gemüsebrühe
- 6 Esslöffel Rapsöl
- 1 Lorbeerblatt
- 100 Gramm Mandelsahne
- Salz, Pfeffer
- etwas Petersilie
Schälen Sie das Wurzelgemüse, schneiden Sie es in Scheiben, erhitzen Sie das Öl und braten Sie das Wurzelgemüse darin an. Geben Sie Mandelmus, Lorbeerblatt und Brühe dazu, kochen Sie alles auf und lassen Sie es unter gelegentlichem Rühren ungefähr 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Entfernen Sie das Lorbeerblatt, pürieren Sie die Suppe und bestreuen Sie sie mit gehackter Petersilie.
Kohlrabi-Pastinaken-Salat
Für zwei Personen brauchen Sie
- 2 Pastinaken
- 1 Kohlrabi
- 1 Apfel
- 1 Zitrone
- 2 Esslöffel Walnussöl
- 1 kleines Stück Ingwerknolle
- etwas Essig
- frische Kräuter
Waschen und schälen Sie das Gemüse, den Apfel und den Ingwer und raspeln Sie alles grob. Pressen Sie die Zitrone aus und mischen Sie Gemüse, Apfel und Ingwer mit dem Saft. Bereiten Sie aus Essig, Öl und Kräutern ein Salatdressing und heben Sie es unter den Salat.