Die Steckrübe hat ihren Ursprung in Skandinavien und wird auch als Kohlrübe bezeichnet. Im Kohlrübenwinter 1916/17 galt sie als eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Im Anbau ist die Steckrübe unkompliziert, da sie nur geringe Ansprüche an den Anbau stellt.
Typische Merkmale von Steckrüben: verwandt mit Raps
Die Steckrübe wird auch als Kohlrübe, Wruke oder Wrucke bezeichnet und ist eine Rapssorte, die Rüben ausbildet. Die Rüben sind groß, haben eine gelbliche Schale und im oberen Bereich eine grüne oder rötliche Färbung. Das Fleisch der Rüben ist gelblich oder hellorange. Die ältesten Nachweise der Steckrübe stammen aus dem 17. Jahrhundert. Vermutlich gelangte die Steckrübe aus Skandinavien nach Deutschland. Steckrüben gehören, genau wie Raps und Kohl, zu den Kreuzblütlern, doch bringen sie ihre Blüten erst im zweiten Jahr hervor. Sie werden nur einjährig kultiviert.
Ansprüche an Standort und Boden: tiefgründig und humos
Da es im ersten Weltkrieg viele Missernten gab, wurden die anspruchslosen Steckrüben als eines der Hauptnahrungsmittel für die Menschen verwendet. Ursprünglich galten sie eher als Viehfutter, was dazu beigetragen hat, dass sie ihr negatives Image bis heute noch nicht vollständig abgelegt haben. Steckrüben sind Mittelzehrer und wachsen auf nahezu jedem Boden.
Am besten gedeihen sie jedoch auf tiefgründigem, humosem Boden und an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Eine gute Starthilfe gewähren Sie den Steckrüben, wenn Sie den Boden im Herbst des Vorjahres mit reifem Kompost vorbereiten.
Aussaat und Pflege: ab Ende Mai ins Beet
Da Steckrüben das perfekte Wintergemüse sind, reicht es aus, sie Ende Mai bis Ende Juni direkt ins Freiland in ungefähr ein bis zwei Zentimeter tiefe Rillen zu säen. Der Abstand der Samenkörner sollte 40 Zentimeter betragen, ebenso wie der Reihenabstand.
Steckrüben können Sie auch in Töpfen vorkultivieren. Die Vorkultur dauert vier bis fünf Wochen. Zeigen sich nach den Keimblättern die ersten Laubblätter und sind die Pflanzen einige Zentimeter groß, pflanzen Sie sie ins Freiland. Hacken Sie den Boden regelmäßig, jäten Sie Unkraut und bewässern Sie vor allem bei langen Hitzeperioden im Sommer ausreichend. Während der Hauptwachstumszeit im Sommer düngen Sie mit Brennnesseljauche.
Ernte und Lagerung: ab Oktober möglich
Steckrüben können kurzfristig Frost bis -6 Grad vertragen und sind gut lagerfähig. Sie schmecken am besten, wenn sie einen Durchmesser von 10 bis 15 Zentimetern haben. Sind die Rüben größer, können sie holzig werden. Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist Ende Oktober oder Anfang November. Ziehen Sie die Rüben aus der Erde und drehen Sie die Blätter ab. Über mehrere Monate können die Steckrüben in einem kühlen, dunklen Raum gelagert werden. Gut geeignet ist für die Lagerung auch eine Erdmiete.
Nährwerte von Steckrüben: reich an den Vitaminen A und C
Steckrüben haben zwar einen süßlichen Geschmack, doch sind sie kalorienarm und können sogar beim gesunden Abnehmen helfen. Pro 100 Gramm enthalten sie nur ungefähr fünf Gramm Zucker. Sie sind reich an Vitamin A und der Vorstufe Beta-Karotin, die wichtig für die Gesundheit von Haut und Haaren ist. Da Steckrüben auch reich an Vitamin C sind, stärken sie das Immunsystem und wirken dem Alterungsprozess entgegen. Sie enthalten auch Vitamine des B-Komplexes, die an verschiedenen Prozessen im Körper beteiligt sind.
Steckrüben sind reich an ätherischen Ölen und wirken daher leicht antibakteriell und entzündungshemmend. Sie beruhigen den Magen und sind auch bei einem empfindlichen Darm geeignet, doch sollten sie gut gegart werden, damit sie leicht verdaulich sind.
Zubereitung von Steckrüben: Eintöpfe und Pürees
Für Steckrüben gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten:
- Sie können als Kartoffelersatz gekocht und zu Püree verarbeitet werden. Ein Püree können Sie auch bereiten, indem Sie Steckrüben zusammen mit Kartoffeln verwenden.
- Steckrüben können auch fein geraspelt und zu Rösti verarbeitet werden.
- Sie eignen sich auch, in feine Würfel geschnitten, allein oder zusammen mit anderem Gemüse als Beilage und für Aufläufe.
- Oder Sie bereiten aus Steckrüben vegetarische Schnitzel zu. Sie werden dafür in Scheiben geschnitten, kurz vorgegart und dann mit Ei und Semmelbröseln paniert.
- Eine klassische Verwendungsmöglichkeit ist der Eintopf, häufig mit Geflügel- oder Schweinefleisch gekocht.
- Mögen Sie es weniger deftig, bereiten Sie eine Cremesuppe aus Steckrüben. Kochen Sie dazu die Steckrüben und pürieren Sie sie mit Sahne.
Ofengemüse mit Steckrüben
Zusammen mit anderem Wurzelgemüse wie Möhren, Pastinaken und Rote Bete ist die Steckrübe hervorragend für Ofengemüse geeignet. Schneiden Sie die Steckrüben und anderes Gemüse in Stifte oder feine Scheiben, geben Sie sie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech, beträufeln Sie sie mit Öl und würzen Sie sie mit Kräutern. Backen Sie das Gemüse im Ofen und servieren Sie dazu einen Kräuterdip.
Steckrüben mit Thymian als Gemüsebeilage
Für zwei Personen benötigen Sie
- 500 Gramm Steckrüben
- 1 kleine Zwiebel
- 3 Stiele Thymian
- 1 Esslöffel Butter
- 2 Esslöffel Zitronensaft
- Salz
Putzen, schälen und würfeln Sie die Steckrübe. Schälen Sie die Zwiebel und schneiden Sie sie in Würfel. Erhitzen Sie die Butter, dünsten Sie die Zwiebel darin an und geben Sie die Steckrübenwürfel dazu. Dünsten Sie den Thymian kurz mit, füllen Sie mit Wasser auf, sodass die Steckrüben bedeckt sind, und garen Sie das Gemüse. Schmecken Sie die Steckrüben mit Salz und Zitronensaft ab.
Möhren-Steckrüben-Curry
Für vier Portionen benötigen Sie
- 400 Gramm Steckrüben
- 400 Gramm Möhren
- 150 Gramm Zwiebeln
- 20 Gramm frischen Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 rote Chilischote
- 400 Milliliter ungesüßte Kokosmilch
- 4 Esslöffel Öl
- 1 Esslöffel Currypulver
- 1 Esslöffel Tomatenmark
- 2 Stangen Staudensellerie mit Grün
- 100 Milliliter Weißwein
- 1 Limette
- Salz, Pfeffer
Schälen Sie Steckrüben und Möhren und schneiden Sie sie in 0,5 Zentimeter dicke Scheiben. Schälen Sie Zwiebeln und Knoblauch und schneiden Sie sie in Würfel. Putzen Sie die Frühlingszwiebeln, um sie dann in feine Ringe zu schneiden. Schälen Sie den Ingwer und würfeln Sie ihn fein. Putzen Sie die Chilischote, entfernen Sie die Kerne und schneiden Sie sie in feine Ringe.
Erhitzen Sie das Öl und braten Sie Chili, Knoblauch und die Hälfte des Ingwers kurz darin an. Geben Sie Tomatenmark und Currypulver dazu, dünsten Sie es kurz an und löschen Sie mit dem Weißwein ab. Füllen Sie mit Kokosmilch auf, lassen Sie alles kurz aufkochen und geben Sie dann Möhren und Steckrüben dazu. Kochen Sie alles bei mittlerer Hitze ungefähr 30 Minuten lang.
Waschen Sie die Limette, reiben Sie die Schale ab und pressen Sie den Saft aus. Putzen Sie den Staudensellerie und schneiden Sie ihn in 0,5 Zentimeter dicke Scheiben. Geben Sie Zwiebeln, restlichen Ingwer, Frühlingszwiebeln und Staudensellerie zum Curry und kochen Sie alles noch ungefähr zehn Minuten. Schmecken Sie das Curry mit Salz, Pfeffer und Limettensaft ab. Dazu passt Reis.